Emailflut in der Arbeit - wie handelt Ihr das? Ich packs langsam nicht mehr...

[Profitaenzer]

Hallo Zusammen,

vorab: Dieser Thread ist als Gedankenaustausch gedacht fuer Leute, die in er Arbeit der taeglichen Emailflut ausgesetzt sind und nicht mehr wissen, wies weiter gehen soll. Vielleicht habt Ihr ja ein paar Tips, wie man sich besser organisieren kann, ich stehe langsam vorm Burnout. Wie gesagt, es geht vornehmst um die Arbeit und nicht um unbedingt um den privaten Bereich.

Ich beschreibe mal meine Situation:

Spedition, Gruppenleiter, Mitte 30.

Seitdem wir mit dem Internet arbeiten und die ganze Kommunikation nur und nur ueber Email ablaeuft, sollte man meinen, alles waere besser und alles waere schneller. Ich kann eigentlich nur das Gegenteil behaupten. Ich bin nicht mehr Herr der Lage und brech bald zusammen. Frueher arbeitete man mit dem guten alten Fax - man konnte noch einen Plausch mit den Kollegen halten, mal auf nen Kaffee treffen etc. Das alles faellt wegen, dank der wundervollen Erfindung "Email".

Jeden Morgen zwischen 120 und 160 Emails, davon 80% nur Schrott, weil vornehmst die Asiaten im internationalen Geschaeft jeden, aber auch JEDEN in CC kopieren. Wegen der Zeitverschiebung laeuft das alles ueber Nacht. Somit sitze ich von 7 bis 10 Uhr Morgens im Buero und sortiere nur noch den Dreck aus, der fuer mich gar nicht bestimmt ist.

Ich arbeite mit Lotus Notes, habe mir zahlreiche Ordner angelegt, in die ich die Emails verschiebe. Alles, was ich nicht sofort eindeutige fuer mich betreffend identifizieren kann, loesche ich gnadenlos weg. Und waerend ich die Emails loesche habe ich schon wieder 20 neue im Posteingang.

Meine eigentliche Arbeit krankt darunter sehr, wichtige, elementare Aufgaben bleiben oft liegen oder ich sitze bis spaet Abends da und arbeite den ganzen Mist auf, zu dem ich vor lauter unnoetigen Emails nicht mehr gekommen bin.

Ueberhaupt habe ich das Gefuehl, dass seit der technischen Errungenschaften wie Email, Blackberry, Handy etc. wir eigentlich mehr Zeit haben sollten, aber ich beobachte genau das Gegenteil. Ich zumindest habe immer weniger Zeit.

Neulich im Meeting: Ich praesentiere, piept bei einem das Blackberry. Er faengt sofort wild das Tippen an und hoert mir nicht mehr zu. Beim naechsten klingelt das Handy, er rennt raus und bekommt nichts mehr mit. Beim Dritten blinkt per Netbook ueber Wlan das Posteingangssysmbol und er beantwortet seine Email. Mit dem Erfolg, dass ich das Meeting unterbrochen habe und dann wieder von Vorne ansetzen musste. Unhoeflich vom Auditorium, aber das ist mittlerweile leider die Regel.

Gehts Euch auch so? Je mehr technisiert wir sind, desto weniger Zeit haben wir? Wie geht Ihr damit um?

Oder gehts nur mir so? Ich bin kurz davor, alles hin zu werfen, mich komplett vom Netz abzukoppeln (ok, aber SDE wuerde mir fehlen) und als Aussteiger und Selbstversorger dem ganzen technisierten Sch**ss abzusagen. Mich ueberfordert dieser technisierte Kram, Blackberry etc. Immer und ueberall erreichbar sein, stanedig online. Privat wuerde ich mich niemals bei Facebook etc. anmelden - ich sehe darin keinen Sinn. Das Leben geht an einem vorbei und man hockt nur noch vorm PC.

Gruss


/Chris