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Alt 27.01.2012, 08:17   #1
hochwald
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@ siegmund:

Die Klinge die Du hier zeigst, ist ein Traum!

Ein wunderschönes Belegstück!

Danke fürs zeigen!

Gruß!
Robert
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Alt 11.05.2013, 12:44   #2
Biblio
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Artefakte - Fundorte

Zuerst der Begriff "Silex" etwas präzisiert:

Silex ist ein in der Archäologie gängiger Oberbegriff für kristalline, aus Kieselsäure (SiO2) bestehende Gesteine, in der Geologie wird für diese Gesteine allgemein der Bergriff "Hornstein" verwendet. Zu den Silexvarietäten gehören Feuerstein (kreisezeitlicher Hornstein) und Radiolarit (Kieselskelette von Radiolarien). Diese Kieselgesteine weisen die gleichen Eigenschaften auf. Es handelt sich um dichte, scharfkantig brechende, mit muscheligem Bruch und wachsartig bis glasartigem Glanz, je nach Beimengung verschiedene Farbtöne (weiss bis grau, rötlich, grün, braun, gelb bis schwarz) erscheinende Gesteine. aus ihnen lassen sich durch bestimmte Schlagtechniken Geräte und Werkzege anfertigen.

Silexartefakte finden sich dort, wo der prähistorische Mensch siedelte oder sich auf Rast- bzw. Lagerplätzen aufgehalten hat.

Das Rohmaterial hat er sich überwiegend aus seiner näheren Umgebung, durch Handel/Tausch oder durch Bergbau (!) beschafft.

Die klassischen steinzeitlichen Bergbaue liegen in Holland/Belgien oder im Bereich des Alpenbogens (Mauer bei Wien).

Seit wenigen Jahren ist die "Archäologie" bemüht weitere alpine Silexgewin- nungsstellen zu erforschen und hat dabei erfolgreich den Abbau im Bereich der Allgäuer und Lechtaler Alpen nachweisen können. Selbst eine Bergkristallfundstelle konnten als steinzeitlicher Abbau in den Tiroler Alpen lokalisiert werden (Rofangebirge)

Dazu einige Hinweise auf relevante Veröffentlichungen:

Leitner, W.: Vor 9'600 Jahren: Spuren vom ersten Tiroler Steinsucher, in: LAPIS, Jg. 29, H. 9, München: 2004, S. 37-40

Hauptmann, A.: Feuerstein, Hornstein, Flint, Chert, Silex - eine Begriffsbe- stimmung, in: G. Weisgerber: 5'000 Jahre Feuersteinbergbau. Die Suche nach dem Stahl der Steinzeit. Veröffentlichung des Deutschen Bergbaumuseums Bochum, Nr. 22; Bochum: 1980, S. 7-11

Leitner, W.: Steinzeitlicher Bergbau auf Radiolarit im Kleinwalsertal/Vorarlberg
(Östereich) Archäologische Ausgrabungen; in: Archäologisches Korrespondenzblatt, Bd. 38, Mainz: 2008, S. 175-183

Glückauf!

Biblio
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Alt 01.11.2013, 13:47   #3
Biblio
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Beiträge: 575

Ötzi und Silex

Silex gehörte bekannterweise zu Ötzis Ausrüstung. Nun dreht sich die Frage um die Herkunft dieser Teile.
D. h. man forschte nach Silex-Vorkommen, die bereits zu Lebzeiten des 'Eismannes' bekannt und ausgebeutet wurden. Vergleiche mit bekannten Lagerstätten und dem mitgeführten Material legten nahe, dass die Feuersteine aus den Provinzen Trient und Verona stammen könnten.

Am Südrand der Alpen gibt es umfangreiche Silexlagerstätten wie z.B. bei Cerendo in den Lessinischen Bergen (Monti Lessini) auf ca. 800 M Seehöhe.

Dass Feuerstein auch zu späteren Zeiten ein wichtiges Handelsgut war, bestätigt die Lieferung von 1 Mio Flintsteinen 1775 an das österreichische Heer.
Dieses Material kam aus der Umgebung von Avio an der Etsch (Monte Baldo)

Quelle: Binsteiner, A.: Silexlagerstätten aus den Provinzen Trient und Verona und die Feuersteingruben des 'Mannes im Eis'.
in: Der Anschnitt, Jg. 46, Nr. 6, Bochum: 1994, S. 207-209

Glückauf!

Biblio
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Alt 03.12.2013, 16:10   #4
Biblio
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Feuerstein-Bergwerk entdeckt

Im Mansfelder Revier ist ein umfangreiches Steinzeit-Bergwerk entdeckt worden: Hier weitere Informationen:

http://www.welt.de/geschichte/articl...-entdeckt.html

Glückauf!

Biblio
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Alt 06.01.2014, 12:11   #5
Biblio
Ritter

 
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Ort: Ba-Wü
Beiträge: 575

Kupferzeit

Hallo,

da hier mit Steinzeit-Artefate wohl alles gesagt ist, scheint die Frage nach einer Erweiterung des Themas z. B. auf die Kupferzeit berechtigt zu sein.
Da es in Deutschland keine Lagerstätten mit ged. Kupfer gibt, mussten sich die Altforderen mit kupferhaltigen Mineralien beschäftigen. Kupfer erschmelzen, Weiterverarbeiten und damit auch Handeln.

Lassen wir mal den Admin. zu Wort kommen und dann die Marschrichtung festlegen.

Glückauf!

Biblio
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