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Alt 12.10.2023, 22:01   #11
Zardoz
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Oooch...... 🤔😉😁
Des geht grad so noch nebenbei 🫣😎
Am Rechner sitze ich ja eh 😎

Nur für die wirklich akribische Recherche fehlt grad bisschen die Zeit 😕😉

Gruß
Zardoz
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Das Dilemma der Menschheit ist, dass die Idioten so selbstsicher und die Intelligenten so voller Zweifel sind. (Oscar Wilde)
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Alt 13.10.2023, 08:13   #12
Palleon
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Schon mal sehr interessante Ansatzpunkte, danke!
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Alt 13.10.2023, 14:02   #13
U.R.
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Tja, .....was ging in den Köpfen der Väter und Opas vor nach Kriegsende?

Ehrlich, ... ich wollte da keine Gehirnzelle von sein...

Ich habe ja noch die "Rückkehrer" aus Russland erlebt, da war ich ca. fünf Jahre alt(1958), wenn sie zu Hunderten bei uns am kleinen Bahnhof ankamen.
Ausgedörrt, man sah ihnen an das sie in Russland nicht gut behandelt wurden. Tiefe Falten im Gesicht, hohle Augenhöhlen, eingefallene Wangen, ungesunde Haut.
Schlimm sah es aus wenn einer blaue Augen hatte, da strahlten Augen aus einem Gesicht, das nicht mehr dazu passte. Gesenkte Häupter, und schleichender Gang, so habe ich sie erlebt.
Einen Soldaten in der Nachbarschaft, (Rückkehrer), haben sie irgendwie psychisch (Folter) so verändert, der tanze immer in der Nacht auf eine Blechplatte auf dem Balkon, und sang dazu ein russisches Lied, (Mehrfamilienhaus), nicht jede Nacht, aber doch häufig und über Monate.

Ein anderer Nachbar war Pilot, wenn man bei dem an der Tür klopfte, lief der auf dem Balkon und schrie was vom Bombenalarm, dafür kam dann ab und an auch die Feuerwehr und die Polizei.
Logisch gab es damals ja viel, viel mehr ehemalige Soldaten als heute, aber eins hatten sie alle gemeinsam, fragte man sie nach dem Krieg, wurden sie stumm, drehten sich weg, oder gingen weg.
Manche hatten Tränen in den Augen, und ich als kleiner Bub wusste auch nicht, was ich nun getan hatte. Man wusste schon als Kind intuitiv, wenn man nach Adolf oder Krieg fragte, das durfte man nicht, es veränderte sofort die Situation vor Ort.
Mein Vater, wenn der dann mal einen über den Zinken getrunken hatte, ja dann wurde er redselig. Aber er war nicht im Krieg, bei drei Jungen, mussten zwei dem Staat „dienen“, der Dritte durfte zu Hause bleiben als Erbnachfolger, ... und das war mein Vater.
Seine Brüder sind gefallen in Russland. Ich war ja immer ein aufmerksamer Zuhörer bei seinen Geschichten, und im Geiste waren sie gegenwärtig, sodass es bis zum Einschlafen dann doch länger dauerte.
Hatte man am nächsten Tag noch Nachfragen, war da wieder diese undurchdringliche Mauer.
Es war eine unschöne Zeit, „Männer“ waren nicht mehr Männer. Viele Frauen nutzten das aus und gingen fremd, was den Männern nochmals einen Tiefschlag versetzte. In den Anfang der 60er Jahre, waren die Italienischen Männer auf Ihrer "Speisekarte" sehr stark vertreten, wenn sie dann aus Italien zurück waren , gab es hier und da schon mal einen Neugeborenen Mario.. Das ist auch so ein Thema, wenn man die Frauen fragte, was das denn da für ein neuer Onkel ist, bekam man meist nur die Antwort "frag nicht so viel"!
Das dauerte bis Männer wieder selbstsicher wurden, aber aus den Knochen bekamen sie es dann doch nie wieder raus.
Ein ehemaliger Arbeitskollege war bei der SS, seine Nummer unter dem Arm war weg, dafür war da jetzt eine Narbe. Dieser Mann, eigentlich freundlich und umgänglich, ein netter älterer Herr, mochte es, wenn er allein auf einer Baustelle eingeteilt wurde. Irgendwann kamen wir hinter sein Geheimnis. Zufällig kamen wir auf seine Baustelle, da spielte Musik aus seinem Radio mit Kassettenrekorder. Beim näher kommen verstanden wir das Gesungene, es waren alte SS-Lieder. Ja, das gab es auch.....

Uwe
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Geändert von U.R. (13.10.2023 um 14:13 Uhr).
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Alt 13.10.2023, 19:48   #14
Zardoz
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Mein anfänglicher Verdacht erhärtet sich, je mehr ich mich in die Materie einlese 🤔
Die "Auslese" nach Größe:
"Im Zuge des Zweiten Weltkrieges wurden noch 1939 die Aufnahmekriterien dahingehend geändert, dass für das vollendete 17. Lebensjahr 1,68 m, für das 18. Lebensjahr 1,69 m, für das 19. Lebensjahr 1,70 m, für das 20. Lebensjahr 1,71 m und für das 21. Lebensjahr 1,72 m erfüllt sein mussten. "
https://de.m.wikipedia.org/wiki/SS-Bewerber

Ein "Freiwilliger" war er sicherlich nicht !!!
Ein gewisser Stolz mag möglich gewesen sein.
Es war ja schließlich eine Art von "Elite" 🙄🫡
Aber das gänzliche weglassen jeglicher Einheitsbezeichnung ,in seinem Text, gibt mir da schon zu denken 🤔

Der kurze Aufenthalt im Rekruten-Depot der Waffen SS auf dem SS-TrÜbPl.Debica / SS-TrÜbPl.”Heidelager” zur Formalausbildung, von ca. 8-10 Tagen.
Deckt sich recht gut mit diesem Bericht ab 07.43
https://www.lexikon-der-wehrmacht.de...SSDebica-R.htm

Die Meldung bei der Genesungskompanie in Prag : SS- Pz.Gren. AuE - Btl. 2 Prag - Rusin.

https://www.forum-der-wehrmacht.de/i...-obersalzberg/
http://www.thirdreichruins.com/ka/OS...bteilungDF.pdf

Gruß
Zardoz
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Alt 13.10.2023, 20:22   #15
Palleon
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Unglaublich, was du alles herausgefunden und als Quellen gefunden hast! Das hilft mir sehr mir die Zeit und die Situation besser zu verstehen. Vielen Dank für die Mühen!

Ob mein Großvater stolz auf diese Zeit war kann ich nicht sagen, da wurde einfach garnicht drüber geredet. Er war zeitlebens Landwirt und erzkatholisch (Oberschlesien, der einzige Protestant war der Bahnhofsvorsteher), aber mit Jahrgang 1925 natürlich voll im Nationalsozialismus sozialisiert.

1938 starb sein Vater und er musste mit 13 Jahren den Hof übernehmen und für seine Mutter und seine drei kleinen Schwestern sorgen. 5 Jahre später ging es in den Krieg. Seinen Hof hat er nach dem Krieg nie wieder gesehen, hat dann aber Glück gehabt in Westdeutschland in einen Betrieb einheiraten und weiter als Landwirt leben zu können. Aber den Verlust hat er nie verwunden. Erinnere mich nicht ihn je wirklich glücklich gesehen zu haben.

Mit Otto hat er sich allerdings noch ein paarmal getroffen. Nach dem sie dessen Zuhause erreicht hatten wollte er durch Tschechien nach Oberschlesien zurück, aber davon haben alle abgeraten weil dort die Russen waren. Er hat dann einen Brief geschrieben und seine Mutter hat geantwortet „Komm bloß nicht nach Hause“. Er ist dann noch ein halbes Jahr bei Otto geblieben bis die Deutschen auch dort vertrieben wurden und hat sich dann bis Ende 1946 in Bayern durchgeschlagen bis sein Mutter ihm dann ihren neuen Wohnort in Wesstdeutschland schreiben konnte.


Die Beschreibungen des Lebens in Oberschlesien und des Werdegangs später sind super ausführlicher und detailliert…. Wurde auch oft drüber geredet. Über den Krieg halt nicht.
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Alt 30.10.2023, 10:32   #16
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So, inzwischen gibt es erste Ergebnisse der Archivsuche, hier der Vermerk aus dem Lazarettaufenthalt in Gotha. Vielleicht hilft das ja weiter.
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Alt 30.10.2023, 12:28   #17
Zardoz
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Da ist meine Vermutung ja fast zu 100% eingetroffen 😉👍

Nur das Regiment in Südfrankreich hat nicht gepasst.
Ist also das "SS-Panzergrenadier-Regiment 4 „Der Führer“ gewesen.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/SS-P...Chrer%E2%80%9C
"Es folgte eine weitere Neuaufstellung in Südfrankreich, die noch nicht beendet war, als das Regiment 1944 an die Invasionsfront verlegt wurde. Während der Verlegung wurde durch 120 Angehörige der 3. Kompanie des I. Bataillons das Massaker bei Oradour-sur-Glane verübt. Am Offenhalten des Kessels von Falaise war das Regiment maßgeblich beteiligt, es erlitt dabei schwere Verluste. Bis zur Ardennenoffensive und während dieser erlitt das Regiment abermals schwere Verluste."

Ansonsten.... Das Rekrutendepot der Waffen SS und das Regiment in Prag passt.
Steht alles stimmig in der unteren Zeile 👍
Auch die Erkennungsmarke des Rekrutendepot ist vermerkt.

Gruß
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Alt 30.10.2023, 12:35   #18
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Was steht denn unter der Zeile Abgang noch??

Sein Rang war Sturmmann = Gefreiter
https://de.m.wikipedia.org/wiki/SS-Sturmmann

Gruß
Zardoz
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Alt 30.10.2023, 18:47   #19
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Das erklärt zumindest, warum er nie den Namen seiner Einheit oder ähnliches angegeben hat…

Was da unten noch steht weiß ich leider nicht, habe den Scan so vom Archiv bekommen.

Danke für die Entschlüsselung, wenn man weiß was da steht ist es ganz leicht

Und ja, super Vorarbeit, fast perfekt
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Alt 02.03.2024, 13:19   #20
Palleon
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Hallo zusammen,
dank einiger Informationen von anderer Stelle bin ich inzwischen weiter und kann ein paar ungeklärte Fragen beantworten

Der Name ist übrigends Paul Krause...

Ihr hatten Recht! Er war zur Ausbildung 1943 bei der 10. Division Frundsberg in Frankreich.

Er ist allerdings zusammen mit 500 anderen frisch ausgebildeten Rekruten am 20.11.1943 von dort weg versetzt worden in die Ukraine zur 2. Divison, 4. Panzergrenadierregiment DF, wo er ja auch 1944 dann in Frankreich noch war. Die Versetzungslist ist in den NARA Rollen Rolle 354-126A zu finden. Bilder anbei (Nr. 286).

Er war dort am 08.12.1944 in der 4. Kompanie, 2. Granatwerferzug, 2 Gruppe, 4 Trupp als Werferführer eingesetzt, was ja auch zu seinen Angaben passt, dass er am Granatwerfer ausgebildet wurde.

Die 2. Division ist Anfang 1944 aus der Ukraine abgezogen worden, allerdings sind die kampffähigen Reste unter dem Namen "Kampfgruppe" noch bis zum 20. April dort geblieben (was er ja auch beschreibt). Dabei wurden aus den Resten der 3. Panzergrenadierregimentern der Division kurzzeitig eins unter dem Namen "Das Reich".
https://www.lexikon-der-wehrmacht.de...enSS/2SSPD.htm

Damit ist der Zeitraum 01.02.1943- November 1944 jetzt geklärt, danke nochmal an alle!
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