Zeitungsartikel ueber Vermisstensuche in NRW

[SGT K]

http://www.general-anzeiger-bonn.de/...le3229757.html

[borsto]

Zitat von SGT K

http://www.general-anzeiger-bonn.de/...le3229757.html

Guten Abend !

Warum wird von diesem General-Anzeiger hier so geheimnisvoll getan ?. Jeder, der sich halbwegs in der Materie auskennt, weiß, um welche Maschine und welchen Piloten es sich handelt:

P-47D-28-RE, AAF-s/n 44-19767
56. Fighter Group, 62. Fighter Squadron, 8. (U.S.) Air Force

Der Pilot, 2nd Lt. Charles E. Carlson sprang nach dem Bericht seines Rottenführers 1st Lt. Phillip F. Fleming nach einem Luftkampf mit Bf 109 der Luftwaffe ab und wurde von deutscher Flak am Fallschirm hängend beschossen. Diese Aussage steht im Missing Aircrew Report (MACR) Nr. 11085.

Am Boden bei Buschhoven, örtlicher Distrikt Buschholzhausen, hat dann die zuständige Fliegerhorstkommandantur Bonn-Hangelar A (o) 10/VI den Vorfall untersucht und am 16. 1. 1945 durch Hauptmann Finkler dem Auswertezentrum West in Oberursel diesem berichtet.

Das Auswertezentrum West hat dem Vorfall die Aktenzeichen J 2896 und
J 2873 zugeteilt.

Bei den Bemerkungen des Vorfalls an das Auswertezentrum Oberursel wird erwähnt, dass die sterblichen Überreste des amerikanischen Piloten am 26. 12. 1944 an der Absturzstelle beerdigt wurden.

Nichts Geheimes, alles einsehbar !

borsto

[SGT K]

Der Anzeiger hat es Geheim gehalten da die US Regierung es nicht wollen das die Familie vom Piloten was davon erfaehrt wenn es nicht 100% sicher ist das er es wirklich ist.

Und Fleming war auch komplett falsch in seiner Aussage.

[borsto]

Zitat von SGT K

......

Und Fleming war auch komplett falsch in seiner Aussage.....

Sergeant,

hier muss ich mich korrigieren. Fleming spricht nicht von Flak, die seinen wingman Carlson am Fallschirm hängend beschießt, sondern von einem feindlichen Flugzeug, welches dieses tut.

Mein Fehler, für den ich um Entschuldigung bitte.

Trotz Allem hat Fleming seine Aussage im MRCA am Tag des Ereignisses getroffen, somit war die Erinnerung noch frisch. Dieses ist erheblich glaubhafter als etwas, was Jahrzehnte später durch Mutmaßungen oder Fehlinterpretationen verwässert wird.

Der Grund der Geheimhaltung macht auch keinen Sinn. Heute können immer weniger direkte Zeitzeugen zu solchen Ereignissen befragt werden.

Durch den Umstand, dass unmittelbar nach Kriegsende die Amerikaner und Briten intensiv nach ihren vermissten Flugzeugbesatzungen und Heeressoldaten suchten wurden zu verschiedenen Gelegenheiten die Bezirksregierungen, Kreisverwaltungen, Amtsverwaltungen und Gemeinden aufgefordert, alle in ihrem Bezirk beerdigten "alliierten Soldaten und Personen der Vereinten Nationen" zu melden. Dies geschah in den Jahren 1945 - 50 mehrfach und die Angesprochenen meldeten das Gewünschte.

Diese Akten sind heute noch vielfach bei den Ämtern oder dem zuständigen Landesarchiv vorhanden. Einschränkend muss man jedoch feststellen, dass durch die Kommunalreformen in den 1970ern doch einiges verloren ging.

Anhand der optional vorhandenen Quellenlage kann ich immer noch nicht verstehen, warum der Name des Soldaten und das Baumuster seiner Maschine geheim gehalten werden soll, nicht aber das Datum des Ereignisses. Wie will man als Außenstehender auf Fragen in der Zeitung reagieren, wenn man nicht weiß, um was es sich handelt ?

Oder es gibt eine nicht öffentlich bekannte Einschränkung für Nachforschungen zu genau diesem Ereignis ?.

Eine etwas nebulöse Darstellung im Buch der 56th Fighter Group " Beware the Thunderbolt ! The 56th Fighter Group in World War II" auf Seite 145 "....Lt. Charles Carlson, 62nd FS was forced to bailout over Euskirchen, he was seen with a 'good chute' and the circumstances surrounding his death are unknown...." könnte darauf hindeuten.

Beste Wünsche !

borsto

[SGT K]

Borsto, Carlson ist nie ausgestiegen, konnte so also garnicht am Fallschirm beschossen werden.

Der Deutsche Pilot aber ist ausgestiegen und wurde vom Boden aus von Infantrie beschossen und landete verletzt. Er wurde dann nach Bonn transportiert.

Ich gebe dir recht mit den Augenzeugen. Zum Glueck wuren die meisten schon Interviewed und ihre Aussagen niedergeschrieben. Es ist auch nicht zu erwarten das umbedingt jemand die Familie des Piloten in den Staaten ausfindig macht und ihnen dann falsche Information gibt.

Das der Herr von der Presse gebeten wurde das Flugzeugmuster nicht zu melden fand ich auch uebertrieben, aber man wollte halt vorsichtig sein. Das er aber dem Wunsch nachkam finde ich echt toll da nicht alle Reporter so hilfsbereit sind!

Aber wenn die US Regierung den Namen nicht preisgeben will ist das ihr Recht.
Ich mache mir mehr Sorgen um die Leute die veruchen sich an solchen Absturzstellen einzumischen um sich selbst in die Vorfront zu druecken. Eine dieser Gruppen hat sich schon am Absturzort gezeigt.