14.02.2019, 20:38 | #1 |
Heerführer
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(Steinkohle-) Bergbau - Berufsbezeichnungen
Ich habe mich bislang nicht mit den vielfältigen Berufsbezichnungen im Bergbau
beschäftigt. Der Bergmann war untertägig tätig, als Hauer, Steiger, Knappe - Punkt. Im Zusammenhang mit meiner Familienforschung bin ich nun auf zwei mir bislang unbekannte Berufsbezeichnungen gestoßen (s. Anhang) a- Zimmerhauer b- Gedingeschlepper Die Urkunde stammt aus 1935. Also im Netz gesucht: Hauer, hauen Bergmann mit bergmännischer Ausbildung Zimmerung Grubenausbau aus Holz, oft Holzauskleidung gegen Feuchtigkeit https://de.wikipedia.org/wiki/Hauer_...u)#Zimmerhauer Zimmerhauer, auch Zimmerling oder Holzarbeiter genannt, waren Zimmerleute, die überwiegend in der Erstellung der Grubenzimmerung ausgebildet waren. Ihre Aufgabe bestand darin, die Grubenzimmerung herzustellen.[9] http://www.detektorforum.de/smf/berg....20.html;wap2= Gedinge 1. altdeutsches Wort für Vertrag 2. durch Vertrag abgeschlossene Akkordarbeit im Bergbau Gedingekameradschaft in einem Gedinge gemeinsam malochende Bergmänner Gedingeschlepper im Gedinge arbeitender Bergmann, der etwa 90% des Hauerlohns erhält http://www.foerdergerueste.de/altese...ausbildung.htm Daneben besucht der Lehrling wöchentlich einmal die Bergberufsschule, die mit der Knappenprüfung abschließt. Der Knappe wird dann als Schlepper oder Gedingeschlepper unter Tage eingesetzt und kann, nachdem er 21 Jahre alt geworden ist, einen von dem Ausbildungsleiter der Zeche geleiteten Hauerkursus besuchen. Nach Beendigung dieses Lehrgangs muß er vor einem Ausschuß, der sich aus Vertretern der Bergbehörde und der Zechenverwaltung zusammensetzt, die Hauerprüfung ablegen. Besteht er sie, so wird ihm in feierlicher Form der Hauerbrief überreicht. http://www.antimystik.de/seiten/begriffe.html Ein Gedingeschlepper war ein Hauer der im Gedingelohn arbeitet. Die Aufgabe des Schleppers war es, für die Kohlenhauer Ausbaumaterial heranzuholen. Gedingeschlepper nur Ausbaumaterial holen? Für den Zimmerhauer? Irgendwie scheint mir das zu wenig. Der Trauzeuge "Zimmerhauer" -einer meiner Großväter -wird in seiner Heiratsurkunde - 1909 -als Hauer bezeichnet. "Fortbildung" zum Zimmerhauer? Hat jemand evtl. weitere Infos zu diesen Bezeichnungen? In weiteren Urkunden zu z.B. Vater, Großvater -der andere - , Urgroßvater wurden diese lediglich als Bergmann bezeichnet. Bis auf eine: Beim Zimmerhauer war da dann Berginvalide als "Berufsbezeichnung" angeführt. Schlussfolgerung: er muss wohl vorzeitig in den Ruhestand gegangen sein - wie soviele -. Diese Bezeichnung ist mir bislang auch nicht bekannt gewesen; Kriegsinvalide kannte ich. Noch weiter forschend zu Vorfahren - auch alle Bergmänner? - und weiter verbleibe ich mit einem freundlichen Glückauf! BVK Verwaltungsinvalide und http://www.schatzsucher.de/Foren/sho...ght=Ehrenhauer |
14.02.2019, 21:45 | #2 |
Moderator
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Hallo!
Stollenbergbau im Deister: Der Schlepper holt die leeren Wagen, und bringt die vollen Wagen zum Sammelpunkt. Dabei versorgt er seinen Arbeitsplatz natürlich auch mit Ausbaumaterial. Im Stolln wäre die Aufteilung 1 Hauer und 1 Schlepper bilden ein Team. Schlepper verdienen weniger Geld, im Vergleich zum Hauer. Im Stollenbetrieb als Team richtet sich ihre Entlohnung aber nach der gemeinsam geförderten Kohlenmenge. In größeren Anlagen kann ich mir aber Schlepper vorstellen, die nur Wagen von A nach B bewegen. Dann vielleicht im Gedinge/Akkord. Der Hauer vor Kohle war gesundheitlich irgendwann nicht mehr belastbar genug. Ein Wechsel in den Streckenvortrieb oder die Arbeit als Zimmerhauer war aber oft noch möglich, beides Tätigkeiten ohne anstrengende Arbeit in liegender Position. Zimmerhauer errichten und ersetzen Ausbau in den großen Strecken. Für den Kohlestreb erledigen das die Hauer selbst. Ein Berginvalide ist nicht mehr einsatzfähig. Frührentner. War mein Urgroßvater auch, hat dann als Friseur nebenbei gearbeitet. Hoffe geholfen zu haben. Glückauf! Thomas
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14.02.2019, 22:27 | #3 |
Moderator
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15.02.2019, 12:36 | #4 |
Ritter
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Bergmännische Berufsbezeichnungen
Im Gegensatz zum Steinkohlebergbau sind im Erzbergbau der früheren Zeiten eine Vielzahl an Begriffen bekannt.
Dies verdeutlicht das 'Deutsche Bergwörterbuch (mit Belegen) von Heinrich Veith, Breslau: 1871' https://opacplus.bsb-muenchen.de/met...id=BV021027892 Glückauf! Biblio |
16.02.2019, 13:26 | #5 |
Heerführer
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Themenstarter
Einstweilen Danke für eure Antworten!
In den Links habe ich mich umgeschaut... und im IN - diverse Bergbaulexika - etc. ... speziell auf die Berufsbezeichnungen und Tätigkeitsbeschreibungen geachtet. Mein lieber Scholli!! Da stellen sich mir tw. Fragen über Fragen... immer noch "Schlepper" Berufsausbildung vom Knappen bis zum Hauer. s. meinen Link: http://www.foerdergerueste.de/altese...ausbildung.htm https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%B6rdermann#Schlepper Die Arbeit des Schleppers besteht darin, die gefüllten Schlepptröge aus dem Abbau zu ziehen. Die leeren Schlepptröge wurden meistens auf dem Rücken zurückgetragen. Schlepper wurden oft in Kohlebergwerken eingesetzt. Für die Arbeit in den Bergwerken wurden mehr Schlepper für die Förderung benötigt, als Hauer vor Ort waren. In den preußischen Bergbaurevieren war man aus Mangel an Schleppernachwuchs teilweise gezwungen, Hauer als Schlepper einzusetzen und ihnen ihren Hauerlohn zu bezahlen.[10] Also s.Zt. Überqualifizierte mit "nur Kraftarbeit" beschäftigt. Ein funktionaler Mangel. Das führt jetzt wohl vom eigentlichen Thema weg. Mal schauen wie es weiter geht. Glückauf |
16.02.2019, 19:27 | #6 |
Moderator
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Was nutzt die geförderte Kohle, wenn man sie nicht aus der Grube bekommt?
Und zu unterschiedlichen Jahreszeiten hat man schwankende Nachfrage. Im Winter wird mehr Hausbrandkohle gebraucht, der Transport wird aber durch vereiste und verschneite Wege teilweise stark behindert. In der Grube ist immer irgendwo der "Flaschenhals", die Engstelle...die die Höchstfördermenge bestimmt. Setze ich mehr Schlepper oder Pferde ein, bekomme ich vielleicht nicht schnell genug die Kohle durch den Schacht nach oben. Baue ich dann die Schachtförderung aus, liefern die Hauer nicht genug Kohle. Und so geht es immer weiter. GA Thomas
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14.03.2019, 13:01 | #7 |
Heerführer
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Themenstarter
Bahnhauer
Berufsbezeichnung Bahnhauer des Karl Z. als Zeuge der Eheschließung
einer meiner Tanten vom 25.06.1925. Beruf des Ehemannes: Schlepper Beruf des 2. Zeugen: Schlepper Bahnhauer https://books.google.de/books?id=_KG...nhauer&f=false Das Gedingewesen im Bergbau S. 334 „Gedingeeinheitsverträge“ von Franz Dohmen GA |
14.03.2019, 23:15 | #8 |
Moderator
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Habe ich noch nie gehört.
Glückauf! Thomas
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16.03.2019, 21:32 | #9 |
Ritter
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Berufsbezeichnungen
@BVK
Als Zeuge waren zugegen 3. Der Lehrhauer Karl... (in Sütterlin-Schrift) Den Bahnhauer gab es wirklich! Die Seite 334/5 aus Dohmen/Gedingewesen ist der Entwurf eines einheitlichen Gedinge-Vertrages als Grundlage für die Tarifpartner. Dass der 'Bahnhauer' in einem Aufsatz von H. Grahn, Lehrer an der ehe- maligen Bergschule zu Bochum, 1926 entsprechende Vorschläge zur Reduzierung des Feinkohlenanteils beim Abbau macht. Eigentlich sollte hier der Text folgen, scheitert aber am Dateiformat, zu gross!!! Liefere aber nach. Glückauf! Biblio |
17.03.2019, 13:14 | #10 |
Ritter
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Berufsbezeichnungen
Hier ist der entsprechende Link:
http://delibra.bg.polsl.pl/Content/10826/Vol62_No6.pdf Kurzer Hinweis, betr. 1. Aufsatz 'Neuerungen...', Seite 166, Zeile unter Abb. 2/3: stoß allmählich verhauen wird, stellt der "Bahnhauer" im ... Glückauf! Biblio . Geändert von ghostwriter (17.03.2019 um 15:28 Uhr). Grund: seitenzahl u.a. korrigiert |