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05.01.2009, 19:16 | #1 |
Heerführer
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Klasse Fotos !!
Wen es interessiert. Hier einige Hintergründe zur Conti-Firmengeschichte: Das Traditionsunternehmen hatte 1897 die Produktion von Automobilreifen, später auch „Conti-Aeroplanreifen“, aufgenommen. Bereits während des Ersten Weltkriegs arbeitete das Unternehmen fast ausschließlich für die Erfordernisse der Wehrmacht und lieferte nicht nur Reifen, sondern auch Dichtungsmaterialien für Schiffsmaschinen und Seeminen sowie Gummiarmierungen für Zündkabel. Nach 1933 gelang es Conti, nahtlos an diese Entwicklung anzuknüpfen. So brachte es der Reifenhersteller zwischen 1933 (66,9 Millionen RM) und 1938 (248,3 Millionen RM) auf eine Umsatzsteigerung von 400 %. Im gleichen Zeitraum erhöhte sich die Zahl der Beschäftigten von 11.000 auf 16.500. Der Hauptakzent lag weiterhin auf der Reifenproduktion. Der Ausstoss ließ sich von 18.365 t in 1932 auf 71.232 t steigern. Um die stetig steigende Nachfrage zu erfüllen, legte Conti im April 1938 den ersten Spatenstich für ein neues Reifenwerk in Stöcken. Im Februar 1939 waren die ersten Hallen der neuen Anlage betriebsbereit. In Hannover-Limmer hatte das Unternehmen ein weiteres Zweigwerk mit einer großen Gummiaufbereitungsanlage in Betrieb. Es stellte gummierte Stoffe, chirurgische Handschuhe, Hartgummiprodukte wie Batteriekästen für U-Boote und Lastwagen, Kraftstofftanks und Gasmasken her. Ende 1943 beschäftigte der Konzern in seinen Fabriken 4.546 Zwangsarbeiter und 903 Kriegsgefangene. Ab September 1944 nutzte der Reifenhersteller das letzte Reservoir von Zwangsarbeitern: bis zu 1.500 KZ-Häftlinge kamen im letzten Kriegsjahr allein in den Produktionsstätten Limmer und Nordhafen (Stöcken) zum Einsatz. 1.000 jüdische Häftlinge aus dem Getto Lodz, die im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau zum Arbeitseinsatz ausgewählt worden waren, kamen um den 10. September 1944 in Stöcken an. Conti brachte sie in einem ehemaligen Zwangsarbeiterlager unter. Sie waren mit dem maschinellen Zuschneiden von Gummi befasst und arbeiteten in der Galvanisierungsabteilung. Die zunächst 256 KZ-Frauen des seit Juni 1944 bestehenden Außenkommandos Limmer an der Wunstorfer Straße, unweit des Reifenwerkes, waren bis zur Auflösung des Lagers Anfang April 1944 vorwiegend mit der Herstellung von Gasmasken befasst. Das Conti-Außenkommando Stöcken hingegen hatte nur einige wenige Wochen Bestand. Es wurde Ende November 1944 aufgelöst und die Insassen in das Außenkommando Ahlem verlegt, wo sie mit dem Bau eines unterirdischen Stollensystems befasst waren, das einen Teil der Conti-Produktion aufnehmen sollte. Gruß Bingo |
05.01.2009, 20:05 | #2 |
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Moin Gemeinde,
möchte hier auch noch ein paar Bilder vom gestrigen Tag beisteuern (sollten einige Bilder doppelt, bzw. in ähnlicher Ansicht hier schon gezeigt worden sein, bitte ich das zu entschuldigen). Hier ein paar Winteransichten
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05.01.2009, 20:09 | #3 |
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...und noch ein paar:
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05.01.2009, 20:13 | #4 |
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...hier noch was für die Freunde der "Wandmalerei":
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05.01.2009, 20:19 | #5 |
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...weiter Bilder aus dem Objekt (unkommentierte Eindrücke):
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05.01.2009, 20:25 | #6 |
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...und noch ein paar, von viel - viel mehr Impressionen des gestrigen Tages.
Gruß Obelix
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05.01.2009, 21:12 | #7 | |
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Zitat:
danke für Deine Ausführungen. Nachstehend möchte ich einige Informationen zu dem Werk in Hannover Limmer aufführen. Der Ursprung liegt hier bei dem Ursprungsunternehmen "Excelsior": „……In der hannoverschen Industrie, deren Charakteristikum eine seltene Vielseitigkeit ist, steht die Gummi-Industrie an hervorragender Stelle. Hannover kann überhaupt als Mittelpunkt der deutschen Gummi-Industrie bezeichnet werden, denn in keiner anderen Stadt des Reiches weist diese Industrie so bedeutende Zahlen an investiertem Kapital, Angestellten und Arbeiten auf. Eines der ältesten hannoverschen Groß-Werke dieses Industriezweiges sind die Hannoverschen Gummiwerke „Excelsior“ A.G. Hannover-Limmer, deren Gründung sich in diesem Jahr zum 65. Male jährt. Aus kleinen Anfängen heraus sind die hannoverschen Gummiwerke „Excelsior“ zu einem Unternehmen geworden, dessen Erzeugnisse unter der Schutzmarke: das „E“ im Kreis in allen Weltreifen den Wert deutscher Arbeit im Allgemeinen, den Hochstand der deutschen Gummiindustrie im Besonderen würdig vertreten. Die „Excelsior“ wurde im Jahre 1862 als „Hannoversche Gummikamm-Compagnie“ gegründet. Die nach unseren Begriffen geringe Zahl von 80 Arbeitern wurde zunächst ausschließlich mit der Herstellung von Hartgummi-Kämmen beschäftigt, wobei die heute fast lächerlich anmutende Dampfmaschinenkraft von 6 PS die Energiequelle des Werkes darstellte.. Aber schon nach zwei Jahren wurde die Fabrik und gleichzeitig das Fabrikationsprogramm erweitert, indem die Herstellung von Schmucksachen u. Rauchartikeln aufgenommen wurden. ….. 1883 eine beträchtlich Vertriebsvergrößerung, wobei auch das Fabrikationsprogramm durch die Aufnahme von chirurgischen Hart- und Weichgummi-Artikeln wiederum eine bedeutende Erweiterung erfuhr. Am 1. Oktober 1883 wurde die Hannoversche Gummikamm-Compagnie in eine Aktiengesellschaft umgewandelt……1888 folgte der Kissenreifen. Vier Jahre später wurde durch die Erfindung des Pressluftreifens eine vollständige Umwälzung auf dem Gebiet der Fahrradbereifung herbeigeführt wurde…..Das an der Sriehlstraße gelegene Fabrikgelände gestattete indessen eine erneute Ausdehnung der vorhandenen Baulichkeiten nicht mehr, und so entschloss man sich zur Errichtung einer größeren, moderneren Fabrik. Im Vororte Limmer wurde ein 120.000 qm großes Gelände erworben, auf dem bald in jeder Hinsicht vorbildliche Fabrikgebäude entstanden, die Anfang 1899 ihrer Bestimmung übergeben wurden….. besonders die im Jahre 1906 aufgenommen Autoreifen-Fabrikation beanspruchte mehr und mehr Raum. So standen die Jahre 1909 bis 1912 im Zeichen einer regen Bautätigkeit……Noch zwei Jahre konnte sich das Werk einer glänzenden Weiterentwicklung erfreuen, bis der Ausbruch des Weltkrieges ein plötzliches Halt gebot……..Der immer vielseitiger werdende Fabrikationsplan des Werkes, das, abgesehen von Saisonschwankungen, in normalen Zeiten 5.000 Angestellte und Arbeiter beschäftigte, umfasst: die bewährten Excelsior-Reifen für Fahrrad, Kraftrad, Automobil und Lastwagen…mehr und mehr Ballonreifen und Riesen-Luftreifen…..Hart- und Weichgummi-Artikel, Wärmflaschen, Luftkissen, Gummischwämme, Hartgummi-Kämme, Gummibälle, Gummipuppen u. –tiere, Gummiabsätze …… Die 65 jährige Fabrikationserfahrung der Hannoverschen Gummiwerke Excelsior und die bewusst hochgehaltene Tradition dieser Firma, aus bestem Material mustergültige Form zu gestalten, bürgen dafür, dass nur Erzeugnisse auf den Markt gelangen, die geeignet sind, den Ruf der Hannoverschen Gummiwerke Excelsior zu erhalten und zu mehren. Erzeuger und Verbraucher werden sich treu bleiben, solange die Divise lautet „Excelsior!““ Auszug und Quelle aus: „Hannover, die Grosstadt im Grünen“. Erschienen 1927 Gruß Obelix
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In Freiheit dienen! Geändert von Obelix (05.01.2009 um 21:14 Uhr). |
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05.01.2009, 22:25 | #8 |
Ritter
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...und der (kleine) Wasserturm präsentiert sich noch im Originalzustand.
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05.01.2009, 22:26 | #9 |
Heerführer
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@ Obelix: War mir bislang nicht bekannt. Danke für die ergänzenden Hinweise.
Viele Grüße Bingo |
06.01.2009, 09:42 | #10 |
Ritter
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@ Obelix:
Vielleicht sollte in doe Historie noch aufgenommen werden, dass Herrn Häuser sich im Jahre 1989 in Halle 24 sein erstes Auto (Golf I ) hart erarbeitet hat... |