30.08.2016, 21:43 | #1 |
Heerführer
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Was könnte das sein?
Dieses Objekt ist mir vor einiger Zeit schon auf einem alten Luftbild (kurz nach dem WK2 aufgenommen) aufgefallen. Das Objekt befindet sich im Land Brandenburg und hat einen Durchmesser von etwa 20m.
Bombentrichter wäre möglich aber würde ich erstmal als unwahrscheinlich einstufen da es in der Gegend keine weiteren Bombentrichter gibt, die Form wäre auch etwas ungewöhnlich dafür. Damals war das ein kleiner Privatacker welcher bis dahin vermutlich kaum mit großem Gerät bewirtschaftet wurde, heute ist das eine viele Hektar große Gesamtackerfläche welche zu DDR-Zeiten schon mehrfach tiefgepflügt wurde. Auf den mir zugänglichen BD-Listen habe ich keine Eintragungen in dieser Gegend gefunden. Was könnte das sein? Bildquelle: GoogleEarth
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30.08.2016, 21:47 | #2 |
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Bombenkrater auf keinem Fall. Die laufen normalerweise strahlenförmig zur Seite weg. Hattet ihr Kohlemeiler bei euch in der Gegend? Wäre jetzt mein erster Gedanke. Ansonsten: Erdwerk...
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30.08.2016, 21:57 | #3 |
Heerführer
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Themenstarter
Was genau meinst du mit Erdwerk?
Kohlemeiler würde ich ausschließen, so mitten auf dem Acker und ohne Wald in der Gegend. Habe auch bei der Feldbegehung keine besonderen Erdverfärbungen gesehen. Das einzige was mir an der Stelle aufgefallen ist das etwas mehr Feldsteine dort liegen. Heute ist der Acker an der Stelle fast völlig eben. Nur eine leichte Durchschnittliche Erhöhung von etwa 20-30cm ist noch zu sehen.
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30.08.2016, 22:20 | #4 |
Moderator
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vielleicht das:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Erdwerk https://de.m.wikipedia.org/wiki/List...erbecherkultur
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ich lasse mir nicht meine kleine show stehlen!? dr. koch - "1984" Geändert von ghostwriter (30.08.2016 um 22:25 Uhr). Grund: zusätzlichen link eingefügt |
30.08.2016, 22:27 | #5 |
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Themenstarter
Ja sowas würde ich auch nicht ausschließen. Wäre dafür nur etwas klein oder?
Ich sehe auf dem Luftbild einen Hügel mit einer umlaufenden Vertiefung, nicht unbedingt einen Graben sondern vielleicht nur der Bereich der zum aufschütten des Hügels verwendet wurde. Auf dem "Gipfel" des Hügels sehe ich auch eine Vertiefung. Oder sehe ich das falsch?
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30.08.2016, 22:37 | #6 |
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bin jetzt mit sicherheit nicht der luftbildexperte,
aber deine einschätzung teile ich trotzdem mit dir!! und hier mal ein ganz interessanter link: http://buero-immekus.de/bombentrichter.htm
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30.08.2016, 22:55 | #7 |
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Themenstarter
Wie anfangs schon gesagt, würde ich Bombentrichter nicht grundsätzlich ausschließen. Allerdings wäre das dann schon etwas ungewöhnlich da es in der Gegend keine weiteren Bombentrichter gibt. Zudem ist die Form eher ungewöhnlich für einen Bombentrichter.
Das sieht eher aus als wenn dort mal ein Hügel war. Dafür würde auch sprechen das heute noch eine leichte und runde Erhöhung zu erkennen ist. Nicht per Luftbild oder Laserscan aber wenn man direkt vor Ort ist.
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30.08.2016, 23:43 | #8 | |
Moderator
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Zitat:
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30.08.2016, 23:51 | #9 |
Heerführer
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Themenstarter
Okay dann rücke ich mal ein paar mehr Infos raus...
Also in der Nähe (ca. 1,5km Entfernung) gab es mal eine slawische Siedlung aus der sich eine noch heute existierende Ortschaft entwickelt hat. Überliefert ist das sich dort auch eine slawische Burg befunden hat aus der sich dann die Siedlung und die heutige Ortschaft entwickelt hat. Meine Vermutung zu dem Objekt auf dem Luftbild wäre folgende: Könnte es sich dabei vielleicht um ein frühes slawisches Hügelgrab handeln? Dafür sprechen würde Größe, Form und der örtliche Bezug (siehe oben). Möglich wäre doch das es auf Grund der damaligen (bis um 1950) Ackerwirtschaft noch aus der Luft sichtbar war. Weil eben kleiner Privatacker ohne schwere Geräte usw. Und es eben erst bei der intensiven Landwirtschaft zu DDR-Zeiten endgültig platt gemacht wurde. Ebenfalls dafür sprechend wäre die Vertiefung auf dem Gipfel des Hügels. Diese könnte daher stammen das die "Grabkammer" eingestürzt ist oder der Hügel bereits damals schon aufgegraben/geplündert wurde. Das war ja damals schon schwer in Mode so Ende 19. Anfang 20. Jahrhundert (Volkssport, Familienausflug, Urnenstecher usw). Könnte doch möglich sein oder? Zumal der Ort bzw. die damalige slawische Siedlung schon eine bestimmte Bedeutung haben musste wenn es dort auch eine Burg gab. Ein älterer Heimatforscher aus der Gegend hat mir mal vor ein paar Jahren ein ähnliches Hügelgrab gezeigt welches etwa 8km entfernt ist. Dieses war noch bis Ende des WK2 der örtlichen Bevölkerung bekannt aber dieses wurde eben auch zu DDR-Zeiten aufgrund der intensiven und schweren Ackerwirtschaft platt gemacht. Ich denke das einige solcher Objekte dem LDA nicht bekannt sind sondern erst jetzt wiederentdeckt werden auf Grund moderner Luftbildarchäologie. Weil eben heutzutage so ziemlich jeder, der sich mit regionaler Geschichte befasst, die Möglichkeit hat und die Zeit investiert, unentgeldlich auf solche Objekte stoßen kann. Durch verschiedenste Luftbildvergleiche, Laserscan usw...
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31.08.2016, 00:23 | #10 |
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danke für die "paar" zusätzlichen infos ...
liest sich mal wieder sehr interessant!?
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