AOK/Regionshaus Hannover

Obelix · 31.05.2008, 15:28

Hallo Gemeinde,

ich möchte Euch heute den Abriss des einstigen „Regionshauses“ in der Arnswaldtstraße in Hannover an den nachfolgenden Bildern dokumentieren.

Aber vorab einige Informationen zu dem Gebäude:

„1914 hatte sich die AOK den einstigen Prachtbau im Warmbüchenviertel bauen lassen. Bomben zerstörten im Krieg die große Kuppel auf dem Gebäude, doch das Portal und die gesamte Natursteinfassade der unteren Geschosse blieb erhalten. Jahrelang nutzten erst der Kommunalverband, dann die Regionsverwaltung die Immobilie. Mit dem Neubau des Regionshauses Hildesheimer Straße ist das Haus überflüssig geworden.“
Quelle: Hannoversche Allgemeine Zeitung

Da das Gebäude auf Grund der Beschädigungen des 2. Weltkriegs und des daraus resultierenden Wiederaufbaus nicht mehr im Originalzustand des Errichtungsjahres war, stand es nicht unter Denkmalschutz. Somit war der Abriss genehmigt worden.

„Das Bauunternehmen Hecker aus Oldenburg errichtet nun auf dem Grundstück knapp 100 Wohnungen in einer modern geschwungenen Gebäudehülle……….„Wir haben die Debatte um den Umgang mit Altbauten in Hannover sehr genau verfolgt und versuchen, eine Lösung zu finden……… Denkbar ist offenbar, das kunstvoll gemauerte Steinportal an prominenter Stelle auf dem Grundstück neu zu installieren.“
Quelle: Hannoversche Allgemeine Zeitung

So vorgeschlagen, wurde das Portal Stein für Stein vor dem Abriss abgetragen. Ebenso wurden die beiden Sandsteinskulpturen „gerettet“.
Andere Teile in der Fassade hingegen, sind dem Abriss zum Opfer gefallen.

Hier nun noch einige Informationen zum hannoverschen „Schloss- und Villenarchitekten“ Hermann Schaedtler:

„Hermann Schaedtler (* 28. August 1857 in Benthe; † 28. März 1931 in Hannover) war ein deutscher Architekt, der Bauten vorwiegend im Stil der Neorenaissance entwarf.
Nach dem Studium 1874–80 an der Polytechnischen Hochschule in Hannover war Schaedtler eine Zeitlang bei den hannoverschen Architekten Otto Goetze und Edwin Oppler tätig, ehe er sich in Hannover selbständig machte.
Schaedtler Grab befindet sich auf dem Stadtfriedhof Engesohde.
Bauten (Auswahl):
• Nikolai-Stift, Hannover, Edenstraße (Altenheim, 1892/93)
• Wagenersche Stiftung, Hannover, Theodor-Krüger-Str. (Altenheim, 1896/97)
• Waldwirtschaft Lister Turm, Hannover (1896–98)
• Georgspassage, Hannover, Georgstraße 10 (mit Karl Hantelmann, um 1900, ursprünglich Doppelhaus für den Möbelfabrikanten Louis Fuge) [nur noch Eingangsfassade erhalten]
• Villa für Siegmund Seligmann, Hannover, Walderseestraße (1903–06)
• Landesmuseum Münster (Westfalen) (1904–06)
• Königsulanenkaserne Hannover, Schackstraße/Dickensstraße (Zooviertel) (1904/08) [erhalten sind zwei Wohnhäuser im Neobarock]
• Neues Palais in Bückeburg
• Friedhofskapelle des Stadtfriedhofs Ricklingen, Hannover (1907)
• Wasserturm, Hannover, Vahrenwalder Straße 267 (1913) [errichtet im Zusammenhang mit dem Wasserwerk Elze, 62 m hoch, einstmals 4.100 Kubikmeter Wasser fassend, nicht mehr in Betrieb]
• Corpshaus des studentischen Corps Saxonia, Hannover, Wilhelm-Busch-Straße (1911/12)
• Kreisständehaus Hannover, Höltystraße [heute Altes Kreishaus, Region Hannover]
• Grabmal für die Familie Rheinhold, Hannover, Stadtfriedhof Stöcken (1915)
• Allgemeine Ortskrankenkasse, Arnswaldtstraße 9 (zusammen mit A. Ziegenhorn, 1916)) (später Haus der Region.)
• Grabmal für die Familie Bernhard Caspar (1844–1918), Hannover, Stadtfriedhof Engesohde (1923)
• Grabmal für Siegmund Seligmann, Hannover, Stadtfriedhof Engesohde (1925)“
Quelle: Hannover-Architektur-Führer archINFORM

Nun viel „Spaß“ bei den Bildern.

Gruß

Obelix

31.05.2008, 15:28	#1
Obelix Heerführer Registriert seit: Mar 2004 Ort: Hemmingen-Arnum Detektor: Zwei gesunde Augen und mein Spürsinn. Beiträge: 1,841	AOK/Regionshaus Hannover Hallo Gemeinde, ich möchte Euch heute den Abriss des einstigen „Regionshauses“ in der Arnswaldtstraße in Hannover an den nachfolgenden Bildern dokumentieren. Aber vorab einige Informationen zu dem Gebäude: „1914 hatte sich die AOK den einstigen Prachtbau im Warmbüchenviertel bauen lassen. Bomben zerstörten im Krieg die große Kuppel auf dem Gebäude, doch das Portal und die gesamte Natursteinfassade der unteren Geschosse blieb erhalten. Jahrelang nutzten erst der Kommunalverband, dann die Regionsverwaltung die Immobilie. Mit dem Neubau des Regionshauses Hildesheimer Straße ist das Haus überflüssig geworden.“ Quelle: Hannoversche Allgemeine Zeitung Da das Gebäude auf Grund der Beschädigungen des 2. Weltkriegs und des daraus resultierenden Wiederaufbaus nicht mehr im Originalzustand des Errichtungsjahres war, stand es nicht unter Denkmalschutz. Somit war der Abriss genehmigt worden. „Das Bauunternehmen Hecker aus Oldenburg errichtet nun auf dem Grundstück knapp 100 Wohnungen in einer modern geschwungenen Gebäudehülle……….„Wir haben die Debatte um den Umgang mit Altbauten in Hannover sehr genau verfolgt und versuchen, eine Lösung zu finden……… Denkbar ist offenbar, das kunstvoll gemauerte Steinportal an prominenter Stelle auf dem Grundstück neu zu installieren.“ Quelle: Hannoversche Allgemeine Zeitung So vorgeschlagen, wurde das Portal Stein für Stein vor dem Abriss abgetragen. Ebenso wurden die beiden Sandsteinskulpturen „gerettet“. Andere Teile in der Fassade hingegen, sind dem Abriss zum Opfer gefallen. Hier nun noch einige Informationen zum hannoverschen „Schloss- und Villenarchitekten“ Hermann Schaedtler: „Hermann Schaedtler (* 28. August 1857 in Benthe; † 28. März 1931 in Hannover) war ein deutscher Architekt, der Bauten vorwiegend im Stil der Neorenaissance entwarf. Nach dem Studium 1874–80 an der Polytechnischen Hochschule in Hannover war Schaedtler eine Zeitlang bei den hannoverschen Architekten Otto Goetze und Edwin Oppler tätig, ehe er sich in Hannover selbständig machte. Schaedtler Grab befindet sich auf dem Stadtfriedhof Engesohde. Bauten (Auswahl): • Nikolai-Stift, Hannover, Edenstraße (Altenheim, 1892/93) • Wagenersche Stiftung, Hannover, Theodor-Krüger-Str. (Altenheim, 1896/97) • Waldwirtschaft Lister Turm, Hannover (1896–98) • Georgspassage, Hannover, Georgstraße 10 (mit Karl Hantelmann, um 1900, ursprünglich Doppelhaus für den Möbelfabrikanten Louis Fuge) [nur noch Eingangsfassade erhalten] • Villa für Siegmund Seligmann, Hannover, Walderseestraße (1903–06) • Landesmuseum Münster (Westfalen) (1904–06) • Königsulanenkaserne Hannover, Schackstraße/Dickensstraße (Zooviertel) (1904/08) [erhalten sind zwei Wohnhäuser im Neobarock] • Neues Palais in Bückeburg • Friedhofskapelle des Stadtfriedhofs Ricklingen, Hannover (1907) • Wasserturm, Hannover, Vahrenwalder Straße 267 (1913) [errichtet im Zusammenhang mit dem Wasserwerk Elze, 62 m hoch, einstmals 4.100 Kubikmeter Wasser fassend, nicht mehr in Betrieb] • Corpshaus des studentischen Corps Saxonia, Hannover, Wilhelm-Busch-Straße (1911/12) • Kreisständehaus Hannover, Höltystraße [heute Altes Kreishaus, Region Hannover] • Grabmal für die Familie Rheinhold, Hannover, Stadtfriedhof Stöcken (1915) • Allgemeine Ortskrankenkasse, Arnswaldtstraße 9 (zusammen mit A. Ziegenhorn, 1916)) (später Haus der Region.) • Grabmal für die Familie Bernhard Caspar (1844–1918), Hannover, Stadtfriedhof Engesohde (1923) • Grabmal für Siegmund Seligmann, Hannover, Stadtfriedhof Engesohde (1925)“ Quelle: Hannover-Architektur-Führer archINFORM Nun viel „Spaß“ bei den Bildern. Gruß Obelix __________________ In Freiheit dienen!