03.11.2005, 10:42 | #29 |
Ratsherr
Registriert seit: Oct 2005
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Hallo, ich weiß nicht ob meine Antwort hilfreich ist, aber trotzdem:
Bei keinem meiner zahlreichen Besuche dort war Security zu sehen. Wenn es sowas wie einen Wachdienst gibt, so schaut dieser nicht öfter als ein mal am Tag nach dem Rechten. Während der Straßenbauarbeiten am Segelfliegerdamm fiel die alte Umgebungsmauer auf großer Länge dem Verkehrsfluss zum Opfer. Dies bedeutete aber auch, daß das gelände während dieser Zeit komplett offen und zugänglich war, denn die Baustelle war ebenfalls nicht gesichert. Erst vor ca. 1 Monat hat man damit begonnen, einen neuen Zaun aufzustellen. Auch vom Flugplatz aus gibt es mehrere Stellen, an denen der alte Bauzaun Lücken hat. Zu den Eigentumsverhältnissen habe ich etwas erfahren, weiß aber nicht ob es stimmt. Hörte sich ein wenig zu unglaubwürdig an: Bei einer der letzten Begehungen hielt mich ein Arbeiter auf dem Gelände auf. Ich denke, er gehörte zu der Metallfirma die einen Teil des hinteren Geländes nutzt (Baugewerbelager). Ich erklärte, daß ich nur Fotos mache und keineswegs daran interessiert bin, irgendwas mitgehen zu lassen. Die fette Spiegelreflex und das Stativ erschienen ihm glaubwürdig genug. Im Gegenzug fragte ich ihn, ob er was über das Areal wisse. Nun, nicht viel. Das Gelände soll an die Erben der Alteigentümer zurück gegangen sein, eine jüdische Familie, die in den USA lebt. Diese tut allerdings überhaupt nichts, weshalb alles schon seit Jahren verfällt. Der Boden ist natürlich hochgradig verseucht, weshalb sich die Alteigentümer weigern, das Gelände zu verwerten. Denn dann müssten sie die Entseuchung zahlen. Die einzigen Besucher, die ich sonst öfters auf dem Selände sah, waren Sprayer (Es gibt ein paar Kunstwerke an den Wänden, die ich wirklich so nennen will, u.a. eine 5-6 Meter hohe Kopie des Dürerhasen), randalierende Kinder (Was ist so toll daran, Fenster einzuschmeißen?) und polnische Schrottsammler. Diese besitzen die Dreistigkeit, am hellichten Tag die nach der Wende eingebauten Kunststofffenster auszubauen und in ihren Kleinlaster zu verladen. Kabel gibt es da ja schon lange nicht mehr. Auch die dort bis vor einem jahr noch stehende Köf (Diesel-Kleinlok) verschwand stück für Stück. |