07.01.2013, 20:43 | #21 |
Ratsherr
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Mich stört die Vernichtung des Schatzes durch Versenkung auch am meisten. Eine gute Beobachtung ist, dass es selbst bei seefahrenden Völkern unüblich war, Schätze zB in Schiffen zu versenken als Grabbeigabe, eher hat man ein Schiff an Land vergraben.
Die Nibelungen (oder deren historisches Korrelat) hatten wenig Zeit, um den Hort zu verbergen. Also sicherlich keine aufwendigen unterirdischen Neubauten. Die Einlagerung in eine Höhle oder ein Bergwerk erscheint mir am wahrscheinlichsten. Dieses Verhalten würde ungefähr dem Umgang mit Schätzen am Ende des 2.WK entsprechen. Nur wenige natürliche Höhlen sind gut anfahrbar mit Wagen, und noch weniger zur Zeit der Nibelungen/Burgunder während Bergwerke auch damals schon über eine zum Abtransport der Erze geeignete Infrastruktur verfügen. Wäre spannend zu schauen, ob in Nähe von Loch am Rhein alte Bergwerke aus zB der Römerzeit waren. M |
07.01.2013, 21:30 | #22 |
Heerführer
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Ich habe im Studium viel über das Nibelungenlied geforscht... ich denke, wörtlich darf man von keinem Schatz ausgehen.
Ich denke eher, dass hier (unbewusst) auf eine kollektive Sitte eingegangen wurde, die sich als Erinnerung bis ins christliche Mittelalter gerettet hat. Aus der gesamten Kaiserzeit sind umfangreiche Opferfunde bekannt geworden. Wie ja hierauch schon gezeigt und in den Quellen u.a. Bei Tacitus erwähnt. Nach gewonnener Schlacht wurde fast die komplette Beute in Seen, Flüssen und Mooren geopfert. Die Sitte ging mit der Heidenzeit unter. An dem Wendepunkt der Geschichte wird hier suggeriert, dass Hagen ( der ja die alten Götter symbolisiert!!!!) sich als Gewinner sieht. Er wirft nach alter Sitte seine Beute in den Rhein. |
08.01.2013, 15:03 | #23 |
Ratsherr
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Zumindest gab es zahlreiche Erzfelder, die mittels sogenannter Pingen befahren wurden. Das waren mitunter nicht unerheblich tiefe Schächte, die in frühmittelalterlicher Zeit noch alle hübsch und unverstürzt offen gelegen haben dürften. Ein leichtes, sich solch eines vorhandenen Schachtes zu bedienen und diesen obertägig dann wieder zu verschließen. Selbst heute noch sind die verstürzten Mundlöcher recht eindrucksvoll (z. B. die Abbaufelder bei Nideggen-Berg im Badewald, in der Ecke um Keldenich/Sötenich bei Kall, etc.).
Gruss, D.
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09.01.2013, 04:21 | #24 | |
Landesfürst
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Zitat:
Man war nicht im Kriegszustand, hatte das Zeug vor keinem Feind zu verbergen, war nicht auf der Flucht. Er konnte sich auch den Ort genau und gezielt undohne Überstürzung auswählen. Auch war es keine Schlachtbeute sondern das bewegliche Vermögen einer nicht gewogenen Verwandten. Denarius schrieb u. a. "Selbst heute noch sind die verstürzten Mundlöcher recht eindrucksvoll (z. B. die Abbaufelder bei Nideggen-Berg im Badewald...!)" Besonders links in dem kleinen Wäldchen an der "Eisenstraße", auf dem Weg von Berg kurz vor dem Forsthaus Bade - beeindruckend. Hier konnten die spätrömischen Bergleute - (Ur-)Nifflungen = die von der Neffel - bei ihren Prospektionen den Stammesschatz der Eburonen entdeckt haben, den sie vor Caesar ca. 450 Jahre vorher in Sicherheit gebraucht haben dürften. Aduatuca (Hauptsitz der Eburonen) muß wohl am Forsthaus Bade (Ringwall) vermutet werden. Insoweit verweise ich auf die neueren Forschungsergebnisse von Michael Greven aus Nideggen. masterTHief
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09.01.2013, 19:37 | #25 |
Ratsherr
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Wenig Zeit meine ich relativ :
wohl keine Zeit (m.V.n.) erst noch einen Bautrupp loszuschicken, um ein mamorverkleidetes(!), unterirdisches Versteck neuanzulegen. M |
09.01.2013, 20:02 | #26 |
Landesfürst
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Klar, die Höhle wird vorhanden gewesen sein, weil Hagen selbt in der sog. "Horterfragungszene" geamäß der Thidressaga behauptet hat, daß der Hort im "Siegfriedskeller" läge.
Denkbar von ihm dorhin zurück gebracht, von wo Krimhild ihn hat sich bringen lassen und wo auch schon Siegfried ihn verborgen hatte. Gerade mit diesem "Trick" hätte niemand gerechnet und gerade auch Krimhild dort nicht gesucht oder vermutet. masterTHief
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