30.07.2012, 02:59 | #1 |
Einwanderer
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Keramik-Recherche ohne Ergebnis - Jetzt seid Ihr dran!
Es ist ja nicht so, dass ich internetmäßig unbedarft bin. Aber nach mehrstündigem Suchen habe ich es nicht geschafft, eine Seite zu finden, die Auskunft über Keramik aus Römer- und Mittelalterzeiten gibt.
Anlass sind einige Lesefunde, die auf eindeutig römisch besiedeltem Gelände erfolgten. Allerdings hinterließen die nachfolgenden Generationen genügend Material, das etwas verwirrt. Das sind zum Beispiel Metallteile, die von Pflügen aus den letzten 100 Jahren stammen... Wirklich relevant bei der Einschätzung der Funde ist die Glasur. Es sind ordentlich Scherben von Terra Sigillata zu finden. Dann folgen aber Bruchstücke mit grün-bläulicher Glasur, die evtl. verfärbt sein könnte. Richtig verzwickt wird es bei dem Fuß eines dreibeinigen Gefäßes, das eine braune Glasur im Inneren aufweist. Das könnte dann schon mittelalterlich sein. Es folgt noch eine fast schwarze Randscherbe und ein weißes Fragment, das an eine Porzellantasse erinnert. - Konkret suche ich nach einer Datenbank, mit der ich Terra Sigillata zuordnen kann. - Die nächste Fragestellung ist, welche Glasuren in welchen Epochen verwendet wurden. Das, um mittelalterliche Keramik zu identifizieren. Gerne stelle ich die Fundstücke hier mit Foto ein, wenn das interessiert. Das Bild, das angefügt ist, zeigt nur als schlechter Scan das Ergebnis einer Leseaktion. Rechts oben ist übrigens ein Ziegelbruchstück zu sehen, das wohl von einem Schmelzofen stammt. Passende Schlacke fand sich ebenfalls in der Nähe. |
30.07.2012, 06:35 | #2 |
Moderator
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Ich meine, die Uni Freiburg hat eine TS Datenbank erstellt.
Kann gerne nochmal nachschauen.
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31.07.2012, 00:28 | #3 |
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Themenstarter
Link zu TS-Datenbank
Hab´ eine interessante Datenbank gefunden, die zumindest zu TS Auskunft gibt. Aber nun ja - die Gebrauchskeramik der Römer war viel umfassender. Würde das gerne etwas auseinader sortieren, was an Mittelalterfunden oder gar aus der Moderne auftaucht.
http://www.potsherd.net |
31.07.2012, 18:27 | #4 |
Moderator
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07.08.2012, 01:21 | #5 |
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Themenstarter
Begleitkeramik
Sagen wir es mal so: TS ist ein Stück weit in Datenbanken erfasst. Nur ist in römischen Haushalten der Mittelschicht TS ein Ersatz für metallisches Hausgerät der Oberschicht.
So bleibt es nicht aus, ganz profane Scherben in Ton damit gemeinsam zu finden. Sind die glasiert, und wenn ja, mit welchen Farben? Ich will wissen, wie sich das von mittelalterlicher Keramik farblich unterscheiden lässt. Evtl. auch formal. |
07.08.2012, 18:48 | #6 | |
Moderator
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Zitat:
Und Keramik einfach anhand der Farben zu unterscheiden ist ein sehr gewagtes Spiel. Das Problem fängt schon bei unterschiedlichen Regionen und Tonarten an... .
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09.08.2012, 01:14 | #7 |
Heerführer
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Hallo,
Ich bin kein Spezialist für Keramik. Mein Archi hat mich jedoch gebeten, Scherben, die mir bei der Suche auffallen vorzulegen. So brachte ich ihm einige Kilo bei meinem letzten Besuch mit. Er ist auf Keramik spezialisiert. Ruckzuck hatte er die Stücke nach Jahrhunderten sortiert. Schwarze bzw. dunkle Scherben deuten auf einen sauerstoff- reduzierten Brand hin. Stücke, die schwarz und seidig glänzend waren, identifizierte er als Terra nigra (Belgische Ware). Röm. Gebrauchskeramik hatte bei mir durchweg eine helle Färbung. Glasierte römische Ware ist relativ selten. Eine ähnliche Scherbe, wie die von Dir gezeigte (farbig glasiert) legte er mit dem Wort Neuzeit beiseite und hat sie nicht mehr beachtet. Jetzt muss man sagen, hört für ihn die Welt nach dem MA auf. Alles Neuzeit.
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Viele Grüße von Ironpic ------------------ Manchmal, wenn mir langweilig ist, rufe ich bei DHL an und frage wann die Sendung mit der Maus kommt! |
10.08.2012, 01:58 | #8 |
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Themenstarter
Hallo Ironpic,
Terra nigra könnte ich wohl auch unterscheiden. Glasuren in einem grasgrün kenne ich von römischen Schüsseln. Aber eben auch von mittelalterlichen Exponaten aus Museen. Hier mal eine Scherbe mit Ornament und Glasurresten. |
10.08.2012, 02:13 | #9 |
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Themenstarter
Glasurfarben
Danke fleischsalat,
vielleicht habe ich nicht ganz die Fachbegriffe verwendet. TS ist ziemlich unverwechselbar und lässt sich identifizieren - jedenfalls für mich. (Das Wasser nach dem Säubern ist unverwechselbar rötlich und hinterlässt im Waschbecken einen rötlichen Schleier...) Danach fängt aber das Problem an. Unglasierte Keramik mit Ornamenten und als Randstücke. Glasuren unterschiedlicher Konsistenz. Die würde ich gerne auseinander halten können. Soweit mir bekannt, gab es in unterschiedlichen Epochen unterschiedliche Farbvarianten, die auf die zur Verfügung stehenden Rohstoffe zurück zu führen sind. Selbstverständlich ist dies in den lokalen Gegebenheiten begründet, dürfte aber helfen, diese Erzeugnisse von römischen Funden abzugrenzen. Werde mich wohl mal mit einer Freundin, die Keramikerin ist, über die Techniken und Glasuren unterhalten. Und danach mit meinem nicht vorhandenen Fachwissen einen "Archi" löchern. |
10.08.2012, 08:47 | #10 | |
Heerführer
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Zitat:
Er verglich eine Diagnose aus Büchern und Internet als eine Art von Trockenschwimmen. Das richtige Schwimmen lernst Du auch in der Praxis. Ich glaube,da hat er nicht ganz unrecht. |
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