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Alt 30.05.2021, 10:00   #12
2augen1nase
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Benutzerbild von 2augen1nase
 
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Beiträge: 5,372

Zitat:
Zitat von Sorgnix Beitrag anzeigen
Hüstel ...
"Hauptsache es hält" steht aber nicht in den Mauerwerksregeln ...
Da gibt es Aussagen zur Mindestüberdeckung bei Mauerwerksverbänden.
Für dieses Format gelten immer noch die 45 mm ...
Klar, man kann das auch so machen. Aber dann bitte keine Beschwerden, wenn
die Wand bei Zugkräften aufspaltet bzw. höheren Drücken ebenso reißt ...
Und Pfusch hinter "Putz" verstecken ist zwar ne Idee - zeichnet sich aber im Normalfall
dann trotzdem sehr schnell durch Risse ab ...

Merke:
Ein Kassenbohn von OBI ist KEIN Ersatzdiplom für ne handwerkliche Ausbildung ...

Du schreibst "für dieses Format" - ich sehe in der Wand Beitrag 18 letztes Bild mindestens 4 verschiedene Formate, daher meine ich, dass man bei so ner Wand keinen vernünftigen Verband mehr erwarten kann. Mir ist auch nicht bekannt, dass es Regeln gibt für derartiges Mauerwerk - das ist nicht regelkonform und in diesem Fall sicherlich auch nicht mehr als "Mischmauerwerk" im klassischen Sinne zu verstehen.

Klar, sowas kann reißen, kann sich im Putz dann auch zeigen - aber einstürzen wird die Wand deswegen nicht. Normen und Regeln zeigen ohnehin nur einen idealisierten und auf jeden Fall funktionierenden Weg auf - das heißt nicht, dass Abweichungen nicht auch funktionieren können - und die Abweichungen gibt es und gab es immer.

Man brauch nur mal auf Mauerwerk zu achten, mit dem der Bau geziert wurde - bei vielen Kranzgesimsen finden sich mehrlagig verspringende Zahnschnitte - da hast du dann auch mal fix über 3 Steinlagen über die komplette Gebäudelänge nur Kreuzfugen - und nicht alles kann durch die Hintermauerung kompensiert werden. Ähnlich war das bei dem hier schon mal vorgestellten Schmuckgiebel mit gemauerter Schrift - und der war früher nur 1 Steinlänge dick (25cm). Dank des Sicherheitsempfindens des Statikers wurde auf 38er Mauerwerk erhöht, was unter anderem dazu beigetragen hat, dass damit ein besserer Verband möglich war. Trotzdem hätte der alte Schmuckgiebel bestehen können - wenn er nicht vom einstürzenden Dach ausgehebelt worden wäre.

Ich will dir nicht widersprechen, prinzipiell hast du ja Recht - mir gehts nur darum, dass es eben auch mal Abweichungen geben kann, die trotzdem funktionieren. Ich vermute übrigens, dass Risse in Mischmauerwerk häufig vom heute eher unflexiblen Mörtel herrühren. Kleinformat in Verbindung mit Kalkmörtel ist Rissmäßig (wenn jetzt nicht gerade das Fundament nachgibt oder hebelnde Deckenbalken da wirken) eigentlich unproblematisch, da sich Spannungen im Mauerwerk sehr gut über die Masse an Fugen und den elastischen Mörtel ausgleichen können. Klar - wenn beim Ausmauern einer alten Öffnung gar keine Verzahnung vorgenommen wird, reißt das trotzdem - aber so doof ist man ja eigentlich nicht.


Tja, und was die eigenen Mixturen angeht:

Tatsächlich war der Mut noch nicht da, den Kalk noch weiter zu reduzieren. Derzeit arbeite ich mit 6:1 Mischung - obwohl der Hersteller des Kalks 3:1 auf seinem Sack als Mischungsverhältnis angibt. Ich vermute, dass früher der Sand den Kalk nur "im vorbeigehen" gesehen hat und wenn ich mir überlege wie fest mein ungewaschener Sand alleine nur durchs trocknen wird, müsste ich vermutlich ganz ohne Kalk mauern um die gleiche Festigkeit wie im Bestand zu bekommen - das mache ich natürlich nicht. Die Härte alleine wird das große Problem sicherlich nicht sein, durch den Kalk bleibt der Mörtel ja trotzdem flexibel und ich nehme an, ich mache es "richtig genug" meine zuzumauernden Öffnungen mit Kleinformat zu schließen und nicht wie heute üblich mit normalen Porotonklötzen.

Erstaunlich finde ich es trotzdem, dass solche extrem weichen Mörtel heute für tragendes Mauerwerk nicht mehr zugelassen sind - denn früher wurde ja nur der weiche Kram verbaut und da stehen ganze Mehrfamilienhäuser drauf - teils wurde in den Fundamenten bis zur OK Erdgeschoß auch nur mit Lehm und Naturstein gebaut, zumindest bei uns. Und es hält trotzdem, selbst und gerade beim beschissensten Baugrund in der Stadt...


Da ist sie wieder - die Intelligenz des Materials. Oder die Trägheit - je nachdem
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