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Alt 10.12.2018, 19:49   #1
ghostwriter
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vielleicht ist was passendes dabei:
https://www.baubeschlagshop.de/tuerbeschlaege/index.php

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ich lasse mir nicht in meinem gehirn rumwühlen, ...
ich lasse mir nicht meine kleine show stehlen!?

dr. koch - "1984"
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Alt 20.02.2019, 10:45   #2
djkiwi_de
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Hallo,

ein Frage hätte ich mal. Ist das Porphyr aus dem ehemaligen Ratssteinbruch in Chemnitz Hilbersdorf im Zeisigwald?

Neu bekäme man das Zeug ja noch aus dem Rochlitzer Porphyr Steibruch, oder sieht der anders aus?
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Alt 20.02.2019, 18:32   #3
2augen1nase
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Nein, da liegst du völlig falsch.

Porphyr bezeichnet keine Gesteinart sondern eine Gefügeart - d.h. es gibt sehr zahlreiche und extrem unterschiedliche Porphyrarten in der Welt.

Auch Porphyrtuff gibt es in verschiedensten Varianten, alleine hier in der Gegend wäre das wohl neben dem Rochlitzer und dem Zeisigwaldtuff noch der Leukersdorfer - es gibt aber noch mehr. Es gab im Stadtgebiet von Chemnitz viele verschiedene Steinbrüche, zumindest die Porphyrtuffe ähneln sich aber weitestgehend. Es gab noch den Kristalltuff, eine besondere Varietät und der Kapellenberger (von dem man mutmaßt dass hier die sehr roten Varietäten herkommen - am Roten Turm sind diese viel verbaut). Viele Steinbruchlagen sind heute aber nicht mehr bekannt. Kristalltuff findet sich vor allem in Ebersdorf an der Stiftskirche, aber auch zum Teil in der Schlosskirche.

Übrigens vermutet man auch in der Nähe vom Tietz einen alten Bruch, daher bin ich mal gespannt was bei den aktuellen Bauvorhaben dort zu Tage kommt.

An und für sich ist das eine Wissenschaft für sich und ich bin da auch nur ein Stück weit reingewachsen.

Der Rochlitzer Porphyr unterscheidet sich jedenfalls erheblich in der Farbe / Struktur / Textur und hat je nach Varietät erhebliche Abweichungen in den Gesteinseigenschaften, weshalb er für Austauscharbeiten eigentlich nicht geeignet ist. Er wird aber mangels Steinbruch dennoch auch dafür genutzt - siehe vor kurzem abgeschlossene Sanierung der Nordfassade an der Schlosskirche. Dort hätte man übrigens auf die Verwendung von Rochlitzer verzichten können, wenn man die Ausschreibung ordentlich abgearbeitet hätte und vor allem ein hier ansässiges Unternehmen beauftragt hätte - aber das steht auf einem anderen Blatt.

Da die Steinbrüche nie richtig untersucht wurden, kann auch nicht genau gesagt werden woher die Stücke genau kommen. Laut Frieder Jentsch liegen die sehr unterschiedlichen Varietäten zum Teil direkt nebeneinander, ich vermute allerdings dennoch, dass es schon steinbruchspezifische Eigenheiten gab. So wäre zumindest auch zu erklären, warum an Gebäuden unterschiedlicher Zeitstellungen auch unterschiedliche Varietäten verbaut wurden.

Ich vermute, dass die bei mir geborgenen Platten eher aus dem eigenen Bruch des Herrn Dost stammen, habe aber auch schon Stücke am Haus entdeckt, die eher für den Bruch des Herrn Weber sprechen - wobei das eine Vermutung ist, da die Villa Weber ja vom Prinzip her aus zwei Varietäten gebaut wurde. Da Weber direkt gegenüber seinen Steinbruch betrieben hat, wird das Material auch von dort stammen, daher ordne ich diese Varietäten auch seinem Bruch zu.

Interessanterweise konnte ich allerdings im Bruch des Herrn Weber auch rein rote Porphyrstücke sehen - und das ist auch mir ein Novum.

Wo der Dost´sche Bruch genau lag, konnte ich bisher nicht herausfinden, es muss aber in der Nähe des Findewirthschen / Ratsbruch gewesen sein. Zumindest gab es bis vor ein paar Jahren im Zeisigwald noch eine Gemarkung "Dost´sche Halden" mit Ausblick und Sitzmöglichkeiten - da das nicht weit von den Teufelsbrücken entfernt ist, wird das also schon aus der Gegend stammen.

Porphyr wurde übrigens auch ausserhalb des Zeisigwaldes abgebaut, es gibt noch ein Vorkommen in bzw. um Flöha, dabei handelt es sich aber der Vermutung nach um einen eher kleinen "Restbestand" im geologischen Sinne.

Da die meisten Brüche mit Müll verkippt wurden, ist heute nicht mehr viel über die alten Brüche bekannt bzw. zu sehen. Vieles wurde übererdet oder mit Haldenmaterial zugekippt und eingeebnet, selbst Scans bringen einen da kaum weiter.

Es ist für mich also quasi essentiell Stücke zu bergen - was auch eine Kuriosität ist. Das ist wie, wenn der Bäcker noch eine Landwirtschaft und eine Mühle betreiben würde um sein Brot backen zu können...
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Alt 22.02.2019, 09:54   #4
djkiwi_de
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Wow, danke für die ausführliche Erklärung. Hätte nicht gedacht, dass es so viele Steinbrüche in und um Chemnitz gab. Aber eigentlich fast klar, weil früher hat man ja oft einfach agefangen in der Nähe zu graben, wenn man Baumaterial gebraucht hat.
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Alt 22.02.2019, 19:04   #5
2augen1nase
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Naja, ganz so auch nicht, aber wir sind natürlich am Fuße des Erzgebirges und generell hier in der Region sehr "steinreich".

Es gibt auch im Umkreis richtig schöne Gesteine, nur leider werden die immer seltener abgebaut oder zu Werksteinen verarbeitet.

Erst kürzlich hat ein Steinbruch in der Lausitz die Werksteinproduktion eingestellt - die machen jetzt nur noch Schotter. Der Grund: zu viele kaufen billig in Polen ein... wirklich schade drum, denn die hatten einen ganz feinkörnigen Lausitzer Granit. Habe ich neben dem Soraer auch auf dem Brühl viel verbaut (Sockel, Treppen)

In Saalburg gibtsMarmore, die den italienischen in nichts nachstehen - meines Wissens nach wurde der sogar im Empire State Bulding verbaut.

Naja... die hiesigen Gesteine werden leider immer weniger. Ist halt billiger in China oder Brasilien Steine von Kindern abbauen / bearbeiten zu lassen, diese um die halbe Welt zu schippern und per LKW durch Europa zu kutschieren als im Steinbruch um die Ecke einzukaufen

Wobei ich felsenfest davon überzeugt bin, dass in Zukunft ganze Gebäude wieder aus Naturstein errichtet werden - einfach weil man erheblich weniger Energie braucht, man kaum CO2 ausstößt und die meisten Natursteine sogar höhere Festigkeiten haben als die heute üblichen Baustoffe.
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Alt 02.04.2019, 23:41   #6
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Aiiiiii....

.... ist das lange her, dass ich was geschrieben habe...

Nun aber mal ein kurzer Abriss der letzten Wochen:

Vornehmlich bin ich den Winter über ja damit beschäftigt gewesen, mein ganzes Bergelager an Steinen durchzusortieren und dabei habe ich auch jede Menge Steine für die Villa aufgeschnitten und auch bearbeitet, wobei da bei den wirklich wichtigen Teilen erst der Anfang gemacht wurde. Die ersten Bilder zeigen die Herstellung eines Profilstücks. Die Gurtgesimse am Hinterhaus wurden ja schändlicherweise abgespitzt und werden mithilfe dieser Vierungen dann wieder vorgeblendet. Da bin ich aber wirklich erst am Anfang - und ich habe noch einige Meter zu kloppen....

Ansonsten habe ich m3-weise Platten geschnitten und zum größten Teil auch scharriert. Die werden sicherlich benötigt, aber ich habe die eher auf Halde prouziert - braucht man immer mal
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Alt 03.04.2019, 09:56   #7
Sorgnix
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... also ich kenne Statiker, die hätten Dir die Bude ob dieser Dachkonstruktion sofort gesperrt
Hängewerk ist gut und schön - aber die Sache mit dem Lufthaken hat sich nie so richtig durchgesetzt ... ( )
(Bild 4-7, Beitrag 411)


Um die eine oder andere Stütze wirst Du wohl nicht drumrumkommen




Und etwas ketzerisch:
... bei uns im Westen, da werden Leitungen im Boden (meist) etwas anders verlegt ...
SO sieht das häufig im Bereich des privat gebastelten Teils des Grabens an der eigenen Hauswand aus. (Bild 3 + 4, Beitrag 412)


=> Technisch aber O.K.!




Gruß
Jörg
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Alt 03.04.2019, 21:58   #8
2augen1nase
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Ja, solche Angsthasen kenne ich auch

Um ehrlich zu sein: Der konnte das vor Ort ja nicht sehen / beurteilen, kam ja erst zutage als ich die Decke aufgemacht habe. War ja aber gleich gut so, so konnte ich das ja abstützen.

Und: hält ja immerhin schon seit fast 100 Jahren - erstaunlicherweise

Zu den Rohrleitungen:

Ursprünglich wollten die die Leitungen schießen, was aber durch den Fels wohl dann doch nicht ging. Daher haben die dann doch nen Graben gebuddelt, dabei meinen Rhododendron rausgerupft und um mit dem Bagger wieder rausfahren zu können wieder einen Teil zugekippt.

Sind zwei alte Hasen, denke das haut schon alles hin was die basteln.

Was hättest du denn zu meckern? Kein Warnband? Nicht eingesandet?
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Alt 04.04.2019, 09:09   #9
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Nein.
War nur das "Auge".
die Vorschriften für Mindestgrabenbreiten je nach Leitungspaket ist ja eingehalten


Sand? Nun, könnte sicher besser sein - ist ja aber noch nicht fertig ...
Warnband? ... kommt ja erst oben drauf


Gruß
Jörg
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Alt 08.04.2019, 23:35   #10
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Sodele....

Die Tiefbauarbeiten sind anscheinend beendet, mein Garten ruiniert wie nie zuvor und ich schätze mal, dass die Straßensperrung inkl. Ampelregelung morgen auch weg sein wird, denn heute wurde noch der Asphalt komplettiert und damit sind die Leute wohl fertig.

Eigentlich schade, dass es dann doch so schnell ging, wollten den netten Bauleuten eigentlich noch ein letztes Mal nen Kaffee ausgeben - aber die mussten ganz fix weg zur nächsten Baustelle.

Gleichzeitig habe ich heute den ersten großen Schub Baumaterial von der Firma abholen und mir liefern lassen. Hauptsächlich Pflastersteine - aber eben auch die großen Teile des Tresorraumes

Die Tür ging total unproblematisch ins Haus rein, wir mussten nur den Portalkran mehrfach umsetzen. Mit den großen Stahlplatten sah das aber ein klein wenig anders aus - und das Kunststück muss uns erstmal einer nach machen: 1,90 breite Stahlplatten durch eine 1,88m hohe Tür durchbugsieren, mit dem zusätzlichen Schwierigkeitsgrad einer ca. 15cm Höhendifferenz zwischen Herrenzimmer und Flur plus einer Türschwelle von knapp 3cm Höhe...

Es war einfach nur geil und ich schwöre: im nächsten Leben suche ich mir definitiv ein anderes Hobby


Zugegeben: ein dritter Mann wäre nicht verkehrt gewesen, aber zu zweit gings dann auch.

Ja... und wäre noch ein vierter Mann am Start gewesen, so gäbe es auch mehr Bilder.

Wie dem auch sei, die Teile sind jetzt erstmal im Haus und der Rest wird irgendwann mal - dann aber in aller Ruhe und definitiv mit 4 Mann, denn der Aufbau wird sicherlich nicht weniger anstrengend...
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