22.06.2018, 22:53 | #1 |
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Fundort Leine
Ich habe einige Grabsteine am Leineufer gefunden
Marie von Funck geb. Lützow Verheiratet mit Johannes Freiherr Von Funck. ist in Berlin 1902 verstorben, was macht ihr Grabstein in Hannover am Leineufer? https://adelsmatrikel.de/getperson.p...08L&tree=tree1 https://adelsmatrikel.de/getperson.p...16F&tree=tree1 Willhelmine und Hermann Brandenburg verstorben 1903 und 1904 Leider keine Informationen, aber ich bleib dran. Und ein Stein im Inschrift, und ein Viertel eines Grabsteines.
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Gruß Stefan R. Hobbyhistoriker Hannover Geändert von Werker123 (22.06.2018 um 23:20 Uhr). |
22.06.2018, 23:07 | #2 |
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Themenstarter
An der gleichen Stelle liegen einige behauende Steine.
Ein Stein tragt die Zahl 1390 oder 7390 die Steine und Grabsteine hab ich grob mit Wasser gereinigt.
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Gruß Stefan R. Hobbyhistoriker Hannover |
22.06.2018, 23:17 | #3 |
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Wer weiß, vielleicht wurde die gute Frau ja auch in Hannover beerdigt? Ist aber trotzdem kurios, da sich laut deinen Links nicht wirklich einen Bezug dazu ergibt.
Alte Grabsteine wurden schon immer gerne wiederverwendet.. als Mauersteine, als Wegeplatten usw. Heutzutage werden die Steine meist geschreddert und im Straßenbau verwendet... Aufgearbeitet werden Grabsteine nur ganz selten, da das herunterfräsen und die Neupolitur einen erheblichen Aufwand macht. Bei dem Stein der Frau Funck handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um SS oder SSY (Schwarzer Schwede) - einer der härtesten und teuersten Steine, da der Abbau extrem aufwendig ist. Kommt wohl scheinbar nur in einer Erdspalte vor oder so. Ist jedenfalls ein tolles Material und zu Lehrzeiten hab ich auch mal einschönes dickes Buch aus SS gearbeitet... Hab leider keine Fotos davon, da das Ding schnell verkauft war... Kann gut sein, dass die dort auch zwecks Uferbefestigung eine Ladung abgekippt haben - alte Grabsteine fallen ja massenhaft auf allen Friedhöfen an und nur wenige Friedhöfe geben den alten Grabmälern nach Ablauf der Liegezeit noch eine zweite Chance in einer kleinen Ausstellung oder so... Meist stehen nur die ganz großen und bedeutenden Erbbegräbnisse unter Schutz - und verfallen trotzdem...
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22.06.2018, 23:30 | #4 |
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Nachtrag:
Bei dem Stein mit der Zahl handelt es sich definitiv um einen Sockelstein - das verrät die aufgespitzte Oberfläche. Ds wurde gemacht um dem Mörtelbett ausreichend Platz und Halt zu geben, früher wurde ja mit Knirschfugen versetzt und Granit hat den Nachteil, dass die damals üblicherweise verwendeten Kalkmörtel da einfach nicht gut dran haften, daher die grobe Oberfläche. Die Zahl hat sicherlich nichts mit einer Jahreszahl zu tun. Es könnte sich um eine Rohblocknummer handeln (man ist mit Material früher sehr sparsam umgegangen). Wäre die Zahl auch mit versetztem Grabmal zu sehen könnte es sich auch um eine Grabnummer handeln, allerdings wäre diese dann besser ausgearbeitet - daher tendiere ich zu Rohblocknummer. Ich kenne solche Nummern zwar nur in Ölfarbe oder heutzutage mit Chip, aber da gab es sicherlich Unterschiede von Land zu Land oder Bruch zu Bruch. Ansonsten sehe ich einen Einfassungsstein (halbrund oben), das schwarze profilierte Teil könnte der Sockel eines Obelisken oder einer kleinen Säule der Umrandung gewesen sein. Die Steine unter Wasser erkennt man schlecht auf dem Foto, es könnte sich bei den Vertiefungen aber um Nischen handeln, in denen früher mal Emaillefotos oder geätzte / gravierte Glasplatten eingesetzt waren. War früher nicht unüblich. Der Stein mit der "aufwendigen" Bossenbearbeitung ist sicherlich mal ein Urnengrab gewesen. Diese Ausführung gibt es häufig in Sandstein und dann eben besetzt mit besagten Glasplatten. Generell scheint das ja unter einer Brücke zu sein, also wird es sich um Verfüllmaterial handeln - nur eben nicht richtig geschreddert, was für die meisten ein wenig pietätlos wirken mag... Aber irgendwo muss man halt auch mit diesem "Abfall" hin... Nur die Juden machen es besser... da bleiben die Steine auf ewig stehen - selbst wenn sie umfallen. Für jüdische Friedhöfe gibt es da Ausnahmen, die für keine anderen Friedhöfe durchsetzbar wären. Deswegen sind die jüdischen Friedhöfe oft auch so superschön anzusehen - sofern noch erhalten.
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22.06.2018, 23:33 | #5 |
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Danke für die Infos. Vieles dachte ich mir schon, und du hast es bestätigt.
Mal schauen ob das Stadtarchiv mehr weiß. Mit deinem letzten Satz, hast du recht, ich kenn einige Erbbegräbnisse die schlecht aussehen. Post 3
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Gruß Stefan R. Hobbyhistoriker Hannover |
23.06.2018, 10:11 | #6 |
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Als großer Fan alter Baustoffe bin ich häufiger auf Halden und Deponien unterwegs. Grabsteine sind dort tatsächlich keine Seltenheit.
Wenn die Grabpacht abgelaufen ist und die Familie sich nicht mehr kümmern kann/sich kümmern will, dann wird eingeebnet.
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23.06.2018, 15:21 | #7 |
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Benutzt man heutzutage noch solche Steine als Grabstein?
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Gruß Stefan R. Hobbyhistoriker Hannover |
23.06.2018, 17:44 | #8 |
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Grabsteine
Sollten die Steine direkt im Ufer verbaut sein, dann kann es auch eine Maßnahme der Uferbefestigung gewesen sein.
Verwendet als Wasserbausteine. Da war damals alles möglich. Bekanntlich hat man auch Großgräber geschliffen um Ackerfläche zu gewinnen. Manchmal hatten unsere Vorfahren da andere Ansichten.... |
24.06.2018, 20:03 | #9 | |
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Themenstarter
Zitat:
In dieser Zeit hatte er das Grab oder Leichnam seiner Frau überführen lassen. Gestorben ist Sie in Berlin. 2. Heirat am 23.3.1903 in Hannover.
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Gruß Stefan R. Hobbyhistoriker Hannover |
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25.06.2018, 15:44 | #10 |
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Themenstarter
Heute einen Grabsteinfriedhof bei einen Friedhof entdeckt.
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Gruß Stefan R. Hobbyhistoriker Hannover |