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20.09.2007, 00:33 | #1 |
Landesfürst
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Gegenstand des Unternehmens "Rüstungskontor GmbH" ist übrigens schön global definiert, "passt für alles, was man so brauchen könnte", dürfte damals das Motto gewesen sein:
"§3: (1) Gegenstand des Unternehmens ist die Durchführung rüstungswichtiger Aufgaben. (2) Die Gesellschaft ist berechtigt, andere Unternehmen zu gründen oder sich an solchen zu beteiligen oder solche zu erwerben und Interessen- und Betriebsgemeinschaften einzugehen." Von den 1 Mill Stammkapital bei Gründung 990000 RM durch RMRUK und 10000 RM durch Wehrwirtschaftsführer Schmid-Lossberg. Ein Sitz des RFM im Beirat war nicht vorgesehen, da seitens des RMRUK Bedenken geäussert wurden, dass dann auch alle anderen Ressorts auf einem Sitz bestehen würden, was die Arbeit unnötig behindern/ verlangsamen würde. Geändert von jlandgr (20.09.2007 um 00:40 Uhr). |
20.09.2007, 21:10 | #2 |
Landesfürst
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Nicht schlecht Herr Specht !
Nun aber weiter im Text !!: Aus einer Besprechung vom 11.9,1943 ist zu entnehmen das die Wifo vom OKH einen Generalauftrag für die Fertigung von 900 A4 / Mon. erhalten soll. Die Postanschrift ist wie bereits benannt: Wifo Niedersachswerfen, z.H. Generaldirektor Wehling Berlin. Die Adresse der Verwaltung vor Ort ist Wifo Halle/Saale. Es wird schon von „Mittelwerke“ geschrieben, aber noch nicht von einer Mittelwerk GmbH. Mann könnte annehmen das Vorbesprechungen zur Gründung der Mittelwerk GmbH hier stattfanden : "Vermerk über Besprechung im Reichsministerium für Rüstung und Kriegsproduktion, Generalreferat Wirtschaft und Finanzen, betr. Mittelwerk GmbH., am 21.9.43, R121/405, BAL; Und das könnte zeitlich auch die Gründungsversammlung sein ? : Protokolle der Mittelwerk-Gesellschaftsversammlungen am 24.9.1943, R 121/544, BAL" In einer Besprechung vom 1.10.1943 wurde vereinbart das die Mittelwerk GmbH einen Generalauftrag zum 6.10.1943 bekommen sollte. Die Gründung der Mittelwerk GmbH liegt folglich irgendwo zwischen dem 11.9.1943 und dem 21.9 b.z.w.24.9.1943 ?! Im 24 ? August 43 gibt Dornberger bekannt das am 25.8. eine Besprechung in Berlin statt finden wird. Die Teilefertigung soll in Höhlen verlegt werden. Am 25.8 kommt der Vorschlag damit in Höhlen nach Saarbrücken zu gehen. Am 26.8. wird bei Speer über die Verlagerungsorten diskutiert. Am 27.8 berichtet Dornberger von dieser Besprechung und teilt mit das Fertigung und Entwicklung völlig getrennt werden. Am 28.8. treffen am Kohnstein die ersten KZ Häftlinge für den Ausbau der Wifo Stollen ein . Von der Idee der U-Verlagerung bis zum ersten Hammerschlag am Kohnstein vergehen gerade mal 4 Tage. Ein Auftragsvergabe für die Montage des A4 wird aber erst 14 Tage später beschlossen. Die Mittelwerk GmbH gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht ? Das Reichswirtschaftsministerium war alleiniger Gesellschafter der Wifo, folglich ging der erste Auftrag vom Oberkommando der Wehrmacht an eine Firma des RWM Die Rüstungskontor GmbH war eine Firma des Reichsfinanzministerium ( RFM) und Reichsministerium für Rüstung und Kriegsproduktion ( RMRUK ) ? Wie passt das nun alles zusammen ? Man hat ohne jegliche Vorlaufzeit und Planungsarbeit von einem Tag auf den anderen entschieden die A4 Entmontage und nicht wie von Dornberger am 24 und 25 noch angenommen, die Teilefertigung in einen Stollen im Harz unter zu bringen. Von diesem Stollen wusste Dornberger offensichtlich nichts ?! Ebenso am 26.8 wird die Trennung von Entwicklung und Fertigung beschlossen und 48 Stunden später kloppen bereits KZ Häftlinge am Kohnstein. Wer in diesem Stollen in welcher weise was ums A4 fertigt, kann unmöglich bereits bekannt gewesen sein ? Wurde Dornberger von den Ereignissen überrollt und das ganze war von anderer Stelle bereits schon vorbereitet ? Gruß Henry
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[ Thomas Kliebenschedel
Geändert von Henry (20.09.2007 um 21:13 Uhr). |
20.09.2007, 21:49 | #3 |
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OK ich hab’s!
Die Mittelwerk GmbH wurde nach Wagner am 21.9 gegründet, man hat sich tatsächlich an diesem Tag darauf geeinigt den Stollenausbau der Wifo zu überlassen u.s.w. Wagner hat die Teilnehmer der Gründungssitzung aufgezeichnet . Die Signaturen R121/405, BAL ; R 121/544, BAL ; FE 694A hab ich nun, jetzt muß ich mir nur noch Kopien der benannten Dokumente besorgen um das nach zu prüfen ! Gruß Henry
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[ Thomas Kliebenschedel
Geändert von Henry (20.09.2007 um 22:05 Uhr). |
22.09.2007, 14:15 | #4 | ||
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Zitat:
Kalkum (HStaD-ZA Kalkum)." oder auch "Gericht Rep. 299, Bd. 582, HStad-ZA Kalkum"? Die Fußnote 63 aus o.a. Dissertation, Zitat:
P.S.: falls Du für Deine Recherchen/ zur Vervollständigung eine Kopie des zitierten R2-Materials brauchts bzgl. Rüstungskontor und Beteiligung an der Mittelwerk GmbH, sag Bescheid, liegt hier als Microfiche-Scan vor. Viel Erfolg bei der Recherche! Geändert von jlandgr (22.09.2007 um 14:21 Uhr). |
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22.09.2007, 18:35 | #5 | |
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Zitat:
Gruß Henry Und schon mal Danke !!
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[ Thomas Kliebenschedel
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20.09.2007, 23:16 | #6 | |
Landesfürst
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Zitat:
Stichwort "RHO" (Reichshaushaltsordnung), auf den das RFM immer wieder pocht, was die Unstimmigkeiten angeht. Die Kapitalerhöhung (1 Mio RM auf 25 Mio RM) der RK wurde dann wohl nicht aus (regulären) Haushaltsmitteln gemacht, so dass dann das RFM seine Bedenken haushaltsrechtlicher Art zurückgestellt hat. Werde sicher beim Besuch in Berlin in die Dokumente schauen, ja, interessiert mich ja nun auch Gruß, Jérôme Geändert von jlandgr (20.09.2007 um 23:20 Uhr). |
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21.09.2007, 00:18 | #7 |
Landesfürst
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Zur Vervollständigung der Zeitachse (hat nichts mit Mittelwerk GmbH, aber der Dachgesellschaft Rüstungskontor GmbH zu tun):
Gründung der RK am 4.5.1942 durch RMBuM (990 000 RM, 10000 RM Wehrwirtschaftsführer Heinz Schmid-Lossberg, der auch Geschäftsführer der RK wird). Finanzierung der Beteiligung des RMBuM aus den (einige Tage später, am 9.5.1942) durch RFM bereitgestellten Pauschalbetrag von 120 Mio RM. Am 18.5.1942 bittet RMBuM um Genehmigung der Gründung der RK nach § 48 RHO (das RFM moniert, das gemäß Rechtslage (§ 60 Abs 3 RHO) das RFM zugezogen hätte werden müssen "bevor tatsächliche und rechtliche Bindungen eingegangen werden"). Eintrag im Handelsregister beim Amtsgericht Berlin am 11.6.1942. Regelung der Aufgaben der RK durch Erlass von Speer (13.7.1942). Am 20.8.1943 wurde als Tochterunternehmen der RK die "Betriebsmittel GmbH" gegründet (100000 RM Stammkapital, 95000 RM von RK und 5000 Rm vom Geschäftsführer Kaufmann Friedrich Langforth) , muss da noch stärker durchsteigen, aber wohl, wie es scheint, um hohe Millionenbeträge der RK als "Zwischenfinanzierung / Darlehen" zur Verfügung zu stellen, aus der Reichskasse (aus Ansicht des RFM) unverhältnis mäßig hohe Millionenbeträge abzurufen (vor allem, nicht tagesweise, sondern in größeren Millionentranchen statt eines Guthabenkontos bei der Reichskasse, von dem nur Mittel für den aktuellen und evtl. nächsten Tag abgerufen werden angesichts der angespannten Finanzlage des Reiches). Bezüglich der Darlehen wohl auch, ohne über genaue Art und Verwendung des Darlehens zu informieren. Teils etwas trockene Kost, aber doch interessant, mit was für einem Firmengeflecht und mehr oder weniger obskuren Finanzkonstrukten da operiert wurde ... (siehe "RFM, 18.6.1942, Betr.: Gründung der Rüstungskontor GmbH", R2/21736 Fiche 1 Blatt 13 und RFM,13.4.44, Betr. Rüstungskontor GmbH, R2/21736 Fiche 1 Blatt 25) Geändert von jlandgr (21.09.2007 um 00:46 Uhr). |
24.01.2011, 20:19 | #8 |
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Wittringen, das liegt in Lothringen.
Deckname Kalk. Sauerstoff Produktion für V2.
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Glück Auf! Matthias |