Die Statistik zur 500. Fundmünze

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  • Palleon
    Ritter


    • 06.08.2018
    • 500
    • NRW, im Tal der Rur (ohne "h")
    • Deus XP, Nokta Legend

    #1

    Die Statistik zur 500. Fundmünze

    Nachdem ich nun bei 500 Fundmünzen stehe hier eine aktualisierte Statistik.

    Das Thema zur 400. Münze findet sich hier: http://www.schatzsucher.de/Foren/showthread.php?t=95681

    Nach gut 2,5 Jahren aktiver Suche habe ich mein 500. Fundmünze gefunden. Ich wollte die Gelegenheit nutzen mal meine Fundstatistik zu zeigen.
    So etwas sieht ja bei jedem Sucher und für jeden Ort anders aus, daher interessiert es ja vielleicht jemanden, wie es in meinem Heimatdorf ist

    Ich gehe im Winterhalbjahr ungefähr einmal pro Woche für 2-3 Stunden suchen, im Sommer wenn alle Felder bestellt sind gar nicht.

    Von den 500 Münzen sind 435 aus der Zeit 1871 bis heute (87%) und 65 älter als 1871 (13%). 46 Münzen sind Zinker (9,2 %).

    Auffallen ist, dass bei den letzten 100 Funden der Anteil an Silbermünzen (mit Billon) deutlich gestiegen ist. Das ist vor allem auf Silbergroschen zurückzuführen die ich auf zwei vorher nicht untersuchten Flächen gefunden habe.

    Insgesamt habe ich bisher 13 Silber-/ Billonmünzen gefunden

    9 x 1 Silbergroschen Preußen
    1 x 10 Cent Niederlande 1944
    1 x 1/12 Taler Preußen 1764
    1 x 10 Kreuzer Hessen-Darmstadt 1728 (liegt derzeit beim Amt)
    1 x 1 Denar Erzbistum Köln um 1288

    Auf 38 gefundene Münze kommt also bei mir im Schnitt eine Silbermünze. Da ich bisher insgesamt duchschnittlich 1,1 Münzen pro Stunde gefunden habe muss ich also 42 Stunden suchen um einen Silbergroschen zu finden


    Im letzten Jahr ist mir besonders aufgefallen wie unterschiedlich die Fundverteilung auf verschiedenen Äckern sein kann. Ich habe viele Äcker auf denen man zwar Reichspfennig, aber fast nichts vor 1871 findet und drei Äcker, bei denen gut die Hälfte der Münzen älter ist.

    Natürlich waren aber auch bei den letzten 100 Funden viele besondere und persönliche Highlights dabei:

    1/12 Taler Preußen 1764
    5 x 1 Silbergroschen Preußen
    4 Heller aus Köln 1762

    Insgesamt habe ich bisher genau eine Münze aus dem Mittelalter gefunden (1 Denar Erzbistum Köln) und keine aus der Antike. Mal sehen, was da die Zukunft bringt. Wobei ich natürlich auch "großes" Silber wie ein Markstück aus dem Kaiserreich oder 1/6 Taler aus Preußen nicht ablehnen würde .

    Durch das Sondengehen (und vor allem die Recherchen vorher/ nachher) habe ich sehr viel gelernt, zumal die Münzen ja nur ein Aspekt sind, natürlich sind auch viele andere intressante Artefakte geborgen worden (Habe mittlerweile eine schöne Taschenmesser und Zinn-/ Bleifigurensammlung). Ich suche aus Spaß an der Geschichte und daher natürlich nur auf Äckern im Pflughorizont wo es keine Befunde gibt die zerstört werden könnten. Alle Funde werden selbstverstänlich eingemessen, dokumentiert und beim LVR Amt für Boden und Denkmalpflege vorgelegt (dieses Jahr leider wegen Corona ausgefallen ).

    Ein sehr interessantes und spannendes Hobby, dem ich sicher noch einige Zeit treu bleiben werde
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Palleon; 21.12.2020, 08:04.
    Hobbyheimatforscher im unteren Rurtal, Kreis Heinsberg
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  • trilobit
    Heerführer


    • 01.09.2009
    • 3054
    • thüringen

    #2
    Allein deine statistik auswertung ist eine augenweide!
    Vielen dank fürs teilen!
    Fotowettbewerbgewinner März 2020 & Kettengliedmagnettesterfinder und seit dezember 2021 professionellen ghostwriteraufdensenkelgeher

    -Angesichts derart sinnfrei angewandter Mathematik, streiche ich die Segel und komme stattdessen einfach mit-
    (SirQuickly)

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    • oliver.bohm
      Moderator

      • 20.11.2007
      • 8414
      • Hannover
      • SBL 10

      #3
      In der Tat , bei der Menge an Münzen lohnt sich das und ist recht aufschlußreich.. ..


      Nur Gold allein war dir noch nicht vergönnt.. vielleicht dann eine auf 500 Münzen..?
      Gruß Olli

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      • 1_highlander
        Heerführer


        • 13.03.2008
        • 5055
        • L
        • GMP

        #4
        Sehr interessant und viel Arbeit reingesteckt! Weiterhin gut Fund!

        Übrigens kommt bei mir ca. alle 5 Jahre mal eine Goldene...
        Gruß Carsten

        "Es irrt der Mensch, solang`er strebt."
        (Goethe Faust I)

        Gewinner Fotowettbewerb Mai 2011/April, Mai, Juli, August 2017, Dezember 2018, Oktober 2019, April 2021
        Mitgewinner Fotowettbewerb März/April 2013/Dezember 2016

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        • Brainiac
          Heerführer


          • 21.12.2003
          • 3194
          • Berlin
          • Augen, Ohren, Nase und Verstand

          #5
          Warum sind Zink Münzen extra geführt?
          ______________
          mfg Swen


          2006 n. Chr. - und wir sind noch immer Jäger und Sammler...

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          • Palleon
            Ritter


            • 06.08.2018
            • 500
            • NRW, im Tal der Rur (ohne "h")
            • Deus XP, Nokta Legend

            #6
            Einfach so, Reichszinker sind für mich etwas außer Konkurrenz, denn die wurden ja nach der Währungsreform wertlos und nicht umtauschbar, wodurch die gefühlt in Massen absichtlich auf den Müll/ Misthaufen gepfeffert wurden. Wenn auf einem Acker jetzt viele Zinkmünzen sind sagt das halt nur wenig über die Bewirtschaftsungsgeschichte/ Funddichte des Ackers, daher führe ich die immer extra auf. Die Funddichte variiert bei mir zwischen 0,3 Münzen/ Stunde und 2,4 Münzen/ Stunde, nur Felder mit mehr als 10 Münzfunden mitgezählt und ohne Zinker

            Alle 5 Jahre eine Goldmünze? Ok, gut zu wissen

            Das schöne ist ja, dass man nie weiß was kommt. Klar kann man im Mittel über lange Zeiten gut „planen“ was man zu erwarten hat und irgendwann kennt man ja auch die Fundverteilung seiner Felder (also aus welchen Zeiten es wo was gibt), aber trotzdem kann jederzeit und überall eine Überraschung liegen.
            Hobbyheimatforscher im unteren Rurtal, Kreis Heinsberg
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            • rhaselow1
              Heerführer


              • 13.12.2009
              • 4969
              • meck.pomm.
              • Fisher,F2,F75 Ltd

              #7
              So ist es....das treibt doch jeden von uns hier an....suchen um zu finden was man nicht sucht(erwartet)und dann kommen die Fragen wieso,warum u.s.w.
              Aber konnte man nicht immer sein Geld umtauschen???Egal zu welcher Zeit???Immer wenn neue Münzen auf dem Markt kamen blieben einige in Privatbesitz,Kinder spielten Einkaufsladen,andere Münzen blieben vergessen in der Schublade.Erstaunlich ist es trotzdem wie viele Zinker (1940-45)egal wo rumliegen?!?Auf einigen Feldern wachsen sie nach,auf ca.100pm jedes Jahr um die 20 Stücke gefunden.Waren ja nur 5 Jahre im Umlauf.So ist es auch wunderlich das Unmengen 50Pf 1919-22,10 Pf.1918-22 sehr oft zu finden sind.
              Fragen über Fragen.... m.f.g.Rico😉

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              • trilobit
                Heerführer


                • 01.09.2009
                • 3054
                • thüringen

                #8
                Zitat von rhaselow1
                So ist es....das treibt doch jeden von uns hier an....suchen um zu finden
                So ist es 👍

                Manchmal sitz du dann am loch vor deinen funden und gäbest alles dafür eine ,,zeitmaschine,, zu haben und einen blick auf die verlustsituation zu werfen!
                Das kopfkino läuft immer mit 😅
                Fotowettbewerbgewinner März 2020 & Kettengliedmagnettesterfinder und seit dezember 2021 professionellen ghostwriteraufdensenkelgeher

                -Angesichts derart sinnfrei angewandter Mathematik, streiche ich die Segel und komme stattdessen einfach mit-
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                  • 06.08.2018
                  • 500
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                  • Deus XP, Nokta Legend

                  #9
                  Reichsbargeld musste bis zum 26. Juni 1948 auf ein Umtauschbankkonto eingezahlt werden und wurde dann 10:1 ungeschrieben. Alles alte Bargeld wurde nach dem 26. Juni 1948 wertlos... und wer hat sich für einen Topf voll Pfennige im Kurs 10:1 schon auf den Weg zur Bank gemacht?

                  Kupfermünzen wurden im Krieg systematisch aus dem Verkehr gezogen und gegen Zink getauscht. Da alles rationiert und auf lebenswichtige Güter beschränkt war brauchte man halt auch kein größeres Geld. Von den Zinkern wurden dann auch Unmengen geprägt, Kriegsinflation halt...

                  1923 war das noch schlimmer. Der Umtauschkurs zur neuen Rentenmark nach der Hyperinflation war 1: 1 Billion... da lohnt es sich auch nicht 50 Pfennig umzutauschen.
                  Zuletzt geändert von Palleon; 28.12.2020, 10:43.
                  Hobbyheimatforscher im unteren Rurtal, Kreis Heinsberg
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