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20.10.2004, 18:57 | #1 |
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So, zum Schluss noch zwei Bilder von der Waage an der LKW-Einfahrt. Dort ist alles noch intakt, keine Graffities, kein Vandalismus, bis auf die Glasfenster !!
Munter bleiben, bis zum naechsten Mal, Gerhard |
20.10.2004, 19:48 | #2 |
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@Mauerspecht, das sind wirklich interessante Info's. Vielen Dank.
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20.10.2004, 22:33 | #3 |
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Super! Wenn Du zu den übrigen Gebäuden auch noch was erzählen könntest...
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20.10.2004, 22:53 | #4 | |
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20.10.2004, 23:09 | #5 | |
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Übrigens, Frau und Kinder sehe ich regelmäßig - sogar der Hund erkennt mich noch
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26.10.2004, 18:49 | #6 |
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Hallo zusammen, ich war heute Morgen zwischen zwei Terminen nochmal im Werk, das schoene Wetter ausnutzen. Diesmal mit einem etwas kraeftigeren Blitz. Gar nicht so einfach, bei einer automatischen Digitalkamera eine gute Ausleuchtung hinzukriegen. Ich fand das alles bei einer manuellen Spiegelreflex besser. Weiss jemand, welcher Filmempfindlichkeit eine digitale entspricht ?
Nun, denn: ich bin erstmal ein Stueck am Kanal lang gegangen und habe eigentlich noch nie so viele Kronenkorken von Bierflaschen auf einem Haufen gesehen, wie die, die mal vor Jahren dort aus dem Fenster geworfen wurden. Dazu ein Raetsel im letzen Beitrag. Dan nochmal in den Mischsaal. Das war das letzte Mal zu dunkel mit dem eingebauten Blitz. An diesem Antrieb kann man naemlich sehr schoen die grossen Zapfenkupplungen am Getriebeausgang erkennen. Der Schaltschrank, der davor steht, ist ca. 1,80 Meter hoch. Dementsprechen gross ist diese Getriebe und der Motor (warscheinlich 6000 Volt, war zu dunkel und ich hatte keine Lampe dabei). Im oberen Stockwerk findet man dann die Portinierungsanlage fuer die Chemikalien, hier alle fluessigen Zutaten, hauptsaechlich Oele. In diesem Raum ist noch alles ziemlich fettig. Die gute Nachricht: es wurden ausschliesslich harmlose Chemikalien verwendet, wie z.B. Leinoel. |
26.10.2004, 18:56 | #7 |
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Ebenfalls ueber dem Mischsaal befinden sich die Russbunker in einem dieser auffaelligen Blechcontainer, die auf zwei Gebaeuden auf dem Dach stehen. Hier sollte man besser nicht anfassen, auch nicht das Treppengelaender. Russ ist der Bestandteil, der das Gummi schwarz macht. Eigentlich ist Russ fuer die Verarbeitung nicht weiter wichtig. Rotes Gummi ist z.B. sehr Hitzebestaendig (Waermflasche). Hier mischt man, wenn ich mich richtig erinnere Eisenoxyd dazu. Ware fuer Reifen vielleicht gar nicht so schlecht, aber wer will schon rote Autoreifen ? In diesem Russbunken findet man auch keine Graffities !! Das will schon was heissen.
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26.10.2004, 19:05 | #8 |
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Die ersten drei Bilder zeigen noch einmal Teile der Abfuellanlage.
So, nun spielen wir einmal "Sendung mit der Maus" und ich erklaere mal, wie in Geb. 19 eine Schuhsohle entsteht. Hier sind naemlich alle dafuer erforderlichen Maschinen in einigen wenigen (schrottigen) Exemplaren noch vorhanden: zuerst wird in einer dieser zahlreichen Pressen, Rohgummi eingelegt, die Presse faehrt mit den Formen zu und die Form wird mit Dampf geheizt (weit mehr als 100 Grad). Nach ein paar Minuten wird die Presse etwas geoeffnet und der Bediener spueht ein Gemisch aus Schwefel, Talkum und Wasser dazu, dann wird die Presse wieder geschlossen. Nach ca. 15 Minuten hat man dass eine Gummiplatte von ca. einem Quadratmeter und 4 Millimeter dick, schon mit dem Sohlenprofil, die Rueckseite ist glatt. Auf dem nachsten Bild sieht man den Schneidetisch. |
26.10.2004, 19:24 | #9 |
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Auf dem naechsten Bild sieht man die eigentliche Schneidvorrichtung. Hiermit wird der Quadratmeter in handliche Streifen geschnitten. Das geht wie bei einer Schlagschere mit einem breiten Messer.
Die kleine Maschine auf dem naechsten Bild stanzt nun aus den Streifen einen Absatz aus. Dazu ist in der Maschine ein Messer, das die Form des Absatzes hat. Das Prinzip ist das Gleiche wie beim Kekse backen ("Sterne ausstechen"). Von diesen Maschinen stehen in Geb. 19 noch vier Stueck, frueher waren es ca. 40 Stueck. Das machte einen Hoellenlaerm. Unregelmaessigkeiten wurden dann noch manuell weggeschliffen ( wie bei Mr.Minit). So, jetzt weiss zumindest jeder, wie eine Schuhsohle hergestellt wird. Sehr schoen und in wirklich gutem Zustand ist der Antrieb des Aufzugs. Diese Aufzuege konnten mehrere Tonnen heben. Wozu ? In erster Linie mal fuer das Zufuehren des Rohmaterials und natuerlich fuer den Abtransport der Produktion. Das passierte mittels einer dieser Paletten, die auf einem der Bilder zu sehen sind. Von diesen Paletten gab es tausende und die wurden mit Staplern transportiert. Diese Stapler kamen von Opel und hatten den gleichen Motor wie ein Kadett. Dementsprechend schnell waren die auch. Diese Stapler fuhren mittels des Aufzugs sogar bis in die Produktionsetage. Natuerlich wurden auch alle Maschinenteile ueber die Aufzuege transportiert. Ich weiss nicht, wieviel eine Mischerwalze wiegt, schaetze aber gut zwei Tonnen. In dem Maschinenraum des Aufzug-Antriebs ist es stockdunkel. Darum ist er wohl auch noch in so gutem Zustand. An der gleichen Stelle kommt man auch auf eine Plattform, die auf dem Aufzugschacht ist. Achtung: keine Gelaender ! Ich bin eigentlich in dieser Hinsicht nicht besonders mutig, besonders nicht, wenn ich allein unterwegs bin, hatte allerdings auch noch nie einen Unfall. Bei dieser Gelegenheit noch zu diesem Thema: Vorsicht Glas !! , besonders wenn es in Splittern von einem der halb zerstoerten Oberlichter kommt (Wind !!). Warum koennen diese Spinner nicht alles so lassen, wie es ist ?? |
26.10.2004, 19:34 | #10 |
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Im ersten Bild ein Blick von der Plattform auf unsere ehemalige Werkstatt.
Auch in Geb. 19 sieht man noch einige Fundatente, auf denen einmal Pressen standen. Die runden Loecher sind die Zylinder, in denen sich die Kolben befanden. Ueber den Kolben waren die Formen angeodnet, manchmal bis zu 10 Formen uebereinander. Die Zylinder auf den Bildern haben eine Bohrung von ca. 75 Zentimeter. Das letzte Bild zeigt ein Fundament eines sog. Kalanders. Das sind Maschinen, die gut 20 Meter lang sind. Der Kalandersaal befindet sich gegenueber von Geb. 19. Diese und andere 100 neue Bilder auf meiner Seite, wie immer in original Kameraqualitaet. So, nun zu dem Raetsel: Die Unfallrate in diesem Werk war immer relativ hoch, zum Teile durch gefaehrliche Produktionsprozesse an offenen Maschinen, zum Anderen durch leicht brennbare Stoffe (Feuer, meist einmal am Tag). Aber an einem Tag in der Woche passierten deutlich weniger Unfaelle, naemlich Freitags. Warum ? Aufloesung beim naechsten Mal. Munter bleiben, Gerhard |