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27.02.2011, 12:53 | #1 |
Heerführer
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Themenstarter
So, jetzt habe ich das Original des Bildes in der Hand. Zumindest eine Häftlingsnummer ist erkennbar, und zwar die 19759. Hierbei handelte es sich scheinbar um einen ukrainischen Häftling, der Ende 1943 in Dora gstorben ist, und zwar:
Fedosij Welikij Geburtsdatum: 18.02.1902 in Scholochowo, Ukraine Todesdatum: 21.12.1943 Sterbeort: Dora Haftnummer: 19759 Damit dürfte klar sein, dass die Bildlegende auf der Rückseite stimmt. Dort heißt es: KZ-Häftlinge beim Bau des unterirdischen Werkes "Dora" (Nordhausen/Harz). Nus ist die Frage noch immer nicht geklärt, in welchem Bereich "Dora". Bingo |
27.02.2011, 19:07 | #2 |
Landesfürst
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Das ist keinesfalls das Mittelwerk, da müsste es schon heißen „beim bau des Mittelwerkes und nicht Dora. Dann ist das zweifellos ein überirdischer Bau und für Bauten außerhalb des Mittelwerkes fiel zu groß. Wenn das mit der Häftlingsnummer korrekt ist, dann müsste das Bild zwischen dem 28.8.1943 und spätestens 21.12.1943 entstanden sein. Das sind knappe 4 Monate. In diesem Zeitraum sind meines wissen außerhalb des Stollen kaum größere Gebäude entstanden und wie schon geschrieben, nicht am Mittelwerk !
Ich halte das für ein Bahnhofsgebäude oder ähnliches . Nebenbei möchte ich an das eine Foto aus der Halle in Kleinbodungen hinweisen, auch das sollte laut Bildlegende das Mittelwerk sein ! Gruß Henry
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[ Thomas Kliebenschedel
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28.02.2011, 06:29 | #3 |
Heerführer
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Themenstarter
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27.02.2011, 20:43 | #4 |
Heerführer
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Klasse. Und woher? Porezag?
Es ist trotzdem sehr unwahrscheinlich das es im Mittelwerk ist. DORA war nur das Lager wo der Sterbefall verbucht wurde. Könnte es vielleicht das Zementwerk im Steinbruch sein?
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Gib mir genügend Schubkraft und ich bringe dir ein Klavier zum fliegen. Geändert von Michael aus G (27.02.2011 um 20:48 Uhr). |
27.02.2011, 21:57 | #5 |
Oberbootsmann
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Dora ist es wie nun x-fach gesagt definitiv nicht.
Evt. ein ehemaliges Kalkwerk im Harz?
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28.02.2011, 06:30 | #6 |
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28.02.2011, 08:52 | #7 |
Oberbootsmann
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Die Nummer und der dazugehörige Datensatz wird wohl schon hinkommen...allerdings besaß das Mittelwerk ein gutes Duzend Außenlager, auch wurden m.W. Häftlinge im gesamten Harzbereich temporär ausgeliehen.
Wir suchen also eine freistehende Halle im Harzbereich, Baujahr vor '42. Eine Vornutzung muss auch vorhanden gewesen sein.
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Kein Berg zu tief! |
28.02.2011, 12:42 | #8 |
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28.02.2011, 13:50 | #9 |
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Themenstarter
Hier die Antwort von Herrn Porezag:
Dank für Ihre Zeilen, mit denen ich aber heute - immerhin bald 20 Jahre nach meinen damaligen Recherchen - leider auch nicht mehr viel anfangen kann. Ich erinnere mich nur, dass mir damals dieses Bild als "im Mittelwerk" geschildert wurde. Von wem, weiß ich aber jetzt auch nicht mehr (die meisten Zeit- und Augenzeugen sind ja längst verstorben). Von der Bildsituation her glaube ich aber sicher sein zu können, dass es sich dabei nicht um Abbrucharbeiten handelte, sondern um die Erweiterung einer Halle, vielleich um den Ausbau eines neuen Kellers. Beim Abbruch hätten doch die Hallenpfeiler nicht mehr so sauber dort gestanden. Tut mir leid, dass ich da leider nicht (mehr) weiter helfen kann. Bingo |
02.03.2011, 16:14 | #10 |
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Themenstarter
Alles wieder offen.
Ich hatte Kontakt mit Frau Dr. Heubaum von der Gedenkstätte Mittelbau-Dora aufgenommen, die mir freundlicherweise behilflich war. Auf diesem Weg nochmals ganz herzlichen Dank für die Bemühungen und die Unterstützung in den vergangenen Jahren. Frau Dr. Heubaum teilte folgendes mit: "Vielen Dank für die Ihre E-Mail und die Übersendung des Fotos. Mir war das Foto noch nicht bekannt, aber mein Kollege Torsten Hess meinte, es sei bereits vor einiger Zeit als Dora-Bild verkauft worden. Es ist davon auszugehen, dass das Foto nicht unter Tage gemacht wurde. Dagegen sprechen die Lichtverhältnisse und die Betonpfeiler im Hintergrund. Vermutlich entstand das Bild in einer (oberirdischen) Fabrikhalle. Mir ist aber in dem von Ihnen genannten Zeitraum keine so große Halle hier in der Gegend bekannt, in der Dora-Häftlinge arbeiten mussten. Leider schreiben Sie nicht, wie Sie die Identität des Häftlings ermittelt haben. Ich möchte aber darauf hinweisen, dass die Identifizierung eines Häftlings ausschließlich an Hand der Haftnummer keinesfalls eindeutig ist. Im KZ Buchenwald und auch im Lager Dora wurden Haftnummern doppelt vergeben, d.h. wenn ein Gefangener starb, wurde die Nummer neu an einen anderen Häftling vergeben. In der Häftlingsnummernkartei des KZ Buchenwald registrierte die SS nach dem Tod von Fedosij Welikij noch zwei weitere Buchenwald-Häftlinge mit dieser Haftnummer. Die letzte Vergabe der Haftnummer 19759 erfolgte laut Nummernkartei am 15.02.1944. Es konnte keine Überstellung nach "Dora" nachgewiesen werden. Außerdem kann die Nummer natürlich auch aus einem ganz anderen Lager stammen." Bingo |