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23.09.2020, 23:15 | #1 |
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Themenstarter
Jungs, ich hab das Gefühl, da kömmt noch fett was mit diesen Stücken . Ich merks an dem Gefühl in der Magengegend.
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24.09.2020, 20:43 | #2 |
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Themenstarter
Nun den kleineren der beiden Ammoniten in Angriff genommen:
Meinen kleinen Minimeissel wiedergefunden und frisch angespitzt bin ich in dem weiß umrandeten Bereichen zugange gewesen. Das Umgebungsgestein trennt sich recht schön vom Stück, und so war ein maßgebliches Freilegen möglich (was auf den Bildern nicht gut rauskommt). Die äußere Windungsendung (blaue Linie) wurde erreicht, daher es sich um ein ausgewachsenen vollständiges Exemplar handeln dürfte (allerdings ohne jedes Anzeichen der Wohnraumverschlussklappe). Der Aussenradius (violette Linie) lässt sich weiterführen, dazu brauchts aber eine feinere Nadel. Die Höcker dort rauszuarbeiten könnte recht schwierig werden. In der Windungsmitte herrscht noch optische Desorientiertheit, was sich mit der weiterverfolgten violetten Linie ändern dürfte. Der grün umrandete Bereich: da war mal ein Höcker. Der steckt noch in der Negativschale, und wie man den von dort raus und ans Stück anbringen kann..... . Zur dereinst umfänglichen Bestimmung der Funde reicht der momentane Zustand allemal.
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24.09.2020, 22:00 | #3 |
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sauber!!
klasse bericht ... sieht nach geduldiger arbeit aus!?
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ich lasse mir nicht in meinem gehirn rumwühlen, ...
ich lasse mir nicht meine kleine show stehlen!? dr. koch - "1984" |
25.09.2020, 00:37 | #4 |
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Themenstarter
Oh ja, Fieselarbeit. Ist aber ne schöne Arbeit, wenn Auge, Hand, Muskeln so fein vereint zur Wirkung kommen. Werd allenthalb 'bewundert' von der örtlichen Nahbevölkerung, wie ein erwachsener und schon älterer Kerl so innig an nem Stein rumpflümeln kann/mag...
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29.09.2020, 23:25 | #5 |
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Der zweite, hoffnungsvolle Besuch am Orte der Glückseligkeit war nix. Tante Fortuna liess sich diesmal nicht blicken. Da halfen kein Gefluche und Wehklagen.
Es war kalt, es war windig, es war pieselnass. Das Gesteinszeugs machte die arbeitenden Hände dermassen schlüpfrig, dass der Fäustel ein paarmal davonschlupfte beim Ausholen. Das blockige Zeug ist unter den Bedingungen nicht spaltbar, baut auch mit drei reingetriebenen Meisseln keine innere Spannung auf. Bei länger trockenem/warmem Wetter gehts wahrscheinlich besser. Ein Ammoniten-Negativ aber war zu entdecken, in einem wieder völlig anderem Gestein. Photographieren war nicht, denn den Gläätsche an meinen Händen hätt die Kamera nicht überstanden. Ich glaub, ich war nie vollgepappter mit Lehmsdreck als wie an diesem Tage. Allerdings war dafür daheim der Pott Kaff mit Pott drin extraordinär wärmend wohlschmeckend. Um mal zu ergründen, um was für Arten es sich bei den zwei Ammos handelt und generell, hab ich Kontakt mit einer Fachperson geknüpft. Bin gespannt.
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03.10.2020, 21:10 | #6 |
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Versuchbesuch Nummero drei!
Mit Vorschlaghammer diesmal. Nicht meiner, sondern ein alter gepumpter Murkser. Daher flog nach der Hälfte Zeit das Massestück im hohen Bogen davon. Etliche einladende Blöcke waren damit plus fetten Spitzmeissel aufzuspalten, leider ohne jegliches Ergebnis. Kann ja sein, dass eine/die fundführende Schicht, welche sich ähnlich zb in Kalksteinbrüchen zeigt, halt nicht dabei war. Oder die Ammoniten sind in dem Zustand wie vor zwei Wochen erspalten absolute Mangelware. Es gab aber durchs Spalten einige Überreste von Holz zu finden (Bild eins). Ein paar Male war flinkes Davonhüpfen notwendig, da das Spaltmaterial sehr gern den Hangabtriebskräften folgte. Einige Male war das Zeug schneller und die Schienbeine zu langsam. Aber es gab drei Lesefunde! Einmal ein Negativ, in ganz anderer Schicht und anderem Habitus (Bild zwei), dann ein abstruses Ammonitenstück (drei), und noch einen eigentlich komplett im Block aussehenden Ammoniten (vier), der bedauerlicherweis nur in tausend Stücken vorlag. Wär zu bergen gewesen, wenn ich einen halber Liter Sekundenkleber dabei gehabt hätte. Letzterer könnte einer jener Sorte sein, die nicht schön aufgerollt aussehn, sondern wie halb ausgerollt. Bis auf jenen auf Bild zwei sinds alle Ceraten, wobei der auf Drei extrem daherkommt mit seinen Zacken aufm Rücken. Man müsste mal die Frage klären, inwieweit die Ammoniten durch Druck oder ähnliches massiv verschoben worden sind. Die Zacken auf Drei kommen in der Rückenansicht auf Bild fünf wie assymetrisch in eine Richtung verbogene Turbinenschaufeln daher. Meine Oberpfälzer Oma würd sagen: schebbs! Es war ein recht schöner Tag im Bruch, wenn auch anfangs sehr windig. Hatte was zum Qualmen dabei, und konnte dabei sinnend in die umliegenden heimatlichen Hügelkettenansichten entschwinden. Mir gings saugut, besonders dann wieder daheim in der Küche stehend bei den tiefen Zügen Dunkles aus historischem Bierglas. Aber ich müsst endlich mal neue Steinbruchschuh kaufen und die uralten in einen Baum zur ewigen Ruh hängen....... .
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11.10.2020, 01:15 | #7 |
Heerführer
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Die ersten zwei Ammoniten sind Lewesiceraten.
Es folgen Mammites und Thomelites. Sind aber vorerst Ferndiagnosen. Für Zweifelsfrei wirds noch einige Zeit dauern. Werd dann wohl ein Stück mit den Funden gen Osten fahren dürfen.... .
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