|
09.06.2017, 15:22 | #1 |
Moderator
Registriert seit: Jan 2006
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 7,790
|
Schaftlochaxt aus Kupfer
Hier seht Ihr, wie eine sog. „Schaftlochaxt“ entsteht.
Äxte dieser Art datieren in die Übergangsphase zwischen der Jungsteinzeit und der "ersten" Metallzeit, der Bronzezeit. Zwischen diesen Zeiten lag (regional unterschiedlich) die Kupfer- oder Kupfersteinzeit. Die Kupferzeit ist in Deutschland bei weitem nicht so stark verbreitet, wie z.B. in Ungarn, auf dem Balkan oder in Kleinasien (hier sei insbesondere Arslantepe genannt: https://de.wikipedia.org/wiki/Arslantepe). Trotzdem gibt es auch in Norddeutschland gelegentlich Funde aus dieser Zeit. Meist treten sie hierzulande in Form von Pfriemen, Flachbeilen aus Kupfer oder kleinen Dolchklingen auf. Es gab aber auch „technisch anspruchsvollere“ Produkte, wie zum Beispiel durchlochte Äxte aus Kupfer. Die Herstellung einer solchen mit steinzeitlichen Mitteln möchte ich Euch hier zeigen. Als erstes braucht man natürlich eine Form. Ich habe mich für eine einfache, offene Lehmform entschieden, denn Lehm war damals nahezu überall und vor allem einfach verfügbar. Die Form wird getrocknet und anschließend gebrannt. Vor dem Guss wird die Form vorgeheizt und in ein Sandbett eingebaut. Der Sand verhindert einerseits ein Bersten, zudem wirkt er wie eine Isolierung und die Form kühlt nicht so schnell ab. Nach dem Eingießen des flüssigen Kupfers lässt man die Form abkühlen.
__________________
Willen braucht man. Und Zigaretten! Geändert von fleischsalat (09.06.2017 um 22:10 Uhr). |
09.06.2017, 15:25 | #2 |
Moderator
Themenstarter
Registriert seit: Jan 2006
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 7,790
|
Wenn sich alles auf Temperaturbereiche eingependelt hat, die weniger gefährlich für die Finger sind, kann man die Form zerschlagen und den Rohling entnehmen. Falls er noch ein bisschen warm ist, kann man ihn mit Wasser abkühlen.
Es muss aber nicht unbedingt sein, denn das „Abschrecken“ hat keinerlei Einfluss auf die Metallhärte (Merke: Buntmetall ist eben anders als Eisen). Als nächstes wird das Schaftloch von Resten der Lehmform befreit, für solche Arbeiten eignen sich Rippen ganz hervorragend. Soweit erstmal. Als nächstes folgt dann das Schleifen und Ausschmieden (Wenn nur die Wochenenden nicht so rar wären...)
__________________
Willen braucht man. Und Zigaretten! |
09.06.2017, 22:15 | #3 |
Banned
Heerführer
Registriert seit: Mar 2015
Ort: B
Beiträge: 4,029
|
Tolles Projekt wieder! Freu mich auf weitere Bilder!
__________________
Kurios das sich immer genau die sich auf „gesunden“ und „Verstand“ berufen, weder das eine noch das andere ihr eigen nennen dürfen. |
09.06.2017, 22:24 | #4 |
Heerführer
Registriert seit: Jan 2006
Ort: Niedersachsen
Detektor: der gesiebte Sinn ;-)
Beiträge: 6,456
|
Toll,................wie immer!
Moin Jan, wie und in was, hast Du denn das Kupfer geschmolzen? Gruß Uwe
__________________
Der sicherste Weg Geld zu verbrennen ist,......Kohle davon zu kaufen! |
09.06.2017, 22:27 | #5 |
Moderator
Themenstarter
Registriert seit: Jan 2006
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 7,790
|
__________________
Willen braucht man. Und Zigaretten! |