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Alt 08.01.2016, 12:56   #551
CoinHunter
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Zitat von Andi08/15 Beitrag anzeigen
Ich denk das ist alles kalter Kaffee. Die übliche Tiger-im-Teich-Story.
Wer wirklich was endeckt hat oder es glaubt, geht damit medial nicht haussieren, sondern kommt erst dann um die Ecke, wenn er wirklich was greifbares hat und die Verhältnisse geklärt sind.
Wenn ich was wissen würde, tät ich die Klappe halten und selber erst mal sehen, bevor mirs einer "klaut" oder mir die ganze Welt auf den Sack geht und ich mich zum Schluß dann zum Koffer mache, weil mein pompöser "Fund" am Ende ein Luftschloß ist.
Wie bitte soll man selbst 1945 ohne Wissen von sehr vielen beteiligten Personen oder Augenzeugen (die bei sowas immer anwesend waren), mal eben einen ganzen Zug verschwinden lassen, einen Tunnel verschließen, was am Ende von allen Beteiligten "vergessen" worden ist?! Gequirlte Kacke, sonst nichts.


Ganz meine Meinung

Gruß CH
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Alt 08.01.2016, 23:12   #552
Eisenknicker
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mein polnischer Film link war falsch.
Anbei der richtige!

http://wroclaw.tvp.pl/23458703/film-o-zlotym-pociagu

Ändert nichts aber vielleicht ist hier der eine oder andere der polnisch versteht
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Alt 09.01.2016, 00:34   #553
Sorgnix
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Na DAS ist ja mal ne Doku!

Ich hab das jetzt ganz angeschaut, auch wenn ich nur ein Fünftel verstanden hab ...

Teilw. wird viel Blech geredet, teilw. recht kritisch hinterfragt.
Es durfte halt jeder mal ins Bild. Sogar ... ( )

Gut zusammengefaßt hat es am Ende Sönke Neitzel: Er gibt einen aus, wenn da was liegt ...
(wobei auch er natürlich "Wunder" nicht gänzlich ausschließen möchte)
Fand ich eh schon fast sensationell, daß der so viel Interviewzeit bekam!


Es gab ja nun massig "Luftbilder" bzw. Drohnenflüge über den "Tunnel"
Und die Christel wanderte den Fuß des Tunnelhügels ab ...


Dazu ne kleine Feststellung:
... wenn denn da alle so vehement und heimlich einen ganzen Zug in der Landschaft vergraben haben,
die Stelle auch noch "total sicher" für die nächsten 70 Jahre abgetarnt haben, so daß auch
wirklich nur Fachleute mit Bodenradar die Stelle auffinden bzw. identifizieren können,
dann frage ich mich allen Ernstes:

Wie BLÖD ist damals die Tarn-Abteilung eigentlich gewesen, die den ganzen Tunnel bzw. Zug so schön
unter Erdreich verbuddelt hat, wenn sie den Böschungsfuß, die Böschungen und auch den
Kopf so wunderschön mit dem Gräder im Winkel auf "richtig Deutsch" abgezogen haben.
Da ragt aber auch keine Krume, kein Steinchen aus der glatten Fläche nach oben raus ...
Das ganze Ding vor 70 Jahren, glatt wie ein Kinderpopo - das ist sicher keinem aufgefallen ...

Auf die Idee, daß das einfach nur die Aushubverteilung aus der Herstellung des Geländeeinschnitts für
die Trassenführung zu Zeiten der Erstellung der Bahnlinie war, kommt scheinbar keiner.

Außer: Genau DAS IST die Tarnung ...



Der Film an sich wäre eigentlich mal ne Komplettübersetzung in Deutsch wert ...

Danke!!
Gruß
Jörg
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Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...

(Heiner Geißler)
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Alt 09.01.2016, 10:16   #554
Andi08/15
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Tja Jörg,

so seh ich das auch, ohne mir jetzt den ganzen Beitrag angesehen zu haben.
Zu viel Spekulation und nichts Greifbares. Schon gar kein Zug.
Ich würde mir gerne den Spaß machen, dort einen Märklin-Zug zu verstecken, das die Herrschaften nicht ganz umsonst suchen.
Zuviel logistischer und personeller Aufwand wäre notwendig gewesen, was nie hätte geheim und unentdeckt bleiben können. Und zu was soll man einen ganzen Zug verstecken, wenn man ihn entladen kann und mit viel weniger Platz und Aufsehen einfach nur die Ladung verstecken kann?
Prof. Sönke Neitzel übrigens gilt in Fachkreisen als hochseriös, daher wird er kaum in die Verlegenheit kommen, einen ausgeben zu müssen.
Es gibt zuviele Mythen (auch nachträglich erfunden) und es gibt zuviele Leute, die an solche Mythen glauben (wollen).
Klar waren einige Aktivitäten der Nazis "geheimnisvoll", aber wenn die wirklich was verstecken hätten können, wäre das Zeug schon lange gefunden worden, zumal immer viele Personen beteiligt waren, nach Kriegsende gab es kaum einen Grund, sich an seinen Eid zur Verschwiegenheit gebunden zu fühlen, Anwohner und Zeitzeugen haben auch genug mitbekommen.
Wenn es irgendwo wirklich etwas gab, was nicht unmittelbar zu Kriegsende sichergestellt, völlig zerstört, heimlich geborgen oder eben geklaut wurde, so wäre das Übrige schon lange aufgefunden worden.
Dazu waren nun immerhin 70 Jahre Zeit und die wurde ganz sicher auch genutzt, falls doch etwas übrig gewesen wäre.
Und dann wäre auch etwas an die Öffentlichkeit gelangt. Erst recht bei Großgerät.
Genährt natürlich von den Annahme, da die Nazis ja wirklich große Mengen Kunstschätze und Wertgegenstände kreuz und quer rumgekarrt haben.
Leider wird aus dem Blick verloren, das das Meiste aber tatsächlich aufgefunden wurde.
Sollte wirklich noch irgendwo was rumfahren, dann nur marginale verlorene oder fortgeschmissene Bruchteile.
Den Hauptteil haben die Alliierten sichergestellt und verbracht (siehe Beutekunst in Rußland), zurückgegeben oder es ist schlicht als private Kriegsbeute einzelner Soldaten aller beteiligten Armeen in Privatsammlungen, respektive dem grauen bis schwarzen Kunstmarkt verschwunden.
Bekanntlich taucht da hin und wieder mal was auf.
Auch wird seit kurz nach Kriegsende kolportiert, das obwohl um die Gegend der einschlägig bekannten bayrischen und österreichischen Seen zwar das allermeiste Reichsbankgold durch die Amerikaner sichergestellt wurde, nebenher aber vorher eher mittellose Anwohner nach Kriegsende durch plötzlichen Reichtum auffielen. Genauso wie reichsweit eher untergeordnete Parteibonzen sich plötzlich das eine oder andere mehr leisten konnten, als was der Gehaltszettel hergegeben hätte.
Da mag vll. noch mal das eine oder andere einzelne übersehene Depot gefunden worden sein, aber das war das Wenigste und ist auch schon seinen Weg gegangen.
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§ 307 StGB Herbeiführen einer Explosion durch Kernenergie
(1) Wer es unternimmt, durch Freisetzen von Kernenergie eine Explosion herbeizuführen und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert zu gefährden, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren bestraft.

ICH MAG KEINE GRÜNE UND ICH MAG FEINSTAUB, WEIL DER WEISS; DAS ER VOR DEM UMWELTZONENSCHILD STEHENBLEIBEN MUSS, AUSSERDEM HAB ICHS GERNE WARM IN MEINEM ÖKOLOGISCH BEDENKLICHEM V8!!!

Geändert von Andi08/15 (09.01.2016 um 10:35 Uhr).
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Alt 09.01.2016, 11:14   #555
CoinHunter
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@Andi: Auch da muss ich Dir voll zustimmen,

Ein gutes Beispiel ist der ach so unschuldige Albert Speer.

Hat er doch nach der Verbüßung seiner viel zu milden Strafe, versteckte Bilder, die aus den Kunstrauben der Nazis stammten, über englische Auktionshäuser verhökert. Ich glaube dass er nicht der einzige war und vieles was heute noch vermisst wird, irgendwann in "Privatbesitz" überging. Wie immer wieder berichtet wird, waren Angehörige der Alliierten auch nicht besser und haben kassiert was nicht Niet- und Nagelfest war. Siehe z.B. Domschatz von Quedlinburg!

Gruß CH
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Alt 09.01.2016, 11:27   #556
Andi08/15
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Ja, das, der Domschatz und Cornelius Gurlitt sind ein gutes Beispiel, wie sowas gelaufen sein kann. Aber das beschränkt sich in seinem Ausmaß nicht auf einen einzelnen amerikanischen Feldwebel oder einen Kunsthändler, es gab derer einige. Auch viele Deutsche wollten nach dem krieg "versorgt" sein.
Siehe die Kriegsverbrecher in Argentinien, die sind auch mit erklecklicher pekuniärer Ausstattung dort angekommen.
Letztens hat auch wieder ein Enkel eines amerikanischen Veteranen auch wieder einen Kunstgegenstand an ein Museum zurückgegeben.
Gut, war jetzt etwas OT, aber gehört ergänzend dazu.
Auf jeden Fall bewegte sich das Ganze nicht in ganzen Zugladungen, um wenigstens etwas den Bogen zu spannen. Sowas mußte recht unauffällig, somit handlich und leicht zu transportieren sein.
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Alt 09.01.2016, 11:41   #557
Frank Enstein
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Zitat:
Zitat von CoinHunter Beitrag anzeigen
versteckte Bilder, die aus den Kunstrauben der Nazis stammten, über englische Auktionshäuser verhökert.

Gruß CH

Warum muss es immer "geraubte" Kunst sein? Bei vielen Sachen ist doch im Nachgang heraus gekommen das sie ganz legal verkauft wurden, so hat zB Göring Kunstwerke angekauft. Wenn einem die Preise heute gering erscheinen so darf man nicht vergessen das es damals noch keinen irren Kunstmarkt gab der Millionen für irgendwelchen Picassodurchfall ausgegeben hat. Wenn zB für ein Bild 3000 Reichmark bezahlt wurden so war das damals eine unvorstellbar große Summe. Zu dem wird immer gerne vergessen das die Sicherung und zentrale Lagerung von Kunstwerken im Kriegsfall ein Bestandteil des Völkerrechtlichen Vorschriften war(Haager Konvention) war.
Daran hat sich die Kunstschutz Abteilung des DR gehalten. Wenn Einzelne sich illegal bereichert haben so ist das strafrechtlich relevant aber nicht generell zu unterstellen. Davon mal ganz ab müste dann doch mit gleichem Maß auch angeprangert werden was im Reich geraubt wurde und bis heute in den usa, England und Russland lagert. Oder gibt es zweierlei Recht?



Hier mal ein sehr spannender älterer Beitrag aus dem Ostpreussenblatt zu polnischen Kunstexperten. Sehr aufschlussreich




Auch Westalliierte verletzten Haager Landkriegsordnung (Teil II)
Von HANS-JOACHIM v. LEESEN

Von den 3500 archäologischen Fundstücken aus dem Museum für Vor- und Frühgeschichte, unersetzliche Dokumente der europäischen Geschichte, fanden die Sowjets in Kisten 1500 im Flak-Turm, darunter der "Schatz von Troja", den Schliemann gefunden hatte und der heute in Rußland als "Beute" auf seine Rückkehr nach Deutschland wartet. Wo sind die übrigen 2000 Objekte?

Die Skulpturen-Galerie vermittelte einen Überblick über die Bildhauerkunst vom 9. bis zum 19. Jahrhundert. Ein Teil davon ist tatsächlich, da nachweislich im Flak-Bunker, verbrannt, ein Teil wurde von der Sowjetunion an die DDR zurückgegeben. Die wichtigsten Skulpturen aber fehlen.

Die von Klaus Goldmann, Oberkustos am Museum für Vor- und Frühgeschichte der Staatlichen Museen Preußischer Kulturbesitz in Berlin, angeführten Verluste sind nur einige Beispiele aus der riesen Anzahl von vermißten deutschen Kulturgütern. Die deutschen Museumsdirektoren haben sich bisher damit begnügt zu erklären, diese Objekte seien dem Krieg zum Opfer gefallen, wobei manche durchaus wissen dürften, daß das keineswegs für alle verschwundenen Stücke gilt.

Man weiß sehr wohl in Fachkreisen, in welchem Land man nach ihnen suchen müßte. Nur gilt es als politisch unkorrekt, gegenüber unseren Freunden in den USA solche Feststellungen öffentlich zu treffen. Die Reaktionen sind also ähnlich wie in der Zeit vor der Wende in der DDR, als es auch niemand wagen konnte, öffentlich zu erklären, welche immensen Kunstschätze von der UdSSR in Deutschland geraubt worden sind. Während in der DDR tatsächlich ein Enthüller Leib und Leben, mindestens aber seine Existenz riskiert hätte, wäre ein altbundesrepublikanischer Museumsfachmann, der auf die USA als wahrscheinlichen Kunsträuber hinweist, zwar einem politischen Druck ausgesetzt, doch brauchte er nicht zu befürchten, seine berufliche Position zu verlieren oder Schlimmeres zu gewärtigen. Trotzdem hält man lieber den Mund. Und eine Arbeit wie die hier referierte des Dr. Goldmann (siehe OB, Folge 2, Seite 7) muß im Ausland erscheinen!

Goldmann kommt zu einer hochinteressanten, wenn auch gewagten Schlußfolgerung, wenn er das Verschwinden wichtigster deutscher Kulturgüter in einen größeren Rahmen stellt. Er berichtet, daß nach Ende des deutsch-polnischen Krieges die in London residierende polnische Exilregierung eine Liste jener polnischen Kulturgüter aufgestellt hatte, die während des Krieges beschädigt oder zerstört wurden. Sie beabsichtigte, nach dem Krieg dafür von Deutschland Wiedergutmachung zu verlangen.

1941 begab sich einer der polnischen Kunstexperten, Dr. Charles Estreicher, in die USA, um dort mit Kollegen vom Metropolitan Museum of Art in New York über dieses Thema zu sprechen. Es war sein Ziel, Unterstützung in den USA für die polnischen Pläne zu finden. Die Exil-Polen hatten eine Liste aufgestellt, die nach der deutschen Niederlage zum Zuge kommen sollte. Auf ihr waren detailliert jene deutschen Kunstwerke und Museumsobjekte aufgeführt, auf die die Polen als Wiedergutmachung für Verluste im Krieg Anspruch erhoben. Beispielsweise standen darauf wichtigste Gemälde aus den Staatlichen Museen Berlin und aus dem Dresdner Staatsmuseum, so aus dem Kaiser-Friedrich-Museum alle Objekte der bedeutenden deutschen Maler, aus der Skulpturen-Galerie alle Bronzen und Skulpturen deutscher Schule, große Teile des Ägyptischen und des Antiken-Museums, die berühmten Wandteppiche, hergestellt nach den Entwürfen von Raphael, Kunstwerke aus dem Schloß-Museum usw.

Estreicher fand rasch in Amerika Unterstützung auch aus politischen Kreisen für die Pläne, daß Polen sich nach dem Kriege deutscher Kunstwerke bemächtigen sollte. Präsident Roosevelt griff das Projekt auf, eine "American Commission for the Protection and Salvage of Artistic and Historic Monuments in Europe" zu gründen, eine "Amerikanische Kommission für den Schutz und die Rettung von künstlerischen und historischen Monumenten in Europa". Sie wurde bekannt unter dem Namen "Roberts Commission". Von vorn herein war vorgesehen, daß sie mit Großbritannien und der Sowjetunion zusammenarbeiten sollte, um die Wünsche der Sieger nach der deutschen Niederlage durchzusetzen, sich Wiedergutmachung zu sichern, indem man deutsche Kunstwerke usw. beschlagnahmt. Ein Verfahren, das als "Restitution in Kind" deklariert wird und eklatant gegen geltendes Völkerrecht verstößt.

In seiner Eröffnungsrede am 8. Februar 1946 vor dem internationalen Militärtribunal von Nürnberg sagte der sowjetische Hauptankläger, daß nach Artikel 56 der Haager Landkriegsordnung von 1907 "jede Beschlagnahme, jede absichtliche Zerstörung oder Beschädigung ... von Werken der Kunst und Wissenschaft" verboten sei und "geahndet werden" solle. Allerdings beschuldigte er zusammen mit seinem alliierten Kollegen nur Deutschland der Verstöße gegen diese Vorschrift. Zur selben Zeit raubten, wie jetzt bekannt geworden ist, nicht nur Stalins Armeen systematisch deutsche "Werke der Kunst und Wissenschaft".

Als im Mai 1945 die deutschen Streitkräfte kapitulierten, begann eine lebhafte Diskussion vor allem in den Vereinigten Staaten, ob man tatsächlich auf das Eigentum von Museen und von Privatleuten zum Zwecke der Reparationen zurückgreifen sollte.

Am 6.11.1945 traf in Verfolgung des Planes, Kunstwerke als Reparationsgüter zu beschlagnahmen, aus Washington beim Direktor der amerikanischen Sammelstelle für deutsche Kunstwerke und Wissenschaft in Wiesbaden, Capt. Walter Ings Farmer, der Befehl ein, unverzüglich 202 alte Meisterwerke aus dem Berliner Kaiser-Friedrich-Museum zusammenzupacken und in die USA zu schaffen, um sie "sicherzustellen". Diese Gemälde gelangten tatsächlich in die USA, zunächst mit der klaren Zweckbestimmung, daß die USA sie sich aneignen wollten. Als das in der Öffentlichkeit bekannt wurde, behauptete man, es handele sich bei den Gemälden um "Nazi-Raubgut". Da aber wandten sich die meisten der in Europa eingesetzten amerikanischen Kunstschutzoffiziere in einem offenen Brief an die amerikanische Regierung, sich nicht des völkerrechtswidrigen Kunstraubes schuldig zu machen.
Ihnen schlossen sich US-Politiker an, so daß unter dem Druck der öffentlichen Meinung in den USA einige Jahre später alle Gemälde an Deutschland zurückgegeben wurden, nachdem sie in mehreren Städten in den Vereinigten Staaten ausgestellt worden waren.

Während des Krieges wie auch in den ersten Jahren nach Kriegsschluß beteiligten sich alle Siegermächte ernsthaft an den Verhandlungen über die Frage, ob man Kunstwerke und andere wertvolle Objekte der Kultur den Deutschen wegnehmen sollte als Kompensation für eigene Kriegsverluste an Kulturgütern, (wobei sich die Frage aufdrängt, für welche Verluste die USA sich "entschädigen" wollten). Das Thema blieb auf der Tagesordnung des Alliierten Kontrollrates in Deutschland. Allerdings kam es zu keiner Einigung der Alliierten über die Art und Weise, wie diese Politik durchgesetzt und umgesetzt werden sollte.

Goldmann schließt seinen umfangreichen, in englischer Sprache gehaltenen Beitrag in einer britischen Fachzeitschrift mit den Sätzen (deutsche Übersetzung): "Alles in allem erscheint es dem Autor dieses Aufsatzes außerordentlich bemerkenswert, daß die meisten dieser ,kulturellen Ziele’ (gemeint sind die Kunstwerke, die als geplante Beute der Sieger auf den Restitutionslisten standen, d.Verf.) die schon vor Abschluß des Krieges von allen Seiten auf Listen erfaßt worden waren, sofort in verschiedenen Kanälen verschwanden. Diese verschiedenen Wiedergutmachungskanäle (Restitution Pools) sind geheim geblieben bis heute. Das bemerkenswerte Verschwinden und das Schicksal dieser in den meisten Fällen ebenso einmaligen wie kostbaren Werke ist ein Mysterium. Wer aber hält den Schlüssel zu den Schatzkammern in der Hand, die am Ende und nach dem Zweiten Weltkrieg bis unter das Dach gefüllt worden sind?"

Goldmann läßt durchblicken, daß die von ihm gefundenen Dokumente, daß Zeitungsberichte und daß Zeugenaussagen den begründeten Schluß zulassen, daß sofort nach dem Kriege US-Sondereinheiten die im Deutschen Reich vorhanden gewesenen kompletten Verzeichnisse der ausgelagerten Kunstwerke manipuliert haben. Dabei konnten sie der Hilfe von Direktorialbeamten der Berliner Museen sicher sein; gemeinsam veränderte man Bestandslisten, um zu verhindern, daß mit Hilfe der Unterlagen die Sowjets sich der Kunstwerke usw. bemächtigten. Dabei dachten die Berliner Verantwortlichen, daß die Kunstwerke in amerikanischer Hand sicher wären. Als sie jedoch nach Übernahme durch die amerikanischen Truppen verschwanden, erklärten die amerikanischen Stellen, sie seinen verbrannt oder zerstört. Dazu Goldmann: "Damit aber waren die Objekte tot, und forthin suchte niemand mehr, auch nicht in amerikanischen Museumsmagazinen, wo sie erst nach hundert Jahren von 1945 an gerechnet gezeigt werden dürfen."

1985 brachte das Fernseh-Magazin "Report" einen Bericht über nach dem Krieg illegal in die USA verbrachten deutschen Kunstschätze. Reporter hatten einige der angeblich am Kriegsende vernichteten Kunstwerke in amerikanischen Museen ausfindig gemacht. Im Bundestag stellte daraufhin die SPD-Abgeordnete Konstanze Wegner die Frage an die damalige Bundesregierung, welche Bemühungen sie unternommen habe, um diese auf völkerrechtswidrige Weise in die USA gelangten Kunstwerke nach Deutschland zurückzuholen. Der Staatsminister Hoyer antwortete ausweichend und behauptete, die Fernsehsendung sei "einseitig, verkürzt und lückenhaft" gewesen. Er vertrat die Ansicht, die US-Regierung habe zu keinem Zeitpunkt "völkerrechtswidrige Beutepolitik" in Deutschland verfolgt. Goldmann kommentiert: "Diese Feststellung scheint nach den hier dargestellten Zusammenhängen nicht den tatsächlichen Gegebenheiten zu entsprechen."


Quelle:http://www.webarchiv-server.de/pin/a...1/0301ob14.htm
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Kurios das sich immer genau die sich auf „gesunden“ und „Verstand“ berufen, weder das eine noch das andere ihr eigen nennen dürfen.
Frank Enstein ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.01.2016, 11:55   #558
Duisburger
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Zitat:
Zitat von Frank Enstein Beitrag anzeigen
Warum muss es immer "geraubte" Kunst sein? Bei vielen Sachen ist doch im Nachgang heraus gekommen das sie ganz legal verkauft wurden, so hat zB Göring Kunstwerke angekauft. Wenn einem die Preise heute gering erscheinen so darf man nicht vergessen das es damals noch keinen irren Kunstmarkt gab der Millionen für irgendwelchen Picassodurchfall ausgegeben hat. ...
Moin

Ja klar und natürlich wurde im 3. Reich keiner dazu genötigt seine Wertsachen zu verkaufen! Dann nacher hinzugehen und zu sagen " wieso, ich habs doch legal gekauft" ist schon ziemlich dreist!

Ich hoffe du hast noch neutralere Quellen als ausgerechnet das "Ostpreußenblatt" ?

"Sowohl die Historiker Wolfram Wette und Peter Oliver Loew als auch die Politikwissenschaftler Alexander Geisler und Wolfgang Gessenharter sehen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung und ihren Vorgängertiteln Publikationsorgane der Neuen Rechten. Der Politikwissenschaftler Fabian Virchow charakterisiert die Zeitung als „rechtskonservativ“, der Historiker Matthias Stickler als konservativ. " [Rezeption aus Wikipedia]
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Alt 09.01.2016, 12:00   #559
Frank Enstein
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Zitat:
Zitat von Duisburger Beitrag anzeigen
Moin

Ja klar und natürlich wurde im 3. Reich keiner dazu genötigt seine Wertsachen zu verkaufen! Dann nacher hinzugehen und zu sagen " wieso, ich habs doch legal gekauft" ist schon ziemlich dreist!

Ich hoffe du hast noch neutralere Quellen als ausgerechnet das "Ostpreußenblatt" ?

"Sowohl die Historiker Wolfram Wette und Peter Oliver Loew als auch die Politikwissenschaftler Alexander Geisler und Wolfgang Gessenharter sehen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung und ihren Vorgängertiteln Publikationsorgane der Neuen Rechten. Der Politikwissenschaftler Fabian Virchow charakterisiert die Zeitung als „rechtskonservativ“, der Historiker Matthias Stickler als konservativ. " [Rezeption aus Wikipedia]
Wikipedia. Schön gelacht. Und nochmal die Frage, gibt es zweierlei Recht? Wenn das so ist wie du behauptest( der ja dabei war) dann sie die anderen doch nicht besser, oder?! Ich sag nur Gurlitt, nachweislich alles legal, trotzdem eingezogen und so unter Druck gesetzt das er am Ende starb. Ach und das wird dich hart treffen, konservativ ist nichts negatives, es bedeutet soviel wie bodenständig. Schau doch mal auf Wikipedia nach.
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Frank Enstein ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.01.2016, 12:05   #560
Andi08/15
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Hmm, viele Sachen wurden auch ganz profan nach dem Krieg auf dem Schwarzmarkt getauscht oder anderweitig "billig" geschossen, da die Leute damals lieber was im Bauch hatten, als irgendein Bild an der Wand. So haben sich auch Spekulanten bereichert. Mir persönlich ein Fall bekannt.
Auch hört/liest man oft, "der oder der Person durch die Nazis für z.B. 15000,-RM (zwangs)abgekauft". Hört sich wenig an, aber das ist nach damaligem Geldwert sehr viel. Sind ungefähr 3-5 Jahresgehälter eines gutbezahlten Facharbeiters gewesen.
Was natürlich nicht den organisierten Kunstraub und entschädigungslose Enteignungen durch die Nazis ausschließt, das kam auch oft vor.

Nachtrag: Alle bekannten Depots sind leer (entweder von vornherein oder durch die Alliierten ausgeräumt), auch die "neuen" aufgefundenen enthalten i.d.R. nichts. Die waren nie befüllt, unfertig oder konnten nicht mehr erreicht werden. Siehe die ganzen auf offener Strecke frei aufgefundenen Züge und Lastwagen mit Kunstschätzen, Bargeld oder anderen Wertgegenständen. Das ist alles hinreichend dokumentarisch in Film und Foto festgehalten und belegt.
Außer Resten von Baumaterial, Schrott oder kaputtem Werkzeug ist dort nie etwas zu holen gewesen mangels Vorhandensein.
Merke: Nur weil eine U-Anlage bestand, heißt noch lange nicht, das da auch was drin war.
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