Egal wie hoch oder wie tief geklettert werden soll:

Die Befestigungspunkte und –mittel sind sorgfältigst und gewissenhaft auszuwählen und auszuführen.

Es kommt nicht unbedingt gut, auf dem Weg nach unten von der ersten Leitersprosse überholt zu werden ...

1.    Kletterfix

Ursprünglich als Not-/Fluchtleiter für den Brandfall im trauten Heim entwickelt.

Bestehend aus auf Stahlseile aufgezogenen, konischen U-Profilen aus Alu, am Kopfende mit einem Einhängbügel für Rippenheizkörper o.ä., der gleichzeitig als Transport- bzw. Aufnahmekorb für die zusammengelegte Leiter dient.

  Die Leiter hat ein sehr geringes Packmaß und
  wiegt ca. 3,0 Kg bei 5 m Länge

Sie läßt sich allerdings nur sehr umständlich
entfädeln und nur mit einiger Übung auch wieder zusammenlegen, da die Sprossen immer 180° gegeneinander verdreht samt Seil ineinander
gelegt werden.
(Wie das im Notfall problemlos funktionieren soll ...).
 

2.    Speleoseilleiter

Eine speziell für Höhlenforscher konstruierte Strickleiter.

Die Sprossen sind aus Aluminium-Rundstäben, die Seile aus rostfreiem Edelstahl!

Die Länge der Sprossen, d.h.. die Auftrittsbreite beträgt nur eine Fußbreite. Es ist also nicht möglich, sich bequem gleichzeitig auf beide Füße zu stellen und ein wenig auszuruhen.

Das Steigungsmaß liegt meist zwischen 30 und 40 cm.

3.    Bundeswehr

Eine robuste, allerdings auch etwas schwere und packmäßig große Strickleiter hat auch die Bundeswehr in Gebrauch.

4.    Eigenbau

Warum viel Geld ausgeben, wenn eine Leiter auch schnell und billig selbst gebaut werden kann?

Alles was man braucht, sind Buchenholzstäbe mit 20 mm Durchmesser und ein tragfähiges Seil.

Die normalerweise in ca. 1 m Länge erhältlichen Rundstäbe werden verschnittoptimiert in ca. 25 cm lange Einzelstäbe gesägt, an den Enden mit genügend Vorholz und dem Seildurchmesser angepassten Bohrungen versehen, deren scharfkantige Ränder noch abgefast werden.

Die Sprossen werden sodann jeweils einzeln auf ein Seil aufgezogen und gleich an der Unterseite mit einem Stopperknoten fixiert. Der Sprossenabstand sollte zwischen 30 und 35 cm betragen. Das Idealmaß kann man individuell durch Versuche ermitteln.

Richtig interessant wird es erst mit dem Einknoten des zweiten Seils. Hier entscheidet eine gewissenhafte Arbeit über parallel oder schief hängende Sprossen ...

An den Enden werden dann in das Seil Schlingen eingeknotet, die zusätzlich mit eingelegten Seilkauschen gegen Durchscheuern geschützt werden. Der Abstand der Schlingenöse von der obersten bzw. untersten Sprosse ist so gewählt, daß mehrere Leitern aneinander gehängt werden können , ohne vom gewählten Steigungsmaß abzuweichen.

Auf dem Bild sind drei Leitern unterschiedlicher Längen zu sehen, die zusammengefügt eine Länge von ca. 24 m ergeben. Die oberste Sprosse ist immer markiert und mit der Länge der jeweiligen Leiter beschriftet, damit einerseits eine seitenverkehrte Montage verhindert, andererseits die richtige Länge für die erforderliche Kletteraufgabe ausgewählt werden kann.

Die Detailfotos zeigen die Verbindung von 2 Leitern mittels Karabinern.

Ferner ist zu erkennen, daß die Leitern aus Polypropylen-Seilen mit 6 mm Durchmesser bestehen.
 

Diese Seile haben den Nachteil, daß sie eine enorme Gebrauchsdehnung haben. Man muß an einer 20 m langen freihängenden Leiter bis zu 5 Sprossen steigen, um überhaupt vom Boden wegzukommen. Von dem Jojo-Effekt gar nicht zu sprechen ...

Außerdem ist das Material nicht verrottungsfest !!.

Und ehrlich gesagt ist die Tragkraft eines 8 mm Seils auch ein wenig Vertrauen erweckender. Die 2 x 6 mm halten zwar auch, aber mit 3 Personen sollte man nicht gleichzeitig daran hängen. Die Sicherheitsreserve geht dann schnell gegen Null ...



Beim künftigen Umbau wird diesem Aspekt Rechnung getragen, und eine entsprechende Spezialschnur eingearbeitet. Die Sprossen sind ja dauerhaft und jederzeit wiederverwendbar.


Die Leitern müssen nicht unbedingt nur zum senkrechten Klettern verwendet werden – als „Sicherheitsleine“ bzw. Auf- und Abstiegshilfe an steilen Passagen sind sie ebenfalls hervorragend geeignet.

Grundsätzlich sollten die Leitern  – egal aus welchem Material bestehend - nach und auch wieder VOR jedem Einsatz auf Beschädigungen der Seile kontrolliert werden!

Nachfolgendes Bild zeigt, wie man die Sprossen einer Strickleiter auch einfädeln kann.
Der Vorteil ist, daß die Tragkraft des Seils nicht durch die Knoten geschwächt wird.
... nachteilig wirkt sich für den Selbstbauer allerdings die dreifache Bohrarbeit aus ...

Foto: ebay