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Alt 19.11.2016, 16:04   #1
tichy
Landesfürst

 
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Werte Germanen :-)

Wertes Forum,

heute hab ich eine Frage an unsere geschätzten deutschen Forenmitglieder.

Deutschland hat ja 16 Bundesländer die ich wie ich vermute unterschiedlich
in ihrer Kultur, ihrer Sprache, (Dialekte) ihren Traditionen, Wesensarten usw. geartet sind.

Also bei uns in Österreich (9 Bundesländer) ist das sicher so, wenn man mit jemanden aus der Steiermark spricht ist das ein großer Unterschied als wenn man zum Beispiel jemanden aus Vorarlberg vor sich hat.

Es geht mir hier aber nicht um "Vorurteile" das möchte ich entschieden
verneinen !

Ich habe beruflich mit Kollegen aus allen Bundesländern Österreichs zu tun und schätze und mag ich sie alle.
Vermutlich eben wegen ihrer unterschiedlichen Wesensarten.

Was ich aber sehr gerne von euch erfahren würde wäre wie sich die einzelnen Forenmitglieder selbst als zb. Hesse, Westfale, Holsteiner, Sachse oder Brandenburger sehen.
Also ein wenig von ihrer Landesgeschichte, Tradition und Lebensart.

Von den Bayern weiß ich schon ein wenig, erstens weil es ja unsere Nachbarn sind und zweitens weil man behauptet die Bayern wären den Österreichern (oder umgekehrt) ähnlich.

Ich würde mich über eure hoffentlich zahlreichen Antworten freuen
__________________
Tichy aus Österreich
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Alt 19.11.2016, 16:46   #2
jabberwocky6
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Ich bin einfach nur ein Nichts :-)

Meine Mutter ist Stuttgarter Schwäbin und entstammt einer Familie die ihre Wurzeln in Meersburg und in Baden hat.

Mein Vater ist Hamburger, ursprünglich stammt die Familie aus dem Erzgebirge.

Ich selbst bin in Stuttgart geboren und aufgewachsen, wurde von den Schwaben mangels des entsprechenden Dialekts jedoch nicht als einer der ihren akzeptiert. Außerhalb von Schwaben hält man mich jedoch sofort wegen des Dialekts für einen solchen. Es ist zum Verzweifeln!

Fühlen tu' ich mich als "Filderer". Die Fildern sind eine Hochfläche südlich von Stuttgart. Hier wohne ich größtenteils seit 50 Jahren und kenne jeden Stein. -> https://de.wikipedia.org/wiki/Filder

Uns charakterisiert der Hang zur Kehrwoche, eine Vorliebe für Most, Deien (regionale Variante des Flammkuchens) und Krautkuchen. Wir sind an Fluglärm gewohnt und rechnen für die ersten paar Kilometer auf der A8 immer eine Stunde Stau ein. Im Herbst riecht die Gegend stark nach faulendem Kraut, doch auch das gehört dazu. Man hilft den Nachbarn und grüßt generell jeden, den man auf der Straße trifft. Ansonsten sind wir eher wortkarg, Ausnahmen bilden ein "Schwätzle" während der "Kehrwoch" oder eine der vielen Hocketsen (Straßenfeste).
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Alt 19.11.2016, 18:04   #3
mc.leahcim († 2017)
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Was für eine nette Idee!

Ich bin in Brandenburg (Stadt /ehemalige DDR) geboren. 1954 sind wir nach Schwaben geflohen und hatten nur das was wir am Leib hatten. Wir sind recht nett aufgenommen worden und ich war der erste der in der Familie geschwäbelt hat und musste teilweise für die Familie dolmetschen.
Danach ging es ins Rheinland (nähe Köln) Von da an sind wir immer im Raum Köln (NRW) umgezogen. Horrem, Köln, Elsdorf, Euskirchen. Heute wohne ich in Bonn. Ich fühle mich im Rheinland sehr wohl und mag die geselligen und kontaktfreudigen Rheinländer. Die meisten interessiert nicht was man ist oder was man hat sondern eher wie man ist. Der kölsche Karneval ist zwar nicht so mein Ding aber die Lebensart an sich gefällt mir sehr.

Das Rheinische Grundgesetz sagt viel über den Rheinländer aus.

Was mir aber nie aus dem Kopf geht, auch weil ich öfter noch in Brandenburg war, ist der Geruch von dichten Kiefernwäldern im Hochsommer. Brandenburg ist sehr sandig und im Kiefernwald riecht man dann exklusiv das Baumharz weil der Boden an sich neutral riecht. Wann immer ich den Geruch in der Nase habe fühle ich mich am heimischsten.

Gruß

mc.leahcim
__________________
*Zhi yu Dao* (Konfuzius, Lunyu 7.6. Kapitel Shu Er), kann man übersetzen als: Ich habe meinen Willen auf das Dao (Weg) gerichtet. In freierer Übersetzung wird daraus wohl: * Der Weg ist das Ziel *

Michael wurde im September 2017 völlig unerwartet aus dem Leben abberufen und hat uns für immer verlassen.
In stillem Gedenken,
das SDE-Team
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Alt 19.11.2016, 20:20   #4
Watzmann
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Baden-Württemberg
Baden und Württemberg.
Eigentlich wie ein altes Ehepaar.
Es geht nicht wirklich ohne und es geht auch nicht wirklich mit dem Gegenüber.
Nur mit dem Unterschied, dass der Badner immer Recht hat.
Ne, ist nur Spaß.
Es gibt überall solche "Streitereien", die auch nicht wirklich ernst gemeint sind.
Aber im Großen und Ganzen sehe ich mich schon als Badner und nicht als Württemberger.
Liegt halt auch immer daran, wo man aufgewachsen ist
und ob man schon zeitlebens da wohnt.
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Alt 19.11.2016, 21:06   #5
insurgent
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Ich bin auch ein totales Gemisch.

Großvater vom Vater kommt aus Thüringen und der von der Mütter aus dem Spreewald.

Ansonsten Mecklenburg und Lübeck.

Die von der Mutter sind Glaubensflüchtlinge aus Frankreich oder Italien. Habe ich noch nicht zu 100% rausfinden können.

Aber ansonsten bin ich ein typischer Norddeutscher der mit "Moin" ein Gespräch von gut 2 Stunden abkürzen kann

Durch die Nähe zu Dänemark auch sehr entspannt
__________________
Mitglied der Detektorengruppe SH
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Alt 19.11.2016, 22:25   #6
Crysagon
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Ort: "Throtmanni" So fast as Düörpm
Beiträge: 5,558

Aus NRW komme ich. Die Mutter und Familie kommen aus Ostpreussen.
Vater und Sippe stammen aus dem Bodenseeraum und Oberbayern.
Mich selber sehe ich als Westfalen an. Am liebsten liegen mir die Brandenburger (privat und berufsbedingt.Die sind wie wir Westfalen. Also kein Wunder das mein Frauchen auch von dort kommt
Mit Schwaben und Bayern..( hihihih ) habe ich die meisten beruflichen Konflikte.
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Alt 19.11.2016, 22:27   #7
Niklot
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Interessantes Thema!

Für mich als waschechten Mecklenburger mit fast "sauberer Linie" im Stammbaum (eine Oma stammt aus Berlin) sind es so einige Vorurteile mit denen wir hier zu kämpfen haben, darunter zB das Sturköpfige.
Da merke ich dann doch des Öfteren, meine Wurzeln kann ich nicht leugnen, zumindest da nicht, kann ein ausgesprochen großer Sturkopf sein.

Was auch zutrifft, wir sprechen hier das sauberste Hochdeutsch, darin begründet findet man hier Callcenter aller möglichen Unternehmen.

Ich fühle mich wohl hier, hab hier das Licht der Welt erblickt, hier wird es für mich auch wieder aus gehen, im Land an der Küste mit vielen Seen, viel Wald und viel gesunder Luft.
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Alt 20.11.2016, 03:02   #8
Frank Enstein
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Registriert seit: Mar 2015
Ort: B
Beiträge: 4,029

Was ist ein "Österreich"?

PSie Ostmark sind genau so Germanen wie sogar Beiern
__________________
Kurios das sich immer genau die sich auf „gesunden“ und „Verstand“ berufen, weder das eine noch das andere ihr eigen nennen dürfen.
Frank Enstein ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.11.2016, 09:59   #9
tichy
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Wertes Forum,

ja, so hätte ich mir das vorgestellt

Wirklich toll, wie ihr euch selbst beschreibt !!

Ich denke, (weil ja Deutschland doch recht groß ist)
dass es für euch Deutsche auch interessant ist
wie eurer eigenen "Nachbarn" so ticken

Ich meine, es ist noch Platz für weitere so nette Beiträge
__________________
Tichy aus Österreich
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Alt 20.11.2016, 10:21   #10
fleischsalat
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Niklot,

Nee nee Du Putzbüdel, in Neddersassen snackt se dat ornlichst Hochdütsch!


… Un in Hannoover geht man ba (Beigehen im Sinne der Erstbedeutung!!!) un spricht aan ganz aan andechstachtiches Doitsch wie innen Rest von den Land, was wohl mitte Industrieaalsierung zu tun hat. Hannomachk zum Baasspiel hat von sonstwo Achbater angelockt, die auch den´n ihre Ssprache mitgebracht haben... .
Die „Mundacht“ (Mundart) spricht leider kaum noch jemand. Wie schon angedeutet, setzt sich das „Hannöversch“ aus mehreren Sprachen (u.a. Calenberger Platt u. Schlesisch) zusammen, da die Stadt als Industriestandort viele Menschen angezogen hat. Auch war es dem Hannoveraner mitunter sch...egal, wie etwas wirklich ausgesprochen wird.
Ein schönes Beispiel dafür ist der „Putjenellenkasten“: Pulcinella, eine bekannte Figur aus dem italienischen Puppenspiel, konnte in Hannover kein Mensch aussprechen (Wobei das hiesige „tj“ und das italienische „c“ gleich ausgesprochen werden). Kurzerhand wurde Putjenellenkasten zum Wort für Kaspertheater.
Eine andere Besonderheit ist das oft scharfe „S“, sowie dass „r“ zu „ch“ und „ei“ zu „a(a)“ wird. Beispiel: Art- Acht und Schwein-Schwaan

Tichy, so nun zum „hier“.
Du hast uns ja als „Germanen“ angesprochen, dann fangen wir damit auch an: Hier waren auf jeden Fall die besseren Germanen ansässig, die Cherusker.

Was macht die Leute hier aus? Nun, so richtig lässt sich gar nicht festmachen, da die Gegend, wie so viele stetig einem starken Wandel ausgesetzt ist. Wenn dann muss man bei den Älteren schauen.
Zählen wir zunächst mal das Negative auf: Sturköpfig und oft nur auf sich fixiert. Wortkarg finde ich nicht so schlimm.

Ist das jetzt Verrat?

Wie komme ich denn jetzt dazu, sowas zu schreiben? Ganz einfach: Ich habe die Gelegenheit, das Ganze auch mal aus der Distanz betrachten zu können, es zu vergleichen mit einer anderen Region in Norddeutschland, aus der ich zwar nicht stamme, jedoch viel Zeit verbringe.

Aber: An sich fühle ich mich hier wohl. Mal ein Zitat: „Keine Berge und kein Rodeo und auch keine Wolkenkratzer, keine Strandkörbe, nix“...
Man weiß bei den Mitmenschen, jedenfalls bei denen, die von hier stammen, auch gleich woran man ist- WENN man denn auch vor hier kommt.
In der Stadt kein großes Problem, auf dem Land hingegen schon. Ich kenne z.B. einen Ort, in dem man sich nach 7 Jahren als Einwohner sehen „darf“. Nach 14 Jahren dann die 2. Stufe, nach 21... usw. „Zugezogener“ bleibt man immer. Das kann dann die nächste Generation ändern
__________________
Willen braucht man. Und Zigaretten!

Geändert von fleischsalat (22.11.2016 um 18:43 Uhr).
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