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Alt 04.08.2016, 21:10   #1
ennx
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Blei Doppelkugel

Hallo,
endlich habe ich auch mal eine der seltenen Doppelkugeln gefunden.
Die eine Seite ist noch richtig schön rund. Durchmesser 18mm.
Die andere ist durch einen Aufprall verformt.

Natürlich interessiert mich jetzt die genaue Bestimmung.
Habe das Forum dazu durchsucht und auch einige Beiträge gefunden.
Es gibt anscheinend mehrere Theorien über Entstehung und Sinn solcher Kugeln.

Zwei Kugeln die in der Luft zusammen gestoßen sind sehen meiner Meinung nicht mehr so rund aus.

Ein doppelt geladenes Gewehr erzeugt nicht so ein Gebilde.

Die Verwendung als Dum Dum Geschoss macht irgendwie Sinn.
Aber die Trefferquote dürfte mies gewesen sein und warum diese aufwendige Gussform. Ein Geschoss in Zylinderform hätte den gleichen Effekt und wäre einfacher herzustellen.

Wenn also jemand etwas über das Alter und den Sinn weiß immer her damit.

Gruß Jörg
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Von 1917 bis 1997 wurden bei den schweizerischen Fernmeldetruppen die Brieftauben wie folgt definiert:

"Selbstreproduzierende Kleinflugkörper auf biologischer Basis mit festprogrammierter automatischer Rückkehr aus allen beliebigen Richtungen und Distanzen"
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Alt 05.08.2016, 23:42   #2
kugelhupf
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Hallo Jörg,

Herzlichen Glückwunsch zur ersten Doppelkugel! NRW ist mal wieder der typische Fundort, aber du hast sicher schon meine Beiträge zu diesen Kugeln gelesen. Vom 30ig-Jährigen Krieg an bis ins 19Jh. wurden diese Kugeln verwendet in verschiedenen Varianten.

Gruß
kugelhupf
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Alt 07.08.2016, 14:14   #3
ennx
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Ort: NRW
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Hallo kugelhupf,

ja deine Beiträge kenne ich.
Nur leider hilft mir das bei der genauen Datierung nicht weiter.
Die Zeitspanne der möglichen Verwendung ist einfach zu groß.
Auch der genaue Einsatz: Kartätschen oder Pistole/Gewehr ist nicht geklärt

Gruß Jörg
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Alt 07.08.2016, 22:57   #4
clownhoppla
Heerführer

 
Registriert seit: Dec 2004
Ort: ...
Beiträge: 1,276

Kann es sich nicht dabei auch um einen Gießfehler handeln ?
Die Kugeln wurden doch auch in einer Form gegossen, wo mehrere mit einmal gegossen wurden. Wenn ich mich weit zurück erinnere hat Mistermethan eine solche Form mal gefunden.
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Alt 07.08.2016, 23:15   #5
kugelhupf
Ritter

 
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Ort: Baden Württemberg
Beiträge: 349

Hallo Jörg,

D.F.Harding beschreibt in seinem Buch "Lead shots of the English Civil War" genau diese Geschosse aus der Zeit von 1640. Allerdings sind in England eher kleinere Kaliber verschossen worden, die Doppelkugeln von 18mm und mehr kenne ich auch nur aus dem Rheinland. Ich vermute eine Verwendung im 30ig-Jährigen Krieg, wobei sie wohl auch später zum sportlichen "Vogelschießen" Verwendung gefunden haben müssen.
Ich habe von einem Schlachtfeld einige solcher Doppelten bergen können. (alle auf dem Bild gezeigten Doppelten!). Die anderen Geschosse stammen auch aus der Umgebung und sind eben meist zu o.g. Zweck.

Auf jeden Fall ein schöner Fund, der in die Vitrine gehört.


@ clownhoppla: Ja, es gibt Mehrfachkugelzangen, aber diese Doppelkugeln wurden bewusst auch als doppelte verschossen, teilweise sogar aus gezogenen Läufen.

Gruß
kugelhupf
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Alt 11.08.2016, 18:15   #6
ennx
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Hallo kugelhupf,

ist ja schon eine eindrucksvolle Sammlung. Kein Wunder das die so selten gefunden werden wenn die schon alle bei dir sind.
Ich glaub bei dieser Form ist es egal ob sie aus einem gezogenen Lauf, einem Flintenlauf oder einer Steinschleuder verschossen werden. Die Flugbahn dürfte mies gewesen sein.

Gruß Jörg
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Alt 22.08.2016, 09:42   #7
sondengaenger86
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Beiträge: 11

Die Doppelkugel fehlt mir auch noch im Repertoir. Leider sind sie hier bei uns doch sehr selten :/
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Alt 23.08.2016, 09:50   #8
Andi08/15
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Ich habe sowas noch nie gesehen.
Ich denke aber das die ballistischen Leistungen mehr als suboptimal gewesen sein dürften, was wiederum die Frage aufwirft, zu was die letztendlich gut gewesen sein sollen.
Kann mir das mit nichts Praktikablen erklären.
Den einzigen realen Sinn macht sowas nur im Kartätschladungen.
In Schußwaffen ist auch noch die hohe Belastung des Laufes zu beachten, wenn ein doppelt so schweres Geschoß als üblich durchgeprügelt werden soll. Die Form ist auch (selbst bei Glattläufen) geeignet, einen Rohrstecker zu verursachen, was zu einer Sprengung der Waffe führen würde. Das das nicht gesund sein kann, war auch schon zu Zeiten des 30-jährigen Krieges allgemein bekannt.
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§ 307 StGB Herbeiführen einer Explosion durch Kernenergie
(1) Wer es unternimmt, durch Freisetzen von Kernenergie eine Explosion herbeizuführen und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert zu gefährden, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren bestraft.

ICH MAG KEINE GRÜNE UND ICH MAG FEINSTAUB, WEIL DER WEISS; DAS ER VOR DEM UMWELTZONENSCHILD STEHENBLEIBEN MUSS, AUSSERDEM HAB ICHS GERNE WARM IN MEINEM ÖKOLOGISCH BEDENKLICHEM V8!!!
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Alt 25.08.2016, 11:14   #9
Andi08/15
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Mir ist grad noch was eingefallen.

Kann es sein, das die Kugeln in einer Doppelzange gegossen wurden und anschließend durchgezwickt wurden?
Das hätte zumindest die Produktion in der selben Zeit verdoppelt. Das wäre ein logischerer Schluß, denn verschießen braucht man sowas nicht, siehe vorherigen Beitrag.
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Andi08/15 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.08.2016, 11:48   #10
dcag99
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das wäre eine plausible Theorie, wenn die beiden Doppelkugeln nur mit einem kleinen "grat" verbunden wären. da diese aber aussehen wie 2 aneinander gepappte Schneebälle wäre der Aufwand des Trennens wahrscheinlich aufwendiger als das einzelne Gießen.
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Gruss Matthias
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