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Alt 23.09.2016, 10:26   #1
Profitaenzer
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Question Zufällig jemand hier mit schulpflichtigen Kind(ern) in Hessen?

Liebes Forum,

bei uns Daheim spielen sich momentan Dramen ab mit meinen Töchtern in der 4.Klasse Grundschule in Bayern im Fach Mathe und in der 5.Klasse Realschule im Fach Deutsch.

Auslöser des Ganzen Übels ist eine Vorgabe des Kultusministeriums, dass anstatt der herkömmlichen Subtraktion wie wir es vermutlich alle seit 100 Jahren lernen nun auf die sog. "Entbündelungsmethode" umgestellt wurde.

In der 3.Klasse konnte meine Tochter es perfekt - mit der Methode wie es immer ist. Doch nun wurde auf die neue Methode umgestellt - die kein Kind versteht- alle Ergebnisse in der Klassenarbeit richtig - Note 6. Weil andere Methode angewendet und nicht der vom Kultusministerium vorgeschriebene Rechenweg eingehalten wurde.

Völlige Frustration, nur noch Geheule. Ich habe kommende Woche Termin beim Direktor. Aber auch der wird mir nicht helfen können. Den Kindern wird mit Gewalt die Lust an der Schule genommen.

Einen Einblick über diesen Schwachsinn erhält man hier:
http://de.bettermarks.com/mathe-port...verfahren.html

Ich weiß nicht was für xxxxx Staatsdiener in den Bayrischen Ministerien sitzen, und sich so eine gequirle Kacke ausdenken. Aber Meckern hilft nichts, man muss es so hin nehmen oder eben umziehen.

Das nächste Übel ist: "Schreiben wie man es hört/spricht", unabhängig der korrekten Rechtschreibung. War bei uns in der 4. Klasse mit der Großen Gang und Gäbe. Wir haben den Sinn und Zweck davon nie verstanden, anstatt es gleich richtig zu lernen und zu schreiben - wie man es seit 100 Jahren lernt, abgesehen von der "Rechtschreibreform", die ich als Liebhaber der Deutschen Sprache sowieso für Grenzwertig halte - aber das ist ein anderes Thema.

Nun, 5.Klasse Realschule, interessiert das "Schreiben wie man es hört/spricht" den Lehrer nicht mehr, sondern er haut in Deutsch nur noch so die 5er und 6er raus, weil lauter Rechtschreibfehler vorhanden sind. Logisch. Woher sollen es die Kinder auch wissen, wenn sie es in der Schulform davor anders gelernt haben.

Hier wird in Bayern scheinbar auch zwischen Grundschule und weiterführender Schulen keinerlei Absprachen getätigt.

Ich bin echt am Verzweifeln. Wenn alle Stricke reissen könnte ich meinen Job in den Norden Bayerns verlegen und mir einen Wohnsitz/Briefkasten in Hessen organisieren, dass die Kinder dann in Hessen zur Schule gehen können.

Ich würde mich gerne mal mit jemanden austauschen, der Kinder in Hessen in der Grundschule und einer weiterführenden Schule hat.

Chris


Ein kritischer Artikel hierzu:
http://www.sueddeutsche.de/bayern/le...ulen-1.1497586


Geändert 23.09.16, 13.45 Uhr: nicht gleich verallgemeinern und den GANZEN Beamtenapparat durch den Kakao ziehen. Ich hab das rausgenommen, damit dieses durchaus interessante Thema nicht gleich zu Anfang abdriftet.

S.
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...ne Huelse ist auch was wert

Geändert von Shakerz (23.09.2016 um 13:51 Uhr).
Profitaenzer ist offline  
Alt 23.09.2016, 11:08   #2
Donnerstag
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Zitat:
Zitat von Profitaenzer Beitrag anzeigen
Einen Einblick über diesen Schwachsinn erhält man hier:
http://de.bettermarks.com/mathe-port...verfahren.html
Alter, ich habe echt ne viertel Stunde gebraucht um da durchzusteigen - so ein Schwachsinn, warum einfach wenn es auch kompliziert geht. Und so ein Verfahren in der Grundschule umzustellen, ist noch größerer Schwachsinn. Wenn es von Anfang an so gelehrt wird, na ok- ist Gewohnheitssache, aber erst die klassische Methode und dann das? Ist Kindern in der Grundschule kaum zuzumuten. Die Lehrer werden sich auch bedanken.
Wird zwar nicht helfen, aber eine Anfrage an das Bildungsministerium wäre bei mir fällig. In Brandenburg löst eine höfliche Anfrage der Elternsprecher einer Schule (nicht der Klasse) immer hektische Aktivitäten der Verwaltungsseite aus.
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Gruß
Dirk


Es wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd. -

Otto Von Bismarck
Donnerstag ist offline  
Alt 23.09.2016, 13:07   #3
Frank Enstein
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Das Grundproblem der Deutschen in diesem Jahrtausend. Meine sind Klasse 1 und es gibt ab dem ersten Tag fett Hausaufgaben in allen Fächern. Klasse 1, Tag 1...noch meine Nichte die Klasse 4 ist hat bis zur 2ten gar nix aufbekommen.

Wir haben ernsthaft darüber nachgedacht die Kinder in Stettin einzuschulen, da gibt es normale Lehrpläne mit normalen Regeln und es wird auch auf deutsch unterrichtet. Soweit ist es schon das polnische Schulen ein vernünftigeres Lehrnangebot haben als brd-Anstalten...


Du hast mein Beileid.
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Kurios das sich immer genau die sich auf „gesunden“ und „Verstand“ berufen, weder das eine noch das andere ihr eigen nennen dürfen.

Geändert von ghostwriter (23.09.2016 um 22:22 Uhr). Grund: direkte antwort
Frank Enstein ist offline  
Alt 23.09.2016, 14:14   #4
Shakerz
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Hi!

Die zu unserer Zeit unterrichtete "1 gemerkt" fließt beim Entbündelungsverfahren nicht in der unteren Zeile beim Subtrahend ein, sondern wird direkt als aufgerundeter Wert (Zehner, Hunderter, Tausender usw.) über den Subtrahend vermerkt. Eigentlich ist diese Rechenart nicht viel anders, nur mit mehr Schreibaufwand verbunden, da der Lösungsweg ausführlicher dargestellt wird. Ob das wirklich sein muss - darüber kann man diskutieren. Ich persönlich halte das für nicht notwendig.

Nach Hessen umziehen erscheint mir als Maßnahme etwas drastisch.


Gruß

S.
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Alt 23.09.2016, 14:38   #5
Lucius
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Jaja.
..., ist der Lehrer schuld, klar...
Möglich, daß ich das falsch sehe, aber mMn. ist es nicht nur Aufgabe der Schule, sondern ebenfalls der Eltern, Wissen zu vermitteln oder schlichtweg zu pauken, bis es sitzt.
Da ist es egal, ob sie das Ergebnis vor- oder rückwärts schreiben oder gar tanzen müssen.

Das Thema mit Schreiben wie Sprechen hatten wir auch. Nur wird bei den Protestschreien vergessen, daß die "wie gesprochen"-Schreibweise zwar nicht als Fehler gewertet wird, die "richtige" Schreibart jedoch durchaus erlaubt ist.
Und wenn angedacht ist, daß das Goldkind mal aufs Gymnasium will/soll, muß das eben gebüffelt werden. Egal, ob die Schulkumpels schon seit Stunden am Nintendo hocken...

Geändert 23.09.16, 15:08 Uhr: Damit läuft die Diskussion gleich in die falsche Richtung. Das kann man auch formulieren, dass es kein Konfliktpotential enthält. Jeder fasst das anders auf.

S.
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Optimismus ist, bei Gewitter in einer Kupferrüstung auf dem höchsten Berg zu stehen und Scheiß Götter! zu rufen.

Geändert von Shakerz (23.09.2016 um 15:09 Uhr).
Lucius ist offline  
Alt 23.09.2016, 14:48   #6
chabbs
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Ich hätte nie gedacht, dass wir mal so Dáccord sind, Lucius.

Man könnte Sokrates Einschätzung zur Jugend dahingehend erweitern, dass Eltern auch schon immer zur Hysterie neigten.

Soweit sind wir schon in Deutschland Ich bin kein Freund unseres Schulsystems, besonders nicht des Studiensystems... aber immer gleich den Untergang des Abendlands zu beschreien. Nutzt sich das nicht ab?
chabbs ist offline  
Alt 23.09.2016, 19:16   #7
12345678
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Vielleicht sollte man mal über eine Privatschule nachdenken.In Bayern sind die zwar relativ kostenintensiv aber wenigstens vorhanden.Umzug wäre auch eine Möglichkeit allerdings bleibt dann wohl nur noch Sachsen mit seinem "konservativen" Bildungsplan übrig.
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12345678 ist offline  
Alt 23.09.2016, 19:55   #8
Donnerstag
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Es geht ja nicht um den Rechenweg als solches, es ging der Threadersteller um die Umstellung im Grundschulbereich. Gerade bei Schülern, die später Mathe nicht unbedingt als Leistungskurs belegen wollen, wird das garantiert Rückschläge und damit verbunden Lernunwillen hervorrufen. Ich gehe ja mit Lucius mit, Stoff wird in der Schule vermittelt, gelernt wird zu Hause und heute generell der Lehrer Schuld ist und die lieben Kleinen lammfrom sind :-/ , aber Umstellung Rechenweg1 --> Rechenweg2 und "schreib wie gesprochen" ---> Rechtschreibkonform ist zurückhaltend ausgedrückt fragwürdig.
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Gruß
Dirk


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Otto Von Bismarck
Donnerstag ist offline  
Alt 23.09.2016, 22:14   #9
Profitaenzer
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Arrow .

Kollegen,

es geht hier nicht um Schuldzuweisungen, das liegt mir völlig fremd. Zumal die Lehrer auch nur das vermitteln MÜSSEN, was ihnen seitens der Ministerien vorgegeben werden. Sie sagen teilweise selber dass das Käse ist, sie es aber machen MÜSSEN, auf Geheiss von Oben.

Wir lernen mit den Kids bald jeden Nachmittag nach den "normalen" Hausaufgaben. Für Hobbys bleibt immer weniger bis gar keine Zeit mehr.

Und nein, welche Schulform hinterher raus kommt, entscheidet das Kind selber. Ich bin der letzte, der davon abrät z.B. ein Handwerk zu erlernen.
Lieber ein gescheites Handwerk als einen bescheidenen Bürojob wie ich ihn habe wo man mit 50 am Rande des Herzinfarktes steht, wenn einen der Burnout nicht vorher weggerafft hat. So viel dazu.

Die Ausgangssituation ist allerdings, dass in der 3.Klasse etwas gelehrt wird, was in der 4.Klasse, also 1 Jahr später, wieder für falsch erklärt wird. Obwohl das Ergebnis ja richtig ist - aber eben nicht der Rechenweg zum Ergebnis. Das ist ja grade der Irsinn per se. Und ich mich langsam frage ob ich doof bin oder die Kiddis irgendwie in einem System fest hängen, das immer mehr fragwürdiger wird.

Neulich in HSU (Heimat und Sachkunde) - die Sonnenstände um 12 Uhr Mittags in der Sahelzone. Kein Witz. Nicht wissen wo in Deutschland München, Berlin, Hamburg, Frankfurt und Stuttgart liegen, wo der Rhein fließt und welche Blattform eine Eiche hat, aber wissen wann in Afrika die Sonne aufgeht. Versteht Ihr was ich meine? Passt irgendwie alles nicht mehr zusammen. Oder denke ich vielleicht so verkehrt? Ich weiß es langsam nicht mehr.

Es kann doch nicht alles so schlecht gewesen sein, was und wie wir in der Schule gelernt haben? Aus uns ist doch auch was geworden, mal mehr, mal weniger, aber ganz dumm ist noch keiner gestorben.

Wenn noch jemand aus Hessen kommt, bitte melden.

Danke


Chris
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Geändert von Profitaenzer (23.09.2016 um 22:24 Uhr).
Profitaenzer ist offline  
Alt 23.09.2016, 22:33   #10
Eisenknicker
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Ich bin zwei geteilt bei dieser Geschichte.

Lucius und Seneca haben auf der einen Seite absolut recht- es ist ein System um die Spreu vom Weizen zu trennen und das ...aus einem schlechten Grund

Klar werden da die Kinder bzw. Eltern die den ganzen Nachmittag mit "Nachhilfe" verbringen bevorzugt. Aber ist das der richtige Weg???

Wie sollen sich Kinder entwickeln wenn sie nur "Leistung" als Maßstab bekommen... ich denke zum wahren leben gehört etwas mehr als nur Noten!

Oder wollt Ihr alle Chefs erziehen die nur Leistung verlangen und bei der Beerdigung von eurem ... fragen- muss das sein?

Auf der anderen Seite hat man Helikopter Eltern die alles besser wissen...(kenne auch ein paar)
Aber ich denke nach persönlicher Erfahrung das manche Lehrer einfach Ihre Position missverstehen und den dicken max rauslassen wo keiner benötigt wird. Der Lehrstoff wird vor gegeben aber wie dieser umgesetzt wird- hängt auch von der Qualifikation des Lehrers ab .... gibt halt solche und solche.

Und ich durfte diese Rechenart in Polen selbst erfahren... Addieren war OK, Multiplizieren auch gut aber bei dem Subtrahieren und dividieren habe ich auch versagt- na und? Habe trotz dem mein Weg gemacht- später gab es den Taschenrechner in Deutschland

Von Rechtschreibung spreche ich nicht- das ist eine andere Geschichte

@Profitänzer: Ja das passt nicht mehr zusammen!
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„Denn nicht durch Worte, aber durch Handlungen, zeigt sich wahre Treue und wahre Liebe.“ — Heinrich Von Kleist

Geändert von Eisenknicker (23.09.2016 um 22:58 Uhr).
Eisenknicker ist offline  
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