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28.10.2013, 18:56 | #1 |
Heerführer
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Ein etwas anderer Fund... Opferstein
Ein Opferstein aus der Altmark.
Interessant finde ich den Ort an dem dieser Stein anzutreffen ist - er steht auf dem alten Kirchengrundstück. Normalerweise wurde solche heidnischen Relikte ja eher verbaut oder gar zerstört... Die Coexistens neben der Feldsteinkirche ist ungewöhnlich - oder handelt es sich vielleicht um ein frühchristliches Weihwasserbecken bzw. wurde als solches "zweckentfremdet"? Über den Stein ist nichts weiter bekannt, er wird aber als "slawischer Opferstein" angesprochen. Meiner Ansicht nach, kann er ebendso gut aus germanischer oder aus noch älterer Zeit sein. Deswegen die Frage: Kennt ihr andere Opfersteine die sich zeitlich einordnen lassen? Vielleicht können wir hieraus auch einen Sammelthread machen... |
28.10.2013, 19:05 | #2 |
Heerführer
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Wow! Sauschöne Bilder und ein tolles Thema, bei dem ich leider nicht viel Beisteuern kann, außer meinen Neid wegen der bildhübschen Umgebung!
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28.10.2013, 19:14 | #3 |
Heerführer
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Super Fotos Bastian und eine gute Idee mit dem Sammelthread auch wenn ich zur Zeit
nichts zu diesem Thema beisteuern könnte. Gruß Oktavian
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28.10.2013, 19:35 | #4 |
Heerführer
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Da hätt ich doch auch noch ein Bild....
Schalenstein am Berg von Schloss Juval, Kastelbell-Tschars in etwa 1000 m Seehöhe oberhalb Naturns, Vinschgau, Südtirol.
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28.10.2013, 19:13 | #5 |
Heerführer
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Die Altmark hat so wunderschöne romanische Kirchen... Schwärm.
Der Stein sieht mir wie eine Extremform von sogenannten Rillensteinen aus. Die wiederum wurden oft in den Sakristeien der Siedlerkirchen vermauert, um Weihwasser nach außen zu entsorgen. Dein Stein könnte vielleicht den rätselhaften Zweck eines Schälchensteines erfüllen. Oben an der Ostseeküste gibt es einige davon. Da sind allerdings in Findlinge viele kleine solcher Schälchen eingearbeitet worden. Warum und wieso weiß niemand wirklich. Im Deister kenne ich einen Findling, der eine recht große Ausarbeitung besitzt. Der wird ebenfalls als Opferstein "angesprochen". Interessantes Thema. LG Aquila
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Ich sehe verwirrte Menschen. |
28.10.2013, 22:10 | #6 | |
Moderator
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Zitat:
Glückauf!
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"The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow- Queen. Their classic line-up was Freddie Mercury (lead vocals, piano), Brian May (guitar, vocals), Roger Taylor (drums, vocals) and John Deacon (bass). |
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28.10.2013, 22:49 | #7 |
Berufs-Querulant
Heerführer
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Na die Sklaven mit ihrer europaweit verbreiteten Hochkultur haben die Kunst beherrscht das so aussehen zu lassen als sei es natürlich. Damit auch noch der schlichteste Denkmalheini anhand winzigster Scherbenreste den Vornamen des sklavischen Töpferschnurkeramikhochmeister erkennen kann....
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Der Widerstand gegen Hitler wird von Tag zu Tag größer. Johannes Gross 2014 |
29.10.2013, 17:00 | #8 |
Heerführer
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Themenstarter
Freut mich aber, dass das Thema auf so großes Interesse stößt!
@aquila Tolle Bilder @insurgent Wir haben in der Altmark das dichteste Kirchennetz Deutschlands, fast ausschließlich romanische Feldsteinkirchen aus dem späten 12. Jhd. - bis Mitte des 13. Jhd. Ich kenne logischerweise sehr viele der schönen Bauten. Dabei konnte ich noch nicht feststellen, dass "große Mengen an Halbprodukten" liegen blieben. Des Weiteren macht das Steinchen in Natura einen älten Eindruck, so man die extremen Verwitterungsspuren vergleicht. Ich schrieb ja bereits im Eingangspost, dass ich mir eine Weiternutzung als christliches Weihwasserbecken vorstellen kann... Für die Taufe ist das Objekt ja viel zu klein. Die Stein - und Bronzezeitler haben die (für uns) unverständlichsten Dinge mit dem Rohmaterial Stein angestellt (siehe Rillensteine, Schälchensteine, Pickgrubensteine der Hünengräber). Weshalb soll dieser Stein nicht auch in diese Zeit gehören? Wenn er nur reden könnte... Ich gehe beim Eingangspost höchstens von einer frühmittelalterlichen Entstehung aus, in der es die Feldsteinkirche noch nicht gab. |
29.10.2013, 18:05 | #9 |
Landesfürst
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@BastiSDL:
Die Feldsteinkirchen wurden gemauert, wie man sieht. Der mittelalterliche Mörtel wurde (vor Ort) mit Härtezuschlagsstoffen versetzt, wie zb. geringe Mengen Kieselsteine, Ziegelbruch, Feldspäte, Trass aus Tuff, Sandsteine, Granitbruchstücke....(und sogar Tierhaare). Diese Materialien wurden grob zermahlen oder eher wohl zerhauen. Man könnte in Betracht ziehen, dass die Steine in Deinem Eingangspost diesem profanen Zweck gedient haben. Die zeitliche Einordung fällt schwer. Bei uns in der Gegend liegen alte Granittröge (ehem. Viehtränken) in den Wäldern, die Bauern entsorgt haben (und mittlerweile bei ebay angeboten werden). Die Tröge weisen teilweise recht plane und sorgfältig gearbeitete Oberflächen auf, andere jedoch sind sehr rauh-grob, unregelmässig und verwittert, und sehen aus wie die auf Deinen Bildern. Nur eben tiefer ausgearbeitet. gruss |
29.10.2013, 18:23 | #10 | |
Heerführer
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Themenstarter
Zitat:
Die Form des Steins spricht auch noch dagegen. |
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