Eisenknickers Reisen... ich weiss, das hat sich schon ein Anderer geblockt!

Eisenknicker · 02.10.2019, 23:13

Ganz großen Dank an Palleon!

Mich interessieren solche kleinen Lebenszeugnisse viel mehr als alte oder neue Bücher! Das ist echt und nicht wie manche alte (neue) Bücher wo ein geübter Autor dann vielleicht dachte "wie schreibe ich das am besten..."

@Marc: Danke für den link! Werde die Feldpostbriefe dort hin senden- aber zu erst bearbeiten wir die hier und finden heraus was Feldpost war und was nur normale Briefe.

DericMV · 02.10.2019, 23:30

Zitat:

Zitat von Eisenknicker

...
Mich interessieren solche kleinen Lebenszeugnisse viel mehr als alte oder neue Bücher! Das ist echt und nicht wie manche alte (neue) Bücher wo der Autor dann vielleicht dachte "wie schreibe ich das am besten..."

....

Genau so ! Das sind Zeilen des Erlebenden (auch wenn sicherlich einige Zeilen für die Angehörigen zu Hause etwas "verschönert" übermittelt wurden, um Sorgen zu vermeiden).

Vielleicht kannst Du ja ein neues Thema zur Feldpost bzw. den Dokumenten aufmachen.

Und wenn ich Deinen Anhang so lese, hat sich wohl schon jemand hinter den Kulissen Gedanken zu einer Einordnung und Archivierung der Sachen gemacht.

Eisenknicker · 02.10.2019, 23:46

Zitat:

Zitat von DericMV

Und wenn ich Deinen Anhang so lese, hat sich wohl schon jemand hinter den Kulissen Gedanken zu einer Einordnung und Archivierung der Sachen gemacht.

Habe ich auch gesehen aber der Fund Zusammenhang ist wirklich hier zerstört gewesen! Alles zerstreut, Briefmarken aus NS zeit von Findern abgerissen ob die betreffenden Briefe in richtigen Umschlägen jetzt wirklich sind

Palleon · 03.10.2019, 19:35

Danke für die Blumen 😉 Ich habe vor einigen Jahren das Kriegstagebuch meines Urgroßvaters aus dem 1. Weltkrieg abgetippt, seitdem habe ich da ein recht persönliches Verhältnis zu.

So, die zweite Seite ist fertig. Der Brief ist tatsächlich außergewöhnlich weil er sehr ausführlich formuliert ist:

„...Stunden exerzieren, dann Gewehr oder
Sachen reinigen, nachmittags 1 Stunde Turn
Und Bewegungsübungen, 1 Stunde Unter-
Richt und Apell. Außer uns liegen
Hier hauptsächlich bayrische Truppen
In der Stadt. Konai(?) (südlich von Lille)
Ist eine Stadt von 50000 Einwohnern.
Durch den Krieg hat sie wenig Geltung,
Ich habe jedenfalls noch kein zerstörtes
Haus gesehen. Noch jetzt sind etwa 30000
Einwohner hier, Geschäfte, Restaurants
Und Caffes sind offen man
kann hier alles kaufen, kurz es
lebt sich hier sehr schön nach all
der Monaten Stellungskrieg.
Außer dem alten Rathaus besitzt die..."

Palleon · 03.10.2019, 19:55

Und Seite drei:

„...Stadt keine besonderen Sehens-
Würdigkeiten. Es sind hier viele deutsche
Lazarette eingerichtet und man sieht
hier daher auch deutsche Zivilisten,
Schwestern und Krankenpfleger haupt-
sächlich. – Stuhtiges Weihnachtswetter
Wie wir es in Norddeutschland haben,
schneit mal, aber nicht zu stark.
Entweder es ist klares Wetter mit etwas
Frost, wie jetzt, oder es regnet an-
dauernd. Schnee gibt’s hier eigentlich gar-
nicht. – Von hier aus können
wir auch mal auf Urlaub fahren.
Da ich unter den Offizieren fast
der einzige bin, der noch nicht auf…“

ghostwriter · 03.10.2019, 23:42

sehr stark!!
wenn ich mal nicht weiter komme ...
wende ich mich vertrauensvoll an dich!?

02.10.2019, 23:13	#1
Eisenknicker Themenstarter Heerführer Registriert seit: Oct 2015 Ort: NRW Detektor: Akten Beiträge: 4,885	Ganz großen Dank an Palleon! Mich interessieren solche kleinen Lebenszeugnisse viel mehr als alte oder neue Bücher! Das ist echt und nicht wie manche alte (neue) Bücher wo ein geübter Autor dann vielleicht dachte "wie schreibe ich das am besten..." @Marc: Danke für den link! Werde die Feldpostbriefe dort hin senden- aber zu erst bearbeiten wir die hier und finden heraus was Feldpost war und was nur normale Briefe. __________________ „Denn nicht durch Worte, aber durch Handlungen, zeigt sich wahre Treue und wahre Liebe.“ — Heinrich Von Kleist Geändert von Eisenknicker (02.10.2019 um 23:25 Uhr).

03.10.2019, 19:35	#4
Palleon Ratsherr Registriert seit: Aug 2018 Ort: NRW, im Tal der Rur (ohne "h") Detektor: Deus XP Beiträge: 285	Danke für die Blumen 😉 Ich habe vor einigen Jahren das Kriegstagebuch meines Urgroßvaters aus dem 1. Weltkrieg abgetippt, seitdem habe ich da ein recht persönliches Verhältnis zu. So, die zweite Seite ist fertig. Der Brief ist tatsächlich außergewöhnlich weil er sehr ausführlich formuliert ist: „...Stunden exerzieren, dann Gewehr oder Sachen reinigen, nachmittags 1 Stunde Turn Und Bewegungsübungen, 1 Stunde Unter- Richt und Apell. Außer uns liegen Hier hauptsächlich bayrische Truppen In der Stadt. Konai(?) (südlich von Lille) Ist eine Stadt von 50000 Einwohnern. Durch den Krieg hat sie wenig Geltung, Ich habe jedenfalls noch kein zerstörtes Haus gesehen. Noch jetzt sind etwa 30000 Einwohner hier, Geschäfte, Restaurants Und Caffes sind offen man kann hier alles kaufen, kurz es lebt sich hier sehr schön nach all der Monaten Stellungskrieg. Außer dem alten Rathaus besitzt die..." Geändert von Palleon (03.10.2019 um 19:55 Uhr).

03.10.2019, 23:42	#6
ghostwriter Moderator Registriert seit: Sep 2003 Ort: Großherzogtum Baden Detektor: Suchnadeln Beiträge: 11,878	sehr stark!! wenn ich mal nicht weiter komme ... wende ich mich vertrauensvoll an dich!? __________________ ich lasse mir nicht in meinem gehirn rumwühlen, ... ich lasse mir nicht meine kleine show stehlen!? dr. koch - "1984"

03.10.2019, 19:55	#5
Palleon Ratsherr Registriert seit: Aug 2018 Ort: NRW, im Tal der Rur (ohne "h") Detektor: Deus XP Beiträge: 285	Und Seite drei: „...Stadt keine besonderen Sehens- Würdigkeiten. Es sind hier viele deutsche Lazarette eingerichtet und man sieht hier daher auch deutsche Zivilisten, Schwestern und Krankenpfleger haupt- sächlich. – Stuhtiges Weihnachtswetter Wie wir es in Norddeutschland haben, schneit mal, aber nicht zu stark. Entweder es ist klares Wetter mit etwas Frost, wie jetzt, oder es regnet an- dauernd. Schnee gibt’s hier eigentlich gar- nicht. – Von hier aus können wir auch mal auf Urlaub fahren. Da ich unter den Offizieren fast der einzige bin, der noch nicht auf…“