Geldaufbewahrung

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  • aquila
    Heerführer


    • 20.06.2007
    • 4522
    • Büttenwarder

    #1

    Geldaufbewahrung

    Vielleicht gibt von Euch Meinungen oder Erkenntnisse zu folgender Frage.

    Wo haben eigentlich die Menschen, nachdem sich allgemein die Geldwirtschaft durchgesetzt hat ihr Geld aufbewahrt? Ich meine besonders die ländliche Bevölkerung, die mit der ganzen Familie raus aufs Feld mussten. Trugen die ihre paar Groschen immer mit sich oder haben sie das Ersparte im Katen versteckt oder konnten sie es irgendwo zentral lagern?

    Banken im heutigen Sinne fürs Volk gabs ja nicht.

    LG Aquila
    Ich sehe verwirrte Menschen.
  • Das Hemmert
    Heerführer


    • 12.02.2008
    • 3124
    • 12345

    #2
    Da fällt mir jetzt so spontan ein: "Etwas auf die hohe Kante legen."
    Damit wurde gemeint, dass man sein Geldsäckchen beim schlafen, auf die Bettkante legte.
    Ich denke mal das die Leute damals, ihr Geld immer bei sich hatten. Größere Beträge wurden wahrscheinlich in Tonkrügen eingegraben.

    Kommentar

    • aquila
      Heerführer


      • 20.06.2007
      • 4522
      • Büttenwarder

      #3
      ja, es wird sich wahrscheinlich immer nur um wenig Geld gehandelt haben, da die Menschen auf dem platten Lande recht arm waren.
      Aber was wäre sicherer gewesen? Das Vermögen am Mann oder unbewacht am oder im Haus? Wenn es tatsächlich Depots gab, und man die Sterberate an der Pest im 14 Jhdt. und die Überfälle des dreißigjährigen Krieges hochrechnet, müßte nicht nur in Wüstungen sondern auch in bestehenden Dörfern noch allerlei im Boden liegen. Und das nicht allzu tief.

      LG Aquila
      Ich sehe verwirrte Menschen.

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      • Siebken
        Heerführer


        • 12.01.2005
        • 6470
        • Nicht von dieser Welt.
        • XP Deus

        #4
        Hi Aquila,
        hier ist mal ein Link aus meiner Gegend, könnte Dich Interesieren:
        "Man muss etwas machen, um selbst keine Schuld zu haben. Dazu brauchen wir einen harten Geist und ein weiches Herz. Wir haben alle unsere Maßstäbe in uns selbst, nur suchen wir sie zu wenig."
        Sophie Scholl/Jacques Maritain

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        • Xare
          Bürger


          • 02.08.2005
          • 127
          • Bayern
          • Lichter & Lauscher

          #5
          Ich habe bei meiner Tätigkeit als Hobby-AlteMöbel-Restaurator festgestellt, dass nicht wenige, vor allem ältere Bauerschränke- und kommoden, recht gut versteckte Geheimfächer haben, aber das haben die Langfinger damals vermutlich auch gewusst. Da die ländlichen Gebäude in früheren Zeiten meist aus Holz gebaut waren, dürften die Reichtümer, sofern vorhanden, aus feuergefährlichen Gründen wohl ausserhalb deponiert worden sein.
          Gruss Xare
          Habe immer eine leere Flasche im Kühlschrank - falls jemand kommt und nichts trinken möchte...

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          • sanitoeter2000
            Ritter


            • 08.05.2007
            • 448
            • Bayern, Chiemsee
            • Minelab Equinox 800

            #6
            Das geb ich Dir recht! Ich hab zuletzt in einem uralten Schreibkoffer ein raffiniertes Geheimfach gefunden. Auf den Mechanismus muss man erst mal kommen.
            "Wer nur dass tut was er immer getan hat, bekommt nur das was er immer bekommen hat!"

            Ich arbeite offen & ehrlich mit den Ämtern zusammen - offiziell & ehrlich mit Genehmigung - so wie es sein soll!!
            "Wer ohne eine NFG nach Bodendenkmälern sucht, egal ob auf dem Acker, im Wald oder auf Gräbern bzw. in diesen, macht dies illegal!"

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            • curious
              Heerführer


              • 25.04.2004
              • 3859
              • Köln
              • tesoro/ebinger

              #7
              Allerdings waren auch die Verhörmethoden barbarisch, die meisten Verstecke werden wohl herausgekitzelt worden sein.
              Gruß Alex

              Selbst eine kaputte Uhr geht zweimal am Tag richtig.
              Woddy Allen
              यहां तक कि एक टूटी हुई घड़ी ठीक दो बार एक दिन है. वुडी एलेन

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              • Fundtastisch
                Heerführer


                • 11.03.2008
                • 3238
                • NRW
                • MD-318(EX),MD-3009, Fisher F2, XP GMAXX2 WS3, XP Deus 3.2, WS4

                #8
                Zitat von Das Hemmert
                Da fällt mir jetzt so spontan ein: "Etwas auf die hohe Kante legen."
                Damit wurde gemeint, dass man sein Geldsäckchen beim schlafen, auf die Bettkante legte.
                Ich denke mal das die Leute damals, ihr Geld immer bei sich hatten. Größere Beträge wurden wahrscheinlich in Tonkrügen eingegraben.

                Hier zu mal ein Link:
                Ehrenamtlicher Sondengänger für das LWL - Archäologie für Westfalen
                Fundtastisch fand fantastisch Fund

                Kommentar

                • Plato
                  Heerführer


                  • 24.01.2004
                  • 5716
                  • NRW, 40764 Langenfeld
                  • Alles abgelegt: MD3006, MD3009, TRESORO-Cibola, XP G-MAXX, 2x Bergemagnet, Seek-Thermal Wärmebildkamera Compact XR Android

                  #9
                  `s Frage:

                  Sich nur halb so viel aufzuregen,
                  bringt mehr als doppelt so viel Spass am Leben.
                  Margareta Matysik

                  Kommentar

                  • sirente63
                    Banned
                    • 13.11.2005
                    • 5348

                    #10
                    Hallo
                    Zumeist wurden in der besagten Zeit, in sogenannten Erdtresore mit Wertsachen wie Schmuck,Münzen in Tonkrügen vergraben.Seltener in Lederbeuteln.Während des 30jährigen
                    wurde auch viel vergraben und verborgen vor plündernden Soldaten.
                    Der Schwerpunkt der für den Sondler zur Thematik ein wichtiger Hinweis sein könnte war die Pest.Viele reiche Leute die Ihr Geld in sogenannte Erdtresore versteckten wurden von der Pest dahingerafft.Ganze Landstriche wurden ausgerottet und nicht wieder besiedelt dananch.Es gibt ein Buch über Münzfunde in NRW wo die sogenannten Erdtresore beschrieben werden.Zum Beispiel an Mühlen konnte der Bauer gegen ein Teil seiner Ernte das mahlen bezahlen.Die anderen Bürger mussten bezahlen eben fürs Mehl oder fürs mahlen.Es gibt auch ein Buch über hiesiege Münzfunde an alten Wind und Wassermühlen. Wo Münzen oder Geld versteckt wurden.Es gab keine Bank wo man sein Geld hinbringen konnte in dieser Zeit.Alte Wegekreuze,uralte grosse Bäume,Findlinge oder andere makante Punkte.Haben sich desöfteren auch alls fundträchtig herausgestellt.
                    MfG

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                    • fleischsalat
                      Moderator

                      • 17.01.2006
                      • 7794
                      • Niedersachsen

                      #11
                      Ich kenne bei mir im Ort drei alte Bauernhäuser, in denen man je zwei, bzw. drei kurze Bodendielen herausnehmen kann. Bei einem ist darunter ist eine Art kleiner Schacht (Etwa 50cm tief und mit Steinen ausgekleidet). Diese Verstecke dienten angeblich dem sicheren Verwahren von Geld und Wertgegenständen.
                      Willen braucht man. Und Zigaretten!

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                      • Siebken
                        Heerführer


                        • 12.01.2005
                        • 6470
                        • Nicht von dieser Welt.
                        • XP Deus

                        #12
                        Mein Haus ist ca 300 Jahre alt, ich habe jeden qcm in diesem Haus umgebraben. Und nichts gefunden als außer 2. Münzen. Ich denkemal so pauschal darf man das nicht sehen. Vorallen wenn es sich um Bauernhäusern handelt. Wo die Leute eh fast garkein Geld hatten und alles in Naturalien und in Arbeit gehandelt haben.
                        "Man muss etwas machen, um selbst keine Schuld zu haben. Dazu brauchen wir einen harten Geist und ein weiches Herz. Wir haben alle unsere Maßstäbe in uns selbst, nur suchen wir sie zu wenig."
                        Sophie Scholl/Jacques Maritain

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                        • aquila
                          Heerführer


                          • 20.06.2007
                          • 4522
                          • Büttenwarder

                          #13
                          Hallo Siebken,

                          gab es denn in Deiner Gegend in den letzten 300 Jahren größere Unruhen?Diese und Vertreibung oder Tod der Bewohner sorgen ja immer mal wieder für Überraschungsfunde in Kellern und Dachböden.

                          Gerade in Städten vermute ich noch unerkannte Depots. Stichwort Pestepedemie im 14 Jhdt. Da verloren die Gemeinden oft um die 75% ihrer Einwohnerschaft. Und dies in kürzester Zeit.

                          Aber was da noch in der Erde liegen mag; es dürfte schon recht tief unter unserem heutigen Straßenniveau liegen.


                          Beste Grüße Aquila
                          Ich sehe verwirrte Menschen.

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                          • Siebken
                            Heerführer


                            • 12.01.2005
                            • 6470
                            • Nicht von dieser Welt.
                            • XP Deus

                            #14
                            Hallo Aquila,
                            ich glaube schon das in den größeren Städten eventuell noch etwas versteckt ist, Aber wenn die Städte im 2.WK zerstört wurden, würd es dort auch schwer sein etwas zufinden.
                            Bei mir in der Gegend war es in Höckelheim ( der Link in meinem ersten Beitag) wo ein Baggerfahrer einen Münzschatz gefunden hatte. Im 30jährigen Krieg stand mein Haus noch nicht. Meine Familie wohn seit 1636 in dem Ort und ich denkemal das in dieser schweren Zeit auch nicht geplant war ein Haus zubauen. In den Napolonischen Kriegen zogen die Grande Armée durch meinem Ort, es wurde sogar die Hauptdorfstraße verändert um schnell mit der Armee gen Osten zukommen. Was aber in frühen Zeiten schon immer eine Heerstraße war. Aber wie ich schon geschrieben habe, kommt es auch auf den Berufstand der Einwohner an, ob es Geld gab was versteckt werden musste.
                            Gruß Siebken
                            "Man muss etwas machen, um selbst keine Schuld zu haben. Dazu brauchen wir einen harten Geist und ein weiches Herz. Wir haben alle unsere Maßstäbe in uns selbst, nur suchen wir sie zu wenig."
                            Sophie Scholl/Jacques Maritain

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                            • IG Phoenix
                              Heerführer

                              • 17.05.2002
                              • 1106
                              • Uplengen
                              • Tesoro Germania, Tesoro Toltec II

                              #15
                              Zitat von curious
                              Allerdings waren auch die Verhörmethoden barbarisch, die meisten Verstecke werden wohl herausgekitzelt worden sein.
                              Moin,

                              das ist durchaus richtig, allerdings wurde genau aus diesem Grunde die Barschaft nicht an einem einzigen Ort versteckt, sondern an mehreren Verstecken. Bei der Folter gab man dann ein Versteck preis.

                              Zu den Möbelverstecken: Vielleicht hat ja der eine oder andere unseren Bericht in der DSM gelesen über das Möbelversteck von Hermann Göring. Es wurde erst nach 60 Jahren entdeckt, obwohl der CIA es lange gesucht hat.

                              Die Auswertung eines Schatzfundbuchs der Nassauischen Sparkasse ergab übrigens genau das, was hier bereits angeführt wurde. Die meisten Schätze wurden in Ortschaften entdeckt, weil die Leute ihre Verstecke gerne unter Beobachtung halten wollten. Hierbei fiel auf, dass insbesondere Scheunen als Versteck bevorzugt wurden, gefolgt von Verstecken im Kellerboden, der ja nur aus Lehm bestand und im Falle eines Brandes der Hitze standhielt.

                              Die zweithäufigste Fundvariante ist entlang der alten Fernstraßen, aber dazu brauche ich hier ja nicht mehr zu schreiben, das steht ja bereits ausführlich in der DSM.

                              Bei Wüstungen ist die Fundhäufigkeit nicht ganz so groß, weil diese häufig nicht sehr lange existiert haben. Zwar wurden viel u. a. auch wegen der Pest aufgegeben, aber es war selten, dass alle Familienangehörigen komplett verstorben sind. Die Überlebenden haben ihre Münzdepots vor dem Wegzug ausgeräumt. Die meisten Wüstungen wurden planmäßig aufgegeben, d. h., dass auch alle Depots geräumt wurden.

                              Die Kellerdepots liegen heute so tief, dass sie mit Detektoren nicht aufgespürt werden können.

                              Viele Grüße

                              Walter
                              Viele Grüße

                              Walter
                              Zuletzt geändert von IG Phoenix; 28.09.2008, 07:54.

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