29.01.2018, 19:06 | #31 |
Bürger
Registriert seit: May 2016
Ort: Bayern
Detektor: Deus XP
Beiträge: 130
|
Themenstarter
"Tüllenmeißel ?!"
Hallo,
vor kurzem hatte ich die Frage bzgl. Korrosion gestellt, hier der Grund, kommt auf den Bildern nicht ganz so gut rüber, wirkt in der Hand fast wie gusfrisch. Hatte bei einer Nachsuche noch mal was gefunden das ich erst gar nicht zuordnen konnte, bis dahin auch noch nicht gesehen habe. Habe bis jetzt auch nur ein aussagekräftiges Bsp. im Netz gefunden wo ein ähnliches Stück, wenn auch größer, als Tüllenmeißel in einem urnenfelderzeitlichen Kontext aufgetaucht ist. Genauer gesagt als "Bauopfer" Erwähnung findet. Da mein zuständiger Archäologe ein solches auch nocht nicht gesehen hat und von ihm befragte Kollegen bis jetzt auch noch nichts dazu sagen konnten. erhoffe ich mir jetzt hier ein paar Hinweise zu bekommen die sozusagen etwas mehr Licht ins Dunkel bringen. Da ich nicht eine einzige Scherbe gefunden habe vermute ich das es evtl. ein Hort gewesen ist evtl in einem Lederbeutel. Allerdings ist die Streuung mitlerweile bei 50m. Hier spricht der Zustand der Patina nicht dafür, das sie schon oft umgeackert wurden aber dafür dann doch ziemlich weit auseinander liegen. Und wenn es einer war, warum der "Meißel" nur im Ansatz der Tülle leichte Patina aufweist und die anderen Stücke voll patiniert sind. Mitlerweile habe ich mir auch schon einige umliegende Felder angesehen und nach Abschlägen, Keramik oder was sonst noch so auf Bediedlung hinweisen würde, aber bis jetzt Fehlanzeige. So werden die Fragezeichen eher mehr als weniger. Also für Hinweise bzgl. Verwendung, Herstellung, Legierung, Vorkommen solcher "Tüllenmeißel" bin ich dankbar. mfG Christian |
29.01.2018, 19:14 | #32 |
Moderator
Registriert seit: Jan 2006
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 7,790
|
Auf jeden Fall ein Tüllenmeißel.
Entweder im Kerngussverfahren oder mit "verlorener Form" hergestellt. Die Legierung wird sicher bei mindestens 8%, vielmehr bei 10-16% SN liegen. Als Fausregel kann man sagen, dass Werkzeug immer härter sein muss, als der zu bearbeitende Gegenstand. Die "Standart-"Legierung lag bei etwa 10%SN, 16%geht noch, geht aber schon hart auf die Bruchgrenze (Oft bei Ambossen und Hämmern verwendet).
__________________
Willen braucht man. Und Zigaretten! |
29.01.2018, 20:50 | #33 |
Bürger
Registriert seit: May 2016
Ort: Bayern
Detektor: Deus XP
Beiträge: 130
|
Themenstarter
Patina
Hallo,
kann sich denn eine doch eher geringe Variation von Zinn so stark auf die Korrosion /entwicklung der Patina auswirken? |
29.01.2018, 21:42 | #34 |
Banned
Heerführer
Registriert seit: Mar 2015
Ort: B
Beiträge: 4,029
|
Sehr schönes Teil!
__________________
Kurios das sich immer genau die sich auf „gesunden“ und „Verstand“ berufen, weder das eine noch das andere ihr eigen nennen dürfen. |
29.01.2018, 23:17 | #35 |
Heerführer
Registriert seit: Sep 2006
Ort: Howitown, NRW
Detektor: MD 3009, Minelab Musketeer XS Pro,Quattro MP, Nase
Beiträge: 3,041
|
Besteht die Möglichkeit das die Spitze durch nachträgliches Schmieden gehärtet wurde und deswegen nicht so stark rumoxidiert ?-)
__________________
Gruß Hubertus "Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig." Albert Einstein |
30.01.2018, 08:27 | #36 |
Heerführer
Registriert seit: Jul 2007
Ort: ...
Beiträge: 12,136
|
Ich denke, dass es mit dem Boden zu tun hat- vielleicht minimal andere Bodenzusammensetzung und teilweise unter Sauerstoffabschluss gelagert. Dann ist das Ergebnis durchaus einfach erklärbar.
|
10.02.2018, 21:27 | #37 |
Bürger
Registriert seit: May 2016
Ort: Bayern
Detektor: Deus XP
Beiträge: 130
|
Themenstarter
Eisbrocken mit Füllung
war vor kurzem mit meinem "Eisbrecher" unterwegs, gefrorener Boden 5-7 cm kein Problem. Es sollte allerdings ein etwas hochwertiger Spaten sein, ein Billigspaten macht das Hebeln nicht lange mit. Damit meine ich nicht einmal den Stiel sondern das Blatt.
Nicht vergessen bei gefrorenen Boden ausreichend Abstand zum Objekt, bzw. ausstechen. Hab mir ein schönes Klümpchen mitgenommen und aufgetaut Ganz allgemein für diejenigen die es ein wenig mitverfolgen möchten was es mit dem "Bronzeacker" auf sich hat. Bis jetzt geht man von einem Hort aus der eingebracht wurde, da bis hier hin keine Keramik, Leichenbrand oder sonstiges das auf etwas anderes als einen Hort deutet gefunden wurde. Ich selber glaube aber nicht das alle Teile beieinander waren, bzw aus einem Hort sind, da die Patina von dem Meißel(evtl. kommt es hier zu einer metallurgischen Untersuchung) und besonders das Bruchstück in folgenden Bildern für mich einfach nicht ins gleiche Depot passen. Hier sieht die Bruchstelle für mich alt aus, bzw. kam als Bruchstück schon in die Erde. Lasse mich diesbzgl. gerne belehren. die Streuung der Fundstcke liegt bei inzwischen 130 m. Ist bestimmt möglich, aber erscheint mir doch ziemlich weit. Desweiteren ist man um Luftbilder bemüht ob man da evtl. bei genauerem hinsehen doch was erkennen kann. Die Kommunikation zwischen verschiedenen Stellen ist da wohl nicht so einfach wie man glauben möchte. Auf jeden Fall ist viel Geduld von Nöten. Es bleibt spannend, zumindest für mich. MfG Christian |
11.02.2018, 16:28 | #38 |
Heerführer
Registriert seit: Dec 2007
Ort: strata montana
Detektor: Tesoro Cibola SE modifiziert !
Beiträge: 1,364
|
Sieht aus wie der Henkel von einem Pokal oder Gefäß... Muß nicht besonders alt sein !
__________________
Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile (und hat einen Anfang, eine Mitte und ein Ende) ! |
11.02.2018, 16:50 | #39 |
Heerführer
Registriert seit: Jul 2007
Ort: ...
Beiträge: 12,136
|
Das ist ein Armreif aus der BZ.
|
11.02.2018, 20:52 | #40 |
Heerführer
Registriert seit: Dec 2007
Ort: strata montana
Detektor: Tesoro Cibola SE modifiziert !
Beiträge: 1,364
|
Woran erkennst Du das ? Meines Erachtens ist das Teil viel zu flach (Hab auch schon einige gefunden...)
__________________
Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile (und hat einen Anfang, eine Mitte und ein Ende) ! |