unbekanntes Bunkergelände...

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  • Brainiac
    Heerführer


    • 21.12.2003
    • 3194
    • Berlin
    • Augen, Ohren, Nase und Verstand

    #16
    Danke für die ausführlichen Infos! Ich war letzten Samstag dort und musste feststellen das jetzt sämtliche Gebäude auf dem Gelände restlos geschliffen wurden, offensichtlich wird das Gelände (Naturschutzgebiet) renaturiert. Was das alte B-Objekt betrifft so scheint dieses Gelände von der ausführenden Baufirma noch nicht mal entdeckt worden zu sein, da scheint schon seit Jahren kein Fahrzeug mehr hingefahren zu sein... Da gibt es eine geschützte Fahrzeughalle in der sogar noch ein Anhänger für den Raketentransport steht...
    ______________
    mfg Swen


    2006 n. Chr. - und wir sind noch immer Jäger und Sammler...

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    • 08154711
      Einwanderer


      • 29.04.2004
      • 9
      • Bernau

      #17
      Ja ich war auch gerade da ...

      nun ja, sei vorsichtig in dem alten Objekt, viele leicht gedeckte Unterstände fallen bereits zusammen.
      Was da noch rumstehen könnte ist eine alte Protze.
      Einige Teile von einem ATZ das war ein Transportschlepper mit Ketten, der wurde bis Anfang der 70iger für den Transport genommen. Später wurde das Fahrzeug durch geländegängige Fahrzeuge KRAZ abgelöst.
      Das Gelände was du beschreibst wo alles geschliffen wurde, war ja das A-Objekt. Nach 1990 wurden da Asylanten zwischengelagert, wie lange weiß ich nicht. Aber wieter hinten wo der noch intakte Raketenbunker steht, da war rechts und links davon die Betankungsplätze für die Raketen.
      Es wurden zwei Komponenten betankt, einmal O und einmla B.
      O war Oxydator (glaub 90 Prozent Salpetersäure) B war der Brennstoff, eine etwas dieselähnliche Brühe.
      Kam beides Zeugs zusammen, dann krachte es. Ich vermute mal das das Gelände von dort aus Richtung Wald recht stark "gedüngt" ist. Man "neutralisierte" ausgelaufenes Zeugs mit viel Wasser und das floß in eine Kläranlage in nördlicher Richtung unmittelbar am Objekt. Also aufpassen wenn man da rumschleicht :-) .
      Die anderen Tanks die da sind waren Tanklager für Benzin und Diesel, Öl wurde in Fässern gelagert.
      Diese Objekte (schätze mal an die 50) findest du über das gesamte Gebiet der Ehemaligen DDR verstreut. Eine Internetrecherche hilft...Das waren Sachen von der NVA, die GSSD hatte da mindestens genausoviel. Alleine um ihre Flugplätze waren mindestens 2 bis 3 Fla-Stellungen. Die Entfernung lag bei ca. 2 bis 5 KM und diente dem unmittelbaren Flugplatzschutz gegen Tiefflieger. Das waren aber meistens Feststoffraketen, so von der Art wie letztlich in Kabul eine hochgegangen ist, die dort entschärft werden sollte vom "Bund".
      MfG

      ^^
      -oo- Michael.
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      _

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      • bitti
        Ritter


        • 25.06.2004
        • 534
        • Bernau b. Berlin

        #18
        Führungen Bunker Ladeburg

        Die Führungen finden nur am Wochenende und nur auf Voranmeldung statt. Wer einen Termin ausmachen möchte, kann sich direkt an den Verantwortlichen wenden.
        Er ist unter der Telefonnnummer 03338/ 70 28 19 zu erreichen.

        Bitte auch den Anrufbeantworter benutzten, da der Feierabend oft erst sehr spät ist.

        Der Eintrittspreis beträgt 5 Euro und dient ausschließlich der Deckung der Stromkosten. Geld was übrig bleibt, geht an das Tierheim Ladeburg.

        bitti
        Zuletzt geändert von bitti; 29.06.2004, 16:06.

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        • bitti
          Ritter


          • 25.06.2004
          • 534
          • Bernau b. Berlin

          #19
          Zitat von Kit
          Das Objekt ist ca. 4 km Luftlinie von 16/102 entfernt, scheint aber kein direkten Bezug zu haben.
          Auf dem Gelände ist ein FB75, 2 kleinere Lagerbunker und 3 oder 4 dieser "Tankbunker" zu sehen.
          Vielleicht kann hier jemand zur Aufklärung beitragen und erkennt es wieder?

          1: leider nur ´n Kleiner und nicht der Zugang zum 10geschossigen Großen
          2: FB 75
          3: Blick von oben (rechts der Kleine)
          4: noch ein Kleiner (Kennt jemand den Typ?)
          5: Anschlüsse vom Tank
          zu Bild 1: einer der vielgebauten Bunker von Typ FB 3
          zu Bild 2: kein FB 75, FB 75 waren bogenförmige Fertigteilbunker, wie der Bunkertyp genau heißt ist bisher nicht bekannt, hat eine rechteckige Form mit einer Grundfläche von ca. 230 m² und diente der Raketenlagerung
          zun Bild 4: diente der Lagerung von Altölen u.ä., warum dafür diese Bauweise gewählt wurde ist mir unklar, findet sich in allen Objekten dieser Art; Typ unbekannt

          Das angefügte Bild des "Raketenbunkers" ist aufgrund des im Innneraum gelegten Feuers leider nicht in besserer Qualität und wurde in Sommerfeld gemacht. Bunker ist aber baugleich mit dem von Prötzel.

          bitti
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          • bitti
            Ritter


            • 25.06.2004
            • 534
            • Bernau b. Berlin

            #20
            Und nun noch einige Bilder zum Objekt. In Prötzel war die Fla-Raketenabteilung 4122 stationiert.

            Bild 1 - Bunker FB 3
            Bild 2 - Tank Melange von Oben
            Bild 3 - Tank Samin von oben
            Bild 4 - Tank Samin freigelegt

            Wie schon beschrieben benötigte man für das Betanken der Raketen zwei Komponenten - Samin und Melange. Für jede der beiden Flüssigkeiten gab es eine Tankanlage mit drei Tanks. Die Samin-Tanks waren innen plastbeschichtet.

            bitti
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            Zuletzt geändert von bitti; 01.10.2004, 19:07.

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            • bitti
              Ritter


              • 25.06.2004
              • 534
              • Bernau b. Berlin

              #21
              Auch wenn es keine U-Anlagen sind noch einige Bilder zum Objket, wie es einmal aussah. Auch diese Bauweise findet man in anderen Objekten dieser Art wieder. Leider gibt es bisher noch kein Forum für ehemalige Armeeobjekte.

              Zunächst da sogenannte A-Objekt:

              Bild 1 - Unterkunftsgebäude, davon gab es insgesamt drei, wurde auch für den Stab u.ä. genutzt
              Bild 2 - MHO (Militärhandelsorganisation) links Eingang zur Verkaufstelle, hinten Eingang zur Objektgaststätte
              Bild 3 - Küchenkomplex mit Küche und Speisesäälen
              Bild 4 - Mehrzweckgebäude mit Kinosaal

              bitti
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              Zuletzt geändert von bitti; 01.10.2004, 20:30.

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              • Pettersson
                Ritter


                • 27.12.2003
                • 542
                • Baden Württemberg
                • noch keiner

                #22
                Hi Bitti,

                sehr schöne Fotos und gut erläutert. Danke.

                Muss auch mal in den Osten.

                Gruß,
                Torsten

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                • bitti
                  Ritter


                  • 25.06.2004
                  • 534
                  • Bernau b. Berlin

                  #23
                  Und hier noch einige Bilder zum sogenannten C- Objekt, welches sich unmittelbar an das A-Objekt anschloss.

                  Bild 1 - links das Duschgebäude für die Betankungsmannschaften mit getrennten Eingängen
                  Bild 2 - Kfz-Stellplätze
                  Bild 3 - Wartungspunkt

                  bitti
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                  • Muhns
                    Landesfürst

                    • 22.08.2002
                    • 755

                    #24
                    Moin,
                    sehr interessant, schöne Fotos, bitti.
                    Gibt es einen Grund, warum einige der Gebäude ein Tarndach haben, und andere nicht?

                    Grüße
                    MUHNS
                    "Das Wesen von Ebbe und Flut ist in einem Glas Wasser nicht ablesbar." (GUNKL)

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                    • bitti
                      Ritter


                      • 25.06.2004
                      • 534
                      • Bernau b. Berlin

                      #25
                      Wie schon dargestellt, ist das A-Objekt inzwischen vollständig abgerissen.


                      Hier dazu ein Zeitungsbericht (falsch ist die Aussage, das bei Prötzel eine Fla-Raketenbrigade stationiert war) :

                      Laubbäume statt Fla-Raketen
                      Strausberg (MOZ) Im Auftrag des Wasser- und Schifffahrtsamtes forstet das in Strausberg ansässige Bundesforstamt die NVA-Liegenschaft zwischen Prötzel und Biesow auf. Sechs Hektar Laubwald entstehen, wo vor 15 Jahren Fliegerabwehrraketen in Stellung standen. Der Auftrag ist eine Ausgleichsmaßnahme für den Neubau des Schiffshebewerkes Niederfinow. Weil dort Flächen versiegelt werden, muss die Behörde an anderer Stelle Flächen entsiegeln. Das heißt, betonierte und bebaute Flächen mitten im Wald, wie die Kaserne bei Prötzel, werden vollständig entsorgt und wieder der Natur zugeführt. Dafür ist allerdings ein immenser Aufwand nötig. Das Bundesforstamt hat in den nächsten Jahren noch 150 Hektar Flächen zu entsiegeln.

                      Von Jens Sell

                      Strausberg war immer ein wichtiger Militärstandort. Am wichtigsten war er von Mitte der 50er Jahre bis zum Ende der DDR als Standort des Ministeriums für Nationale Verteidigung. Zum Schutz des Luftraums über dieser Kommandozentrale gab es unter anderem im Wald zwischen Prötzel und Biesow ein Truppenteil mit Fliegerabwehr-Raketen, die Fla-Raketen-Brigade Erich Weinert. Die Bundeswehr hat diese Truppe nicht übernommen. Deshalb lag das sechs Hektar große Areal seit Anfang der 90er Jahre, nachdem es freigezogen wurde, brach.

                      Jetzt werden die sechs Hektar erneuet eingezäunt. Hintergrund ist aber nicht eine erneute militärische Nutzung, sondern der Schutz von Baum- und Strauchpflanzungen vor Wildverbiss. In den zurückliegenden Wochen haben Fachfirmen nach einer Ausschreibung durch das Strausberger Bundesforstamt alle Gebäude abgerissen und sämtlichen anfallenden Abfall in eine Vielzahl von Containern getrennt gesammelt und entsorgt. Der Beton- und Mauerbruch wurde zerkleinert und dient schon wieder als Recycling-Material zur Packlage neuer Straßen.

                      Schon heute erinnert kaum noch etwas im Wald zwischen Prötzel und Biesow an die Kasernen, den Klub, die Raketenstellungen, die Sturmbahn und Wachgebäude. Die 60 000 Quadratmeter sind frei von Beton, Stahl, Glas, Kunststoff und Bauholz. Sie sind eingeebnet und sogar aufgelockert: "Der Boden war ziemlich stark verdichtet", berichtet Annette Busch, die Sachgebietsleiterin Ausgelichs- und Ersatzmaßnahmen im Strausberger Bundesforstamt, die den Hut für die Planung der Aktion aufhat. Weil keine forstliche Pflanzung in so hartem Boden ihre Wurzeln entfalten kann, musste er gelockert werden. Dazu mietete das Amt eine Bodenfräse an, die mit zwei rund 70 Zentimeter breiten Fräsköpfen den Boden bis in eine Tiefe von 70 Zentimetern aufriss und durcharbeitete. Weil gerade diese Maschine häufig auf ehemaligen Militärflächen eingesetzt wird, lässt sie sich vom Fahrer aus sicherer Entfernung fernsteuern. Schließlich könnte der Boden munitionsbelastet sein.

                      Wenn der Zaun, der das Gelände nicht etwa hermetisch abgeriegelt, sondern die Pflanzungen schützen soll, steht, wird aufgeforstet. Annette Busch hat Schlehen, Wildobst und Büsche für die Waldrandgestaltung geplant. Eichen, Buchen und auf Einzelflächen Ahorn werden den Laubwald bilden: "Wir wollen vermeiden, dass die Traubenkirsche, das Unkraut des Forstmanns, in das Gebiet einwandert."

                      Das Ganze ist eine Ausgleichsmaßnahme für die Flächenversiegelung, die durch das Wasser- und Schifffahrtsamt beim Neubau des Schiffshebewerkes Niederfinow verursacht wird. "In der Regel müssen die Auftraggeber von Straßen-, Schienenwege- und Wasserstraßenbau die Versiegelung von Flächen im Zuge ihrer Infrastrukturmaßnahme eins zu eins mit Entsiegelung und/oder Aufforstung ausgleichen", erläutert Malte Eberwein, Leiter des Bundesforstamtes. Für die Strausberger heißt das, in den nächsten Jahren noch 150 Hektar Flächen für die Zwecke zu finden und planerisch aufzubereiten sowie die Arbeiten zu leiten. Das heißt nicht automatisch, 150 Hektar mehr Wald für das Gebiet zwischen Schwedt und Eisenhüttenstadt, zwischen der Oder und den Autobahnen, sondern auch Waldumbau in Mischwald oder nur Entsiegelung von Flächen und Anlegen von Biotopen - demnächst in den leerstehenden Kasernen von Fürstenwalde.

                      Märkische Oderzeitung vom 06.09.04

                      bitti

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                      • bitti
                        Ritter


                        • 25.06.2004
                        • 534
                        • Bernau b. Berlin

                        #26
                        Zitat von Muhns
                        Moin,
                        sehr interessant, schöne Fotos, bitti.
                        Gibt es einen Grund, warum einige der Gebäude ein Tarndach haben, und andere nicht?

                        Grüße
                        MUHNS
                        Das kann ich nicht so genau sagen. Mir ist bekannt, dass man in der DDR ab und an "Luftaufklärung" flog um zu prüfen, was von oben zu sehen ist. Könnte sein, das die zu gut sichtbaren Sachen, dann "getarnt" wurden.

                        bitti

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                        • Brainiac
                          Heerführer


                          • 21.12.2003
                          • 3194
                          • Berlin
                          • Augen, Ohren, Nase und Verstand

                          #27
                          Hab gerade noch ein paar alte Fotos von diesem Objekt gefunden, nur um den Thread noch etwas zu vervollständigen - sonst wurde ja schon alles gesagt... die Fotos sind auch schon etwa 9 Monate alt... Soll ja mittlerweile schon alles geschliffen worden sein...

                          Folgende Bilder zeigen das alte abgelegene B-Objekt der Anlage!

                          1. getarnte Verladehalle
                          2. von weiter weg
                          3. Teil der fahrbaren Abschußrampe
                          4. damit wurden die Raketen transportiert
                          5. geschützter Unterstand
                          Angehängte Dateien
                          ______________
                          mfg Swen


                          2006 n. Chr. - und wir sind noch immer Jäger und Sammler...

                          Kommentar

                          • Brainiac
                            Heerführer


                            • 21.12.2003
                            • 3194
                            • Berlin
                            • Augen, Ohren, Nase und Verstand

                            #28
                            1. Abgang zum Unterstand
                            2. noch ein Teil der Rampe
                            3. andere Perspektive
                            4. Wachgebäude Objekt B
                            5. genau dort war mal die Haupteinfahrt zum Objekt, mit Schlagbaum, Wache, HSA usw... kaum zu glauben, oder?!
                            Angehängte Dateien
                            ______________
                            mfg Swen


                            2006 n. Chr. - und wir sind noch immer Jäger und Sammler...

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                            • kukki
                              Einwanderer


                              • 26.09.2012
                              • 1
                              • Halberstadt

                              #29
                              Hallo,
                              letztes WE (14. bis 16.09.20121) habe ich in der sog. Grünen Hölle, gemeint ist Prötzel, nach Resten von meiner Armeezeit gesucht. Von 1966 bis1967 mußte ich dort dienen.
                              Vom Objekt A den Kasernen, ist nichts mehr vorhanden. Auch die sechs Raketenstellungen sind fast von der Natur zugewachsen. Eine zweite, neu gebaute gab es damals nicht. Um diese Feuerstellungen zu schützen, bauten wir im Sommer 1967 (sechs Soldaten) um das gesamte Objekt einen Hochspannunsschutzzaun.
                              Damaliger Kommandeur war Maj. Wolfram, Polit war Hpt. Höhne, Co-Chef Hpt. Scholz, unser Zugführer Ltn. Laasch. Diese sollten in Prötzel gewohnt haben. Ältere Leute, die ich befragte, konnten sich gut erinnern. Die Offiziere sind teilweise verstorben oder weggezogen.
                              Vielleicht meldet sich jemand von den alten Kameraden. Als Anhang drei geheim fotografierte Bilder.
                              MfG Kukki
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                              • kallepirna
                                Ritter


                                • 05.11.2006
                                • 467
                                • Rothenburg O/L

                                #30
                                Mir ist bekannt, dass man in der DDR ab und an "Luftaufklärung" flog
                                Da war der Franzose aktiv Bernau und Umgebung so jedenfals wurde uns vermittelt.Man wusste wann die immer unterwegs waren. Mfg.kallepirna
                                mfg. kallepirna

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