Helmlampen Drucken
Helmlampen


Eine Helmlampe ziehe ich immer einer Handlampe vor!

Sie hält einem die Hände frei für die wichtigeren Sachen, wie klettern, kriechen, räumen, anfassen, aufheben, essen, trinken und Hände in die Taschen stecken ...

Von Vorteil ist hierbei auch, daß die Lampe automatisch immer in die Blickrichtung leuchtet, man also nicht zusätzlich mit den Händen rumfuchteln muß.

Sollte man einmal in die Verlegenheit geraten, eine Spalte oder einen unzugänglichen Teil mit der Lampe „am langen Arm“ ausleuchten zu müssen, so kann man hierzu die Helmlampe bequem aus der Halterung ziehen. Aufgrund des Kabels bzw. der kleinen Bauart kann ein solcher Bereich sogar besser ausgeleuchtet werden als mit einer Stablampe.

Es gibt die Lampen in allen möglichen Ausführungen und Preisklassen. Nachfolgend beschriebene Modelle sind alle mit 6 Volt Halogenbirnen ausgestattet bzw. nachgerüstet (außer Nr. 2). - Dies ermöglicht die Nutzung von 6 Volt Bleigel-Akkus und alternativ der selbst gebauten Packs für 4 konventionelle Alkalimangan-Batterien.

Die Lichtausbeute ist bei gleicher Wattzahl der Birne bei 6 Volt Spannung ca. 25 - 30 % höher als bei 4,5 Volt.

Von Vorteil ist im Normalfall eine Lampe mit langer Kabelverbindung zum Batteriepack, so daß dieses am Gürtel oder in der Tasche getragen werden kann. 
Ein Spiralkabel ist empfehlenswert. 

Das Tragen/Befestigen des Batteriepacks am Helm (z.B. Petzl Zoom) kann aufgrund des Gewichts der Batterien früher oder später Druckstellen bzw. Kopfschmerzen führen. 

Und: Wer eine Helmlampe benutzt, trägt automatisch auch den dazugehörigen Helm auf dem Kopf ... 

 



1.  Helmlampe FX 5

Eine Profilampe, die allen Anforderungen genügt. Sie ist mit zwei 6 Volt Halogenglühbirnen unterschiedlicher Stärke ausgestattet. Eine 2,4 Watt-Birne zur „Sparbeleuchtung“ für Pausenzeiten, die aber auch normales Bewegen im Stollen ermöglicht und eine 6 Watt Birne zur vollen Ausleuchtung des Umfeldes. Einfach zu schalten mit einem kleinen Drehknopf am Lampenkopf. 


ImageDie Lampe ist (ursprünglich) explosionsgeschützt konstruiert, d.h. Spezialstecker, Akku und Lampenkopf verhindern die freie Funkenbildung.

Nachteil: 
Der Spezialstecker paßt nur an den teuren Spezialakku ... 
 Foto: Speleo Technics
Image
Folglich wurde das Kabel vom Stecker befreit und gegen einen handelsüblichen Kfz-Bordspannungsstecker ausgetauscht, damit die Energieversorgung über günstigere Bleigel- akkus bzw. Batterien erfolgen kann.

Vorteil: 
Sollten einmal Beschädigungen oder Defekte am Lampenkopf bzw. im Innenleben auftreten: 
ALLE Teile sind einzeln erhältlich! 

 

ImageWer´s noch heller mag/braucht, kann die Lampe mit einer 6V/10 Watt (!) Birne ausstatten. 

Diese Leistung mindert allerdings die Betriebsdauer der Akkus auf fast die Hälfte gegenüber der 6 Watt Birne. 

 

 

Preis:Lampenkopf ca. 70,-- EUR
Quelle:Speleotek



(Der wiederaufladbare Original-Akku (6V/7Ah) für die FX 5 würde mit ca. 175,-- EUR 
zu Buche schlagen. Die Brenndauer beträgt bei der 6 Watt Birne dann ca. 7 Stunden.
Das Netz-Ladegerät kostet ca. 75,-- EUR, das Ladegerät fürs Auto ca. 30,-- EUR)

 




2. Helmlampe PETZL Mega

Die wohl bekannteste Outdoorlampe auf dem Markt. Ausgestattet mit einer 4,5 Volt Halogenbirne und einer konventionellen Ersatzbirne am Lampenkopf. Das Batteriepack ist für die Aufnahme von 3 Babyzellen ausgelegt, kann alternativ durch im Gehäuse vorhandene Klappflügel auch mit 3 kleineren Mignonzellen bestückt werden


Image  Image


(Der Lampenkopf des Modells „Zoom“ ist Baugleich, hat jedoch im Batteriepack Platz für die Aufnahme einer Flachbatterie. Diese Batterien sind jedoch vergleichsweise schwächer im Energieinhalt, teuer und meist schwer zu bekommen.)

Die Brenndauer mit Halogenbirne beträgt bei Verwendung von Alkalimangan-Batterien

mit Babyzellenca. 7,5 Stunden
mit Mignonzellenca. 2,5 Stunden

Die konventionelle Birne würde jeweils ca. die dreifache Zeit brennen.


Die Lampe wird meistens als Reserve- bzw. Notlampe mitgeführt und hat den Vorteil fokussierbar zu sein.

Preis:ca. 35,-- EUR
Quelle:z.B. Speleotek






3. Helmlampe PETZL Mega - umgebaut

Da das Tragen des Batteriefaches am Helm wg. des Gewichts früher oder später zu Druckstellen oder gar Kopfschmerzen führte, und die Lampe sowieso von 4,5 auf 6 Volt umgebaut werden sollte, wurden das Batteriefach samt Kabel und die Riemen einfach demontiert. Es wurde stattdessen ein Spiralkabel im Lampenkopf eingelötet und mit einem Kfz-Bordspannungstecker versehen. Ferner erhielt der Lampenkopf einen Clip für die direkte Befestigung am Helm.


ImageAbgeschnitten wurde nichts - der Originalzustand kann wieder hergestellt werden.

Die Lampe dient als Ersatzlampe für die FX 5 bzw. wird bei Führungen an „ausrüstungslose“ Begleiter verliehen.

Preis:Lampe ca. 35,-- EUR
An-/Umbauteile ca. 6,00 EUR
Quelle:z.B. Speleotek




4. Grubenlampe CEAG HLE 7 Ex

Ein antikes Modell, das z.B. zur Grundausstattung auf Einsatzfahrzeugen des DRK gehörte.
Die Energieversorgung erfolgt über 3 NiCd-Zellen mit insges. 3,6 Volt/7 Ah, die über ein integriertes Ladegerät aufgeladen werden können.
Der Akkupack wird mit (oder auch ohne) Ledertasche mittels der integrierten Trageschlaufen am Gürtel befestigt.
Die Glühbirne hat zwei Wendel, die 0,4 bzw. 0,8 A Leistung aufweisen.

ImageDer kleine Nachteil der “originalen” Grubenlampen: 
Sie laufen auf geringer Spannung, d.h. die Lichtausbeute 
ist nicht so hoch wie bei den 6 V-Modellen weiter oben.


... dafür haben sie hohe Brennzeiten, ein geringes Gewicht - und sind extrem robust!

Brenndauer:

ca.

17 Stunden

  mit Birne 3,6V/0,4A

 

ca.

8 Stunden

  mit Birne 3,6V/0,8A

Gewicht:

ca.

 1.400 g

Preis:

ca

   30,-- bis 100,-- EUR    (bei Ebay)

Quelle:Geschenk von Freunden mit "Bestand"

 


 

 

4b. Grubenlampe CEAG HLE 7 Ex - Eigenumbau in eine “HLE 20”

... da mich eine “Erbschaft” in Höhe von 7 CEAG´s umlief, von denen allerdings alle Akkus defekt waren, mußte ein Weg gefunden werden, die Lampen auf günstigem Wege wieder funktionsbereit zu kriegen. Die Originalakkus kosteten ein Vermögen ...

Die Idee: 
Man besorgt sich Litium-Ionen-Akkus von ausgedienten Notebooks ... - mit viel Glück kriegt man die für “kleines” Geld ...

Die Akkus werden in die ausgeschlachteten Gehäuse der CEAG integriert, die Bastelarbeiten für die Transformierung der Spannung und dem Anschlußstecker für das Ladekabel wurden von einem guten Kumpel übernommen.
Ergebnis: ´Ne Lampe mit enorm gesteigerter Leuchtdauer, da 20 Ah zur Verfügung stehen!

Brenndauer:

ca.

50 Stunden  !!!

  mit Birne 3,6V/0,4A

 

ca.

25 Stunden  !!!

  mit Birne 3,6V/0,8A

 

 



4c. Grubenlampe CEAG MLC 9.2 Ex

Nur der Ordnung halber: Das fast identisch aussehende Modell der Fa. CEAG, betrieben mit Laugenakku. Der Laugenakku ermöglicht eine höhere Kapazität (14 Ah) als das Modell mit den NiCd-Akkus. Die Pflege und Wartung eines Laugenakkus ist allerdings nur etwas für den geübten Heimwerker ... - Kumpels schwören aber drauf.

Brenndauer:

ca.

35 Stunden 

  mit Birne 3,6V/0,4A

 

ca.

17 Stunden 

  mit Birne 3,6V/0,8A

 


 


5. Helmlampe Antik

Ein antikes Modell der Fa. Eisenmann. 
Stabiles Kunststoffgehäuse mit abnehmbarem Lampenkopf am langen Kabel. 

Am Gehäuse befindet sich ein Gürtelclip. Der Lampenkopf paßt nicht nur in die Helmhalterung, sondern ist auch am Gehäuse einsteckbar und im Winkel verstellbar, die Lampe ist also auch als Standlampe geeignet.


Image  Image

Vorteil: 
Der Spiegel ist hervorragend geformt und wirft dadurch einen breiten Lichtkegel 

Nachteil: 
Es kostet etwas Mühe, die Spezialfassung in eine für Halogenbirnen mit Schraubgewinde umzubauen. 

Das Einpassen des 6V/4Ah Bleigel-Akkus bereitete ebenfalls einige Mühen ... 
... das Modell steht heute im "Privatmuseum". 

Preis:ca. 6,-- EUR
Quelle:Flohmarkt


 

5. LED Lampe

DIE Zukunft! 

Die extrem sparsame LED-Technik gab es zu Anfang nur für den Bereich der Notlampen.

Der Gedanke an eine lichtstarke Kopflampe mit geringem Gewicht und wenig Batteriebedarf ist schon verlockend. 

Die Gewichtsersparnis allein für die Stromversorgung geht für eine Tagestour schnell über die Kg-Grenze - und das bei enorm verlängerter Brenndauer. 

Die bislang am Markt erhältlichen Lampen mit bis zu 10 LED´s im Kopf erscheinen (mir) aber für die Höhle nicht lichtstark genug - im praktischen Versuch konnte dies noch nicht getestet werden - einzige Erfahrungen rühren bisher aus dem Blick auf die Aurüstung von Mitstreitern ...
Was ich als grob störend empfinde: Die Lichtfarbe läßt das beleuchtete Umfeld sehr “kalt” erscheinen ...

Einige Hobby-Kollegen sind hierbei aber eifrig am forschen, messen, konstruieren und bauen, so daß wohl in absehbarer Zukunft mit gebrauchsfähigeren Modellen zu rechnen ist. 
Der Rekordhalter hat eine Stirnlampe mit 68 LED´s (!!) gebaut - DAS geht schon als vollwertiger Scheinwerfer durch. ... kostet allerdings auch eine Kleinigkeit.

ImageAbgebildet ist hier die Lucido T 61


Sie hat im Reflektor 6 LED´s und eine Halogenbirne, 
an der Rückseite noch eine LED als “Rückstrahler”.

Sie wird betrieben mit 3 Mignonbatterien, die bei Halogenlicht eine Betriebsdauer von ca. 3,5 h ergeben. 

Bei LED-Licht beträgt die Brenndauer ca. 300 h !!

 Foto: mountain-sport.de

Preis:gezeigtes Modell  ca. 75,-- EUR
Quelle:z.B. mountain-sport.de

 


Nachtrag:
... die Technik auf diesem Sektor ist derart am “explodieren”, das man schwer Schritt halten kann, um immer auf dem aktuellen Kenntnisstand zu bleiben.

 


6. Karbidlampe

Die ursprünglichste Art - nach der Fackel - ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen. 

Die „echten“ Höhlenforscher, die sich mit Wonne auf dem Bauch durch Wasser, Schlamm und Dreck schieben, nutzen diese Lichttechnik wg. ihrer Robust- und Zuverlässigkeit am liebsten. 

 

ImageFunktionsweise: 

In einem Behälter befindet sich Calciumkarbid, auf das durch ein Ventil Wasser träufelt. 
Bei der folgenden chem. Reaktion entsteht das Gas Acetylen, das durch einen Schlauch zum Brenner am Helm geführt wird und mit einer hellen gelben Flamme verbrennt. 


Die Reaktion startet nach Wasserzuführung - sofort.


Die Füllung eines normalen Behälters reicht für bis zu 7 Stunden Licht, je nach Einstellung. 
Es gibt die Reaktionsgefäße aber auch in größeren Ausführungen, für bis zu 14 Stunden Brenndauer. 

Zur Ausstattung gehört immer auch eine elektrische Kopflampe, die bei Erlöschen der Flamme, Nachfüllen von Wasser und/oder Karbid oder bei Reparaturen als Notlampe oder einfach (nur zeitweise!) als Zusatzbeleuchtung herangezogen werden kann. 

 Foto: Petzl
ImageLinks ein Blick auf einen Brenner.

Die Zündung erfolgt normalerweise per Piezzo-Technik. 

 

 Foto: Petzl


Vorteil: 
Eine gleichmäßige Ausleuchtung des Umfeldes mit einem „warmen“ Licht - besser als mit elektrischen Licht, daß ja nur „punktbeleuchtet“. 


Nachteil: 
(meist) „geräuschvoller“, nicht gerade geruchloser Betrieb. Der Rückstand der Reaktion (Calziumoxid) ist giftig, im noch feuchten Zustand ätzend.. 

Karbid ist zwar billig, aber nicht ohne weiteres zu bekommen. Die Lagerung ist nicht unproblematisch, muß auf jeden Fall absolut Luftdicht erfolgen, da die Reaktion auch mit normaler Luftfeuchtigkeit abläuft. 

In manchen Schiefergruben, vor allem aber dort, wo Grubengase zu erwarten sind, ist offenes Feuer nicht unbedingt von Vorteil ... 

 

Preis:ab ca. 120,-- EUR   (ohne E-Kopflampe und Helm)
Quelle:z.B. bei Speleotek

 
SDE Pressespiegel