07.03.2010, 15:16 | #1 |
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Hülse der NVA oder Sowjetarmee (Artillerie)?
Hier eine Messinghülse von meinem Oldie. Der war 1962 bis 1968 bei der NVA in einem Panzerregiment. Die Hülse hier hat er bei einem Freundschaftsschießen mit einer NVA-Artillerie-Einheit kassiert. Schlecht für mich, dass er absolut uninteressiert an Waffen war, Feldscher halt.
Mit Militär hab ich`s auch nicht so, bin dafür neugierig. Was habe ich da nun in meinem Bestand? Russisch ist sie der Beschriftung nach (we cha peh) und die 64 steht vermutlich für das Baujahr 1964. Hülsenboden 16,5 mm, Innendurchmesser 14 mm, Gesamthöhe 20 mm. So ca., der Messschieber ist irgendwo verbuddelt. Ne Patrone wird das wohl nicht sein, jedenfalls will ich die Handfeuerwaffe nicht halten. Ideen? |
07.03.2010, 18:44 | #2 | |
Moderator
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hmh, ...
randpatrone für ? (konnte mit den maßen bisher leider nichts finden!?)
bxn = Sellier & Bellot, Prag = tschechisch 64 = Herstellungsjahr Zitat:
und was soll das ganze mit artillerie zu tun haben?
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07.03.2010, 19:13 | #3 |
Landesfürst
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Ganz einfach, weil es eine Hülse für ein Tschechisches Einstecksystem für die Artillerie ist. Dient zum verschießen von kleinkalibriger Munition, in diesem Fall 14,5x20 R, zur Übung auf räumlich begrenzten Schießplätzen. Die Patrone ist eine Kopie der deutschen 14,5x20R aus dem 2.WK für die Kleinstkanone 34.
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07.03.2010, 19:33 | #4 |
Moderator
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ääh, ...
schon mal danke, wieder was gelernt ...
du hast nicht zufällig zur kleinstkanone 34 mehr informationen?
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07.03.2010, 19:39 | #5 |
Landesfürst
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07.03.2010, 19:53 | #6 |
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Themenstarter
DEFA - ein ganz dickes DANKE von mir. Mit Deinen Infos werde ich im www nachforschen und auf jeden Fall meinen Erben einen Zettel mit Deinen Grunddaten unter der kleinen Hülse hinterlassen. Will hoffen, in ein paar Jahrzehnten steht der Buntmetallpreis nicht extrem hoch - das kleine Messingteil ist schließlich ein Stück Familiengeschichte. Und dank Dir eins mit verständlichen Daten.
Erstaunt bin ich aber, dass es in der DDR tschechische Waffenkomponenten gab. Ich dachte immer, die "Freunde" waren die einzigen Lieferanten für waffentechnischen Fortschritt. |
07.03.2010, 20:40 | #7 |
Landesfürst
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Das Einstecksystem bzw. Trainingssystem war schon ein DDR Produkt, nannte sich "Artillerie-Schießübungsgestell 61" (auch eine Kopie der Kleinstkanone 34 aus dem 2.WK), nur die Munition kam aus der Tschechoslovakei.
Geändert von DEFA (07.03.2010 um 20:42 Uhr). |
08.03.2010, 12:36 | #8 |
Moderator
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hmh, ...
wenn schon, denn schon dann: alles!!
nee ... spaß beiseite!! aufbau, funktion, einsatz, ... es findet sich da nämlich nicht viel im weltweiten netz!?
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08.03.2010, 12:55 | #9 | |
Landesfürst
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Zitat:
Das "Artillerie-Übungsschießgerät 34" (Kleinstkanone 34) wurde Mitte der 30er Jahre von den Technikern Achenbach und Schwab entwickelt (linkes Bild). Diese Übungsschießgerät war eine kleine Kanone mit Zylinderverschluß, nach Mauser-Art, auf einem Dreibeingestell und war um 360° drehbar. Visiert wurde mit einem Rundblickfernrohr und konnte so wie normale Artilleriegeschütze gerichtet werden. Sie wurde auf speziellen Schießplätzen verwendet auf denen aus Holz oder Karton gebastelte Ziele (Panzer, Kirchen, Häuser usw.) zur Verwendung kamen. Die Ziele waren 5-10 Mal so klein wie die Originale und waren max.1000m entfernt. Das ganze gab es dann noch im Kaliber 5,6mm lfB (.22 LR)(rechtes Bild), dafür waren die Ziele 50-100 Mal kleiner und die Entfernung natürlich wesentlich geringer. Es gab zwei Arten von Geschossen, Üb-Patr.34 AZ (Aufschlagzünder) und Üb-Patr.34 BZ (Brennzünder). So mehr hab ich darüber auch nicht. |
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08.03.2010, 19:28 | #10 |
Moderator
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muchas gracias
... das ist schon einiges mehr, als ich finden konnte!!
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