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Alt 20.01.2019, 14:36   #1
U.R.
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Detektor: der gesiebte Sinn ;-)
Beiträge: 6,456

Moin!
Zum Thema ist doch alles schon gesagt!

Jörg hat es im Post 2 auf dem Punkt gebracht,

" ... und als Dachhaut - auch gegen herabstürzende Äste - taugt immer auch die
gute alte Bitumenschweißbahn. Wie auch die aus Plastik von Bauder. So ziemlich jeder Dachdecker
hat sich in das Zeug ja verliebt, wie seinerzeit der Heimwerker ins Silikon ..."

warum wohl greifen erfahrene Dachdecker gerne auf dieses Material zurück?

Besonders wenn ich hier die Bilder der Dachlandschaft sehe, mit Ecken, Winkeln, Anschlüssen, Dachdurchdringungen usw. , da gehen mit anderen Materialien(Sandwich, Zinkdach, Trapetzdach oder gar Edelstahl(da rate ich massivst von ab) Stunden über Stunden drauf, die Fläche ist das kleinste Problem.

Wasser vom Dach sammeln ist auch so eine Sache.

Kupfer wird z.B. auch benutzt um Dächer Moosfrei zu halten, daran sieht man das gesammelte Wasser in der Kaverne ist nicht ohne. Trinkwasserqualität hat es sowiso nicht. Genau so verhält es sich mit Zinkdächern, Stahldächern,usw. alle haben eins gemeinsam, es lösen sich Stoffe, mehr oder weniger.

Im billigen Polymerbitumen-Bahnen finden sich neben den üblichen Stoffen auch noch Abfälle aus der Industrie(Bremsflüssigkeit, Lösungsmittel etc.) die eigentlich recyclet werden sollten, und die auch dafür sorgen das es die berüchtigte Bitumen-Korrosion an dem Materialien verursacht.

Gute Bahnen die nicht so verseucht sind mit "Beimischungen) kosten allerdings auch mehr. Aber auch hier lösen sich Aerosole, Benzole, etc. aus der Fläche, die Eierlegende Wöllmilchsau am Dach gibt es nicht.
Mit diesem gesammelten Wasser lässt sich Rasen giessen und Bäume die kein Obst tragen, mehr nicht.

Zu guter letzt:

In den 60/70/80 er Jahren musste schnell gebaut werden, da wurde alles genommen was abdichtete und wenig kostete. Der Vorteil von Flachdächern war, sie waren als Dach ca. 1/3 Billiger als Ziegeldächer, allerdings dafür ohne Dachboden. Hier konnten die alten Hasen schnell gutes Geld verdienen, leider mit billigsten Materialien. Nicht alle Firmen , aber doch eben viele haben sich daran beteilligt. Die Architekten haben hier auch Ihr Schäfchen beigesteuert, sie drückten die Preise um für die Kunden ein günstiges Dach herstellen zu können, aber dadurch haben sich einige Dach-Firmen gezwungen gesehen die Preisschraube für Material nach unten zuschrauben und "Einsparungen" vor zu nehmen. Zu guter letzt wurden die Bitumenbahn-Hersteller durch die Hochpolymere Industrie(Foliendächer,...... rate ich auch von ab, Halogene und Weichmacherflucht)) in die Einlagigkeit gezwungen um konkurrieren zu können, und dann wurde auch noch an der Materialdicke geschraubt. Das Desaster war eigentlich Vorprogrammiert.

Ich könnte hier jetzt jedes einzelne Bedachungsmaterial und deren Vor- oder Nachteile erklären, aber das würde sich über Seiten hinziehen, das werde ich aber nicht tun. Weil es eben zu viele wenns und aber`s gibt.

Unter Berücksichtigung dieser Materialien, deinem Zeitdruck und deiner Toleranz:

Mein Rat,

... ein Dach aus Polymerbitumen(meinetwegen auch Dreilagig) einer gehobenen Marke die mit I anfängt, je nach Auflast,feste Unterkonstrucktion, eine Druckfeste Dämmung. Bedenke aber auch, bei Aufdachdämmung kommen noch Extra Kosten auf Dich zu, (Bohlen an den Rändern(die müssen von Aussen auch noch verkleidet werden), Abdeckungen und Dachkanten- Profile. Einen Dachdecker als Freund der Dir dabei behilflich ist hast du ja.

Ach ja, und dann hat Jörg noch das geschrieben:

" ... vielleicht solltest Du grundsätzlich mal einen Fachmann vor Ortmit der ganzheitlichen Planung betrauen??? "

.. dem kann ich nur Beipflichten.

Und... Vorrangig erst einmal das Dach machen das Du als erstes brauchst um Geld zu verdienen und deine Firma einzurichten.
Gruß U.R.
__________________
Der sicherste Weg Geld zu verbrennen ist,......Kohle davon zu kaufen!

Geändert von U.R. (20.01.2019 um 14:51 Uhr).
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Alt 20.01.2019, 18:17   #2
2augen1nase
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Zitat:
Zitat von U.R. Beitrag anzeigen
...oder gar Edelstahl(da rate ich massivst von ab)
Hallo U.R.!

Vielen Dank für die Zeit die du dir genommen hast und deine Tipps.

Bei den Kunststoffbahnen hast du ja geschrieben weswegen du die nicht verwenden magst und ich muss dir sagen: so ganz vertraue ich den Bahnen auch nicht, obwohl ich nie negatives gehört / gesehen habe. Vom Edelstahl rätst du massiv ab - leider wieder einmal (auf den Thread bezogen) ohne konkrete Begründung

Laut Rheinzink sind Zinkdächer fürs Wasser nicht gefährlich - gut, wie du schon sagst, jeder Baustoff wird durch die Verwitterung irgendwas absondern, einzige Ausnahme wird wahrscheinlich in dem Fall dann doch Edelstahl sein, oder?

Zur Nutzung der Dachabwässer:

1. werd ich einen Teufel tun und den Kram in den Kanal leiten.
2. Habe ich bis dato keinen Kanalanschluss, sondern lediglich eine Zisterne in der das meiste Wasser gesammelt wird - ich gehe also davon aus, dass die ausreichend groß dimensioniert ist.
3. will ich zusätzlich mindestens eine Zisterne im Kellerbereich des Hinterhauses installieren
4. soll das Wasser in Zukunft nicht nur im Garten Verwendung finden, sondern vor allem auch in der Werkstatt.

Ich plane ja (in ferner Zukunft) die Aufstellung einer Brückensäge und da brauche ich mind. 3-4 m3 Wasser immer vorrätig. Selbst für andere Zwecke in der Werkstatt brauche ich regelmäßig größere Mengen sauberes Wasser - und da will ich keine Benzole oder sonstige Chemie drin wissen.

Ich sehe ja auch live, was sich in meiner aktuellen Werkstatt in den Eimern unter den Löchern im Dach für eine braune Brühe sammelt. Klar, die Dächer sind uralt und vielleicht auch mit schlechten Bahnen gemacht, aber selbst bei neueren Dachbahnen ist mir das schon aufgefallen.

Du hast natürlich Recht, es ist sicherlich ein etwas größerer Aufwand mit Blech die ganzen Anschlüsse und Winkel abzudichten als das mit anderen Materiaien zu machen - aber über wieviel Mehrleistung reden wir da am Ende? Fällt das wirklich so ins Gewicht? Ich glaube es kaum, da ja auch im Falle einer Bitumenbahn viele Anschlüsse aus Blech erfolgen müssen.

Nächste Woche will sich ja ein Dachdecker bei mir melden und sich das alles mal ansehen. Mal sehen was der sagt und was da am Ende bei rauskommt.

Ich fänds schön, wenn du noch ergänzen könntest warum du von Edelstahl massiv abrätst, das würd mich einfach interessieren - auch wenn das Material nicht unbedingt in die engere Wahl fällt. Ich kenne keinen, der damit schon länger Erfahrung hat (im Dachbereich), deswegen bin ich da neugierig. Eigentlich sollte ja nix gegen das Material an sich sprechen, wird ja immerhin auch im Lebensmittelbereich, für Handläufe usw. verwendet - also vermute ich der Teufel wird in den Details stecken.

In Neuseeland sind Edelstahldächer übrigens Usus. Das erklärte mir ein Bekannter der dort wohnt. Hat dort hauptsächlich mit dem ätzenden Kot der Vögel zu tun und eben dem Einfluss des Meeres. Er meinte sogar, dass das von Seiten des Staates in manchen Gebieten sogar vorgeschrieben ist.
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