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12.03.2005, 17:27 | #1 |
Moderator
Heerführer
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@ Hartmut
Das hast Du sehr informierend rübergebracht. Danke für die schönen Bilder. Glückauf Harry
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Glück Auf! Harry Nur die Harten kommen in den Garten! Und ich bin der Gärtner Harry hat uns am 4.2.2009 nach schwerer Krankheit für immer verlassen. In stillem Gedenken, das SDE-Team |
09.05.2005, 20:47 | #2 |
Geselle
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09.05.05 Danke Hartmut.Heute zum ersten Mal (Dank neuer Technik) diese Seite geöffnet. Hier am Büchenberg habe ich im Herbst 1961 meine ersten Schritte knietief im Schlamm uT gemacht. Damals bin ich beim Schlammschaufeln fast verzweifelt.
Der Beitrag weckt viele Erinnerungen neu. Toll, welche Mühe du dir für diese Information gemacht hast. Glück auf! Wolfgang. |
13.05.2005, 21:39 | #3 |
Landesfürst
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Themenstarter
Der Eierbergstollen
Lange bevor es die Grube "Büchenberg" in der heutigen Form gab, wurde in diesem Gebiet schon nach Eisenerz und weißem Marmor gegraben. Natürlich fiel dabei auch Wasser an, welches abgeleitet werden musste. Somit fuhr man den "Eierbergstollen" in heute wunderschön anzusehender Schlägel- und Eisenarbeit auf.
Dieser Stollen entwässert noch heute das Hartenberger Revier und das Pingengebiet "Weiße Taube", beides Vorgänger der heutigen Grube Büchenberg. Der Stollen hat mindestens 3 Lichtlöcher, die aber alle verfüllt bzw. verbrochen sind. Gleich hinter dem Mundloch steht fast brusttiefes Wasser an, denn der Stollen versorgte über zwei Jahrhunderte das Schloß Wernigerode mit Trinkwasser. Etwa ein Kilometer oberhalb des Mundloches tritt dieser Stollen in einem alten Marmorbruch ein zweites Mal zu Tage. Diese Pinge hatte schon die Aufmerksamkeit des Malers Caspar David Friedrich angezogen, der diese bizarre Landschaft in einem seiner Werke verewigt hat. Die Bilder: 1. Eierbergstollen Mundloch 2. Blick durchs Gitter 3. Schild am Stollen 4. Marmorbruch "Caspar-David-Friedrich-Pinge" mit Stollenöffnung Gruß, Hartmut |
13.05.2005, 22:10 | #4 |
Landesfürst
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Themenstarter
Der Rothenberger (Ab-)Wasserstollen
Im Bereich des heutigen Schaubergwerkes um Schacht 1 wurde bereits in früheren Jahrhunderten Eisenerz im Tiefbau gewonnen. Die dort anfallenden Grubenwässer wurden über den "Rothenberger Wasserstollen" abgeleitet.
Mit dem Betrieb des modernen Bergbaues verlor er seine Funktion - und bekam eine neue: Er diente als Abwasserkanal für die Grubengebäude, die dem Schacht 1 angegliedert waren (heute Ruinen). Irgendwann in den Jahren vor 1970 wurde das Mundloch dieses Stollens dann verschlossen, wahrscheinlich gesprengt. Bild: Hier befand sich das Mundloch des Rothenberger (Ab-)Wasserstollens. Wer's nicht weiß, wird hier nie Altbergbau vermuten. |
13.05.2005, 22:47 | #5 |
Landesfürst
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Themenstarter
Häuserruinen am Schacht 1
Am 30. April 1970 wurde der Betrieb der Grube Büchenberg eingestellt. Seitdem stehen die Gebäude am Schacht 1 leer und sind dem Verfall preisgegeben. Ein paar Eindrücke der Szenerie:
Bilder 1 bis 4: Häuserruinen Bild 5: Logo der ehemaligen Gaststätte "Büchenberg". Raumschiff-Enterprise-like. Übrigens ist das hier die zweite Gaststätte dieses Namens. Die erste stand nahe am Hermannsschacht und wurde 1964 nach einem Bergsturz evakuiert. |
13.05.2005, 23:29 | #6 |
Landesfürst
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Themenstarter
Der Augustenstollen
Der Augustenstollen gehört zum mittelalterlichen Teil der Grube Büchenberg. Er ist im Jahre 1783 als Wasserlösestollen des Hermannsschachtes (Hauptbetriebszeit um 1825) aufgefahren worden. Er wäre soweit noch intakt, wenn man nicht in DDR-Zeiten einen Schacht auf diesen Stollen hin abgeteuft und diesen gleich wieder verfüllt hätte.
Es gibt eine interessante Trockenmauer einige Meter unterhalb dieses Stollens. Man streitet sich über die Deutung: a) Verladerampe b) Wassergerinne zum Zweck Betrieb einer Wasserkunst c) Hangbefestigung Die Bilder: 1. Trockenmauer vor dem Augustenstollen 2. Mundloch 3. Blick hinein durch das Gitter 4. Teufstein über dem Mundloch (ist eine Replikation, das restaurierte Original befindet sich in der Heimatstube in Elbingerode) 5. Schild am Augustenstollen |
13.05.2005, 23:31 | #7 |
Heerführer
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Klasse Bilder und aufklärende Bescheibung!
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bang your head \m/ |
21.05.2005, 19:18 | #8 |
Geselle
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Glück auf, Hartmut. Du hast mit der heutigen Führung der Wanderung rund um den Büchenberg wieder einmal klargestellt, dass du weit mehr Fachkenntnisse hast vom Bergbau, als der eine oder andere Kritiker oder Besserwisser. Es gibt sicher auch Leute, die noch nicht wissen, dass sich ein Kunstrad dreht, wenn es mit Wasser beaufschlagt wird. Mach weiter so mit deinen fachlich sehr gut vorbereiteten und dargebotenen Erklärungen. Die Tour heute war einfach Spitze. Schade, das nicht noch mehr Leute teilgenommen haben, die noch nicht so viel zur Geschichte Büchenberg wissen. Das schreibt dir ein Bergmann, der 40 Jahre im Harzer Bergbau tätig war - auch am Büchenberg.
Wolfgang. |
21.05.2005, 20:39 | #9 |
Moderator
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Ja, sehr schöner Bericht!
Ich wäre auch gern bei der Wanderung dabeigewesen, aber die Arbeit.... Glückauf!
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"The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow- Queen. Their classic line-up was Freddie Mercury (lead vocals, piano), Brian May (guitar, vocals), Roger Taylor (drums, vocals) and John Deacon (bass). |
21.05.2005, 20:51 | #10 | |
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Zitat:
Dito, aber der Weg......... Markus
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denn dat Leech do ahm Eng vun dämm Tunnel ess en....... Panoramatapet (Wolfgang Niedecken) |
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