Kartätschkugeln?

Gimbli · 06.04.2013, 22:03

Ich habe hier einen Ackerfund von heute, bei dem ich mal Hilfe brauche.

Könnten die großen Kugeln Kartätschkugeln sein?
Material Blei, Durchm. 38 mm, die einzelne wiegt 246 Gr., die doppelte 474 Gr.
Bei beiden wurden wohl normale Musketenkugeln mit eingegossen.
Habe ich so bisher noch nicht gesehen.

Beifunde waren einige Musketenkugeln, alle vom gleichen Kaliber.
Durchm. 17 mm, Gewicht 28-30 Gr.
Es gab in der direkten Umgebung einige kleine Gefechte im Spanisch- Niederländischen und im 30 jährigen Krieg.

Gruß Michael

Drusus · 06.04.2013, 22:22

Bleikartätschen aus dem 17. Jh. halte ich hier für gut möglich. Die Tatsache, dass zwei miteinander verschmolzen sind, spricht zumindest dafür und gegen kleine Vollkugeln wie z.B. für eine "Maise" oder ein "Falkonettlein".

Sind die eingegossenen Kugeln aus Blei oder aus Eisen?

Viele Grüße,
Günter

Gimbli · 06.04.2013, 22:31

Eine gute Frage Günter über die ich bisher gar nicht nachgedacht habe.

Weder noch, nicht magnetisch, aber anritzen wie bei Blei geht auch nicht.

Gruß Michael

Wolfo · 06.04.2013, 22:38

Evt. Schlacke?

Täte zeitlich passen...

Gimbli · 06.04.2013, 23:01

Schwer zusagen Wolfo.
Das Material scheint sehr hart zu sein, es lässt sich mit einem Haken aus dem Zahnarztbereich nicht anritzen.
Ich habe schon an Kieselsteine gedacht.

Gruß Michael

Wolfo · 06.04.2013, 23:05

Bei Bild 2 scheint ein Gußgrad erkennbar zu sein, untersuch das bitte mal.
Ich bleibe bei meinen Tipp: Schlacke.

Gimbli · 06.04.2013, 23:13

Das ist kein Gußgrad, sondern ein kleiner Riss.

Gruß Michael

insurgent · 06.04.2013, 23:55

In den Anfangsjahren des 30 Jh. Krieges und vorher hat man für die kleinen Feldgeschütze "erleichterte" Bleigeschosse hergestellt um den Rückschlag und den Kammerdruck zu mindern.

Meist mit Steinen gefüllt. Schön auch die beiden noch zusammenhängenden .

Noch etwas früher hat man auch Eisenblöcke mit eingegossen, s.g. Klotzkugeln.

Schöne Stücke aus der frühen Zeit des Schwarzpulvers.

Gimbli · 07.04.2013, 12:00

Danke für eure Antworten!

Da kann ich mir ja relativ sicher sein, das es sich um Kugeln aus der Zeit des 30 jährigen Krieges oder noch früher handelt.

Ich habe mal im Riss etwas geprockelt und bin mir jetzt absolut sicher das es sich um Stein oder eine sehr hart gebrannte Tonkugel handelt.
Ich habe mal noch ein Bild davon gemacht.

Gruß Michael

kugelhupf · 07.04.2013, 17:23

Bitte nicht weiter kratzen, zu schade um die schönen Kugeln. Ein wirklich tolle Fund (Neid), absolut klasse!
Gruß
kugelhupf

06.04.2013, 22:03	#1
Gimbli Moderator Registriert seit: Sep 2008 Ort: Essen/Ruhrgebiet Detektor: Tesoro Tejon/Minelab Safari Beiträge: 6,849	Kartätschkugeln? Ich habe hier einen Ackerfund von heute, bei dem ich mal Hilfe brauche. Könnten die großen Kugeln Kartätschkugeln sein? Material Blei, Durchm. 38 mm, die einzelne wiegt 246 Gr., die doppelte 474 Gr. Bei beiden wurden wohl normale Musketenkugeln mit eingegossen. Habe ich so bisher noch nicht gesehen. Beifunde waren einige Musketenkugeln, alle vom gleichen Kaliber. Durchm. 17 mm, Gewicht 28-30 Gr. Es gab in der direkten Umgebung einige kleine Gefechte im Spanisch- Niederländischen und im 30 jährigen Krieg. Gruß Michael Miniaturansicht angehängter Grafiken __________________ Der Weg ist das Ziel No DSU inside!

06.04.2013, 22:22	#2
Drusus Heerführer Registriert seit: Aug 2005 Ort: München, Bayern Detektor: Goldmaxx, was sonst?? ;) Beiträge: 3,464	Bleikartätschen aus dem 17. Jh. halte ich hier für gut möglich. Die Tatsache, dass zwei miteinander verschmolzen sind, spricht zumindest dafür und gegen kleine Vollkugeln wie z.B. für eine "Maise" oder ein "Falkonettlein". Sind die eingegossenen Kugeln aus Blei oder aus Eisen? Viele Grüße, Günter __________________ Quis custodiet ipsos custodes?

06.04.2013, 22:31	#3
Gimbli Moderator Themenstarter Registriert seit: Sep 2008 Ort: Essen/Ruhrgebiet Detektor: Tesoro Tejon/Minelab Safari Beiträge: 6,849	Eine gute Frage Günter über die ich bisher gar nicht nachgedacht habe. Weder noch, nicht magnetisch, aber anritzen wie bei Blei geht auch nicht. Gruß Michael __________________ Der Weg ist das Ziel No DSU inside!

06.04.2013, 22:38	#4
Wolfo Oberbootsmann Heerführer Registriert seit: Nov 2006 Ort: Heiðabýr Detektor: Oculus Beiträge: 1,456	Evt. Schlacke? Täte zeitlich passen... __________________ Kein Berg zu tief!

06.04.2013, 23:01	#5
Gimbli Moderator Themenstarter Registriert seit: Sep 2008 Ort: Essen/Ruhrgebiet Detektor: Tesoro Tejon/Minelab Safari Beiträge: 6,849	Schwer zusagen Wolfo. Das Material scheint sehr hart zu sein, es lässt sich mit einem Haken aus dem Zahnarztbereich nicht anritzen. Ich habe schon an Kieselsteine gedacht. Gruß Michael __________________ Der Weg ist das Ziel No DSU inside!

06.04.2013, 23:05	#6
Wolfo Oberbootsmann Heerführer Registriert seit: Nov 2006 Ort: Heiðabýr Detektor: Oculus Beiträge: 1,456	Bei Bild 2 scheint ein Gußgrad erkennbar zu sein, untersuch das bitte mal. Ich bleibe bei meinen Tipp: Schlacke. __________________ Kein Berg zu tief!

06.04.2013, 23:13	#7
Gimbli Moderator Themenstarter Registriert seit: Sep 2008 Ort: Essen/Ruhrgebiet Detektor: Tesoro Tejon/Minelab Safari Beiträge: 6,849	Das ist kein Gußgrad, sondern ein kleiner Riss. Gruß Michael __________________ Der Weg ist das Ziel No DSU inside!

06.04.2013, 23:55	#8
insurgent Heerführer Registriert seit: Nov 2006 Ort: schleswig Holstein Detektor: GMP2 Beiträge: 2,126	In den Anfangsjahren des 30 Jh. Krieges und vorher hat man für die kleinen Feldgeschütze "erleichterte" Bleigeschosse hergestellt um den Rückschlag und den Kammerdruck zu mindern. Meist mit Steinen gefüllt. Schön auch die beiden noch zusammenhängenden . Noch etwas früher hat man auch Eisenblöcke mit eingegossen, s.g. Klotzkugeln. Schöne Stücke aus der frühen Zeit des Schwarzpulvers. __________________ Mitglied der Detektorengruppe SH

07.04.2013, 12:00	#9
Gimbli Moderator Themenstarter Registriert seit: Sep 2008 Ort: Essen/Ruhrgebiet Detektor: Tesoro Tejon/Minelab Safari Beiträge: 6,849	Danke für eure Antworten! Da kann ich mir ja relativ sicher sein, das es sich um Kugeln aus der Zeit des 30 jährigen Krieges oder noch früher handelt. Ich habe mal im Riss etwas geprockelt und bin mir jetzt absolut sicher das es sich um Stein oder eine sehr hart gebrannte Tonkugel handelt. Ich habe mal noch ein Bild davon gemacht. Gruß Michael Miniaturansicht angehängter Grafiken __________________ Der Weg ist das Ziel No DSU inside!

07.04.2013, 17:23	#10
kugelhupf Ritter Registriert seit: Jan 2013 Ort: Baden Württemberg Beiträge: 349	Bitte nicht weiter kratzen, zu schade um die schönen Kugeln. Ein wirklich tolle Fund (Neid), absolut klasse! Gruß kugelhupf