Exkursion durch die WiFo "Heiligau"

[deproe]

die bildliche darstellung und geschichtliche aufarbeitung ist euch gelungen

dank an den "beitragsverursacher" - aufkommende freude bei deiner umfassenden zusammenfassung, @Djsammy

[sandocan]

hier ein paar pic's zu dem thema die ich 1975 von der WIFO "Heiligau" gemacht habe


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[Bingo]

Zitat von sandocan

hier ein paar pic's zu dem thema die ich 1975 von der WIFO "Heiligau" gemacht habe

Oooooohhhh, da hat sich ja in den letzten Jahren viel getan. Hast Du noch weitere Fotos aus den 70er Jahren? Würde mich sehr interesieren.

Bingo

[sandocan]

ja habe noch pic`s , auch von unterirdischen teilen der anlage die man nicht so leicht findet (wenn man nicht weiss wo )
kenne jedes detail der anlage , bin das erstemal mit ca 8 jahren dort gewesen
-- habe die negative erst vor ein paar tagen wiedergefunden

[KeksAmLeben]

Heijeijei, ich bekomm grad Gänsehaut....

@Sandocan
Kommst du aus Hig?

[Djsammy]

Hey, super Bilder!
Kannste mir die in voller Auflösung mailen?

MfG Djsammy

[sandocan]

jepp komme aus hig ,

bilder kann ich per mail schicken

es existieren auch bilder wo die anlage in betrieb ist -- mein onkel "RIP" hatte dort gedient bis zum schluss -- ich habe die bilder früher als er noch lebte gesehen , leider hab ich keinen kontakt zu meiner verwandschaft aber werde versuchen die alben mal zu bekommen und die fotos einzuscannen
durch meinen onkel kenne ich die anlage wie meine westentasche

[Bastard]

Wofür steht WIFO?

[Djsammy]

Hier eine kleine Erklärung:

1. Wirtschaftliche Forschungsgesellschaft mbH Berlin
Schon bei der Machtübernahme war dem NS-Regime klar, dass der angestrebte Krieg zur Korrektur der Beschlüsse von Versailles ein moderner, beweglich und mit technischen Waffen geführter Kampf sein würde, bei dem es entscheidend auf die Verfügung über ausreichend Treibstoff ankäme. Es zeichnete sich frühzeitig ab, dass der Bedarf durch die Hydrierung von Benzin aus einheimischer Kohle selbst bei sofortiger Ausweitung der Kapazitäten nicht in dem Maße gesteigert werden konnte, wie es zur Verringerung der Auslandsabhängigkeit notwendig gewesen wäre. Anfang 1933 musste das Deutsche Reich etwa siebzig Prozent des benötigten Mineralöls importieren. Um für den Kriegsfall gerüstet zu sein, entschieden sich die neuen Herren für eine weitreichende Vorratshaltung, im Rahmen derer Mineralöl in großen Mengen aus dem Ausland importiert und eingelagert werden sollte. Da in den Anfangsjahren noch Widerspruch und Einschreiten der Entente-Mächte bei eklatanten Verstößen gegen den Versailler Vertrag befürchtet wurden, fanden zunächst Verhandlungen mit den deutschen Großimporteuren über eine freiwillige Einlagerung statt, die allerdings fehlschlugen.
So gründete die Reichsregierung am 24. August 1934 die WiFo mit dem Ziel, Rohstoffe und Mineralölprodukte für den Kriegsfall in Depots einzulagern.
Gesellschafter der WiFo waren die Deutsche Gesellschaft für öffentliche Arbeiten AG (Öffa) und die am 25. Dezember 1925 gegründete Interessengemeinschaft Farben (I.G. Farben). Zur I.G. Farben gehörten u.a. die Chemiekonzeren BASF, Hoechst, Bayer und AGFA.
Die Öffa war am 1. August 1930 in Berlin mit einem Aktienkapital von 150 Millionen Reichsmark als Instrument des Reiches zur Finanzierung von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen gegründet worden. Gemäß ihrer Satzung hatte sie den Zweck, „die Errichtung, den Ausbau und die Erhaltung wertschaffender Anlagen zu fördern und sonstige ihr vom Deutschen Reich übertragene Aufgaben durchzuführen“, sowie hierfür Anleihen aufzunehmen, Darlehen zu gewähren und sich an anderen Unternehmungen zu beteiligen.
Aus Geheimhaltungsgründen sollte jeder direkte Kontakt zwischen dem Reichswirtschaftsminiterium und der WiFo vermieden werden, so dass die Öffa als eigenständige Gesellschaft dazwischen geschalten wurde.

Ein Fünftel des Anfangskapitals der Wifo, das der damaligen Mindesteinlage von 20.000 RM entsprach, brachte die I.G. Farben in Form eines Grundstücks ein, die restlichen vier Fünftel die Öffa. Am 26. November 1935 veräußerte die I.G. Farben auf Druck des Reichswirtschaftsministeriums ihren Anteil an die Deutsche Bau- und Bodenbank AG, die sich gegenüber der Öffa wiederum vertraglich dazu verpflichten musste, den erworbenen Geschäftsanteil nicht eigenständig zu veräußern.
Nachdem eine Tarnung nach außen nicht mehr erforderlich war, trat das Reichswirtschaftsministerium zum 1. April 1943 an die Stelle der bisherigen Gesellschafter und übernahm die bisher von der Wifo verwalteten Anlagen in ihr Eigentum. Damit verbunden war eine Erhöhung des Stammkapitals auf 100 Millionen Reichsmark. Die eigentliche Aufgabe der Wifo bestand nun im Bau reichseigener Groß- und Zwischentanklager für die Bevorratung und den Umschlag von Mineralöl sowie der Mischung von Treibstoff für die drei Wehrmachtsteile. Bis Kriegsende hatte die Wifo 22 Großtank- und Nachschublager für Mineralölprodukte geschaffen.

[Bastard]

Danke für die ausführliche Erklärung! Wieder was gelernt!