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Alt 20.11.2018, 20:19   #1
Sir Alottafind
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Sir Alottafind's Expeditionen oder "Die Odyssee im Minicamper"

Ich bring mal ein wenig System in meine Burgenzeigerei in Form einer Reihe mit Bildern nebst Begleittexten. Man kanns auch Reisebeschreibungen nennen.


Ziel ist, auch nächstes Jahr etliche interessante Burgen, Ruinen, Schlösser und dergleichen in CH aufzusuchen. Dazwischenrutschen werden auch zb. historische Orte wie Schmelzen, Festungsbauten und ähnliches. Könnte fast ein wenig schwierig werden, bei der Auswahl. Auch besonders landschaftlich schöne Örtlichkeiten mit geschichtlichen Hintergründen werden auftauchen.

Dass es gleich angemerkt sei: der begabteste Bildermaler bin ich ned ...............

Zu Beginn einer jeden neuen Beschreibung unter SBT wird eine Übersichtskarte zur Orientierung zu sehen und der aktuelle Ort mit rotem Punkt gekennzeichnet sein.

Als appetizer als erstes eine fette Gesamtübersicht Schweizer Burgen. Dort gibts auch Grundrisse und feindetailliertere Ausführungen.



Ich geh davon aus, es besteht Interesse...........

Geändert von ghostwriter (16.12.2018 um 00:52 Uhr). Grund: titel angepasst
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Alt 20.11.2018, 22:12   #2
Eisenknicker
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Klar besteht Interesse!
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Alt 24.11.2018, 01:27   #3
Sir Alottafind
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Burg Campell

Die Lage der Burg im Schweizer Kanton Graubünden ersehe man bitte aus dem angehängten Lageplan, und die umfassenden historischen Hintergründe/Daten gibt’s hier.

Ankommend am schon etwas späten Nachmittag aus östlicher Richtung Albulapass such ich mir in unmittelbarer Nähe von Campi ein nettes Stellplätzchen fürs Fahrzeug. Die Burg Campell ist schon im Blickfeld, und steht am Rande des Weilers Campi, der aus einer Handvoll Häusern besteht, hoch über dem Hinterrhein. Hier läuft die Schlucht ins Tal des Domleschg aus, aber die Lage der Burg ist dennoch noch beeindruckend.

Aber zuerst steuer ich so vier Kilometer weiter den Migros-Supermarkt in Thusis an, damit ich was zu beißen/schlucken hab fürs opulente Camper-Abendmahl. Entgegen des weitverbreiteten Klischees vom Luxuszwangsdaseins bei Aufenthalten in der Schweiz kommt man als Camper mit schmalem Budget hervorragend zurecht (sofern man sich nicht täglich einen Ranzen anfrisst oder Restaurants frequentiert). Einiges an Wurscht hab ich allerdings von daheim mitgenommen.
Bei der Gelegenheit werf ich einen Blick auf den hübschen Campingplatz in Thusis, sehr nah am Hinterrhein gelegen in einem Nadelwäldchen und mit Schwimmbad. Kanns nicht glauben, dass die Nacht reine Stellplatzgebühr für mein Campingformat nur 22 Franken kosten soll. Wahrscheinlich saisongeminderter Preis, und die Aussicht auf Kommunikation mit interessanten Mobilheimern ist verlockend.

Fahr aber trotzdem zurück an meinen auserkorenen Freilandstellplatz, weil von hier aus die Tour am nächsten Tag losgehen soll, und mach mich auf den kurzen Zufussweg runter zur Burg. Direkt hinfahren ginge, ist aber nicht erlaubt. Zu Fuss ists eh schauergibiger: die teilweise sehr alten Häuser lohnen der näheren Betrachtung der Details. Ein altes Haus, wahrscheinlich ehemaliges Bauernhaus, wurde unaufdringlich wohl zu einem Bikerhotel umfunktioniert, worauf die abgestellten Radmaschinen und die Nummernschilder der Autos schließen lassen. Mein leicht neidvoller Blick fällt auf einen sehr bequem aussehenden jacuzi im pittoresken Gartenambiente. Sollte ich einfach mal fragen ob ich mal dürfte.... ?

Erst lauf ich falsch und folge der Strasse in einen Feldweg. So komm ich zu der Bahnlinie, die ich vorher noch gar nicht bemerkt hatte. Bevor ich umkehr, gibt’s noch ein hübsches Bild mit Burg und Bahnkörper drauf.

Also ein Stück zurück, aber ein definierter Zugang zur Burg ist nicht in Sicht. Also frag ich einen strammwadeligen Bikersmann, der grad ins Hotel retourniert: über die Wiese, unter den Obstbäumen und einem kleinen Gartentürchen durch, so kommt man zur Burg. Viel Leut sind den Weg bisher nicht zur Burg gegangen, sonst würde man einen Pfad erkennen. Bis auf den Biker und einer aus ner Tür rauslugenden alten Frau ist niemand zu sehen/hören.

Man gelangt folgend auf einen kleinen, dicht umwachsenen huggeligen Burg-Vorplatz, der sicher verfallene Mauern birgt und grabungsmäßig was hergeben tät. Hier könnt man wunderbar ein Zelt aufschlagen.
Drunter verläuft irgendwo der Bahntunnel. Der Eingang zur Burg selbst ist leider verrammelt; sie wird grad hergerichtet, und innen ist ein Gerüst zu sehen. Allzu sicher sieht die Burg tatsächlich schon von Aussen nicht aus. Zwei Seiten des Gebäudes kann man entlanglaufen, die anderen gehen offensichtlich in den steilen Schluchtabgrund über. Nach ein paar Photos und sinnierend auf der Burgmauer hockendem Opferns eines Räucherwerks mit Blick aufs Schluchtenpanorama tret ich den Rückzug an. Fast ein wenig bedauernd, weils eine echt schöne Ecke ist. Muss ich halt nächstes Jahr als Biker einchecken.

Gegen Abend ists fast schon empfindlich kühl. Ein kurzes Stück der geplanten Wanderung des nächsten Tage lauf ich noch hoch, und einen Humpen heisser Griessnockerlsuppen mit Einlage später, angemessen grundsediert durch mitgebrachtem Fuchsberger Dunkel, lieg ich in der Falle, eingemullt in den Schlaftsack. Dessen Innentemperatur steigt stetig in den wohligen Bereich, und der müde Schädel ruht auf dem Knuddelkissen. Ich freu mich noch kurz auf die Tour am nächsten Morgen zum Crap Carschenna hoch, mit den seltsamen vorgeschichtlichen Felsritzungen dort, dann bin ich auch schon weggedämmert.


Auf der Suche im web nach guten Bildern von der Burg bin ich auf eine Modellbauseite gekommen. Die Panoramen von der Burg sind super und sehr anschaulich!

Die Photos sind mir nicht zufriedenstellend gelungen, aber es ist Besserung in Sicht durch neues Equipment in Form einer sony alpha68...
Angehängte Grafiken
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Alt 28.11.2018, 01:27   #4
Eisenknicker
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Alt 29.11.2018, 22:47   #5
Sir Alottafind
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Felszeichnungen Carschenna

Especially für you, Eisenfalter, Du mein einzigster Lesefreund......



Die Großlage ist wie gehabt aus der angehängten Karte zu ersehen.


Noch O2-gesättigt von der Lauferei vom Vortag wach ich ohne Weckerunterstützung in meinem warmen Fahrzeugnest um 7.00 auf. Wie bequem doch so ein popeliger Van sein kann. Ein Glück, dass das Auto ein Schiebedach hat; kann man einen Spalt öffnen, damit nicht der ganze Männerdampf drinnebleibt.

Ich merk's schon: draussen ist es zwar gut hell, aber keine einladenden Sonnenstrahlen. Himmel ist ziemlich verhangen, es ist kältlich, und der Gedanke 'Leg dich wieder nieder, penn dich aus, fahrst zum nächsten Nettcafe und kippst dir einen tollen Verlängerten und ein paar Kuchen rein' schleicht durchs Hirn.
Nönö, des machma jetzt, rauf zu den Felszeichnungen!! Das Radio angemacht, und zu konservierten Klängen von diesem und jenem gibt’s erst mal selbstredenderweise ne Wanne Selbstmachkaffee und zwei größere Wurschtsemmeln mit Gürkchen. Und während man sinnend vespernd dasteht, röhrt von irgendwo von den Hängen runter ein (wahrscheinlich) Hirsch. Der wird ja wohl doch nicht auf mich warten.... .
Werf mich in meine Superwanderselbstlaufstiefel, check nochmal ob auch überall volle Batterien drin sind, schwing den daypack um und die Stapferei geht los.

Es geht schon zu Anfang etwas steiler den Forstfahrweg hoch, rechtslinks steiles Gelände mit hohe Bäum, und man geht’s ein wenig gemächlicher an, damit der Apparat langsam auf Touren kommt. Nach einer Weile gibt’s den ersten Ausblick ins gesamte Domleschgtal bis zum Quertal. Hätte jede Burg/Schloss in diesem Tal in diesem Moment ein Leuchtzeichen an, wären mindestens 18 Leuchtpunkte in diesem Tal sichtbar. Einige davon werden mich früher oder später kennenlernen.

Und es fängt an zu Wummern. Ein Lastenhubschrauber bringt vom Gegenhang schräg links gegenüber über den Hinterrhein aus hohen Lagen Holzstämme ins Tal. Raufrunterraufrunter. Eine gute halbe Stund lang sind die am werkeln. Vom Weg vortags den Albulapass runter, bei der Rast in Bellaluna (https://de.wikipedia.org/wiki/Bellaluna) an einer historischen Erzschmelze (auch dazu gibt’s hier noch einen kurzen Bericht/Bilder), konnte man den Stammtranport per unglaublich langer mobilen Seilbahn den Berghang surrend runter bewundern.
Absolut erwähnenswert sind diese metallenen Wanderwegschilder. Edeledeledel, sag ich nur. Wo bei uns auf einer zerfallenden Holzplatte ein ebenso zerfallendes Plastikschild prangt, haben's hier solche schöne stabile Teile.

Der Himmel über mir wird stellenweise hellbläulich, weiter droben wird’s also Sonne geben. Juchhu! Ich erreich ein größeres Wiesenplateau, welches wahrscheinlich zu dem Stolleneingang gehört, der plötzlich am Weg auftaucht. Solide verschlossen, industriell aussehend, nicht mehr in Betrieb, aber im gepflegten Zustand. Wohl hab ich das Schild gelesen, welche Gesellschaft oder Betreuungsverein usw., aber leider nicht photographiert und somit vergessen. Im web könnt man's schon rausfinden. Hauptsache, ich kann mich vor dem Stolleneingang pausemäßig in die warmen Sonnenstrahlen hocken.

Und weiter geht’s. Plötzlich knatterts hinter mir, wird lauter, und ein rauchendes Enduromotorrädchen irgendwo aus den Siebzigern entsprungen, ohne Nummernschild und mit einem kleidungsmäßig zeitlich ebenso daherkommenden Fahrer drauf zieht stinkend an mir vorbei. Der Fahrer erwidert lässig meine Grußgeste, aber er hätt mich schon fragen können, ob ich nicht als Sozius mit hoch fahren hätte wollen. Ich hätt laut Ja gesagt. Der Forstweg ist für öffentlichen Verkehr gesperrt, so wird es wohl ein Almbewirtschafter gewesen sein. Allerdings, wenn man in einem Hotel wohnt, kann man sich mit Genehmigung auch hochfahren lassen.

Der Wald mit seinen stattlichen Bäumen wird stets lichter, die ersten Wiesenfreiflächen tauchen auf. In einer Kurve steht ein schiefes Schild: Strahlen verboten! Mein schnaufendes Hirn denkt sich erst, was??, Pinkeln soll hier verboten sein...... ??. Scheints also hier Mineralien zu geben.

Es ist ein komisches Gefühl, wenn man sich einer glockenbimmelnden Weide nähert, und irgendwelche haarige kleine Tiere (Mischung aus Ziege und Schaf) verharren abrupt absolut regungslos und das Gebimmel bedrohlich stille schweigt. Alle Augen gerichtet auf den daherkommenden Wanderer. Dann fängt eins von den Viecher an, auf einen zuzurennen und wild zu ….keine Ahnung … blöken oder määh. Der große Rest zieht nach, und ein wenig Grusel überkommet mich. Das dürre Zäunchen wird mich nicht retten. Man ist's halt nicht gewohnt, dass man derart freudig mit dem Futterbringer verwechselt wird.

Dort oben stehen recht hübsche kleine Holzhütten, die offensichtlich auch weidefremden Erholungszwecken dienen. So schön gestaltete freistehene Lokusse und Relaxingmöbel hab ich selten gesehen. Das Ziel des Wegs als auch dieser Schilderung kommt näher. Der Weg zweigt jetzt nach rechts ab, übergehend in die huggelige leichte Steigung eines Trampelpfades. Man sieht jetzt auch die Überlandstromleitung, im Zuge deren Baus in den 65ern die Felszeichnungen entdeckt wurden.

Und da ist er, der erste geritzte, sehr große längliche Stein. Mit Ausblick auf eine darunterliegende Weide beseh ich mir die Ritzungen. Ich strebe jedoch weiter, um erst mal einen schönen Pausenplatz in der Sonne zu ergattern; ich habs echt nötig. Wie man auf der Abbildung 5 sieht, findet sich auch ein nettes Plätzchen für eine halbe Stunde an der Sonne. Wenns nicht so kühl wär, wärs ein ideal Plätzchen für Geschäker und Liebeleien (gemerkt fürs nächste Mal...).

Es bimmelt von allen Seiten, man hört nen Hund bellen, kurz Kinderrufen. Hübsch hier, könnt man gut aushalten, auch für sehr länger. Ne hübsche Schweizerin, finanziell abgesichert, hier oben Carschennatorte feilbieten... mmmmh.

Nach der Erholungsphase beginne ich bewusst die Topographie wahrzunehmen, und dann die Steine des stufigen Abhangs nach Zeichnungen abzusuchen. Es existieren hauptsächlich diese kreisförmigen Muster. Das sehr harte und homogene Steinmaterial verhinderte gut das Unkenntlichwerden durch Verwitterung. Gefahr droht heute durch die immer zahlreicheren Besucher und deren Sohlen.

Die Lichtverhältnisse sind nicht so gut. Die mitgebrachte Lichtquelle fürs Schlachlicht brachte nichts. Per Bildnachbearbeitung kommen die Vertiefungen aber annehmbar zur Geltung. Besser kommts per Film rüber, aber die kann ich ja hier nicht reinstellen.

Über die Ritzungen lässt sich trefflich sinnieren. Was die wohl darstellen sollen, wer wie warum, großes Rätseln. Die näheren Hintergrundinfos finden sich hier. Einige wohl interessante Ritzungen gehen einem vor Ort leicht durch die Lappen des Bewusstseins, weils einfach zu undeutlich sind.

Nach so einer Stunde mit einsamen (dann ist so ein Ort erst zu genießen) Gucken und Photo tret ich den Rückweg an. Und wieder überholt mich der Töff-Fahrer, und wieder grüßt er nett zurück, und wieder nimmt er mich nicht mit ins Tal. So nen Seich!
Angehängte Grafiken
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Alt 29.11.2018, 22:49   #6
Sir Alottafind
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ein paar weitere Bilder...
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Alt 29.11.2018, 23:00   #7
Sir Quickly
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Zitat:
Zitat von Sir Alottafind Beitrag anzeigen
Especially für you, Eisenfalter, Du mein einzigster Lesefreund......
[Meldung machend] Ich lese aber auch mit - und das mit Begeisterung.
Danke für deine Mühe und die kurzweilige, sehr gelungene Schreibe!
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Alt 16.12.2018, 21:32   #8
allradteam
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tolle Berichte mit tollen Bildern - und auch die Links sind nicht zu unterschätzen

was mich allerdings noch interessieren würde: gibt es auch ein Bild vom Minicamper?
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Alt 26.12.2018, 23:21   #9
Sir Alottafind
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Chastè da Tschanüff und Burg Belfort

Als kleines Weihnachtspräsent gibts folgend eine kurze Beschreibung meines Besuchs der Burg Tschanüff, Zwischenstopp auf dem Flüelapass, und Bewanderung der Ruine Belfort. Die Burgen liegen im Engadin.

Sehnsuchtsvolles Vorwort:
Wenn ich mal ganz viel Geld hab, oder ne schöne Frau mit Geld, leg ich mir ein Ferienchalet auch im Engadin zu! Man hat immer von den lieblichen Gegenden und Panoramen von dort gehört, und was soll man sagen, es stimmt. Alleine die Ortsnamen wie Vnà und Sins, oder die Berge mit Namen wie Piz Linard, Piz S-chalambert, Piz Buin (da wo die Sonnencreme wächst), Strassennamen wie Fuschina und Bröl Dadaint..... entweder Zungenverschlingung oder Wortklangorgasmus.


Vor dem Standort Tschanüff liegt eigentlich noch die Burg Serviezel. Wenn man die aber recherchiert, lohnt sich ein Besuch zumindest vorerst nicht. Ich konzentrier mich erst mal auf die vollständigeren Exemplare. Aber man kommt ja sicher noch öfter auf der Route vorbei.

Die Nacht wird in der Nähe der Burg Tschanüff und der Ortschaft Valsot-Ramosch verbracht, in einer sehr stillen Ecke. Wie still, wird am nächsten sehr frühen Morgen beim Wischen der beschlagenen Innenscheiben sichtbar: ein sehr hübsch gelegener Friedhof gleich nebenan. Ich ruhte in Frieden.... .
Geschwind den Pott Kaffee aufgesetzt und diesen verträumt auf der Bank sitzend mit Aussicht genippt. So schön klare kühle Luft, kein Lärm, alles liegt einfach so da. Der am Hang gelegene Ort Ramosch ist alleine schon eine Woche Aufenthalt wert. Dann aber natürlich hotelmäßig und in Begleitung. Rundum liegt die Burg, eine prähistorische Siedlungsfläche, Gletschermühlen, Wanderwege bis zum Abwinken. Es geht auch eine Bahnstrecke durchs Tal, somit auch andere Punkte angenehm zu erreichen sind. Um die Morgenstund ziehen die dramatischen Nebelbänke über die Hochtäler herum, die jungen Sonnenstrahlen ergeben ein fast mythisches Hintergrundleuchten und lassen die grünen sanft gewellten Weideflächen im Tal wallen. Is kitschig, gell? Aber was sollst machen, ausser sich dem Anblick zu ergeben.

Der Blick auf die unter mir liegenden Burghügel ernüchtert trotzdem: die Burg ist im Moment eine Baustelle. Dann begnügt man sich halt mit ein paar Photos, plant den Besuch fürs nächste Mal und den Tag flugs um, und macht sich bald wieder auf die Gummisocken. I'll come back!

Etliche Kilometer weiter kommt die Ortschaft Scuol und kurz danach linkerhand das imposante Schloss Tarasp. Auf Bild 4 sieht man im Hintergrund das Gebäude auf dem Hügelchen. Leider gibt’s um die Zeit meines Vorbeikommens keine Führungen. Also noch ein Titel mehr auf der ToDo-Liste.

Am weiteren Weg liegt die Burg Steinsberg, die ich aber auch erst mal aussen vor lasse. Verkehr ist praktisch null und man kann entsprechend langsam dahinrollen und viel gucken. Fenster auf, Schiebedach auf. Cabrio wär jetzt auch nicht schlecht. Durch die gewonnene Zeit gibt’s Raum für einen Abstecher den Flüelapass hoch. Je höher ich fahr, desto kälter wird’s wieder. Und schließlich steh ich auf dem Pass in 2383 Meter im Schnee. Die Strass ist aber schon vollkommen freigeräumt. Die Besatzungen der abgestellten Räumfahrzeuge kippt wohl gerade ihren verdienten AfterWork-Käffli im Passhospiz (das natürlich auch eine webseite hat). Man beachte die doch recht moderaten Übernachtungspreise.
Es wird kontinuierlich mehr mit dem Kaffeetrinker/Jausenmacherverkehr. Manch Tesla kommt von der Davoser Seite hoch mit älterem Inhalt, und fährt auch wieder die gleiche Richtung runter. Naja, zum Morgenfrühstück kurz den Pass hoch, so stell ich mir auch mein dereinstiges Rentnerdasein vor. Die Sonne knallt dermaßen vom Himmel, dass ich meine Sonnenbrill bemühen muss. Die obligate TassKaff als Tageszweitschuss im Hospiz (Wirtshaus) schmeckt, und was für ein sonnendurchfluteter Wirtsraum. Ich könnt in so Restaurationen stundenlang hocken und Leute redenderweise belästigen.

Da ich ja übern Albulapass möchte, fahr ich nach Befriedigung der Fühlschaulust meine Flüelarampe wieder runter, überquer auf 2312 Metern den Pass und komm bei der schon beschriebenem Schmelze Bellaluna an. Dazu noch ein interessanter link nachgeschoben; Stöbern erlaubt.

Die Albula lass ich beschreibenderweise mal aus, dazu gibts sicher später mal mehr. Es folgt ein Besuch auf der schön gelegenen und sehr gut zu Fuss erreichbaren Burg Belfort. Zu der hab ich einen sehr schönen Drohnenfilm gefunden.

Frequentiert ist die Burg nicht, was mir natürlich willkommen ist. Liegt wohl am Wochentag, der Tages- und Jahreszeit. Es gibt einen kleinen unbefestigten Parkplatz, von dem man in einer Viertelstund zur Burg hochgehen kann. Einzig ein großer Geländewagen mit Kastenaufbau und offener Ladeluke steht da. Wie sich rausstellt, zum Auslüften vom Hundeduft: eine recht hübsche Frau mit zwei Hunden und zwei Kindern begegnet mir auf ihrem Rückweg zum Auto. Ist sehr schön zu laufen der Weg und so langsam schält sich die Burg aus dem dichten Wald ins Blickfeld. Eine ziemlich neue hölzerne Brücke ist zu queren (dessen Spender auf einer ziemlich großen luxuriös anmutenden Messingplatte (!) am Fels festgemacht genannt sind).

Kurz vor der Burg taucht als erstes rechts eine Lastenbahn auf. Davon träumt wohl der eine oder andere hiesige Burgenrenovierer, wenn er mit ein paar willigen Hilfskräften abgerollte Originalsteine hochschleppt.
Neben dem Eingang ist eine Supporterliste angebracht (Bild 12). Dergleichen hab ich in D noch nicht gesehen. Können sich die Schweizer eher zusammenraufen für so ein Projekt?
Im Innenhof windet sich eine Stahlkonstruktionstreppe hoch zum an der Aussenmauer angebrachten 'Balkon'. Beim Beschreiten merk ich, dass alles irgendwie schwingt; da habens ein wenig an Materialstärken gespart, die Eidgenossen. Das feingefühlte Schwingen befördert meine jüngst ausgebrochene Höhenangst massiv. Bild 17 zeigt, wo definitiv Schluss war mit Weitergehen. Auch auf Belfort findet sich diese spezielle Pietra Rasa Mörteltechnik, und die Qualität des neueren Renovierungsmörtels als auch die Anwendung scheint viel besser zu sein als zum Beispiel auf Oberpfälzer Burgen.
Eindrucksvoll sind die Durchblicke durch Fensteröffnungen und Durchgänge aufs Gebirg. Was sich mir nicht erschließt ist der betonierte Säulenstumpf (auf Bild 19 unten sichtbar). Für einen Messpunkt vielleicht??
In der Vorderfrontansicht ist diese perfekte Linie zu sehen, die zwei Baukörper trennt. Ausdruck des berühmten Schweizer Hangs zur Perfektion? Was sagt eigentlich ein sorgnix zu solchen Baukörperanschlüssen?

Vorne raus befindet sich links ein hübscher kleiner Chrüütergarten. Vom dort sprießenden Pfefferminz zupf ich ein paar frische Blätter für den Tee am nächsten Morgen. Das weitere Burgengrundstück hangabwärts geh ich nicht runter, weil ich schlicht einfach zu faul bin im Moment (recht steil.....) und dort unten eh ausser dem Grillplatz nichts zu sehen gibt. Ausserdem nagt der Hunger an mir, so ich meine Schritte zurück zum Wagen lenk. Am Parkplatz angekommen komm ich ins Gespräch mit einem Ehepaar aus Deutschland. Und welch ein Zufall, die kennen meine Heimat durchs Urlaubmachen! Dem Familienvater lege ich die wahnsinnig tolle Aussicht vom Burgenbalkon ans Herz, die ich angeblich natürlich in vollen Zügen genossen hätte. Gern wüsste ich, ob er es gewagt hat.
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Geändert von ghostwriter (26.12.2018 um 23:42 Uhr). Grund: auf wunsch des verfassers den titel eingefügt
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Alt 26.12.2018, 23:25   #10
Sir Alottafind
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