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Klettern

 

Irgendwann stößt man bei den Touren an Stellen, da geht es horizontal nicht mehr weiter ...

Sei es, das man sich in einer mehretagigen Anlage befindet, die Treppen samt Treppenhaus fehlen, Aufzugschächte ohne Aufzüge sind, Luftschächte in die Tiefe führen, sich gähnende Löcher im Boden auftun - oder einfach der Zugang zur Anlage sich in einer Steilwand weit über dem Boden liegt.

Da ja meist die Neugier siegt, muß ein Weg gefunden werden, den Höhenunterschied sicher überwinden zu können.

Die Betonung liegt hierbei auf „sicher“!

Es sollten unterirdisch keine Experimente in punkto Klettertechnik durchgeführt werden. Alle hier anwendbaren Klettermöglichkeiten sollten vorher (!) oberirdisch mindestens einmal ausprobiert bzw. trainiert werden.

Es kommt nicht gut, wenn man mitten im Seil oder auf der Leiter merkt, daß die Kräfte wohl nur für die halbe Strecke reichen werden ...

Um die Belastung z.B. auf einer Leiter auch nur ansatzweise nachvollziehen zu können, könnte man ja mal den Polier einer Baustelle fragen, ob es möglich wäre, den 25 m hohen Baukran hochsteigen zu dürfen. Sollte er wider erwarten zustimmen, wird man sehr schnell merken, daß der anschließende Abstieg noch kräftezehrender ist ...

´Ne Strickleiter ist da noch drei Nummern schwieriger – die schwingt!

(Das mir jetzt keiner am Wochenende unerlaubt auf Baustellen rumklettert ...)

Bei allen Versuchen im Berg Höhenunterschiede zu überwinden, sollte jeder im Interesse der eigenen Sicherheit mindestens einmal die geplante Aktion in Gedanken durchspielen und –planen.

 

Die Grenzen sind erreicht ...

 

... wenn nicht sicher ist, wie es weiter geht, daß evtl. der Rückweg ohne Probleme nicht machbar sein würde, sei es wg. einem zu großen Höhenunterschied in die Höhe oder Tiefe gehend, Engstellen unbekannter Länge, der Gefahr des Wassereinbruchs, Siphonstellen, Wasserfällen in zu befahrenden Schächten, Glatte und schmierige Untergründe oder gar Seile, das bemerken des Schwindens der Kräfte bei einem selbst oder bei Begleitern – spätestens dann ist der Moment gekommen, über Sinn, Zweck, Risiko und Notwendigkeit der Tour nachzudenken.

 

Die Entscheidung für den Abbruch einer Aktion sollte grundsätzlich leichter fallen, als der Neugier und dem Eingehen unkalkulierbarer Risiken nachzugeben!

 

 
SDE Pressespiegel