28.11.2024, 22:13 | #1391 |
Moderator
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Ähm Till, ich hab nicht unbedingt von Kunststofffenstern geredet
Es gibt auch preiswerte Holzfenster. Mich stört eher das Du beim Thema Denkmalschutz/Fördermittel alles dokumentieren und nachweisen musst.... Und ohne den passenden Klingelbeutel unterm Kopfkissen geht halt auch nix "Auf Tasche" Aber ich bewundere Deine Ausdauer und Konsequenz |
29.11.2024, 18:26 | #1392 |
Heerführer
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Ist bei unserem Nachbarn genauso .
Alte Posthalterei Bj. 1726. Es sind allerdings geschnitzte Ornamente, Köpfe etc. in den Rahmen. Bis jetzt (seit 15 Jahren) hat er erst 3 oder 4 machen lassen. Die Kosten für die Fenster konkurieren stark mit dem Schnäppchenkauf für das ganze Anwesen. Du wirst eine Lösung finden . Schau erstmal zu das du wieder anständig auf die Beine kommst wenn es irgendwie geht. Bin genauso und kann keine Ruhe geben .
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29.11.2024, 23:47 | #1393 |
Heerführer
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Themenstarter
@Ogri: Keine Frage - mich nervt das teilweise auch, gerade was die Fördermittelabrechnung angeht, ist das schon ein heftiger Aufwand. Andererseits ist das auch völlig richtig so - Fördergelder wachsen ja auch nicht auf den Bäumen, sondern sind wenigstens zu einem großen Teil aus unser aller Steuern finanziert - insofern absolut korrekt, wenn da ganz genau hingesehen wird. Würde ich mir an vielen anderen Stellen auch wünschen, dann sähe es in unserem Land sicherlich auch nicht ganz so schlecht aus.
Zudem muss man (leider?) feststellen, dass die heutige Art zu sanieren eigentlich immer so radikal ist, dass es eben wirklich wichtig ist, Befunde zu sichern und so wenigstens den Versuch zu unternehmen, diese für die Nachwelt zu erhalten. Die Welt vor 100 Jahren und länger war überhaupt gar nicht so uniform wie die heutige, was man immer wieder an den vielfältigsten Gestaltungen sehen kann, sei es bei Dekorationsmalereien oder eben bei Stuck oder Zierelementen. Früher haben viele Generationen mit der krummen Wand gelebt, Farbschicht für Farbschicht aufgetragen und eigentlich immer nur dazugebaut. Heute geht das alles mit den Entkernungen verloren - und da passiert auch nicht selten ganz schöner Frevel, hab da neulich erst eine Story gehört - wenn das wirklich so wahr ist, gingen da eben mal fix Befunde / Kunstwerke im Wet von mehreren 100.000€ über den Jordan. Ich finde, wer sich ein altes Haus kauft, vor allem wenn vorher schon der Schutzstatus bekannt ist, der muss damit auch leben. Deswegen ist manch Hütte ja auch ein Schnapper - und deswegen sind gerade solche Hütten für manche auch das einzig noch funktionierende Geschäftsmodell. Und das möchte ich mal ganz klar heraussstellen: In der Denkmalsanierung geht es fast so munter weiter, wie die letzten Jahre - da ist der Neubau in der Krise vergleichsweise eingeschlafen. Und das hat eben auch mit dem Schutzstatus bzw. den damit verbundenen steuerlichen Möglichkeiten zu tun. Unterm Strich ist es auf jeden Fall bei allen Projekten so: Man bekommt die Maßnahmen bis zu 1/3 gefördert und hat am Ende dann meist die beste Qualität verbaut - letztlich bekommt man also für relativ wenig Geld sehr viel Leistung und das ist auch gestalterisch meist auf einem völlig anderen Niveau, als die typische Baumarktware oder die heutigen Trends, die irgendwie auch immer nur billige Effekthascherei sind. Das einzige Problem, wo ich mitgehe und auch mit den Eigentümern mitleide ist, wenn die vor Ort zuständige Behörde völlig unzugänglich und stur ist. Das ist hier in Chemnitz zum Glück nicht so, da wird grundsätzlich die Philosophie eines Miteinanders gelebt und man ist durchaus kompromissbereit, weil man ja um die Probleme auch weiß und die Dinge nie nur von einer Seite betrachten darf. In Leipzig ist man da schon deutlich zackiger unterwegs und selbst im Landkreis habe ich schon Haarsträubende Geschichten durch, wo man sich nur an den Kopf greifen kann. Ist natürlich auch darauf zurückzuführen, dass man bei der extremen Vielfalt an Objekten auch immer individuelle Lösungen finden muss und es natürlich auch in der Denkmalpflege Trends gibt - wo man einst fleißig mit Kopien arbeitete, um die Originale in Lapidarien für die Nachwelt zu erhalten, wird heute eben der letzte Griebsch noch irgendwie aufgepäppelt und das wird sich in einigen Jahren vermutlich auch wieder verändern. Insofern bleibt dem Bauherrn nur, sich da auch mal mit den eigenen Vorstellungen etwas zurücknehmen zu können - eine Eigenschaft, die den Menschen / unserer Gesellschaft ohnehin immer mehr verloren geht. Nicht unbedingt gegenüber der Behörde, aber auf jeden Fall gegenüber des Objektes - das hat auch was mit Anerkennung und Respekt und vielleicht auch Ehrfurcht zu tun. Unterm Strich ist mir es wirklich egal, welche Wandfarbe das Haus mal hat und ob die Fenster grün, grau oder lila werden - da sind mir bauliche Details (zum Beispiel der Kalkputz) wichtiger, es muss funktionieren und miteinander harmonieren. Deswegen ja auch der Ziehauf mit den vorgeblendeten historischen Ziegeln - ich packe das Haus nicht mit Gewebe und Spachtelmasse ein, das fällt definitiv aus und dann ist es eben die Konsequenz, den Untergrund so herzustellen. Wobei mir der Putzer nun verraten hat, dass ich die Fugen hätte offen lassen sollen - man wird auch nur schlauer mit der Zeit
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30.11.2024, 01:46 | #1394 | ||
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Um nochmal auf die vorherige Seite, Beitrag 1.384 zurück zu kommen:
Zitat:
folglich ist die Arbeit des "Fachmanns" dann 3,88 € die Stunde wert ... Oder waren die 15,51 schon incl. "Fachzuschlag"?? Sorry, aber für mich liegt hier der Schwerpunkt noch immer eher auf dem Punkt, die Hütte auch irgendwann mal einigermaßen FERTIG zu kriegen. Mit möglichst geringem Aufwand an Arbeit, Mühe und Zeit - wie auch möglichst geringen Kosten. Zitat:
Und "Denkmalschutz" ist da nun auch nicht die Gewähr für vermeintlich höhere Qualität. Man kann auch gut, richtig UND günstig bauen OHNE den Denkmalschutz mit seinen ab und an kleinlichen Haarspaltereien und Forderungen. Beispiel Fenster: Wg. mir gern in Holz. Aber bitte keine Kiefer oder Fichte ... Wg. mir das Tropenholz. Mein Elternhaus hat auch Fenster aus Meranti. Vom Dorfschreiner. 1970!! Letztes Jahr hat die Schornsteinfegerin bei der Forderung nach Zwangslüftung für den Küchendunstabzug wg. Kaminofen im Wohnzimmer ne teure Anlage verlangt - weil sie die Fenster als "neu" und sehr "dicht" ansah ... ( ) Das kommt davon, wenn man die Fenster pflegt, alle 2 bis 3 Jahre neu lasiert ... Kunststoff wäre mir ebenso schnuppe - so ich doch wenigstens die Fassade dann mal dicht habe und mich um den Innenputz, Trockenbau und den sonstigen Innenausbau kümmern kann ... Aus 30 m Entfernung von der Straße her wird das eh kaum noch einer erkennen ... Und wenn man sich die Fenster ob der Lohnkosten in Polen oder Timbuktu bauen läßt, dann kann man u.U. auch leichte Qualitätseinbußen hinnehmen. So die Haltbarkeit gewährleistet ist. Holzfenster streichst Du eh irgendwann nach ... Wobei ich 1.000,-- € für diese kleinen Schießscharten schon als Hausnummer ansehe ... Aber dafür wären eben auch die Anzahl und genauen Maße interessant. Was kann man da standardisieren, was nicht ... Gruß Jörg
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01.12.2024, 19:47 | #1395 |
Heerführer
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Themenstarter
@ Jörg:
Stundensatz - die 15.51€ sind schon mit Zuschlag. Der Mindestlohn ist ja deutlich geringer aktuell. Wo für dich der Schwerpunkt liegt, ist ja erstmal zweitrangig, da weder deine Bude noch deine Baustelle Ich erlebe fast nur noch Baustellen, wo nach deinen Schwerpunkten gebaut wird und da geht regelmäßig was schief. Da wurde was vergessen, dann wird wieder aufgehackt oder rumgepfuscht, ums irgendwie noch zu retten und meist ist die Lösung am Ende dann doch nicht so gut. Anderherum: Ich kann mir ja die Zeit auch nehmen, hab eh nicht die Kohle, um Gas zu geben - selbst wenn man "billiger" bauen wöllte. Zu den Fenstern: Aus der Erinnerung sind meine "Schießscharten" in der Regel 1,42mx 0,82m - also die meisten normalen Fensteröffnungen - und darauf bezog sich auch das Angebot für die 3-flügeligen Fenster. Hinzu kommen natürlich noch eine ganze Menge Sondergrößen, die bestimmt deutlich kleiner sind, aber in der Fertigung vermutlich nahezu den gleichen Aufwand brauchen - das bisschen Material sollte da keine nennenswerte Rolle spielen - nehme ich zumindest an. Zum Denkmalschutz: Ich habe nirgends geschrieben, dass es NUR so geht. Natürlich kann man auch günstiger gut bauen, dann hat man aber Abstriche in der Gestaltung oder der Oberflächenbehandlung oder oder... Ich schrieb "dann hat man meist die BESTE Qualität" verbaut - hinsichtlich der genannten Punkte. Ob jetzt ein gutes Holzfenster die originale Sprossung und Zierelemente aufweist oder nicht, ist ja per Se nun für die gute Funktion des Fensters kein Merkmal - da tut auch ein einflügeliges Holzfenster mit vernünftigem Glas seinen guten Dienst. Aber mit diesen Anpasungen fügt es sich halt besser ins Gesamtbild ein und rundet das Gesamtbild eines solchen Hauses einfach ab. Genau dieser Mehraufwand wird über die Förderung eben abgedeckt. Wie gesagt, was DU machst und machen würdest ist ja alles ok - ich mache das anders und bei mir kommen definitiv keine Kunststoffenster rein. Punkt. Auch Trockenbau will ich eigentlich nicht, wird vermutlich nicht überall vermeidbar sein, aber dann wenigstens keinen Gipskram, da gibt es ja im Zweifelsfall auch Alternativen - wobei Vermeidung definitiv an erster Stelle steht. Mich nervt eigentlich schon an, dass meine Dachdeckung / Dämmung usw. alles miteinander verklebt ist, quasi untrennbar für den, der zukünftig da irgendwann vielleicht doch mal ran müsste. Gründach war aber mit dem Baumbestand auch keine wirkliche Alternative. Aber auch konstruktiv will ich grundlegend eher so bauen, wie man das früher machte, das man eben weitestgehend den Kram auch halbwegs sauber getrennt bekommt - geht nicht immer, ist klar, aber ich bin absolut kein Fan von diesen seltsamen Verbundstoffen, die da heutzutage massenweise verbastelt werden. Ein Kollege wollte mir mehrere Säcke "ganz tollen" Dämmputz schenken - 40€/ Sack,aber eben mit Styroporkügelchen - sowas fällt definitiv aus, keine Chance Ob ich damit ans Ziel komme, wie, mit welchem Aufwand - das ist alles mein Problem... Andere dürfen das gerne anders machen - ich machs eben so.
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