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Alt 18.03.2003, 23:11   #1
Wimmi
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Eine Höhle, ein Altbergbau ?

Altbergbau oder natürliche Höhle ?

Die Bedeutung des Stubensandsteins im Mittelalter und ihre Zeitzeugen in der heutigen Zeit:

Wiener Kalk, dieser Begriff dürfte heute den wenigsten noch bekannt sein, obwohl es sich doch um ein noch in den 50er Jahren gebräuliches Putzmittel handelte. Die Zeiten ändern sich und die Seifen, wie wir sie heute kennen, waren im frühen Mittelalter noch unbekannt. Zur Reinigung der Stuben reichte daher das reine Wasser nicht aus. Fettreste und sonstige Verschmutzungen bedurften eines intensiven Reinigungsmittels. Sand aus offenen Gruben zeigte sich schon damals als zu grobkörnig. In der Nähe vom Rotsandstein, der gerne für den Bau der Kellergeschosse genommen wurde, waren auch Stubensandsteinvorkommen von geringer bis mächtiger Stärke angeschlossen. Dieser feine Sandstein, der mit geringer Arbeit in Schrämmtechnik abgebaut werden konnte erwies sich als probables Putzmittel. Tisch und Dielenflächen wurde mittels dieses feinen Sandes in Verbindung mit Wasser sehr schnell als effektiv akzeptiert. Schleifspuren an heutigen Artefakten lassen jedenfalls darauf schließen.
Archäologisch gesehen sind diese Abbaustellen, im Vergleich zu den Wasser- und Brunnenstellen des frühen Mittelalters vergleichbar. So entstanden aus frühen Grotten und Steinbrüchen sehr schnell Höhlenbauten, die der eigentlichen Lagerstätte folgten. Einzig das Profil, sowie die eindrucksvollen Schrämmarbeiten der Wände, machen eine sofortige Einstufung der Höhle zum frühmittelalterlichen Gewinnungsbergbau klar.Mit aufkommen des Seifens des Lederer und Abdeckergewerbes ging der Gebrauch sehr schnell zurück. Nur noch für das Entkrusten der gusseisenen Töpfe wurde das „Sanden“ weiter verwendet.




Als Ergebnis dieser mehr als 500 Jahre alten Reinigungstätigkeit sehen wir heute Höhlen, die eigentlich keine geologischen, sondern neuzeitliche Hohlbauten sind.

Möge die Diskussion entbrennen.
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Der Wimmi

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Alt 19.03.2003, 10:46   #2
Bergmann
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was willst du nun wissen? das grüblein auf dem bild IST ein stubesandabbau (punkt). da gibts nichts zu deuten...?!
solche gruben waren über jahrhunderte in betrieb, meist als bauergräberei im winter...

Glück auf!
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Alt 19.03.2003, 12:16   #3
Wimmi
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Hallo Bergmann,

stimmt zu deuten ist da wenig. Mir ging es darum, dass solcher Altbergbau als Höhle bezeichnet wird. Bestanden bereits vorher Höhlen, die erweitert wurden, oder sind es gänzlich neue Abbaue ?

GA
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Der Wimmi

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Alt 19.03.2003, 14:48   #4
Bergmann
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das denke ich kann beides sein. würde ich mich jetzt nicht festlegen wollen, wobei - in der regel sind es keine höhlen gewesen würde ich sagen.
höhle würde ja recht gerne für alles was dunkel benutzt.
genauso wie "grotte". z.b. sind die berühmten Feengrotten in saalfeld eigentlich ein bergwerk ("jeremias glück"). oder die "morrasinagrotte" in schmeidefeld war auch ein bergwerk ("morrasina"-ohne grotte).
die "marienglasHÖHLE" in friedrichroda - bergbau auf gibs, nie ne höhle gewesen! und sicherlich gibt es noch mehr beispiele!
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Alt 20.03.2003, 09:53   #5
Stollentroll
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Beiträge: 45

Die Marienglas"höhle" ist zum Teil durchaus mal eine Höhle gewesen, wurde dann allerdings komplett mit Gips zumineralisiert. Jedoch hat es kein Mensch als Höhle gesehen - weil es zu der Zeit keine Menschen gab. Was man heute sieht, ist natürlich Bergbau.
Glück Auf
der Stollentroll
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