Das Debakel zu Speyer II. - "WIR" Sondengänger

[Lucius]

Nicht zu vergessen diejenigen,die wissentlich und absichtlich zur Gruppe 1 gehören. Darunter fallen 100% der Militariasucher und große Teile der,ich sag mal,"richtigen" Schatzsucher.
Deren Zielobjekte ja offensichtlich keine BDs sind und in deren Suchgebieten sowieso keine NFG vorgesehen ist.

Die das Risiko einer Strafe billigend in Kauf nehmen.

[Ironpic]

Hallo,

Aufklärungsarbeit tut, so meine ich, innerhalb und außerhalb der Sondlerschaft
dringend not.
Ich wurde vor einiger Zeit mal von einem Mann (Spaziergänger, Vater) gefragt
was so ein Ding (GMP) kostet und wo er das kriegt (für seinen Kleinen, der auch
sowas will). Als er den Preis hörte, sagte er, er wollte mal sehen, muss ja auch
billiger gehen.
Zu meiner Schande muss ich gestehen, ich hatte keine Lust mich mit so einer
Dumpfbacke sachlich auseinanderzusetzen, da ich annehmen musste, dass sein
Intelligenz-Quotient weit unterhalb der Außentemperatur lag.
Ich glaube, den hätte weder eine NFG noch die Androhung von Strafe sonderlich
interessiert. Der war einfach nur beratungs-resistent.
Das gleiche Gefühl hatte ich schonmal, als ich in einem anderen Forum war. Da
hab ich dann aber ganz schnell die Kurve gekratzt.

[uglydigger]

Hallo
wir die Allgemeinheit müssen uns im Klaren sein das es in Unserem Hobby das Sondengehen Veränderungen geben wird und schon gibt.
Das Angeln z. B. war bis vor 50 Jahren teilweise auch ohne Erlaubniss geduldet und heute braucht man um Angeln gehen zu dürfen einiges an Erlaubnis.
Genau so ist es mit dem Sondeln.
Ohne NFG und den weiteren Erlaubnisse wird es immer Kritisch sein und bleiben.
Ich z.B. hab die Veränderungen selbst erlebt.
Das Wort " Wir " z. B. bezieht sich für mich auch auf Sondler mit den ich zusammen gehe und auch mal mich auf Stammtischen treffe.
Dazu muß ich auch sagen das ich nur mit Sondengänger gehe die auch so wie ich im Besitz einer NFG oder einer Erlaubnis ( Behörde, Amter usw.) sind.
Das Risiko mit jemanden ohne NFG oder Erlaubniss zu gehen ist mir persönlich zu Groß.
Und da scheiden sich wieder die Wege über das " Wir "
Man muß sich die Wir-Seite selber aussuchen und Entscheiden zu welchen Wir man gehören möchte.
Ich hab viele Nette Bekannte ohne NFG die auch zu meinen Wir gehören und ich nehme Ihre Meinung dazu auch hin.
Über das Wort " Wir " kann man sich wirklich sehr viele Gedanken machen.

Dazu gehört auch " Wer sind Wir "

Probleme wird es im jeden außergewöhnlichen Hobby geben wo das Wir im Raume stehen könnte.
Foren z. B. da geht es schon los.
Teilweise gehört man nicht zum Wir weil man sich persönlich ein Stammforum ausgesucht hat und dazu steht.
Mich hat man schon als Typischen Sde ler abgestempelt ( dazu stehe ich auch ) weil ich eine andere Meinung vertreten habe.
Ist das dann ein Wir ?!
Gruß
Andy

[Michael aus G]

Als Nichtsondler, aber trotzdem interessierter, möcht ich euch mal folgende Frage stellen.

Wieso kann ich eigentlich nur zwischen den zwei Seiten für/gegen das Amt wählen?

[Zappo]

Zitat von Ironpic

...Zu meiner Schande muss ich gestehen, ich hatte keine Lust mich mit so einer Dumpfbacke sachlich auseinanderzusetzen…..

Die Frage ist, ob das ein "Wir"-Problem* darstellt. Als Motorradfahrer bin ich nicht "Wir" mit dem, der sich den Auspuff ausbohrt, als Weintrinker nicht "Wir" mit dem, der seine Flaschen im Wald zerdeppert rumliegen lässt und als -hüstl- Geocacher nicht "Wir" mit dem, der sich nicht in Lostplaces/im Wald/woauchimmer zu benehmen weiß.

Und diese Unterscheidung fordere ich von jedem intelligenten Menschen incl. Behörde/Amt/whatever ein.

Gruß Zappo

*für mich eh nicht, weil ich eher nicht sondle ….

[Sorgnix]

Zitat von Michael aus G

Wieso kann ich eigentlich nur zwischen den zwei Seiten für/gegen das Amt wählen?

... Micha, Deine Fragestellung paßt nicht ganz.

So richtig ist mir das, um was es hier letztendlich geht, erst bei der Gerichtsverhandlung klar geworden.

Es geht nicht um "Amt" oder nicht "Amt".
Es ging einzig um die Vorgaben von aktuellen und gültigen Gesetzen - und ob man diese in der Praxis auch einhält. "Amt" ist da nur ein Teil von - aber eben nicht alles.

Deshalb läuft es in der Fragestellung auch nur auf eines raus: Halte ich mich an die Gesetze bzw. achte sie - oder eben nicht.
Das gilt für alle Bereiche. Straßenverkehr, Steuerrecht, Angeln u.v.m.


Alles andere hängt hinten dran.
NIEMAND bekommt vorgeschrieben, was er zu tun hat.
... aber wenn er den "Rahmen" verläßt, es "schief" geht, darf er sich hinterher nicht beschweren.



Das Gericht hat es nicht die Bohne interessiert, ob da nun jemand evtl. sogar verständliche (!) Zweifel am DSchG hat oder ob das eine oder andere Gesetz vielleicht "Müll" ist. Es hat auf Basis der bestehenden Rechtslage geurteilt. Fertig. Das ist wohl Aufgabe eines Gerichts ...
Und es ging beim Prozeß nicht um "Amt" - es ging um StGB! Unterschlagung.


... und die wurde im "archäologischen Bereich" nun genauso abgeurteilt, als wenn im "zivilen Bereich" jemand sich im Bahnhof ein Portemonnaie mit 1.000 Euro aufhebt, es mit heim nimmt und 7 Monate eingenmächtig im stillen Kämmerlein nach dem Besitzer fahndet ... Der mehr oder weniger bekannt war, weil der "Ausweis" drinnen steckte ... Spontan beim Fundbüro abgeben, weil grad bei meinem Kumpel ein Bild von der Börse gefunden wird, zählt dann halt nicht mehr als "gem. gesetzl. Maßgaben ordnungsgemäß gemeldet" ...


Ich weiß, das ist für den einen oder anderen vielleicht Sch... oder ein Schock - aber die Entscheidung läuft darauf hinaus.
Und jeder entscheidet für SICH selbst
Und wenn er die getroffen hat, dann steht er auch dazu. Selbst vor Gericht.


Die Einstellung zu div. Rechtsvorgaben bzw .der Kampf dagegen - das ist ne ANDERE Baustelle.


Gruß
Jörg

[DOC.ATX]

Man sollte unterscheiden auf Basis der Rechtswahrnehmung:

Die welche das Denkmalschutzrecht und das BGB als Grundlage sehen

Die welche die amtliche Auslegungen vertreten

Die welche sich ihre eigene Auslegung basteln

Die welche sich profilieren wollen

Die welche nach einer Neuregelung der Gesetze suchen

Die welche ahnungslos sind

Die welche sich nur bereichern wollen

Die welche zwischen den Gruppen nach dem herrschenden Wind und den eigenen Bedürfnissen segeln

[Michael aus G]

Zitat von Sorgnix

... Micha, Deine Fragestellung paßt nicht ganz.


Deshalb läuft es in der Fragestellung auch nur auf eines raus: Halte ich mich an die Gesetze bzw. achte sie - oder eben nicht.

Na das ist keine Frage, die Gesetze muss ich schon einhalten. Aber ich muss mich nicht damit abfinden, oder?! Und das find ich bei keiner der "Interessenvereinigungen" irgendwie so richtig. Immer nur das "halte ich mich dran?" oder "iss mir schnurz..." Das ist der Kern, den ich mit meiner Frage ausdrücken wollte, wo hier den als Option der Wille zu Veränderung ist...

Denn seit mal ehrlich, wer kann guten Gewissens behaupten er würde den Fund nicht legal behalten wollen?!

[Preussengold]

Jeder der mich kennt weiss das ich die Diplomatie nicht erfunden habe aber mit dem Amt komme ich aus 2 Gründen super klar, zuerst weil ich mich an ein paar Regeln halte und zum anderen weil ich ehrlich bin und wichtiges ohne weiteres abliefere. Mein Ansprechpartner weiss das mittlerweile und das klappt super, wir haben es absolut entspanntes Verhältniss und er findet es ua sehr spannend wenn ich ihm manche Funde erklären kann die ich mit Hilfe des unvorstellbar großen Wissenbecken SDE schon bestimmt habe Persönlich denke ich das sich die meisten schlicht gar nicht die Mühe machen mal aufs Amt zu laufen und dort einfach mit jemanden zu reden weil sie denken das Wissen und "Dürfen" mit Löffeln bekommen zu haben. Ich kenne einen Fall hier aus der Gegend(leider auch im Forum) der ohne Skrupel und ohne Erlaubnis Bodendenkmäler plündert und dazu nicht mal den Anstand hat seine Löcher auch noch zu zumachen. Solche Leute die in ihrer Arroganz gern auch noch den Oberlehrer raushängen lassen schaden dem Hobby und bringen uns in Verruf. Solange solche Gestalten rumrennen und alles plündern was ihnen in den Sinn kommt werden wir es immer schwer haben dem Amt gegenüber.

[Zappo]

Zitat von Michael aus G

Na das ist keine Frage, die Gesetze muss ich schon einhalten. Aber ich muss mich nicht damit abfinden, oder?! ….

Meines Erachtens werden hier zwei Ebenen gemischt.

Die Frage des eigenen (oder das von anderen) Verhaltens - und die Frage, ob Gesetze sinnvoll/richtig/unrichtig sind.

zu 1) ich halte BESTEHENDE Gesetze ein - oder eben nicht - dann halte ich dafür im Zweifelsfall eben Kopf oder Geldbeutel hin. Und beklage mich nicht.

zu 2) Wenn mir ein Gesetz nicht passt, versuche ich, das zu ändern. Ob durch das (vermeitlich) richtige Kreuzchen am Wahltag, Engagement in Interessengruppen, auf-die-Nerven-gehens-meines Landrats oder anderer Lobbyarbeit.

Fehlverhalten gemäß Nummer 1) mit Unzulänglichkeiten Nummer 2) verteidigen zu wollen, ist ein wenig panne.

Gruß Zappo