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29.06.2005, 12:44 | #1 |
Bürger
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Heutiger Bericht in der Kronen-Zeitung
Hallo Kollegen!
Heute ist in der Oberösterreichischen Kronen Zeitung ein Artikel über " illegale Grabräuber" (!) zu lesen. Original Bericht: Illegale Raubgräber jagen mit Metall-Sonden nach Schätzen! Etwa 300 Sucher durchstreifen nächtens die Wäder in OÖ: Bestens ausgerüstet mit modernen Suchgeräten durchstreifen immer mehr illegale Schatzjäger Wälder und Felder im Land ob der Enns. Süchtig nach wertvollen Stücken aus der Vergangenheit. In Internet-Foren tauschen die Raubgräber ihre Tipps aus. Die Fundstücke werden auf Flohmärkten oder per Internet verkauft. "Das Gesetz ist ganz klar: Ohne Zustimmung des Bundesdenkmalamtes darf niemand etwas ausgraben", stellt Dr. Christine Schwanzar vom Archäologischen Zentrum des Landes klar. Dennoch gibts auch in OÖ an die 300 illegale Schatzjäger. "Sie sind nur auf Profit aus und bestens mit Metalldetektoren ausgerüstet", beschreibt Schwanzar die "Feindbilder" ihrer Zunft, die vor allem bei Enns verborgenen Schätzen nachjagen. "Die sind oft richtig süchtig danach und haben übers Internet jetzt ein Forum, wo sie bestens vernetzt sind und die Sachen auch verkaufen können". Soviel zu dem mistigen Artikel. Mein Standpunkt: 1. ich bin kein Grabräuber!!!!!!!!!!!!!!!!!!! 2. schon gar nicht illegal!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! 3. schon gar nicht nächtens!!!!!!!!!!!!!! 4. Scheiß Kronenzeitung!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Mit diesem Artikel dürfte wohl eine, um noch einiges härtere Zeit für mich angebrochen sein. sich ärgernderweise Hoschito |
29.06.2005, 13:13 | #2 |
Heerführer
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hi...
meiner erinnerung nach ist doch die kronen zeitung ein primitives hetzblatt a´la bild zeitung. ein sog. boulevardblatt.
von daher würde ich mich an deiner stelle über solcherlei geschmiere nicht aufregen, denn so ein blättchen wird doch von den vernünftigeren menschen eh´nicht ernstgenommen. stichwort: sommerloch & saure gurken zeit .... ;-) mfg, blAcky
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Twitter ist eine typische Erscheinung der Generation ADS & SMS. Für einen Brief zu faul, für einen kompletten Satz zu dumm und für korrekte Grammatik zu cool.
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29.06.2005, 14:22 | #3 | |
Geselle
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Zitat:
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Senri no michi mo ippo kara
-eine Strasse von tausend Ri beginnt mit dem ersten Schritt- |
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29.06.2005, 14:45 | #4 |
Bürger
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Themenstarter
Hallo!
Ja, natürlich ist die "Krone" ein Boulevardblatt. Allerdings gleichzeitig die meist-gelesene Tageszeitung in Österreich. Nun dürften selbst die hintersten Hinterwäldler wissen, was ich tue wenn ich mit meiner Sonde durch den Wald etc. gehe. Soll heißen, ich werde sofort als "Grabräuber", Dieb, usw. identifiziert. und es würde mich nicht wundern, wenn die Polizei plötzlich auf meiner Fährte wäre. Naja, werde mich jetzt vom Wochenend-sucher zum Unter-der-Woche-wenn-ich-Urlaub-habe-um-5-Uhr-Morgens-sucher wandeln müssen. Hoschito |
29.06.2005, 21:26 | #5 |
Bürger
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Jaja die gute alte Kronenzeitung, der einzige wirkliche Beitrag zur Volksbildung ist die liechtbekleidete Dame so auf Seite 7 .
Was ich gut finde ist, dass die Kronenzeitung so leicht verständlich ist, hat viele Bilder.....für die schwierigen Wörter In diesem Sinne Guba
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Sachen gibts, die gibts nicht. |
29.06.2005, 21:46 | #6 |
Bürger
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Nicht so schlimm!
Hallo,
man sollte sich da nicht so einen "Kopf" machen.In ein paar Tagen weiß das eh keiner mehr.Es gibt viele die diesen Bericht garnicht lesen.Du bist wohl Sucher und Du merkst Dir daher besser was die für ein Schwachsinn da ge- schrieben haben.Morgen gibt es schon wieder was Anderes und die Leute vergessen den Bericht. Ich für meinen Teil kann sagen das ich immer etwas darauf achte nicht ge- sehen zu werden.In den 15 Jahren die ich nun schon im Wald suchen gehe sind mir nur 2 Leute über den Weg gelaufen die etwas blöd über meine Freizeitgestalltung geredet haben.Der Rest war immer Interessiert,sogar Tips habe ich als schon von den Leuten bekommen. Wegen so einem Bericht wird sich nicht gleich die ganze Welt verändern. Laß Dir das Hobby nicht vermiesen Gruß Thomas |
30.06.2005, 07:31 | #7 |
Heerführer
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Vielleicht sollten wir es langsam lernen uns damit abzufinden das wir Taugenichtse Wegelagerer Raubgräber Grabräuber usw. sind.
Die Archies sind in meinen Augen viiiel schlimmer. jörg
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30.06.2005, 07:59 | #8 |
Heerführer
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Nein, abfinden ist definitiv der falsche Weg. Solche Artikel gehören zerpflückt um dann den interessierten Lesern den tatsächlichen Sachverhalt darzulegen.
Also werde ich den Artikel und dessen Verantwortliche hier einmal vorführen und meine Sicht der Sachlage darlegen: Wieder einmal ein typischer Zeitungsartikel in „Bildzeitungsmanier“. Es beginnt schon mit der Headline in der man dem Leser weiszumachen versucht, die Leute gehen nächtens. Der gute Autor des Artikels war wohl noch nie in der Nacht in einem Wald, sonst würde er so einen Schwachsinn kaum verzapfen. Die Überschrift lasse ich mal unkommentiert. Die Frau Schwanzar täte einmal gut daran, das Denkmalschutzgesetz genau durchzulesen, bevor sie Unwahrheiten mittels eines Printmediums verbreitet. Die Gesetzespassage, wonach niemand irgendwas ausgraben darf, ohne vorher das BDA zu informieren, möchte ich gerne einmal im ja ach so klaren Gesetz lesen. Allerdings wird mir besagte Dame eine solche Textstelle im Gesamten Denkmalschutzgesetz nicht zeigen können, weil es eine solche schlichtweg nicht gibt. Ich stelle mir schon die zukünftigen Anfragen an die Dame vor Da wäre einmal der Bauer, der seine Erdäpfel aus dem Boden holen möchte: Hean´s Frau Schwanzar i mechat jetzt meine Erdäpfeln vom Ocka hoin, i brauch de Genehmigung dazua!“ Das Kind in der Sandkiste: „Du Mama, ich möchte morgen in der Sandkiste spielen, rufst du bitte die Frau Schwanzar um eine Genehmigung an?“ Da gäbe es noch jede Menge weiterer lustiger Beispiele dazu, die ich aber aus Zeitmangel mir und dem geneigten Leser ersparen werde. Weiters dann die ewig selbe Leier vom Profitgierigen Schatzjäger, die über Foren ihre Funde verhökern. Über Foren? Der lieben, etwas weltfremden Frau Schwanzar und dem als Reporter scheinbar ebenso weltfremden Herrn Nöbauer (Ein weltfremder Reporter? Ist das nicht eine Fehlbesetzung?) möchte ich nun folgendes ins Stammbuch schreiben. Die wahren Kulturgutverschacherer erreichen sie mit einem solchen Artikel definitiv nicht. Die sitzen nämlich zum großen Teil in Osteuropa und verhökern via Ebay (ja, eine Auktionsplattform ist kein Forum, sollte ein Reporter eigentlich wissen) Gegenstände aus ihren Heimatländern. Aber auch das sind noch die kleinen Fische. Die wirklich großen Fische verkaufen z.B. eine ägyptische Sphinx an den Museumsdirektor des Kunsthistorischen Museums in Wien. Nichtwahr Frau Schwanzar, so läuft es doch bei uns im Staat. Den geschichtsinteressierten Laien verunsichert man (Frau) mit Halb- und Unwahrheiten, den Krähen im eigenen Stall hackt man hingegen kein Auge aus. Dann noch die Mähr vom völlig Techniklosen meldewilligen Scherbensammler. Gute Frau, die Sondengänger wären viel eher zu einer Zusammenarbeit bereit, wenn man sie auch ließe, anstatt sie immer in ein schlechtes, falsches Licht zu rücken. Abgesehen davon ist diese Aussage eine glatte Lüge jener Frau Schwanzar, die diese scheinbar bewusst in die Welt gesetzt hat. Oder irre ich, dass sehr wohl Sondengänger bei besagter Dame ihre Funde meldeten? Ich finde es immer wieder bedenklich und erschütternd, wie schlecht Reporter ihre Artikel recherchieren. Da kommen keine Fragen, warum z.B. in England eine problemlose Zusammenarbeit zwischen Sondengängern und Archäologen möglich ist. Keine Frage, wie tief denn nun so ein Detektor geht und ob nicht jeder Acker weitaus tiefer gepflügt wird. Keine Frage, ob dieses ewig gleiche Gesülze vom Detektorschwenkenden „Räuber“ im Grunde nicht lediglich deshalb dauernd vorgebracht wird, um von den vielen Fehlleistungen des staatlichen Denkmalschutzes abzulenken. Gratulation den Personen, die für diesen Schwachsinn verantwortlich zeichnen. Ein weiterer Stein im Weg zu einer vernünftigen Zusammenarbeit für beide Seiten und zum Wohle des Denkmalschutzes. Die meisten Leute werden diesen Artikel morgen schon wieder vergessen haben, die Sondengänger jedoch nicht. Die werden sich noch in Jahren daran erinnern und dementsprechend kritisch jenen Personen gegenüberstehen. Für mich ein Grund mehr, weiter gnadenlos die Versagen des Denkmalschutzes in Österreich anzuprangern und auf meinen Seiten publik zu machen. Danke Frau Schwanzar. Leute wie sie bestätigen mich in meiner Ansicht, dass mit Leuten wie ihnen keine Denkmäler geschützt werden können.
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Gruß & Gut Fund Robin "Sunt lacrimae rerum." Die Dinge haben ihre Tränen. (Vergil) |
30.06.2005, 08:16 | #9 |
Lehnsmann
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lieber robin aus dem wald!
ich finde den artikel auch zum kotzen - stelle aber fest, dass zumindest bezüglich der rechtslage ein wahrer kern dahintersteckt! ich bin selber jurist, und habe mal im gesetz nachgeschaut: nach §11 DMSG ist für die grabung nach bodendenkmalen tatsächlich eine bewilligung des bundesdenkmalamtes erforderlich, und nach §37/3/6 kann das sogar mit bis zu 5.000,- bestraft werden! und was für mich sogar noch einschlägiger ist: der großteil der sich in österreich befindlichen wälder steht im eigentum der bundesforste ag, die als eigentümerin natürlich alles bis auf den großen gemeingebrauch (zu dem das graben aber leider nicht gehört) verbieten kann, und deswegen natürlich auch mit schadenersatzforderungen und allen voran besitzstörung auffahren kann! also ich finde es ist wirklich ein super hobby - ich übe es ja selbst aus! aber eines ist leider unwiderleglich klar: erlaubt ist das meiste ohne die erforderlichen bewilligungen bzw. zustimmungen der bundesforste natürlich nicht! wenn man hingegen nur mit dem gerät geht und oberflächenfunde sucht (ohne zu graben), könnte man der einen oder anderen bestimmung entkommen. aber trotzdem darf man (leider) noch lange nicht alles an sich nehmen was man so findet! mfg, sniper666 |
30.06.2005, 08:48 | #10 |
Heerführer
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Servus Sniper!
Bleiben wir bitte beim Denkmalschutzgesetz, um welches sich im besagen Zeitungsartikel handelt. Es wird in jenem Artikel nämlich nicht erwähnt, dass die Grabung nach Bodendenkmälern einer Genehmigung durch das BDA bedarf. Ich zitiere wörtlich: „Das Gesetz ist ganz klar: Ohne Zustimmung des Bundesdenkmalamtes darf niemand etwas ausgraben“, stellt Dr. Christine Schwanzar vom Archäologischen Zentrum des Landes klar. Hier wird dem Leser glaubhaft gemacht, dass jegliche Suche mit einem Metalldetektor ohne Genehmigung verboten ist, was natürlich völliger Quatsch ist. Das hätte vielleicht die gute Frau Schwanzar gerne so, spielt es aber nicht. Weiters vermittelt die Dame mit jener Aussage den Eindruck, dass es möglich wäre Genehmigungen zu erhalten. Im DMSG wird ausdrücklich die Vergabe einer solchen Grabungsgenehmigung für private Laienforscher ausgeschlossen. Das Thema Eigentumsrecht ist für diesen besagten Artikel irrelevant, da wir einmal davon ausgehen, dass der Sondengänger die erforderliche Erlaubnis des Grundstückbesitzers hat. Da du aber Jurist bist, wäre es vielleicht einmal interessant, das derzeitige DMSG auf verfassungsrechtliche Schwachstellen zu durchleuchten.
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