Harzer Münzen Drucken

Harzer Münzen

St. Andreas - Ausbeutemünzen

Diese aus St. Andreasberger Silber geprägten, kuranten Münzen treten erstmalig im Jahre 1535 auf. Sie tragen ausnahmslos das Prägebild des heiligen Andreas mit dem Kreuz. Die Bezeichnung St. Andreasberg stammt von Mansfelder Bergleuten, die im Harz schürften. Im Mansfeldischen galt der Apostel Andreas, der Schatzfinder, als Schutzpatron des Bergbaues. Es ist auch möglich, dass bei der Namensgebung Gangscharungen (Gangkreuze) in nicht rechtwinkliger Durchdringung, (wie sie beim Andreaskreuz vorliegt) mitgewirkt haben. Eine besondere Kennzeichnung als Ausbeutemünze ist verhältnismäßig selten, wenn man von der Umschrift: »ST. ANDREAS REVIVISCENS« (Der heilige Andreas lebt wieder auf) absieht. Diese Beschriftung tritt im Jahre 1674 erstmalig nach einem längeren Stillstand der Gruben auf. Ausbeuteprägungen aus St. Andreasberg erfolgten als, Gulden, Taler, Teilwerte eines Talers und als 1 ½ facher Taler.


1/3 Taler von 1702

Die Vorderseite zeigt das „Braunschweiger Pferd“, den Hinweis auf die Verwendung von Fein-Silber und die Wertangabe als Bruch eines Talers.Auf der Bildseite umschlingt der Schriftzug „St. ANDREAS REVIVISCENS“ die Darstellung des heiligen Andreas.


Landesherr: Herzog Georg I. (Georg Ludwig)


Münzstätte: Clausthal


Münzmeister: Heinrich Bonhorst (HB)


St Andreas-Ausbeutetaler von 1704

Die Vorderseite zeigt das Wappen des Hauses Braunschweig und Lüneburg.


Neben dem Wappen erscheinen die Jahreszahl und die Initialen des Münzmeisters (HB).


 Landesherr: Herzog Georg I.(Georg Ludwig)


Münzstätte: Clausthal


Münzmeister: Heinrich Bonhorst (HB), 1675 – 1711


ST. Andreasberger Gulden von 1538

Dieser Gulden ist eine der ältesten Prägungen aus dem Harz. Die reiche Ausbeute der Gruben an Edelmetall veranlasste den Grafen Ernst von Hohenstein, Gulden aus St. Andreasberger Silber prägen zu lassen.

Landesherr: Graf Ernst von Hohenstein

Münzstätte: Ellrich


St.AndreasAusbeutetaler von 1624

Landesherr: Christian zu Minden,  Herzog von Braunschweig und Lüneburg


St. Andreas-Ausbeutetaler von 1666

 

Der Taler zeigt auf der Bildseite eine sehr einfache,  stilisierte Darstellung des heiligen Andreas. Gerade dadurch  entsteht der auch für heutigen Geschmack anspruchsvolle  Charakter dieser Münze. Die Vorderseite zeigt das Wappen  des Hauses Braunschweig und Lüneburg. 


Landesherr: Herzog Johann Friedrich 


Münzstätte: Clausthal 


Münzmeister: Lippolt Wefer (LW), 1640 – 1674


St. Andreas-Ausbeutetaler von 1768

 

Die Vorderseite zeigt das Wappen des Hauses Braunschweig  und Lüneburg. In der Umschrift findet sich der Hinweis darauf,  daß Georg III. König von England ist.  Auf der Bildseite des Talers erscheinen zu Füßen des heiligen  Andreas die Initialen des Münzmeistere (JWS).


Landesherr: Herzog Georg III. 


Münzstätte: Clausthal 


Münzmeister: Johann Wilhelm Schlemm (JWS), 1753 - 1788


St. Andreas-Ausbeutegulden von 1572

  

Landesherr: Graf Volemar von Hohenstein

Münzstätte: Ellrich


Goslarer Marientaler von 1705

Bereits Kaiser Heinrich 111.. 1039 - 1056, verlieh der alten Reichestadt Goslar das Münzrecht. Im Jahre 1219 erlangte Goslar zunächst das Aufsichterecht über die kaiserliche Münze, im Jahre 1290 folgte dann das städtische Münzrecht mit gleichzeitiger Übertragung der Reichsvogtei. Bei dem Taler von 1705 handelt es sich um die vorletzte Talermünzeg die in der städtischen Münze geschlagen wurde. (Letzte Taler-Prägung erfolgte  1717). Von besonderer Schönheit ist das Münzbild der Maria mit dem Kinde, das auch auf geringwertigeren Münzen verwendet wurde.


Wildemann-Ausbeuteprägungen, 1 1/4 facher Taler von 1680

 

Die Vorderseite zeigt das Wappen des Hauses Braunschweig und Lüneburg. An den Seiten des Schildes finden sich die Initialen des Münzmeisters (RB). Die Umschrift „ERNEST AUGUSTUS : G : EPISC : OSN : DUX : BR : E : LU“ lautet zu deutsch: Ernst August, von Gottes Gnaden, Bischof von Osnabrückg Herzog von Braunschweig und Lüneburg. Die Bildseite stellt den „Wilden Mann“ vor einer Bergwerkslandschaft ihit Stollenmundloch und Wasserrad mit Feldgestänge dar. Die Übersetzung der lateinischen Umschrift „SOLA BONA QUAE HONESTA“ lautet zu deutsch: Nur das Gute ist ehrenhaft. Zu Füßen des "Wilden Mannes" ist die Wertangabe der Münze zu finden.

Landesherr: Herzog Ernst August


Münzstätte: Zellerfeld


Münzmeister: Rudolf Bornemann (RB), 1676 - 1711


Ausbeutetaler der Grube St. Antonius in Hahnenklee von 1698

 

Die Bildseite des sogen. Antoniustalers zeigt den heiligen Antonius, den Vater des Mönchtums. Er steht in ein weites Gewand gehüllt, barfuß auf der Erde. In der rechten Hand hält er ein aufgeschlagenes Buch. In der Linken trägt der Heilige den Bischofsstab mit dem Tau-Kreuz. Die Übersetzung der lateinischen Umschrift: HAEC SUNT MUNERA MINERAE SANOTI ANTONII EREMITAE lautet: Dies sind die Geschenke der Grube St. Antonius Eremita. Die Vorderseite zeigt das Wappen des Hildesheimer Bischofs aus dem westfälischen Geschlecht der Grafen von Brabeck, zu erkennen an den drei Wolfsangeln. Die lateinische Umschrift „IN PACE ET AEQUITATE“ lautet in deutsch: In Frieden und Gleichheit. Diese Devise findet sich auf allen Prägungen des Bischofs.


Münzstätte: Hildesheim


Münzmeister: Heinrich J. Sebastiani (HIS), 1694 - 1702


4fach Löser Lautenthal von 1685

 

Der Lautenthaler Ausbeutelöser zeigt auf der Vorderseite den fünffach behelmten Wappenschild des Hauses Braunschweig und Lüneburg. An den Seiten finden sich die Jahreszahl 1685 und die Initialen des Münzmeisters Rudolf Bornemann (RB). Das Münzbild der Rückseite wird beherrscht von einer Lautenschlägerin, die auf einer Schnecke steht. Im Hintergrund sind in der Umgebung Lautenthals die Silberhütte und die genannte Grube mit Göpelhütte und Stollenmundloch zu erkennen. Zu dem Göpel führt ein Feldgestänge hinauf, das seinen Antrieb durch ein Wasserrad in der Innerste erfährt.

Das Münzbild wird überstrahlt von der Sonne und dem Namen Jehova, die beide von einem Strahlenkranz umgeben sind. Die Übersetzung der lateinischen Umschrift „TU TANDEM ABIECTAM REDDES DEUS ALME SONORAM“ lautet: Du gütiger Gott wirst einstmals verlorenen Klang zurückgeben.


Landesherr: Rudolph August, Herzog von Braunschweig und Lüneburg


Münzstätte: Zellerfeld


Münzmeister: Rudolf Bornemann (RB), 1676 1711


2facher Löser von 1662

 

Die Bildseite zeigt den Herzog hoch zu Roß in voller Rüstung. Die Umschrift der Wappenseite dieses Lösers lautet: Alles mit Bedacht. Diese liebenswerte, in deutscher Sprache gehaltene Devise findet sich auf vielen von Herzog August d.J. veranlaßten Prägungen.


Landesherr: Herzog August d.J.


Münzstätte: Clausthal


Münzmeister: Henning Schlüter (HS), 1625 - 1672


2facher Löser von 1670

 

Die Bildseite zeigt das Braunschweiger Pferd, darüber aus dem Himmel gereckter Arm mit Lorbeerkra-nz, um den Segen über den Bergbau zu symbolisieren. Unter dem Pferd ist der Fortgang des Bergbaues auf kleinstem Raum in einzelnen Szenen dargestellt. Beginnend mit dem Rutengänger (Aufsuchen der Erzlagerstätte) über den Schürfer bis zum Tiefbau. Die Förderung ist mit Karrenläufer - Haspel- und Pferdegaipel mit Feldgestänge dargestellt. Weitere Bilder sind: Abbau unter Tage mit Schlägel und Eisen und Fahrunf, auf Fahrten (Leitern).


Landesherr: Herzog Johann Friedrich


Münzstätte: Clausthal


Münzmeister: Lippolt Wefer (LW), 1640 - 1674


3 facher Löser (3 Reichstaler) von 1679

 

Herzog Rudolph August von Braunschweig-Wolfenbüttel, Sohn Herzogs August d. J., regierte von 1666 bis zu seinem Tode 1704. ln der Münzstätte Zellerfeld ließ er 1679 einen Löser zu 3 Reichstalern von Münzmeister Rudolf Bornemann prägen.

Die „Löser“ tragen ihren Namen nach den Groß-Silbermünzen, die Herzog Julius von Braunschweig von 1574 an ausgeben ließ. Sie hatten meistens einen Wert von 2 - 10 Talern. Der Name „Braunschweigische-Julius-Löser“ befand sich seinerzeit auch in der Umschrift. Alle späteren Groß-Silbermünzen des regierenden Hauses Braunschweig-Lüneburg wurden zwar ebenfalls „Löser“ genannt, ohne jedoch selbst diese Bezeichnung in ihrer Beschriftung zu tragen.

Auch die Nachfolger von Herzog Julius sowie die anderen wälfischen Fürsten ließen bis 1688 Löser in geringer Auflage ausprägen. Sie wurden zwar ebenfalls im Münzfuß ausgebracht, hatten aber den Charakter von Schauprägungen und dienten der Repräsentation. Die späteren Mehrfachtaler der braunschweigischen Lande stellten dann wieder Umlaufmittel dar.


Ausbeutetaler Grube Lautenthals Glück von 1685

 

Auf diesem Ausbeutetaler ist eine Lautenspielerin zwischen Gaipeln (Schöpf- und Förderwerken), Feldgestänge und einem Stollenmundloch abgebildet. Das Bild wird umrahmt von einer lateinischen Umschrift, die etwa bedeutet: Was Du Gott einst verborgen hast, gibst Du gnädig klingend zurück. Die Münzen von Lautenthals Glück wurden in vier Jahren, von 1681 bis 1685, ausgegeben.


Landesherr:Georg II.,Herzog von Braunschweig und Lüneburg


Münzstätte: Zellerfeld


Münzmeister: Johann Benjamin Hecht (JBH)


Ausbeutetaler Grube Segen Gottes von 1761

 

Der nur im Jahre 1761 geprägte Ausbeutetaler zeigt eine bewaldete Bergwerksgegend mit Grubengebäuden, Feldgestänge und Stollenmundlöchern. Aus Wolken bescheinen Sonnenstrahlen die Anlage, auf der vorn ein Rutengänger geht.


Landesherr: Carl I., Herzog von Braunschweig und Lüneburg


Münzstätte: Zellerfeld


Münzmeister: Johann Benjamin Hecht


Ausbeutetaler Grube Weißer Schwan von 1750

 

Auf dem eindrucksvollen Ausbeutetaler ist ein Schwan auf einem Teich in bewaldeter Landschaft dargestellt. Im Hintergrund erscheinen Gaipel und ein Feldgestänge. Der umlaufende lateinische Spruch ist zu deuten als „Der Weiße Schwan bringt diesen Lohn“.


Landesherr: Carl I., Herzog von Braunschweig und Lüneburg


Münzstätte: Zellerfeld


Münzmeister: Johann Benjamin Hecht


Ausbeutetaler Grube Regenbogen von 1748

 

Dieser Ausbeutetaler zeigt Betriebsgebäude der Grube, dahinter die Bergstadt Zellerfeld und die Clausthaler Windmühle. Über allem wölbt sich ein Regebogen als Sinnbild für den Namen des Bergwerks. Diese Münze wurde von 1746 bis 1752 in fünf verschiedenen Jahren geprägt.


Landesherr: Carl I., Herzog von Braunschweig und Lüneburg


Münzstätte: Zellerfeld


Münzmeister: Johann Benjamin Hecht


Ausbeutetaler Grube Güte des Herrn von 1748

 

Die Grube lag unweit Lautenthal. Durch Wolken brechende Sonnenstrahlen beleuchten drei bewaldete Erzberge, über denen (von links nach rechts) die Zeichen für Kupferg Silber und Blei stehen. Aus dem mittleren Berg kommen zwei Bergleute mit einem Erzkarren. Links wird ein Erzwagen von Pferden gezogen. Die Unterschrift sagt, daß die Grube im Quartal REIJINISCERE, das war in der Bergmannssprache das I. Quartal 1740, in Ausbeute gekommen ist.


Landesherr: Carl I., Herzog von Braunschweig und Lüneburg


Münzstätte: Zellerfeld


Münzmeister: Johann Benjamin Hecht

Ausbeutetaler Grube Herzog August Friedrich Bleyfeldt von 1750

 

Die Grube erhielt ihren Namen nach dem bei der Belagerung von Philipsburg 1676 tödlich verwundeten Sohn des Herzogs Anton Ulrich von Braunschweig. Sie kam, wie die Unterschrift besagt, im I. Quartal 1750 in Ausbeute. Unter der Überschrift 'Die goldenen Zeiten Saturns kehren zurück" steht eine mächtige Säule. Darüber eine Sichel als Zeichen des Saturn. Hinter der Säule befindet sich ein langgezogenes Berggestänge, das links in einem Gaipel endet.


Landesherr: Carl I., Herzog von Braunschweig und Lüneburg


Münzstätte: Zellerfeld


Münzmeister: Johann Benjamin Hecht


Ausbeutetaler Grube Cronenburgsglück von 1752

 

Der von 1744 bis 1752 für Hannover in vier, für Braunschweig in fünf verschiedenen Jahren ausgegebene Taler zeigt auf der Bildiseite einen göttlichen Arm, der über eine bewaldete Bergwerksgegend einen Lorbeerkranz hält.


Links davon ist ein Feldgestänge und rechts ein Erzwagen abgebildet. Die Worte am oberen Münzrand bedeuten: Die Grube wird nicht versiegen. Darauf spielt auch der untere Text an, der besagt, daß die Grube seit dem


IV. Quartal (LUCIAE) 1705 ausgebeutet wurde. Die Grube lag östlich von Zellerfeld im sogenannten Festenburg-Schulenburger Gangzug.


Landesherr: Carl I., Herzog von Braunschweig und Lüneburg


Münzstätte: Zellerfeld


Münzmeister: Johann Benjamin Hecht


Ausbeutetaler Grube Lautenthals Glück von 1756

  

Auf diesem Ausbeutetaler ist eine Lautenspielerin zwischen Gaipeln (Schöpf- und Förderwerken), Feldgestänge und einem Stollenmundloch abgebildet. Das Bild wird umrahmt von einer lateinischen Umschrift, die etwa bedeutet: Was Du Gott einst verborgen hast, gibst Du gnädig klingend zurück. Die Münzen von Lautenthals Glück wurden in vier Jahren, von 1745 bis 1761, ausgegeben.


Landesherr:Georg II.,Herzog von Braunschweig und Lüneburg


Münzstätte: Zellerfeld


Münzmeister: Johann Benjamin Hecht (JBH)


2fach Löser von 1670

 

Die Bildseite zeigt das Braunschweiger Pferd, darüber aus dem Himmel gereckter Arm mit Lorbeerkranz, um den Segen über den Bergbau zu symbolisieren. Unter dem Pferd ist der Fortgang des Bergbaues auf kleinstem Raum in einzelnen Szenen dargestellt. Beginnend mit dem Rutengänger (Aufsuchen der Erzlagerstätte) über den Schürfer bis zum Tiefbau. Die Förderung ist mit Karrenläufer - Haspel- und Pferdegaipel mit Feldgestänge dargestellt. Weitere Bilder sind: Abbau unter Tage mit Schlägel und Eisen und Fahrung auf Fahrten (Leitern).


Landesherr: Herzog Johann Friedrich


Münzstätte: Clausthal


Münzmeister: Lippolt Wefer (LW), 1640 – 1674


Huldigungsmünze an Kaiser Ferdinand II. von 1637


Doppelter Ausbeutetaler Grube Johann Friedrich von 1678 Clausthal

 

Dieser doppelte Ausbeutetaler ist zu Beginn der einzigen Ausbeuteperiode der Grube geprägt worden. Auf der Bildseite sind der Göpel mit aufgesetzter Ausbeutefahne, untertägige Anlagen mit Schacht, Abbaustrossen, Wasserrad und Wasserlösungsstollen dargestellt. Die über dem Göpel  erscheinenden Buchstaben H.J.F. bedeuten den Namen der Grube. Die Umschrift „FODINA REVIRESCENS ANNO MDCLXXVIII“ lautet zu deutsch: Die wiederaufgeblühte Grube im Jahre 1678.


Landesherr: Johann Friedrich, Herzog von Braunschweig und Lüneburg


Münzstätte: Clausthal



[Quelle:]

Privatarchiv HarryG © 2005 SDE

 
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