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Alt 08.02.2013, 18:51   #1
ennx
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Kreuz mit Geheimversteck?

Hallo,
letztens kam mir dieses Kreuz unter die Spule. Höhe 3cm und Breite 2cm.
Es lag ca. 15cm tief. Ich brauchte es nur abwischen und schon glänzte es wie neu. Das kenne ich nur von Gold. Da aber keinerlei Stempel oder Punzen vorhanden sind gehe ich mal nur von einer Vergoldung aus.
Oder gibt es eine Messinglegierung die im Boden nicht anläuft?
Das Kreuz kann durch schieben geöffnet werden. Leider fehlt der Sicherungsstift.
Nun meine Fragen. Wie alt könnte es sein und wofür ist die Öse unten?
Ich denke mal nicht um es auch falsch rum tragen zu können.

Gruß Jörg
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Alt 08.02.2013, 18:57   #2
2augen1nase
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Ich denke, dass schärfere Fotos sehr dazu beitragen würden, das Teil zu bestimmen.

Ich denke mal, das das Kreuz mal Teil einer Kette oder kettenartiger Verzierung war, das würde zumindest die beiden Ösen erklären. Vielleicht gabs ja auch Rosenkränze, wo das Kreuz nicht am Ende sondern mittendrin eingearbeitet war, ich kenn mich da ne so aus.

Stell mal bessere Fotos ein, vielleicht kann man dir dann helfen...



Ansonsten: Schöner Fund!
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Alt 08.02.2013, 19:04   #3
fleischsalat
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Ein Reliqienkreuz?
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Alt 08.02.2013, 19:10   #4
chabbs
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Das sind die typischen westfälischen Halskreuze der Frauentracht. Gibt es reich verziert bis unverziert und von Gold, Silber bis runter zu Bronze.
Das Stück dürfte wirklich aus Gold sein, zumindest entdecke ich nichts, was dagegen spricht.

Im Innern befanden sich gelegentlich Berührungsreliquien- also keine Knochen etc, sondern Stoff, der an Heilige Gebeine gehalten worden war.


Glückwunsch! Ein heimatgeschichtlich sehr wichtiges Stück, das wohl ins 17.-18. Jhdt datiert. Auf Winsch kann ich gerne noch Vgl.-Bilder posten.
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Alt 08.02.2013, 19:14   #5
ennx
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Sorry für die schlechten Bilder. Vergleichsbilder wären toll.
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Alt 08.02.2013, 19:22   #6
elcapitan
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Prachtstück ! Und sicher Jold......

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Alt 08.02.2013, 23:15   #7
chabbs
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...hier mal ein paar meiner -schöneren- Halskreuze. Gold war mir bei diesen Stücken leider noch nicht vergönnt, auch wenn ich eben weiß, dass es diese gab.
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Alt 09.02.2013, 16:57   #8
ennx
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Schöne Kreuze.Gefallen mir gut und früher oder später wird auch mal ein glänzendes dabei sein. Danke fürs Zeigen.
Kann mir noch jemand sagen für was die Öse unten ist?

Gruß Jörg
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Alt 09.02.2013, 18:19   #9
Shakerz
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Reliquienkreuz u. Professkreuz des Hl. Franz v. Sales

Hallo,

ich denke auch, dass es sich um ein einfaches Reliquienkreuz handelt, dass auf Grund der Verzierung der Kreuzbalken (Balkenenden) wohl als atypisches Caravacakreuz bezeichnet werden kann. Die Verzierung der Kreuzbalken in Form eines Caravacakreuzes war weit verbreitet, da dieses bei der frommen Bevölkerung sehr bekannt war bzw. einen hohen Stellenwert besaß. Es ist deshalb nicht verwunderlich, das dessen wesentlichen künstlerischen Merkmale immer wieder Eingang fanden bei der Gestaltung neuer Entwürfe.

@chabbs
Hat du zufällig über diese westfälischen Halskreuze eine Abhandlung? Ich hab den Namen so noch nie gehört u. würde gerne etwas mehr darüber lesen, insbesondere über deren Entsteheung. Oder müsste man die Kreuze eher als "Halskreuze die zur westfälischen Frauentracht getragen wurden" bezeichnen?

@chabbs
Sehr interessant finde ich das Kreuz auf Bild 2+3 von dir. Hierbei wollte der damalige Künstler / Hersteller wohl ein Professkreuz der Ordensgemeinschaft der Schwestern der Heimsuchung Mariens gestalten. Zumindest verfügt das von dir gezeigte Kreuz über alle wesentlichen Merkmale dieses Professkreuzes - wenn auch mit kleineren Fehleren ( nur ein Berg statt drei Berge, Palmzweig nicht eindeutig erkennbar, flammendes Herz etwas schlecht dargestellt, einfaches Kreuz statt Doppelkreuz über IHS). Trotzdem ein sehr schönes Stück.

Das Professkreuz wurde im 17. Jhdt. (ca. 1610) nach der Gründung der Ordensgemeinschaft der Schwestern der Heimsuchung Mariens durch den Hl. Franz von Sales gestaltet u. diente nicht nur für diese Odensgemeinschaft sondern auch für alle anderen salesianischen Gemeinschaften als äußeres Erkennungszeichen.

Das Kreuz weist im Original auf der Vorderseite folgende Merkmale auf:

- Christussymbol IHS (Iesus Hominum Salvator)
- drei Berge (Berg Tabor, Ölberg u. Kalvarienberg)
- Siegespalme bzw. Palmzweig
- drei blutende Nägel
- zwei Liebesflammen
- Doppelkreuz

Auf der Rückseite:

- Symbol MA (Mons Amoris - übersetzt: Berg der Liebe)
- drei Berge (Berg Tabor, Ölberg u. Kalvarienberg)
- Siegespalme bzw. Palmzweig
- Liebesflamme
- geöffnete Herz Jesu
- Doppelkreuz

Das gezeigte Professkreuz bzw. dessen Nachahmung (da es gestalterisch leider vom Original abweicht), ist für mich persönlich ein wirklich schöner Fund bzw. ein schönes Sammlerstück. Es hat eine sehr tiefgründige u. bedeutsame Symbolik u. verkörpert wie kein anderes Stücke den tiefen Glauben an der wiederauferstandenen Heiland u. dessen Herrschaft über Himmel u. Erde, sowie seiner unendlichen Liebe u. Güte gegenüber der Menschen.

Zeitstellung der gezeigten Kreuze 19. Jhdt.

Sorry das ich vom Eingangsthema etwas abgeschweift bin. Ich konnte einfach nicht anders.


Gruß

S.
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Alt 09.02.2013, 19:24   #10
chabbs
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Hey Shakerz,

danke für Deine Erklärungen. Auch wenn als Historiker für mich die erste Fremdsprache katholisch war, tue ich mich manchmal noch etwas schwer mit der Genauigkeit der Fachtermini alles christliche betreffend

Die Halskreuze sind natürlich richtiger als "Halskreuze die zur westfälischen Frauentracht getragen wurden" zu bezeichnen. Sie sind nicht auf Westfalen beschränkt, sie tauchen auch- was wenig verwundert!- in den Niederlanden und natürlich auch in NDS und im Rheinland auf. Im Münsterland scheinen die Stücke aber wirklich von fast jeder Bäuerin getragen worden zu sein.

Was ich ausdrücken will- die Stücke wurden für den lokalen Markt produziert- oft wohl auch von Goldschmieden. Gelegentlich findet man deren Punzierungen und Kürzel. Daher auch die teilweise hohe Qualität der Arbeiten.

Abhandlungen darüber gibt es m.W. nicht monographisch! Mir ist Dr. Peter Ilisch, der nicht nur eine Koriphäe der Numismatik, sondern auch Kenner der Volkreligiosität ist, immer beigestanden um diese Funde zu bestimmen.

In meiner Gegend darf ich davon ausgehen, dass die Profess-Symbolik durch die Jesuiten weitergetragen worden ist. Diese haben "IHS" und natürlich die Bilder zur Marke ausgebaut und gut an den Mann gebracht- denn selten sind diese Stücke bei mir nicht. Zumindest nicht die kupfernen.

Wenn Du zu der Zeitstellung dieser Kreuze (damit sind wir auch wieder beim Eingangs-Thema) etwas weiter ausholen könntest?

Wir - als auch die Archis- gehen für die gezeigten Stücke eigentlich regelmäßig von einer Datierung 17.-18. Jhdt aus. Vereinzelte Stücke sind natürlich auch jünger. Und eine lange Tragezeit ist bei so schönen Stücken natürlich nie ausgeschlossen, sodass die Verlustzeit natürlich erheblich später sein kann.

Anbei noch mal Bilder von zwei Besitzer-Initialen. Die Schrift ist auch ein deutliches Zeichen für die Datierung. Leider keine Beschauzeichen. Und noch mal zwei weitere Stücke, die in diesen Kontext gehören. Eins davon auch aus Kupfer(Legierung...).
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