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Alt 10.10.2019, 10:52   #21
Sir Quickly
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Vorsicht, bei mir waren die Mäuse erst im Haus, nachdem ich Katzen hatte!
Alle Jahre wieder bringt eine ihr Lebendspielzeug mit rein und verliert dann das Interesse...
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Alt 10.10.2019, 11:42   #22
Zappo
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Zitat:
Zitat von Darki Beitrag anzeigen
..... - würde aber den Hohlraum lassen wie er ist und eher von innen "Zugdicht" machen um die Konvektionsverluste zu minimieren.....
+1

mir scheint es nach wie vor wenig sinnhaft, genau an DEM Bauteil anzugreifen, wo noch am wenigsten Handlungsbedarf ist: m. E. ist die Aussenschalung und das Holztragwerk in sich funktionabel - auch wenn man da was dahinterstellt.

Und auch die neue Schalung wird Wasser durchlassen - wie JEDE Schalung. Die neue eher mehr.

Aber des Menschen Wille ist sein Himmelreich.

Ich werde irgendwie den Verdacht nicht los, daß Steinmetze bezüglich Verbrauch/Verschleiß/absoluten Eigenschaften von Baustoffen und Bauteilen einen leicht anderen Blick haben als z.B. "Holzwürmer".



Gruß Zappo, augenzwinkernderweise
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Alt 10.10.2019, 23:18   #23
2augen1nase
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Ich weiß nicht ob ich da einen anderen Blick habe - ich meine vielmehr, dass das eine mit dem anderen so gar nichts zu tun hat.

Ich sehe das eher aus der konstruktiven Brille. Klar, der Wandaufbau funktioniert noch so wie er ist - allerdings geht der Wunsch (aus Wärmeschutzgründen) dahin, diesen Aufbau zu verändern - und zwar in einer solchen Form, dass es eventuell nicht mehr funktioniert - und dieses "eventuell" reicht mir völlg aus, denn im schlimmsten Falle rottet mir sonst die gesamte Konstruktion dahin.

Eindringendes Wasser? Auch bei Holz sicher kein Problem - wenn die Konstruktion stimmt.

Wie vorher schon erwähnt, möchte ich die alte Schalung nicht komplett ersetzen. Erfahrungsgemäß geht aber das ein oder andere Brett beim Ausbau kaputt und für diesen Fall habe ich nach neuer Schalung gleicher Art geschaut - und die gibt es ja offensichtlich (entgegen der Vermutung einiger) doch noch in der gleichen Dimension.

Über Sinn und Unsinn kann man jetzt gerne streiten, das wird aber meine Einstellung dahingehend nicht verändern. Ich habe die letzten 10 Jahre in einer Werkstatt zugebracht, in der ich 3-5 Schubkarren Holz / Tag verfeuert habe um am Nachmittag mal halbwegs 10 -15 Grad in der Werkstatt zu haben - und das war nicht nur vom Holzverbrauch her extrem, sondern ging auch zu Lasten des Ofens. Ich habe keine Lust mehr so viel Feuerholz ranzukarren und aufzubereiten und erst Recht kein Platz mehr dafür, da ich mich ja Flächenmäßig von über 1000m2 auf 250m2 reduzieren musste.

Hinzu kommt, dass die Bude keineswegs einfach so gelassen werden kann wie sie jetzt ist - sanieren muss ich dort so oder so. Die Bretter sind neu zu streichen, die Wetterschenkel komplett zu erneuern und auch Innen habe ich die alte Beplankung nicht ganz ohne Grund weggenommen - wieso also nicht noch ein klein wenig mehr Aufwand treiben und ein klein wenig mehr Geld in die Hand nehmen und es ordentlich machen? Alleine nur das Abschleifen der alten Farbe wird erheblich besser von der Hand gehen, wenn man die Bretter vereinzelt vor sich liegen hat.

Übrigens:

Ähnliche Diskussionen habe ich beruflich sehr häufig. Da wird dann irgend ein Quatsch gebaut, damit es "erstmal" hält - und man verschiebt die Probleme auf einen späteren Zeitpunkt wo dann Mieter drin wohnen und neue Fenster eingebaut sind usw. und die Arbeiten dann erheblich aufwendiger / kostenintensiver werden.
Zuletzt habe ich die Diskussion mit meinem Auftraggeber und verschiedenen Planern betreffend der Fensterstürze aus Stahl in dem Fabrikgebäude was ich saniere geführt: jeder sagte, dass die Korrossion bei Nutzung des Gebäudes schlimmer werden könnte - aber keiner sagte definitiv: tauscht die Dinger aus, es macht Sinn. Weil jeder wusste, was das für einen Aufwand bedeutet, hat man sich da schön zurückgehalten - und das ist ja eigentlich Blödsinn, denn die Fakten liegen klar auf der Hand:
1. unbehandelter Stahl rostet und wenn er nicht gut genug belüftet ist, rostet der auch durch
2. Stahl verhält sich hinsichtlich der Dehnungen usw. völlig anders als Ziegelmauerwerk
3. Im Mauerwerk gibt es immer an irgend einer Stelle den berühmt berüchtigten Taupunkt - der Punkt an dem Wasser seinen Aggregatzustand von gasförmig zu flüssig wechselt - und jedes Kind weiß, dass an kalten Stellen (z.B. den berühmten Wärmebrücken) Wasserdampf gerne kondensiert - ich verweise an dieser Stelle auf Punkt 1.

Trotz dieser Fakten, war kein Planer in der Lage genau zu sagen: das MUSS so gemacht werden, damit es funktioniert - auch wenn es 100 Jahre funktioniert hat, mit den neuen Bedingungen geht das halt nicht mehr (dichtere Fenster, andere Beheizung, usw)

Zum Thema "Blick für den Verschleiß von Baustoffen" sei noch gesagt: Wir haben alle Träger aus Rückbaumassnahmen aufgehoben und mit der Tragwerksplanerin zusammen die besten Träger ausgesucht, diese sandstrahlen und verzinken lassen und diese alten Träger wieder an die sichtbare Vorderseite der Stürze gebracht - um wenigstens da wo es möglich war, die authentischen Träger zu bewahren.

Hierzu im Anhang ein paar Bilder der alten Träger mit den historischen Prägungen sowie ein Bild des Vorzustandes und eines wieder eingebauten Sturzes.

Für den Spaß noch zwei Bilder eines Pfeilers während der Sanierung - da waren richtig viele Steine kaputt. An der Fassade hab ich fast das ganze Jahr gearbeitet - und wir werden damit leider auch nicht fertig, es ist noch zu viel zu tun... Trotzdem weiß ich: die nächsten 50 Jahre muss da mindestens keiner mehr ran, da bin ich sicher. Es kommen allenfalls noch ein paar wenige Ausblühungen nach - das hat aber andere Ursachen. Übrigens: Die Träger werden farblich wieder nach dem dokumentieren Altbestand gefasst und "knallen" dann auch nicht mehr so raus.
Angehängte Grafiken
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Alt 11.10.2019, 10:18   #24
Zappo
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Zitat:
Zitat von 2augen1nase Beitrag anzeigen
....
Wie vorher schon erwähnt, möchte ich die alte Schalung nicht komplett ersetzen.....
DAs hatte ich dann tatsächlich überlesen.

Aber das Ganze außen so zu lassen (bz. wiederherzustellen) wie es war und ne innere gedämmte Konstruktion DAHINTERZUSTELLEN, hat nur sehr wenig mit "Da wird dann irgend ein Quatsch gebaut, damit es "erstmal" hält" zu tun.

Auch Du wirst im Repertoire für gewisse Mängel eine Lösung haben, die in nem technisch einwandfreien Endzustand mündet, ohne daß man gleich die teuerste Maßnahme und Mondgestein verwenden muß.

"Da muß man sich niemals mehr Sorgen machen"* ist ja jetzt kein Zustand, den man nur mit vergoldeter Kelle und Millionenaufwand hinbekommt.

Das IST ja die Kunst beim Bauen bzw. Konstruieren - den fachlich und nachhaltigsten Weg zu finden ohne gleich quasi mit dem Porsche zum Bäcker zu fahren. In DEM Sinne verstehe ich auch solche Anfragen - wie man nen neuwertigen Aufbau hinbekommt, steht ansonsten ja in zig Lehrbüchern.

Gruß Zappo

* DER Spruch ist allerdings auch der Grund, mit dem windige Fassadenverkäufer in den 60/70ern dafür sorgten, daß unzählige Häuser verschandelt wurden - und ja, um die Alufassade brauchte man sich dann nicht mehr sorgen - aber um die alte Konstruktion dahinter durchaus.
Ist aber ne andere Diskussion.
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Alt 11.10.2019, 21:17   #25
2augen1nase
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Danke für deinen Beitrag - das hast du wirklich schön geschrieben.

Nur eines noch: das mit dem Quatsch war nicht auf das bezogen was hier geschrieben wurde, sondern vielmehr auf das was ich leider oftmals zu sehen bekomme.

Zurück zum konkreten Objekt:

Für mich hat es eher Nachteile die Konstruktion ins Innere zu verlagern, da ich dann die nette Abstellfläche verliere. Diese umlaufende Fensterbank im Gebäude finde ich äußerst praktisch und will die auch unbedingt so behalten.

Zudem kostet es mich jetzt nicht Unsummen an der Stelle etwas mehr zu machen. Wenn ich die mir vorliegenden Angebote hernehme, kostet mich der "Spaß" rein materialtechnisch 1500-2000€. Es macht halt etwas mehr Arbeit, das stört mich jetzt aber auch nicht sonderlich - denn ich kann dort neue Erfahrungen sammeln und da freue ich mich drauf. Bin doch so n altes neugieriges Bastelkind

Zu dem Sprüchlein: Sowas gibt es im Bau nicht. Der Verfall geht unmittelbar nach Beednigung der Arbeiten weiter und man mus sich IMMER weiter kümmern - auch wenn das die Bauherren oftmals nicht wahrhaben wollen.

Der fachliche und nachhaltigste Weg ist sicherlich der, den ich jetzt einschlagen werde - so jedenfalls meine Überzeugung. Das bedeutet nicht, dass die anderen Wege nicht auch funktionieren, sie sind mir halt nur nicht sehr plausibel - aus dem einfachen Grund, dass ich ja der Durchlüftung mit der Innenmassnahme einen Weg abschneiden würde - und das ändert aus meiner Sicht die gesamte Konstruktion.

Ich bin auf jeden Fall allen hier für Ihre Ratschläge / Meinungen dazu sehr dankbar - ist immer gut, wenn man mehrere Varianten hat / hört und entsprechend auswählen kann.


Liebe Grüße und ein wunderschönes Wochenende!
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