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Alt 02.06.2010, 11:48   #1
Müllgraber
Ritter

 
Registriert seit: May 2009
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Beiträge: 541

Follis-Analyse

Hallo Kollegen,

ich habe vor kurzem eine meiner römischen Münzen mit der RFA-Methode analysieren lassen und bin doch von dem Ergebnis einigermaßen überrascht. Es sollte sich um einen Follis (Maße: DM: 17,67mm; Dicke: 1,51mm; Gew.: 1,52g), also um eine Bronzemünze handeln. Das Teil besteht aber zu über 66% aus Blei.

Frage an die Spezis: War das normal oder könnte es sich um eine zeitgenössische Fälschung handeln? Dagegen spricht allerdings der Silberanteil von rd. 8%.

Hier die Zusammensetzung:

Symbol Element Konzentration
Pb Blei 66,630%
Sn Zinn 10,780%
Ag Silber 8,127%
Fe Eisen 7,689%
Cu Kupfer 4,889%
Cd Cadmium 0,880%
Pd Palladium 0,361%
Mn Mangan 0,355%
Zn Zink 0,035%
Bi Bismut 0,025%
As Arsen 0,024%

Gruß Müllgraber
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Dateityp: jpg 08-10-05 Follis AV.jpg‎ (78.4 KB, 41x aufgerufen)
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Alt 02.06.2010, 12:28   #2
Mr.T
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Meines Wissens nach hatten die antiken Münzen einen recht großen Anteil an Blei. Allerdings kommen mir 66% schon auch recht hoch vor.
Allerdings wurde der Anteil an Edelmetallen in späteren römischen Münzen immer geringer...auf welches Jahr wurde denn Deine Münze in etwa datiert?

An eine Fälschung glaube ich definitiv nicht.
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Grüße aus Holzkirchen
Mr.T



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Geändert von Mr.T (02.06.2010 um 12:39 Uhr).
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Alt 02.06.2010, 14:04   #3
Samorodek
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Alle Bestandteile dieser Legierung kann ich verstehen. Aber Eisen. Ist es überhaupt möglich; 60% Blei, 8% Eisen. Messfehler ist immer möglich!
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Aller Dinge Urart will ich euch weisen, ihr Brüder: höret es und achtet wohl auf meine Reden. Es wird euch lange zum Wohle, zum Heile gereichen.
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Alt 02.06.2010, 15:19   #4
Müllgraber
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Zitat:
Zitat von Samorodek Beitrag anzeigen
Alle Bestandteile dieser Legierung kann ich verstehen. Aber Eisen. Ist es überhaupt möglich; 60% Blei, 8% Eisen. Messfehler ist immer möglich!
Der Meßfehler bei der RFA wird im 0,schlagmichtot-Bereich angegeben. Also vernachlässigbar.

Gruß Müllgraber
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Alt 02.06.2010, 15:30   #5
Samorodek
Ratsherr

 
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Beiträge: 200

Zitat:
Zitat von Müllgraber Beitrag anzeigen
Der Meßfehler bei der RFA wird im 0,schlagmichtot-Bereich angegeben. Also vernachlässigbar.

Gruß Müllgraber
..dann bleibt für mich das,wie knapp 8% Eisen ins Blei aufgenommen werden ein Rätsel. Ich bemühe mich zum Lösen dieses Rätsels was beizutragen und fange an die Fachliteratur durzublättern
Gruß
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Alt 02.06.2010, 19:25   #6
Vetera
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Moin

Stellt sich doch erst mal die Frage ,wie das Probestück für die Analyse entnomen wurde ?. Hast du ein stück der Münze mit der zange abgeknieffen ?. Wie war das Verhältniss Patina zur gesammt Masse des Probestückes ?. Wie sah die gegen Probe aus ?.

Es ist Z.b möglich das deine Probe eine schlecht vermengte Legirung ist oder das vor dem Guss der Schrotlingsstangen Blei verarbeitet wurde .Sodas die ersten Schrotlinge einen anderen blei anteil haben. Noch eine möglichkeit wäre das kurz vor dem Guss der *Koch* eine briese blei in den topf warf die dan oben auf schwam

So oder so sind die Massenverhältnisse der Antike nicht vergleichbar mit unseren Standerts und normungs-wahn.

Mfg
Vetera
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Alt 03.06.2010, 08:10   #7
Müllgraber
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Zitat:
Zitat von Vetera Beitrag anzeigen
Moin

Stellt sich doch erst mal die Frage ,wie das Probestück für die Analyse entnomen wurde ?. Hast du ein stück der Münze mit der zange abgeknieffen ?. Wie war das Verhältniss Patina zur gesammt Masse des Probestückes ?. Wie sah die gegen Probe aus ?.
Hallo Vetera,

ich würde nie etwas von meinen Fundmünzen abkneifen!!!

RFA ist eine Zerstörungsfreie Analysemethode!!!

http://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%B6...reszenzanalyse

Ich bin mir sicher, daß in der Antike die Legierungen nicht so homogen waren wie heute, allerdings wird sich die unterschiedliche Durchmischung der Legierungen im einstelligen %-Bereich bewegen und nicht höher.

Gruß

Müllgraber
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Alt 03.06.2010, 08:36   #8
1_highlander
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Wo hast du das denn machen lassen und wie teuer kam es dich?
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Gruß Carsten

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Alt 03.06.2010, 08:43   #9
Müllgraber
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Zitat:
Zitat von 1_highlander Beitrag anzeigen
Wo hast du das denn machen lassen und wie teuer kam es dich?
Ich hab da Glück, wir ham so'n Ding auf Arbeit und ich hab's in der Mittagspause selbst gemacht. --> kost nix.

Gruß Müllgraber
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Alt 03.06.2010, 08:50   #10
Wolfo
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Hast du Referenzwerte anderer Münzen von dem Spektrometer?
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