08.08.2016, 23:30 | #1 |
Heerführer
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Welch ein Schatz...
... sich doch so manches Mal unter dicken Farbschichten so versteckt
Habe neulich mal ne Konsole gepflückt um daran in der Werkstatt Vorversuche zwecks Reinigung durchzuführen, das Ergebnis kann sich zumindest vorerst sehen lassen und man kann kaum glauben wie fein die Konsolen tatsächlich mal gearbeitet waren... Das Material hielt ich ursprünglich für normalen Stuckgips, die haben den ja früher oft mit Leinöl dann wetterfest gemacht. Allerdings ist das Material sehr viel härter und ich vermute mal es handelt sich eher um Stuckelemente aus Romanzement - spannendes Bindemittel: http://www.rocare.eu/page/start.html http://www.rocemplaster.com/de/ Liebe Grüße!!!
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09.08.2016, 07:17 | #2 |
Moderator
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Hübsches Teil!
Sind davon mehrere identische am Gebäude angebracht, oder gibt es "wechselnde Muster"?
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09.08.2016, 08:41 | #3 |
Heerführer
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Themenstarter
Das hängt vom Geschoss ab. Diese Konsole befindet sich unter der Verdachung der Fenster des einen Geschosses, es gibt aber noch einen zweiten Typ von Konsolen die sich dann eben unter den Fensterbänken befinden, allerdings in einem anderen Geschoß. Die sind dann nicht so länglich von der Grundform und weisen auch eine andere Ornatmentik auf. Da komme ich aber mangels Gerüst noch nicht heran.
Bei Gelegenheit mache ich mal weitere Bilder, die Fassade ist recht schön eigentlich... Liebe Grüße
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30.10.2016, 17:39 | #4 |
Bürger
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Man kann die auch selber machen.
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30.10.2016, 21:22 | #5 |
Ratsherr
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Daumen hoch
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05.11.2016, 09:19 | #6 |
Heerführer
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Themenstarter
Klar kann man die selber machen
Schaut gut aus, erzählste uns auch noch was zu dem Projekt? Würde mich schon mal interessieren. Ich habe mittlerweile herausgefunden, dass die Teile aus Keramik sind, habe lange gerätselt und mit Stuckelementen bisher noch kaum Erfahrung. Es ist schade, dass an der Fassade welche fehlen, eine Nachfertigung im gleichen Material wird wohl für die Fassade zu aufwendig werden... Im Anhang noch eine der Konsolen die unter den Sohlbänken hängen - allerdings nur vorgereinigt.
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07.11.2016, 21:11 | #7 |
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Das Problem ist das die vorgefertigten Teile meistens von den Proportionen nicht passen. Bei Fassaden fällt das sofort ins Auge.Bei diesem Projekt wurde die Fassade im unteren Bereich bei einem Umbau 1953 komplett zerstört.Alle vorstehenden Bauteile wurden abgestemmt und die Bögen durch den Einbau von Stahlträgern begradigt.Bei der Restaurierung muss die Ansicht der gesamten Fassade berücksichtigt werden. In diesem Fall setzt sich der Kastenerker vom Balkon in der 4. Etage über die Pfeiler in der 1. Etage zu den bossierten Pfeilervorlagen im Erdgeschoss fort. Wenn da die Porportionen nicht passen sieht das Ganze trotz aller Mühe nach nichts aus.Deshalb Vorsicht wenn man sowas stückweise
saniert.Es gibt auch gravierende Unterschiede der Ornamente im Barokstil . Vorgefertigte Teile gibt des übrigens unter www.balustrade24.de, zum reparieren bzw. modellieren gibst das Material bei www.krusemark.de. Geändert von ghostwriter (07.11.2016 um 22:13 Uhr). Grund: ersten link repariert |
07.11.2016, 22:21 | #8 |
Moderator
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[ot]
bitte links auf funktion überprüfen!?
und rechts auch gleich mit ... (wortspiel)
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14.11.2016, 23:32 | #9 |
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Themenstarter
Hmm... ist nicht die Antwort die ich erwartete, ich dachte es kommen ein paar mehr Details zu der ganzen Machart. Proportionsmäßig finde ich die Konsolen am Abschluss der Pfeilervorlagen ein wenig schmächtig geraten, durch den angedeuteten Balkon hätte ich eher das Gefühl, dass die Platte früher vielleicht mal weiter auskragte und dann von den unteren Konsolen getragen wurde...
Aber wer weiß, die haben früher ja alles mögliche gebaut und vielleicht war das ja auch nur so als Balkon angedeutet, gab ja sowas auch als "Schmuckelement" Ich glaube was meine Konsolen angeht, so hast du mich missverstanden. Mir ging es bei der Rekonstruktion lediglich über die Machbarkeit im gleichen Material. Prinzipiell kann man sowas zwar machen, also solche Konsolen wieder aus keramischer Masse herstellen, aber das ist aufgrund der Schwindung der Masse extrem aufwendig, da man die Konsolen im Modell vergrößern müsste - das wird keiner bei einem Gründerzeithaus machen. Ich bin mir lediglich unschlüssig welches Material ich also für die Ausformung nutzen werde. Eventuell mache ich mal einen Versuch mit Romanzement, da soll es ja sehr feine Gießmassen geben. Die originalen Konsolen wird man wohl aufgrund des eher aussergweöhnlichen Befundes restaurieren und wieder anbringen. Wäre schade, wenn die Originale verloren gehen würden. Wird trotzdem eine aufwendige Prozedur die ganzen Teile zu reinigen und zu restaurieren, da muss ich mir mal was einfallen lassen wie man den Prozess optimieren kann. Vielleicht hast du ja historische Ansichten deines Hauses oder noch ein paar Ausführungsdetails zu der Rekonstruktion. Liebe Grüße!
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15.11.2016, 22:58 | #10 |
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Für die Reinigung einer Fassade ist das abstrahlen mit Trockeneis optimal,
leider teuer und gibts nicht an jeder Ecke, ein Hochdruckreiniger tuts aber auch. Man muss sich da vorsichtig ran tasten. Die beschädigten losen Teile müssen runter um einen tragfähigen Untergrund zu bekommen. Für die Reparatur der Ormanente und Flächen kann man Betonspachtel nehmen ( z.B. Ardex B10), den kann man während des erhärtens gut mit einem Stukateurspachtel formen . Die Flächen mit einem Stück Styropur glätten. Mit einem Cutter kann man sich die gewünschen Formen und Größen leicht aus einer 20mm Platte zurecht schneiden. Um einTeil im Gussverfahren herzustellen muss es erstmal abgeformt werden,dazu kann man Gips oder Formsand nehmen,es ist aber schwierig die seitlichen Profile hin zubekommen, dazu muss die Form geteilt werden.Als Material für den Verguss eignet sich Betonestrich, ist im Baumarkt als Sackware zu bekommen.Die Konsistenz sollte nicht zu dünn sein , zur Stabilität kann man verzinkten Walzdraht oder Drahtgeflecht mit einlegen. Vor dem betonierendie Form mit Trennmittel einstreichen. Die Oberflächen kann bei Bedarf mit Betonspachtel nachgearbeitet werden.Wenn die Teile weiss werden sollen, kann man auch weissen Zement und Quarzsand im Verhältnis 1-3 selber mischen.Das Kapitell auf meinem Bild ist direkt an der Fassade mit Natursteinspachtel modelliert worden, Arbeitsaufwand ca. 26 Std. |