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Alt 27.11.2006, 15:00   #1
corsa
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Wenn es sich dabei tatsaechlich um ein Original handeln sollte, dann hat das Ding eine sehr interessante Geschichte, immerhin ist es dann in Afrika unter
provisorischen Bedingungen gepraegt worden:

"Ende 1915 erreichte ein Eilbote des Gouverneurs Dr. Schnee .... (von Deutsch Ostafrika Corsa) den Leiter der Sekenke Goldminen am Rand der riesigen Wembäre Steppe. Er überbrachte die Anweisung sofort mit sämtlichen Goldvorräten nach Tabora aufzubrechen und dort eine Münzanstalt einzurichten, da der Kolonialverwaltung sonst die Zahlungsunfähigkeit drohte. Der Leiter der Mine Schumacher stellte unverzüglich eine Safari aus 200 Schwarzen zusammen, die mit sämtlichen Goldbarren im Werte von 1 Million Reichsmark nach 10 Tagen zuverlässig in Tabora eintrafen....
Als er sich bei Dr. Schnee meldete wurde er mit der sofortigen Herstellung von Münzen beauftragt. Sein Einwand, das er Bergbauingenieur sei, wurde mit einem Verweis auf die zahlreichen Bände eines Konversationslexikons beantwortet. Darin stände alles was man wissen muss. Tatsächlich gelang es Schumacher, mit Hilfe indischer Schmuckhandwerker und eines Deutschen Graphikers innerhalb kurzer Zeit originelle Münzen herzustellen. Am schwierigsten war die Anfertigung des Originalstempels zum Prägen der Matrizen. Diese Leistung wurde letztendlich durch einen singhalesischen Goldschmied vollbracht. Als Münzeinheit galt das, dem deutschen 20 Markstück entsprechende, 15 Rupienstück. Auf der Vorderseite ist ein Elefant zu sehen, darunter die Jahreszahl 1916 und das Münzzeichen „T“ für
Tabora. Die Rückseite zeigt den Reichsadler sowie die Umschrift „Deutsch Ostafrika“ neben der Wertbezeichnung 15 Rupien. Eine vollwertige Herstellung der Goldmünze nach den strengen Richtlinien der Deutschen Reichsbank konnte Schumacher in Ostafrika beim besten Willen nicht sicherstellen. Dies lag insbesondere an dem verwendeten Rohgold. Das in Sekenke geförderte Gold bestand im Durchschnitt aus 80 bis 85% Feingold und 15 bis 20 % Silber. Deshalb wurde die Münze nur mit 75% des Nominalwertes, also mit einem Feingoldgehalt von 11,25 Rupien gleich 15 Reichmark ausgegeben. Geprägt wurden die Münzen in der Eisenbahnwerksatt von Tabora Mithilfe einer kleinen hydraulischen Rohrbiegemaschine. Diese versagte jedoch bald Ihren Dienst, so dass die Prägung in der 25 km entfernten Ölmühle Lulanguru fortgesetzt wurde. Die Weiterverarbeitung der Münzen erfolgte durch abreiben mit Messingbürsten und Reinigung durch Seifenwasser aus Früchten des tropischen Seifenbaums. Die Tagesleistung bei derartiger Verarbeitung lag bei bis zu 200 Stück. Am 15.04.1916 wurden die ersten 80 Goldmünzen von Dr. Schumacher entgegengenommen, am 30.06. waren 6395 Stück und am 05.09.1916 alle 16198 Stück ausgeprägt worden. Die Goldmünzenprägung wurde erst eingestellt als die Kämpfe um Tabora in vollen Gange waren. Nach Übergabe der Stadt am 15.09.1916 an die Belgiern, standen die Besitzer der Goldstücke (deutsche Kriegsgefangene) im Mittelpunkt des Interesses. Bereits kurz nach Prägeschluss wurden von den belgischen und englischen Besatzern sowie von Indern und Goanesen bis zu 200 Mark für ein 15 Rupien Goldstück geboten."

nach http://www.kolonialgeld.de/html/munzen.html
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