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Alt 03.02.2009, 20:42   #1
jacobson15
Ritter

 
Benutzerbild von jacobson15
 
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Reichsbankgold am Steinriegel und um den Walchensee

2007 wurde einer der besten Rechercheure in der Schatzsucherszene in einem wenig bekannten Vernehmungsprotokoll des amerikanischen Geheimdienstes CIC fündig. Ein konkreter Ortshinweis auf ein Devisenversteck ließ seine Alarmglocken klingeln. Auch fanden sich in anderen Quellen Hinweise auf die Verbringung von hochwertigen Weinen, Sekt und Spirituosen.

Ein Rückblick auf das Kriegsende 1945 kurz nach der Hauptverbringung des Reichsbankgoldes:
Ende April entnahm der Assistent von Reichswirtschaftsminister Funk, Dr. Schwedler, aus dem Devisendepot am Steinriegel 87.000 Dollar und 10.000 Pfund, wohl als Fluchtgeld.

Oberst Pfeiffer, der Leiter der Gebirgsjägerschule Mittenwald und beauftragt mit der sicheren Verwahrung des angelieferten Schatzes war wenig begeistert darüber, dass Außenstehende über die Verstecke informiert waren. Er ordnete die Umlagerung der Devisen an. Damals war der Besitz von Devisen wertvoller als Gold, denn dieses hätte man ja erst in Devisen umtauschen müssen.

Auf Klausenkopf, Altlachberg und Simetsberg wurden in aller Eile Verstecke geschaffen in denen die Millionenwerte untergebracht waren. Die Verstecke wurden regendicht mit Dachpappe bedeckt und mit Sprengfallen gesichert. Vorräte, Munition und Waffen wurden in weiteren Depots versteckt. In den nahegelegenen Hütten quartierten sich die Verbringer ein.

Als die Amerikaner im Juli 1945 die Goldbarren auf dem Steinriegel entdeckten ging auch die Suche nach den Devisen los. Ziemlich schnell wurden die Devisenverstecke gefunden und geleert. Pfeiffer hatte zwischenzeitlich zwar bereits in mehreren Nacht und Nebel Aktionen einen Teil der Millionenwerte in die Gsteigstrasse 38 nach Garmisch zu den Gebrüdern von Blücher gebracht, jedoch scheint ein Teil des Geldes weder Garmisch noch die Amerikaner erreicht zu haben.

Die Geschichte ließ unsere Schatzsuchertruppe nicht los. Seit einigen Jahren forschen wir nach Spuren des Schatzes der Reichsbank am Walchensee und sind vielen Hinweisen auf Verbringungen und Verstecke nachgegangen. Ein Hinweis lautete: 100 bis 300 Meter im Umkreis einer Hütte. Aber am vermuteten Platz fand sich nichts, weder Ausrüstung noch sonst etwas was auf eine militärische Nutzung hingedeutet hätte. Im Frühjahr kam ein wesentlicher Hinweis durch weitere Recherche des Leipziger Profis zutage. Eine alte Karte aus dem Jahr 1936 wies auf eine verfallene Hütte in der Nähe des bisherigen Suchgebietes hin, weit weg von allen Wegen und Pfaden. Eine Vorsondierung ergab sofort ein interessantes Fundspektrum. Ausrüstungsschrott allenthalben, und ganz auf unserer Suchlinie: Kistenbänder von Wehrmachtskisten.

Der Blick über den nebenliegenden Grat ergab einwandfrei ein anthropogenes Grabeloch. Wir waren auf das äußerste gespannt als eine kurze Testgrabung viele Verpflegungsdosen und einige leere Weinflaschen freilegte. Die Recherche aufgrund der Etikettenreste ergab einwandfrei den auch von Henriette von Schirach in Ihrem Buch “Preis der Herrlichkeit” erwähnten 1940er Bernkastler Riesling.

Nur 10 Meter entfernt wurden die Sucher kurz darauf erneut fündig. Das Devisenloch der Verbringer, noch mit Dachpappe umrandet, und mit einigen zerstörten Ausrüstungsteilen gefüllt.

Daraufhin ergaben sich arbeitsreiche zwei Wochen. Tagsüber Ausgrabungen, abends Recherchen über die Funde. Neben 52 Weinflaschen von 1940 fand die Truppe die Reste von Sektflaschen, 150 ml Spirituosenflaschen und umfangreich Verpflegungsdosen der Wehrmacht. Was überraschte war dass nach fast 70 Jahren im Erdboden noch einigermaßen erhaltene Etiketten auf den Flaschen fanden. Zwar haben nur einige wenige diese Zeit überlebt aber immerhin.

Damit wurde eines der umgelagerten Devisendepots entdeckt. Unberührt seit 63 Jahren, aber leider wie bisher alle Depots des Reichsbankgoldes, leer.

Aber noch geben wir nicht auf. Einer der Verbringer spricht von mehreren Verbringungsdepots an dieser Stelle. Auch der genannte Oberst Pfeiffer scheint wohl auf Nummer sicher gegangen zu sein und einiges nochmals umgelagert zu haben.

Aus den zerfressenen Etikettenresten verschiedener Flaschen und deren Bruchstücken erstellten wir eine einigermaßen lesbare Version des Bauchetiketts. Schwierigkeiten bereitete das Bruchstück welches wir mit Frank... oder Krank... Spätlese entzifferten. Unmöglich etwa eine Franken Spätlese von der Mosel, oder eine Spezialabfüllung für Kranke, eventuell Kriegsversehrte? Nach intensiver Recherche wurde die richtige Spur zum Weingut gefunden in dem der Wein abgefüllt wurde. Dort wurden unsere Hoffnungen bestätigt:
Der gefundene Wein ist DAS BESTE WAS DIE MOSEL ZU BIETEN HAT!!! Ein absoluter Spitzentropfen seinerzeit und auch heute noch bei Kennern als höchstwertiger Luxusartikel gefragt!
Der Wein stammt vom Weingut Peter Nicolay. Es handelt sich um einen Ürziger Kranklei "Kranklei" ist die Ausdeutschung von "grand lieu" - was "beste Lage" bedeutet.

Unter

www.fragen-forschen-finden.de/html/home.html

präsentieren wir weitere Details unserer Arbeit.
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