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05.12.2016, 23:12 | #1 |
Admin
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Ich werde das Gefühl nicht los, das diese Briefe zwar persönlich wirken - aber irgendwie doch einem "Muster" folgen ...
Ich hab selber zwei solche Exemplare (betreff Opa). => - Ortsbeschreibung - toller Kerl, Pflicht und Vorbild - heldenhafter Kampf, wie es passierte - wenig gelitten, ging ganz schnell ... - Stolz, Wünsche etc. ... Gab es da am Ende "Hilfe" oder sowas wie ne ZDv?? Textbausteine oder so? ... ich denke mal, der Wortlaut dieser Briefe änderte sich gegen 1944, als die Verlustzahlen stiegen, manch einer mit dem Schreiben nicht mehr nachkam ... Der Wortlaut oder auch die Länge der Briefe änderten sich ... (??) Hat da einer ne Erklärung für? Oder unterliege ich einem Trugschluß? Gruß jörg
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Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ... (Heiner Geißler) |
12.12.2016, 11:15 | #2 |
Banned
Heerführer
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Is doch logisch. Feldwebel waren keine Schriftgelehrten und ab dem 20ten Brief schreibste ebend immer dett gleiche. Fällt ja nur auf wenn 2 aus der Familie fallen. Der Fakt durch massive Einwirkung sein Leben zu verlieren ist ja recht überschaubar. Ich habe einen Brief für die Mutter das ihr Sohn vermißt gilt, er hat sich im Nebel an den Wegrand gesetzt und wurde nie wieder gesehen. Das muss auch schlimm sein. Er ist auch nie wieder aufgetaucht, ich hab Verlustlisten durchgesehen. Bedeute die Familie wußte nie was passiert ist.
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Kurios das sich immer genau die sich auf „gesunden“ und „Verstand“ berufen, weder das eine noch das andere ihr eigen nennen dürfen. |
12.12.2016, 13:58 | #3 | |
Heerführer
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Zitat:
Gern genommen war der Kopfschuß durch z.B. verirrte Kugel/Granatsplitter. Im Denken der Zivilisten, dem Kino sei dank, ein plötzlicher und schmerzfreier Tod. Die Umstände sollten möglichst, aber auch nicht übertrieben, heldenhaft oder pflichterfüllend wirken. Der Tod plötzlich, schnell und unerwartet, möglichst "sauber" kommen. Also keine Todesfälle auf Latrine o.ä.. Dafür eher Wache, Posten, Patroullie. Kopfschuß oder Granatsplitter. Keine Minen o.ä.. Bombenangriff ging auch noch. Die Heimat kannte ja durch Luftschlag getötete. Heldenhafte Sturmangriffe immer nur bei Verleihung von Auszeichnungen. Dazu das übliche: treuer, aufrichtiger Kamerad, immer der erste, ect. pp.
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Gib mir genügend Schubkraft und ich bringe dir ein Klavier zum fliegen. |
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12.12.2016, 16:59 | #4 |
Heerführer
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Heldentot
Konkrete "Vorschriften" (d.h. Textbausteine usw.) für das Verfassen der Briefe an Hinterbliebene gab es wohl nicht. Aber durch meinen Vater und andere Kriegsteilnehmer wusste ich, dass es dazu Schulungen und Hinweise bis hinunter zur Kompanieebene gab. Die Schreiber wussten den allgemeinen Inhalt.
Es war (und wäre auch heute sicher üblich), den Gefallenen stets als Einsatzbereit, tapfer und guten Kameraden darzustellen. Details (wie z.B. "ihr Sohn wurde durch eine Granate zerissen) hatten in diesen Briefen nichts zu suchen. Wie oben angegeben konnte aber schon mal stehen "durch eine feindliche Kugel getötet". Auch die normale Pietät lässt ja außen vor ins Detail zu gehen. Wer würde denn schreiben "nach stundenlangen Leiden gelang es uns leider nicht ihren Sohn zu retten"..... Es sollte ein Positives Bild des Gefallenen bleiben. Aus meiner Sicht auch gut so. |